Warum wollen einige Familienmitglieder nach dem Tod eines Familienmitglieds seine Geheimnisse veröffentlichen?
Vor nicht allzu langer Zeit war ich auf der Beerdigung des Opas eines Freundes.
Plötzlich erschien während der Zeremonie eine ältere Dame (Familienmitglied), die einige Geheimnisse des Verstorbenen veröffentlichen wollte.
Sie sagte: "Ich weiß, was er seinen Kindern angetan hat. Ich weiß, was für ein Monster er war. Ich kenne alle seine Geheimnisse. Er war ein Monster."
Die anderen Familienmitglieder versuchten sie zu beruhigen, aber sie hörte nicht auf. Am Ende haben sie sie rausgeworfen.
Warum wollen einige Familienmitglieder nach dem Tod eines Familienmitglieds seine Geheimnisse veröffentlichen?
war er ein monster?
Woher soll ich das wissen?
9 Antworten
Weil der Verstorbene tränenreich betrauert wird und durch eine wahrscheinlich sehr verklärende Rede dargestellt wurde, während andere Menschen eine andere, vollkommen gegensätzliche Seite kennnengelernt und darunter gelitten haben. Vielleicht ihr Leben lang.
Sie haben den Menschen zu Lebzeiten nicht belastet und er konnte den Schein wahren. Sie haben damit unter Schmerzen gelebt und es hat ihr gesamtes Leben beeinflusst. Wenn jemand stirbt, der kein Engel war, haben oft die Opfer noch lange Wege vor sich. Der Verstorbene hat es hinter sich, sie noch längst nicht.
Solche Offenbarungen dienen der Erlangung des eigenen Seelenfriedens, für den sich der Verstorbene niemals interessiert hat.
Meine Vermutung ...
kommt ganz darauf an, was es zu offenbaren gibt
ich würde dies allerdings nicht anlässlich eines Begräbnisses tun, so sehr ich natürlich die Gefühlswelt eines Opfers verstehe, sofern es eines gab - man kann ja zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückkommen - das würde ich als akzeptabel ansehen
wenn jemand ein Ungeheuer ist, Schwerverbrecher, Mörder, Vergewaltiger, Kinderschänder so sollte das unbedingt zu Lebzeiten des Übeltäters ausgetragen werden und nicht bei seiner Beerdigung - da ist es zu spät
und dann gibt es andere Geheimnisse, die man heute nicht mehr verbergen muss - früher aber schon - es liegt an den Verwandten, diese aufzudecken, also das tatsächliche Leben des Verstorbenen zu offenbaren - sie können es tun, müssen es aber nicht - es gibt aber auch Situationen, wo jemand das ganze Leben lang geschwiegen hat und möchte, dass sein tatsächliches Leben nach seinem Tod offenbart werden soll (letzter Wille), dann sollte man das auch tun
Vorschriften oder gesetzliche Regelungen, wie die Angehörigen damit umzugehen haben, gibt es aber nicht - das wäre ja auch noch schöner !
Das ist traurig alles. Aber ich halte nichts davon erst dann den Mund aufzumachen. Besser noch zu Lebzeiten den Mut und natürlich die Kraft haben, dieses Problem anzusprechen und zu klären.
Weil es unbezahlte Rechnungen sind und leider in vielen Familien sehr viel gelogen wird
das sind die Leute, die zu Lebzeiten einfach zu feig waren, den Mund aufzumachen, und nach dem Tod des Betreffenden, wenn der sich nicht mehr wehren kann, sind sie dann stark udn mutig.
"das sind die Leute, die zu Lebzeiten einfach zu feig waren, den Mund aufzumachen,"
Wie schön, wenn man so ein einfaches Weltbild hat.
find ich auch: wenn man Rückgrat hat, ist es recht einfach, richtig zu handeln, aber wie gesagt: Rückgrat muss man halt haben. udn daran scheitert es bei viel zu vielen.
Das sind z.B. die, denen nie erlaubt wurde, eines zu entwickeln.
Wenn du weißt, dass dein gewalttätiger Onkel seine eigene Kinder missbraucht, würdest du einschreiten?
selbstverständlich! und zwar sofort, nicht erst nach seinem Tod. wenn ich zuwarte, mach ich mich nämlich mit schuldig.
Und wenn er dir dann etwas antut? Wenn er stärker ist und die Polizei wie immer nichts gegen ihn unternimmt.
wie ich sagte: wenn man zu feig ist, dann lässt man halt lieber wehrlose Kinder missbrauchen.
Das ist leicht zu sagen, wenn man selbst noch nie sowas erlebt hat. Wenn es darauf ankommt, bist du der erste, der schweigt
Ich bin selber das Kind das missbraucht wurde und ich wäre froh gewesen hätte jemand den Mund aufgemacht. Ich als Kind konnte es nicht.
Aber jetzt als Erwachsener würde ich sofort handeln und definitiv nicht den Kopf in den Sand stecken.
GERADE diese "Trauerrede" bringt vielleicht bei manchen das Fass zum überlaufen. Da kann es schon passieren, dass man dann etwas auf den Tisch bringt, was bisher immer unter den Teppich gekehrt wurde.