Warum sind die Polizisten von der Mannheimer Messer Attacke, so dicht an den Attentäter herangetreten?


02.06.2024, 20:39

Hatte das Video nicht gesehen, bevor ich hier die Frage stellte!

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

In dem Tumult konnte man nicht erkenen, wer Täter und wer Opfer war. Der Helfer, der von dem Polizisten niedergerungen wurde hat beispielsweise selber irrtümlich auf die falsche Person eingeschlagen. Daher wurde er augenscheinlich auch von dem Polizisten irrig für einen Täter gehalten.

Erst als sich der Täter dem Polizisten näherte stellte sich für die Kollegen der Fehler heraus. Eine Schussabgabe wäre auch bei früherem Erkennen nicht möglich gewesen, da zu jedem Zeitpunkt weitere Personen im Schussfeld war. Selbst bei einem Treffer mit der Verformungsmunition ist nicht sichergestellt, dass diese auch wirklich im Körper verbleibt (bspw. bei Armtreffern). Somit hätte auch bei einem, in einer dynamischen Situation, auf die Entfernung unwahrscheinlichen Treffer die Gefahr bestanden, dass ein nun verformtes Geschoss, welches noch größeren Schaden anrichtet, eine weitere Person verletzt.

Bei einer derartigen Lage, wo so viel Bewegung vorhanden ist; wo so ein Durcheinander herrscht; wo nicht erkennbar ist, wer Täter und wer Opfer ist, kann es jederzeit zu Fehlentscheidungen kommen. Das ist hier gleich doppelt passiert. DIe Folgen davon waren dann entsprechend tragisch.

Hätte das verhindert werden können?

Schwerlich bis gar nicht. Vielleicht hätte der Angreifer abgeschreckt werden können, wenn man die Polizeibeamten um den Stand herum platziert hätte. Aber dann hätte man ebenso Bürger abschrecken können, die ja nun eben angesprochen werden sollen.

Gleiches Ergebnis, wenn man Stüzenberg eng von Beamten begleitet hätte. Grob zusammengefasst könnte man sagen, dass man den Angriff nur hätte verhindern können, wenn man verhindert hätte, dass er als Sprecher einer Bürgerbewegung mit Bürgern in Kontakt gerät.


LeviundNick  28.06.2024, 14:06

Der Polizist hat den Mann mit der blauen Jacke, auf dem er gekniet hat nicht für den Täter gehalten. Er hat ihn nur von dem Mann weghalten wollten, der den Täter in festem Griff hatte und erreichen, dass der Mann den Täter auch weiterhin festhalten kann. Und trotzdem handelt es sich bei den zwei Damen die eher abgehauen sind als geschossen haben um zwei Berufsanfängerinnen die schlichtweg überfordert waren mit der Situation und auch dienstlich dafür belangt werden, eigentlich ist nämlich wenigstens die Waffe zu ziehen, sobald das Wort „Messer, Axt, oder sonst was fällt“ um sich ggf. direkt selbst schützen zu können. Rest was geschrieben wurde stimmt aber.

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0oxo0  02.06.2024, 20:59

Ich persönlich kann da in paar Punkten nicht wirklich zustimmen... Im video ist alles klar erkennbar, auch wer die Waffe hat, wer damit zusticht und wer der Aggressor ist.

Dann hat sich der polizist, obwohl er nicht wusste wer der Täter ist, mit dem Rücken zum Täter gestellt. Selbst wenn das nicht der Täter gewesen wäre, musst du immer damit rechnen, daß bei so einer Aktion ein mitbeteiligter immer zur Gewalt neigt und noch mal nachteten will oder dir versucht zu schaden, selbst wenn dieser vorher friedlich war.

Zudem gab es einen Moment wo der Täter, kurz bevor er den Polizisten absticht, erstmal mit dem Messer umherläuft... Auch da hätte man schon versuchen können zu intervenieren, auch wenn das eigentliche Opfer da schon zu schaden gekommen ist.

Des weiteren kann man mir auch nicht erzählen, dass es 3 Zivilisten schaffen, vor der Polizei, sich dem Täter zu stellen, es war also allen völlig klar wer der Täter ist, während von gefühlt 20 Polizisten nur einer auf die Idee kommt einen der Helfer umzureißen.

Zumal die Polizei ja nicht nur mit Schusswaffen bewaffnet ist, da gäbe es auch andere Möglichkeiten einen Angreifer abzuwehren und trotzdem nur minimalen Schaden an beistehenden zivilisten anzurichten.

Was da passiert ist waren nicht nur ,,2" Fehlentscheidungen. Das hat damit angefangen, dass man erstmal die Lage nicht gerafft hat und damit aufgehört, dass man dem typen in blauer Jacke Handschellen verpasst hat.

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CookieDent  02.06.2024, 21:27
@0oxo0
Im video ist alles klar erkennbar, auch wer die Waffe hat, wer damit zusticht und wer der Aggressor ist.

Im Video. Ja. Also aus einer vollkommen anderen Perspektive als die Polizisten sie hatten. Diese standen einige Meter weg und wurden mit einer ineinander verkeilten Gruppe zu tun. Da kann man auch ein größeres Messer durchaus übersehen.

Dass nicht erkennbar war, wer der Täter ist wird auch wieder dadurch untermauert, dass der Angestellte des Sicherheitsdienstes ebenfalls aus Verwirrung einen Helfer angegriffen hat.

Dann hat sich der polizist, obwohl er nicht wusste wer der Täter ist, mit dem Rücken zum Täter gestellt

Er hat die Person, die er für den Angreifer hat zu Boden gebracht. Da das außerhalb eines Kung-Fu-Filmes geschehen ist, musste er dann mit der Position vorlieb nehmen, in die die beiden gefallen sind. Das war mit dem Rücken zur Gruppe. Die Kollegen des eingreifenden Polizisten waren somit zunächst auf die beiden fixiert. Man kann sich nur auf eine Sache fokussieren. Da der zu Boden gebrachte augenscheinlich Täter war, hat man sich zunächst auf den fokussiert.

Zudem gab es einen Moment wo der Täter, kurz bevor er den Polizisten absticht, erstmal mit dem Messer umherläuft... Auch da hätte man schon versuchen können zu intervenieren, auch wenn das eigentliche Opfer da schon zu schaden gekommen ist.

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Zumal die Polizei ja nicht nur mit Schusswaffen bewaffnet ist, da gäbe es auch andere Möglichkeiten einen Angreifer abzuwehren und trotzdem nur minimalen Schaden an beistehenden zivilisten anzurichten.

Wie schon gesagt: Aufgrund des versehentlichen Angriffes auf einen Helfer hat man den Sicherheitsdienstmitarbeiter für einen Täter gehalten. Als man dann den Täter mit dem Messer erblickte haben die Polizisten die Hand an die Schusswaffe gelegt. Um mit anderen Mitteln (Schlagstock oder Reizstoff) hätte man sehr nah an den Täter herantreten müssen und damit sich selber in Gehfahr bringen. Auch für einen Tasereinsatz hätte man sehr Nahe an den Herantreten müssen, sodass dieser untunlich war. Selbst Spezialeinsatzkräfte wagen sich nur mit entsprechenden Schutzmaßnahmen an mit Messern bewaffnete Täter heran, die in so wenigen Sekunden nicht zu erreichen sind.

Der Schusswaffeneinsatz war ebenfalls zu gefährlich, weil man über den Kollegen hätte hinwegschießen müssen. Außer schreien bleiben da nicht viele Möglichkeiten.

Des weiteren kann man mir auch nicht erzählen, dass es 3 Zivilisten schaffen, vor der Polizei, sich dem Täter zu stellen, es war also allen völlig klar wer der Täter ist, während von gefühlt 20 Polizisten nur einer auf die Idee kommt einen der Helfer umzureißen.

Die Polizisten standen nun einmal deutlich weiter weg als die übrigen Personen. Und der Helfer hat ebenfalls einen Helfer angegriffen. Was übrigens auch dazu führte, dass sich der Täzer schneller losreißen konnte. Er hat also sogar unfreiwillig dem Täter geholfen. Das Verdeutlicht wieder die Unübersichtlichkeit der Lage.

Die Lage nach Erkennen des Täters mit dem Messer stellte sich dann also wie folgt dar: Person A greift mit einem Messer an; Person B hilft bei der Befreiung von Person A; Person A greift einen Polizisten an und befreit damit Person B. Der Angriff auf den Polizisten ließ also die Beurteilung der Lage zu, dass der zu Boden gebrachte Helfer ebenfalls Täter ist.

Was da passiert ist waren nicht nur ,,2" Fehlentscheidungen. Das hat damit angefangen, dass man erstmal die Lage nicht gerafft hat und damit aufgehört, dass man dem typen in blauer Jacke Handschellen verpasst hat.

Das nennt sich Chaosphase und bei Sofortlagen quasi immer anzutreffen. In dieser Chaosphase ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlentscheidungen sehr hoch.

Wie bereits angeführt hat der Helfer in der blauen Jacke (unfreiwillig) dem Täter geholfen und danach wurde er vom Täter befreit. Das rechtfertigt die Annahme, dass dieser ebenfalls Täter ist.

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ReliefFeiler 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 20:27

tja...der Polizist tut mir Leid...(und die Familie erst)der hat defintiv gedacht, er geht Abends wieder normal nach Hause. ;(Der hat Ihn von hinten in den Nacken/ Hals gestochen, als wenn das ein Profikiller ist oder so...der das schon öfters gemacht hat ....oder so....weiß was er tat..um da maximalen schaden anzurichten. Ich hoffe für den Typen wird es unter der Dusche im Knast mal unlustig;(

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CookieDent  02.06.2024, 20:46
@ReliefFeiler

Er wusste, was er da tat, aber das als "profikillerhaft" zu umschreiben würde ich nicht sagen. Es sieht stark danach aus, dass er die Stiche in den Hinterkopf und Nacken wählte, weil er die Weste umgehen wollte. Aber er hätte ohne Zeitverlust Stellen wählen können, bei denen man den Tod hätte mit größerer Sicherheit herbeiführen können.

Man kann aufgrund der Umstände durchaus vermuten, dass sich der Täter an diesem Morgen aufgemacht hat, um Stürzenberg zu töten. Aber ich sehe keine Hinweise auf eine Art Aus- oder Vorbildung. Er versucht einfach mit möglichst viel Wucht zuzustechen und hat dabei die bekannten Schutzwesten als solche beachtet. Dafür bedarf es keines nennenswertens Vorwissens oder Ausbildung.

Auch wenn es sich komisch anhört: Das ist auch eine für mich wichtige Feststellung. Unterstellt man, dass der Täter "Erfahrung" oder irgendeine Art von Ausbildung hat, verschiebt sich der Fokus auf falsche Personen. Man würde also zwangaft nach Personen suchen, die bereits gekämpft haben oder irgendwann verreist waren.

Bei Tätern dieser Art, die sich selber radikalisiert haben, bzw. bei der Radikalisierung aus der Ferne uterstützt wurden, würde man solche Voraussetzungen (also bereits Täter oder zur Ausbildung verreist) nicht sehen und die dann weiterhin übersehen.

Wir müssen also Wege finden, die (Selbst-)Radikalisierungskanäle trockenzulegen. Ohne den Vorlauf der Selbstradikalisierung sind auch die Unterstützungsversuche weniger erfolgreich.

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ReliefFeiler 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 23:08
@CookieDent

für mich sieht das so aus, als wenn er geziehlt versucht den Hals zu treffen...also es ist eine Tötungsabsicht vorhanden...

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CookieDent  03.06.2024, 08:11
@ReliefFeiler
also es ist eine Tötungsabsicht vorhanden...

Das bestreite ich ja auch nicht.

als wenn das ein Profikiller ist oder so...der das schon öfters gemacht hat

Das ist lediglich das, wogegen ich aus den vorgenannten Gründen spreche. Es hätte Methoden gegeben, die sicherer den Tod herbeigeführt hätten. Daher kann man nicht von Profikillertum oder einem Erfahrungsschatz sprechen.

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Naja, bei der Sache war sogar die Verwirrung verwirrt... man kann unschwer erkennen, dass da irgendwie kaum einer der Polizisten irgendwas gerafft hat.... und ich meine das absolut nicht böse! Was passiert ist, ist passiert... aber das wirft trotzdem massig Fragen auf.

Nichts für ungut aber die wussten ja nichtmal wer der Täter ist obwohl da einer mit nem Messer rumläuft und leute absticht


ReliefFeiler 
Beitragsersteller
 02.06.2024, 20:05

So bald da jemand mit einen Messer vor mir steht, und ich eine Waffe habe, halte ich weit Abstand, weil der Typ ja mal auf mich zu rennen könnte...und dann muss ich Zeit haben, den mehrere Kugeln zu verpassen. So würde ich nun denken, aber bin kein Polizist. Traurig ist, das da mittlerweile einige Polizisten zu Übervorsichtig sind, weil sowas hoch gekocht werden kann in der Presse....das echt bitter...und dann ins Gesicht stechen...was ist das für ein Psycho...hoffe der bekommt Sicherungsverwahrung wenn der wieder aufwacht...der Drecks.ck

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0oxo0  02.06.2024, 20:25
@ReliefFeiler

Bei dem Video dachte ich auch der ist safe auf Droge oder schiebt psychose sein ego.

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