Immernoch Trauer nach über 3 Jahre?
Ende 2019 wurde der Jagdhund meines Opas eingeschläfert, da er nicht mehr normal leben konnte. Er war ein Jahr jünger als ich (ich bin 2002 geboren), also bin ich mit diesem Hund quasi aufgewachsen. Er war ein richtiges Familienmitglied. Als sich meine Eltern trennten, konnte ich ihn nur noch 1x pro Monat sehen, aber ich freute mich jedes Mal darauf.
Seit 2010 hat meine Mutter eine Terrierhündin, dessen Pfotenabdruck ich sogar tätowiert habe, aber sie kann und wird Opas Hund nie ersetzen. Auch der offizielle Ersatz (Opa brauchte einen neuen, jungen Hund für die Jagd) kann trotz der starken Ähnlichkeit ihn niemals ersetzen.
Nun, über 3 Jahre nach dem Tod wache ich immer noch teilweise in Tränen auf, weil ich mich erinnere, dass er nicht mehr ist. Auch über ihn reden kann ich nicht ohne anfangen zu weinen. Und ich weiß, dass ich nie über seinen Tod hinweg kommen werde, da meine letzten Worte zu ihm "Wir sehen uns nächsten Monat" waren und dies nie passierte...
Ist das eigentlich normal, dass ich immernoch so starke Gefühle für ihn hege? Und sollte ich vielleicht meiner Familie davon erzählen?
4 Antworten
Trauer ist bei jedem Menschen anders. Einige kommen schnell darüber hinweg, andere brauchen eine längere Zeit. Aber alles ist normal. Du hattest eine sehr starke Verbindung mit dem Hund. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass es ein ganzes Stück hilft, wenn man liebe Menschen hat, mit denen man offen über seine Trauer reden kann. Als eigenes Beispiel kann ich meinen ersten Kater "Pinky" nennen, den ich 1988 von meinem Mann geschenkt bekam. Ich musste ihn im juli 2000 wegen Krebs einschläfern lassen. Auch noch so langer Zeit muss ich manchmal noch wegen ihm weinen, wenn ich an das Einschläfern denke. Er war mein erstes eigenes Tier und ich hatte eine sehr starke Verbindung zu ihm. Dehalb bezeichne ich das trotzdem nicht als "unnormal", obwohl es schon 22 Jahre her ist.
Dieses Bild von "Pinky" entstand 3 Stunden bevor ich ihn einschläfern lassen musste. Er wollte nochmal in den Garten raus......Obwohl ich nach ihm immer wieder Katzen habe/hatte, war die Verbindung zu IHM etwas ganz besonderes.
Geht mir ganz ähnlich. Ich habe einen Pudel-Mix-Rüden bekommen, als er 8 Jahre alt war. Mit 15 Jahren ist er in der Nacht gestorben.
Das war 2015, auch jetzt anlässlich deiner Geschichte kommen mir die Tränen, weil ich wieder an ihn denke. Und das ist 7 1/2 Jahre her.
Klar, ist völlig normal & nachvollziehbar.
man kann eben keinen Menschen und kein Tier ersetzen...auch Tiere haben Charakter... ich vermisse auch immernoch meine Katze von früher