Was, du bist nur Hausfrau?
Zum Glück musste sich meine Mutter so etwas nie anhören. Vor der Ehe hat sie einen Beruf erlernt, wette, hätte sie den ausgeübt, er hätte ihr sogar noch mehr Freude am Leben bereitet, als "nur" der Garten, den sie fast allein hegte und pflegte.
Beschlossene Sache ab Heirat:"Du, ich verdiene das Geld, dann bekommen wir so 1-2 Kinder, reisen, du machst den Haushalt. Wenn du dann noch Zeit und Lust auf ein Hobby hast: bitte!"
( Hat alles wunderbar funktioniert, hab aber oft das Gefühl gehabt: Mutti fehlte eine ARBEIT, so mit Kollegen usw., aber sie schwieg zu oft!)
So ungefähr waren wohl die Vorstellungen meines Vaters?! Nicht in der alten BRD geboren, aber Vorbildwirkung hatten da nicht seine Eltern (die schufteten auch beide!), da Hitler an die Macht kam, das prägte !
Wo es ungefähr so lautete:
Frauen haben schön und athletisch zu sein, "dürfen" im Haushalt was tun, dem Mann gefallen, dem Mann gehorchen (?!) Kinder bekommen. So oder ähnlich..
Man ist als Frau,Ehefrau und Mutter eben nicht "nur" Hausfrau,oder wie seht IHR das? Nur: so herabwürdigend irgendwo in einem Kommentar gelesen, das beleidigte meine Mutti, kann nur noch ihrer Seele weh tun..
11 Stimmen
Und was ist jetzt die Frage?
wie der Leser das heute so sieht, siehe Umfrage!
9 Antworten
In der Regel sollte jeder erwachsene, für sich selbst verantwortliche Mensch danach streben, seinen Lebensunterhalt im Rahmen seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu erarbeiten.
In der Generation meiner Eltern war Hausfrau und Mutter ein "Berufsziel" und man war durch das Versorgungsmodell Ehe für den Rest seines Lebens versorgt.
In der heutigen Zeit halte ich persönlich es für dringend erforderlich, dass eine Frau auf eigenen Füßen steht und sich gegebenenfalls für den Rest ihres Lebens selbst versorgen kann.
Erwerbstätigkeit „lohnt“ sich ja nicht nur finanziell, sondern gibt dem Leben eine gewisse Sinnigkeit, definiert den Platz in der Gesellschaft, bringt Anerkennung und gibt dem Alltag eine Struktur. Darüber hinaus entwickeln viele durch die eigene Arbeit ein besseres Selbstwertgefühl. Arbeit kann also weit mehr sein als reine Geldbeschaffungsmaßnahme.
Wenn man denn aber nun Vollzeit-Hausfrau sein, sich vom Partner finanziell abhängig machen und „eine sehr klassische Beziehung führen“ möchte, ist das ja nicht verwerflich.
Für mich war es allerdings nie ein erstrebenswertes Ziel, Vollbluthausfrau zu sein.
Ich kann Putzen, Waschen, Bügeln, Kochen… einfach nichts abgewinnen und zahle dafür gerne eine Haushaltshilfe.
Da ich im Schichtdienst und mein Mann selbstständig arbeitet, ließen sich für uns beide Beruf und Familie gut unter einen Hut bringen.
Heute sind unsere Kinder erwachsen und ich bin in kein tiefes Loch gefallen, als diese Erziehungsauftrags- und Versorgungsaufgabe wegfiel.
Aber jedem das Seine…
Alles Gute für dich!
Für mich käme so ein Leben nicht in Frage, aber früher war sowas eben noch normal.
Ebenso, dass viele Frauen sich gar nicht groß getraut haben dem zu wiedersprechen, weil eine "gute Frau" sowas nicht tut. Letztlich mussten es aber trotzdem die Eheleute unter sich ausmachen, wie sie die Aufgaben und Finanzen verteilen.
Als Hausfrau hat man auch einiges zu tun, gerade wenn die Kinder noch klein sind und man den Haushalt ernst nimmt, also viel tut. Kinder machen ja auch viel mehr Arbeit und Dreck als Erwachsene, sind also neben der Betreuung und Erziehung noch zusätzlicher Aufwand im Haushalt. Dazu kommt bei vielen die Isolation, weil man viel zu Hause ist und Kinder eben auch keine ebenbürtigen Gesprächspartner sind.
Es gibt Frauen die sind damit zufrieden nur für Haushalt und Kinder da zu sein, mich persönlich würde das nicht erfüllen, ich wäre unglücklich und daher käme sowas auch nicht in Frage für mich.
Was genau ist jetzt deine Frage?
Ich als Frau möchte nicht Hausfrau sein und kann mir das für mich nicht vorstellen. Mein Partner und ich teilen uns den Haushalt, ich studiere noch und er arbeitet voll. Ich dann auch wenn ich fertig bin, wenn Kinder da sind Teilzeit und wir wollen beide Elternzeit nehmen. Unsere Beziehung findet auf Augenhöhe statt, da muss keiner dem andern gehorchen.
Pardon, wenn es nicht eindeutig herüberkam, aber in deiner Antwort steht ja schon das Passende von DIR, nur darum ging es mir: Meinungen mal so zu lesen..Danke für deine Antwort!
Hausarbeit ist bei mir Pflichtprogramm, aber nichts was ich gerne mache.
Hausfrau war vor diversen technischen Erfindungen wie Waschmaschinen, Staubsauger, elektrische Bügeleisen etc. ein Knochenjob ohne gleichen.
Je nach Haushaltsgrösse und Anzahl der Kinder ist es immer noch ziemlich anstrengend.
Die Frauen waren ja nicht „nur“ reine Hausfrau, sondern die Kinder waren auch mehr zu Hause. Kürzere Kindergartenzeiten (da ging man noch um 12 Uhr nach Hause) und keine Ganztagsschulen.
Hatte für die Kinder oft auch Vorteile.
Dieses Muster der Nazis mit den Frauen, wurde doch in der BRD dann nahtlos von der Regierung Adenauer mit den drei K übernommen.
Kinder, Küche, Kirche und das blieb lange so.
Auch die Bedingungen mit Kinder arbeiten gehen zu können, wurden ja in der Form von Kindergärten, die ueber 16 Uhr hinaus geöffnet hatten, nur marginal geschaffen. Die Betriebe machten das schon aus Kostengründen nicht und somit konnten sie in dieser Richtung, der DDR nicht das Wasser reichen. Man holte sich Gastarbeiter, das ist bequemer gewesen.
Eine Hausfrau ist nicht arbeitslos, sondern erwerbslos. Achte auf die Wortwahl.