Warum sagen viele, die deutsche Sprache sei schwer?
Hallo zusammen!
Warum gehört die deutsche Sprache zu den schwersten Sprachen der Welt? Liegt das nur an der Grammatik oder auch an der Aussprache? Was genau ist da so schwer?Weil viele Leute immer sagen, dass Deutsch so schwer sei…
Viele Grüße
6 Antworten
Die deutsche Sprache hat meiner Ansicht nach kaum aufzählbare Probleme /Schwierigkeiten - besonders im Vergleich zu anderen indo-germanischen Sprachen.
Nicht nur (deutsche) Schüler/innen sprechen oft falsches Deutsch (Grammatik / Syntax u.a.); auch Zeitungsredakteure sprechen / schreiben ein teilweise grauenhaftes Deutsch, nicht minder tun dies TV-Moderatoren.
Deutsch IST eine schwierige Sprache. Beispiel: Im Laufe eineN Jahres (korrekt, da Neutrum). Im Laufe eineS Jahres (falsch)....
Die Leine eineS Hundes (korrekt, da Maskulinum).
Das Problem der vier Fälle: immens (besonders Genitiv / Dativ)!
Groß- und Kleinschreibung, zusammen, getrennt >>> auch ein Verschulden des chaotischen Duden-Monopols.....
Falsche Verwendung von Singular und Plural.........
Nebensatz: Ich glaube das, weil du hattest doch gesagt, dass.... Logisch und korrekt in den meisten europäischen Sprachen; nur im Deutschen "verschiebt sich" die Satzteil-Stellung.
Warum "einundzwanzig" ? In den meisten Sprachen spricht man logisch und konsequent "zwanzig und eins".
Warum gibt es in unserer Sprache DREIZEHN (!!) verschiedene Formen der Pluralbildung ?!
KURZ: Standardisierte SINNVOLLE Regeln für Rechtschreibung, Grammatik, Syntax gibt es in der deutschen Sprache nicht allzu häufig, von den grausamen "Regeln" der Zeichensetzung nicht zu reden...
Erklärt jemandem, der Deutsch lernt, den Unterschied zwischen
"Das Flugzeug fliegt in die Luft." (Vorgang) und
"Das Flugzeug fliegt in der Luft". (Zustand)
......und und und..................................
Vier DH sind ja schön; hilfreicher wäre mir eine ERKLÄRUNG meiner vermeintlichen Falschaussage durch die "DH-User"
Nun denn, mag sein, dass latricolore.im Recht ist. Das dürfte einer der vielen strittigen Punkte der deutschen Sprache generell, der Grammatik insbesondere sein...
Apropos Grammatik: Hier ein weiteres diffiziles Beispiel, das nachweislich auch deutschen Abiturienten erhebliche Probleme bereitet - natürlich nicht nur denen: das nebulöse Mysterium der vier "das / dass" !
Das (Artikel) Auto, das (Relativ-Pronomen) da steht, gehört mir.
Das (Demonstrativ-Pronomen) ist mein Auto.
Dass (Konjunktion) das (Art.) Auto mir gehört, weiß ich.
Hallo paulklaus,
Es ist ja unfassbar interessant, was Sie schreiben!
Viele Dinge, welche Sie erwähnt hatten, waren mir früher gar nicht bewusst, bedanke ich mich ergo bei Ihnen dafür, daß ich nun es weiß!
Wenn ich es fragen darf, weswegen die korrekte Schreibweise ist »Im Laufe einen Jahres« und nicht »Im Laufe eines Jahres«? Sollte es ja nicht Genitiv sein? Denn ich irgendwie mir gewiß war, daß es doch so sein sollte.
P.S. Wenn Sie nicht dagegen wären, es würde mich freuen, die weiteren Exempel von Ihnen zu erfahren.
P.S.S.Es tut mir leid, wenn ich meiner Antwort irgendwelche Fehlern gab es.
Mit freundlichen Grüßen
Hier die Begründung, weshalb "Im Laufe eines Jahres" richtig ist:
https://www.korrekturen.de/beliebte_fehler/diesen_jahres.shtml
Ich kenne das von meiner Frau, die aus Italien kommt. Sie findet auch, dass die deutsche Sprache nicht einfach sei. Probleme gab es anfangs mit der Zuordnung von der, die ,das. Im italienischen ist die Sonne maskulin, also " il Sole." Der Mond hingegen feminin "la Luna". Auch der Buchstabe "h" am Anfang eines Wortes , den gibt es im italienischen nicht Da wird bei der Aussprache bei dem Wort Hand, auch mal "And" .
Bei den Zahlen wird im italienischen bei der Zahl 21, zuerst die 20 und dann die 1 gesprochen..
Interessant sind dennoch die Unterschiede einzelner Sprachen sowohl in der Aussprache , als auch grammatikalisch. Die deutsche Grammatik ist ein echte Herausforderung.
Das Jahr, des Jahres, eines Jahres. "Im Laufe eineS Jahres"
Ich gebe mal als Nicht-Muttersprachler hierzu mal meine Meinung ab.
Ich kam als Jugendlicher nach Deutschland, zuvor hatte ich schon ein wenig in der Schule gelernt. Ich hatte tatsächlich kein großes Problem beim Erlernen der Deutschen Sprache.
Ich bin vom IQ her leider nicht der Intelligenteste, die meisten, die mich kennenlernen, fällt es auch auf, dass ich nicht der Hellste bin, weshalb sich viele auch darüber hinter meinem Rücken abfällig äußern (So laut wie die Leute reden, ist es nicht schwierig, mitzubekommen, wenn gelästert wird). Aber über meine Deutschkenntnisse haben sich bisher nur wenige beschwert.
Aber jetzt mal zu den Argumenten, warum Deutsch schwierig sein soll:
Wenn es um die Frage geht, warum Deutsch so schwierig sei, fallen mir immer wieder dieselben Argumente auf:
"Im Deutschen gibt es drei Artikel: der, die, das; im Englischen nur the."
Meine Güte, das macht eine Sprache doch nicht schwierig, das ist doch nur ein Auswendiglernen. Dann lernt man eben bei jedem neuen Substantiv, das man lernt, direkt den Artikel mit und schon ist das Problem gelöst.
Und außerdem gibt es z. B. im Lateinischen auch drei grammatikalische Geschlechter. Zwar gibt es dort keine Artikel, aber trotzdem müssen die Geschlechter gelernt werden, da davon die Deklination abhängt. Und vor allem sind die Endungen nicht immer ein Hinweis auf das Geschlecht. Die Endung -us ist nicht immer ein Zeichen für ein maskulines Substantiv, die Endung kann auch für ein feminines Wort gelten. Aber dann findet eine andere Deklination Anwendung.
Gut, Lateinisch ist zwar keine Sprache mehr, in der heute kommuniziert wird, was aber das Lernen nicht einfacher macht. Aber auch im Isländischen gibt es drei Genera. Und im Gegensatz zum Deutschen auch im Plural, während des im Deutschen im Plural nur ein Genus gibt.
Aber nehmen wir jetzt z. B. die französische Sprache: Dort gibt es nur zwei Genera (wenn ich vom Genus spreche, meine ich natürlich das grammatikalische Genus) und zwei Artikel. Aber wenn ich jetzt nicht weiß, ob es le tour oder la tour heißt, nützt es mir auch nichts, dass es nur zwei Artikel gibt. Gut, wenn ich rate, habe ich immerhin eine 50:50 Chance, während ich im Deutschen nur eine Chance von 1:3 habe. Aber Raten ist nicht Wissen. Und wenn ich den falschen Artikel verwende, verwende ich den Falschen.
Sorry, aber die Anzahl der Artikel als Argument für die Schwierigkeit einer Sprache zu nehmen, überzeugt mich nicht.
"Im Deutschen gibt es vier Fälle. Im Englischen und Französischen hingegen gibt es keine Deklination."
Das ist richtig. Aber die Deklination erfolgt immer nach demselben Schema, das auswendig zu lernen gilt. Hier hilft es, sich eine Tabelle mit allen Pronomen und Artikeln anzufertigen.
Und welcher Fall der richtige ist, ob Dativ oder Akkusativ, was tatsächlich die größte Herausforderung ist, hängt von der Präposition ab und von dem Verb.
Hinter dem Verb fragen folgt der Akkusativ. Und dann muss nach dem Deklinationsschema das richtige Pronomen oder der richtige Artikel eingesetzt werden. Z. B.: Ich frage dich. Ich frage die Frau. Ich frage den Mann.
Auf das Verb antworten erfolgt der Dativ: Ich antworte dir. Ich antworte der Frau. Ich antworte dem Mann.
Ich gebe an der Stelle zu, dass es nicht logisch ist, dass auf Fragen der Akkusativ folgt und auf Antworten der Dativ.
Ebenso verhält es sich mit den Pronomen mit und ohne. Auf mit folgt der Dativ, auf ohne der Akkusativ. Auch das ist für mich nicht logisch, aber es ist eben so, das muss man sich eben nur merken.
Ja, ich gebe zu, es ist viel Aufwand zu lernen, welche Fall auf welchem Verb und welcher Präposition erfolgt. Auch die Deklinationstabelle zu lernen, ist viel Auswendiglernerei. Aber es ist eben nur Auswendiglernen, die Regel dahinter, ist einfach.
Im Isländischen gibt es auch vier Fälle, in slawischen Sprachen sogar 6.
"Im Deutschen gibt es keine regelmäßige Verben, die Verben werden in allen Zeitformen konjugiert, während im Englischen außer bei to be bis auf das -s hinter der 3. Person Singular im Präsens keine Konjugation erfolgt."
Ja, das ist so, im Deutschen ist der Wortstamm meist unregelmäßig. Aber auch hier muss ich einfach nur auswendig lernen. Ja, es ist viel auswendig zu lernen, aber wenn ich direkt mit jedem Verb die dazugehörige Konjugation lerne, hilft es.
Im Französischen gibt es mehr regelmäßige Verben. Aber das Problem ist, ich weiß ja nicht, ob es ein regelmäßiges oder unregelmäßiges Verb ist und daher muss ich dort ebenso viel auswendig lernen, da sonst schnell Fehler passieren. Konjugiert werden die französischen Verben ebenso wie im Deutschen in allen Zeitformen.
"Deutsche machen selbst Fehler."
Ja, das tun sie. Und wie sie Fehler machen. Aber glaubt ihr ernsthaft, der Engländer beherrscht die englische Sprache fehlerfrei? Oder der Franzose die französische Sprache?
"Manche Ausländer leben schon 20 Jahre hier und können kaum Deutsch."
Ja, das ist leider richtig. Aber dafür sprechen es einige schon nach wenigen Jahren fließend. Es steckt auch immer die Frage dahinter, wie die Lernbereitschaft ist. Wenn jemand nur Kontakt zu seinen Landsleuten hat und mit ihnen nur in der Muttersprache spricht, dann sind die Deutschkenntnisse natürlich weniger ausgeprägt, als wenn jemand täglich spricht.
Ich war z. B. in Ägypten und viele der Mitarbeiter dort sprachen perfekt Deutsch.
Und auch wenn es im Deutschen Sachen gibt, die es in anderen Sprachen nicht gibt, gibt es in anderen Sprachen dafür Dinge, die es im Deutschen nicht gibt.
Im Englischen gibt es mehr Zeitformen als im Deutschen. Und hier ist aufgrund der fehlenden Konjugation zwar kein Auswendiglernen nötig, aber dafür tatsächlich Verständnis erforderlich. Hier gelten Regeln, die erst einmal verstanden werden müssen. Und wenn man die Regeln versteht, ist es in der Praxis manchmal nicht eindeutig, welche Regel jetzt gilt. Und hier z. B. machen die Engländer auch Fehler.
Auch im Französischen gibt es mehr Zeitformen als im Deutschen und hier gilt es, zu verstehen, welche Zeitform wann einzusetzen ist und die Konjugation auswendig zu lernen, denn im Französischen werden Verben ja wie im Deutschen konjugiert.
Im Englischen und Französischen gibt es strengere Vorgaben bezüglich der Syntax. Im Deutschen ist die Satzstellung noch etwas freier. Vor allem im Französischen hängt es manchmal von der Präposition ab, wie der Satz zu formulieren ist.
Im Deutschen wird zwischen Adjektiv und Adverb nicht unterschieden, während im Französischen und Englischen unterschieden wird.
Wenn die englische Sprache wirklich so einfach wäre, dann würde nicht permanent in Foren gefragt, wie etwas zu formulieren ist. Hinzu kommt, dass viele ihre Englischkenntnisse überschätzen und denken, dass sie perfekt Englisch sprechen, sich aber gar nicht darüber bewusst sind, wie viele Fehler sie machen.
Ich würde tatsächlich sagen, Deutsch ist an sich schon schwierig, aber nicht sooo schwierig, wie es immer behauptet wird. Man muss hier zwischen schwierig und aufwendig unterscheiden.
Schwieriger als Englisch ist Deutsch schon, aber auch nicht soo viel schwieriger. Und Englisch würde ich keinesfalls als einfache Sprache bezeichnen.
Der Unterschied zwischen den beiden Sprachen ist es, dass man im Deutschen von Anfang an mit den komplexen Themen konfrontiert wird, wie z. B. dem Kasussystem, man direkt weiß, was auf einem zukommt, während das bei der englischen Sprache erst nach und nach kommt.
Ob die deutsche oder die französische Sprache schwieriger ist, kann ich nicht wirklich einschätzen. Es kann sein, dass Deutsch ein wenig schwieriger ist, aber im Großen und Ganzen würde ich die Sprachen als gleich schwierig beurteilen. Auch im Französischen ist es so, dass die Sprache in mancherlei Hinsicht unterschätzt wird und sich viele nicht über ihre Fehler bewusst sind.
Hier wurde auch schon das Argument genannt, das liege daran, weil man Französisch nur in der Schule lernt. Wenn man in Frankreich lebe, würde man die Sprache viel besser sprechen. Das ist schon richtig, gilt aber für die deutsche Sprache auch.
Gruß Gott, MrClarkKent,
Dies, was Sie schieben, fand ich richtig interessant.
Ich bin selbst ein Ausländer, der nicht in Deutschland geboren ward, habe ich ergo Deutsch nicht als die Muttersprache. Doch leider im Unterschied zu Ihnen, bin ich noch Anfänger in Bezug auf Deutsch.
Wenn ich Sie darum bitten dürfte, könnten Sie, möglicherweise, mir irgendwelche Empfehlungen geben, welche Sie benutzten?
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Anderes Thema.
Ich stimme mit Ihnen fraglos zu, in Bezug auf diese Ausrede, daß die die Deutschen selbst Fehlern machen. Ich immer denke »Na, und?« Meiner Meinung nach, die Tatsache, daß irgendwelche Muttersprachlern die Fehlern machen heißt keineswegs, daß ich sie machen muß. Soweit ich beurteilenkann, viele Muttersprachlern wissen deren Muttersprache kaum gut.
Ich finde aufgrund dessen, daß man sich sollte nixht auf sie orientieren, sondern auf die Menschen, die Sprache wahrlich gut können.
Mit freundlichen Grüßen
Naja, wenn ich mir anschaue, wie viele Formen der unbestimmte Artikel haben kann (und wie einfach das im Englischen ist), dann komme ich schon auch zu dem Schluss, dass Deutsch so seine Tücken hat.
ein Hund, eines Hundes, einem Hund, einen Hund
eine Frau, einer Frau, einer Frau, eine Frau
ein Auto, eines Autos, einem Auto, ein Auto
Selbst deutsche Muttersprachler beherrschen das heutzutage nicht mehr fehlerfrei.
Wie oft liest man "ich habe ein Hund." oder "ich habe ein Freund." ? Sehr oft.
"Ich habe einen Hund." (mit Akkusativ) wäre korrekt.
"Ich habe ein Auto." ist auch korrekt.
Im Englischen habe ich nur a (oder an) statt der vielen Formen oben.
Es dürfte an der Aussprache, der Grammatik und Rechtschreibung liegen.
Drei Artikel im Deutschen während es im Englischen nur einen einzigen gibt.
Die Franzosen haben zwar zwei Artikel, aber die werden nicht immer so angewandt, wie wir es im Deutschen machen.
Dann gibt es Sprachen - wie Japanisch - die gar keine Artikel verwenden.
Neben den Artikel gibt es noch die Sache mit dem Satzbau, der sich von Sprache zu Sprache unterscheidet.
Selbst viele Deutsche haben ihre Probleme mit der deutschen Sprache.
Selbst viele Deutsche haben ihre Probleme mit der deutschen Sprache.
Und täglich werden es mehr
Meine Arbeitskollegin ist Engländerin und sie hat bestätigt, das die Engländer in ihrer eigenen Sprache ebenfalls Fehler machen.
Hm...
Soweit ich weiß, folgt auf "im Laufe" der Genitiv.
Daher ist mMn Im Laufe einen Jahres falsch. Auch wenn ich es öfter höre.