Steht unser System am Abgrund?

6 Antworten

Generation Z erfüllt zb. im Unternehmen, in dem ich arbeite, genau so ihren Job wie wir älteren Kollegen.

Die vorangegangenen Generationen fürchten immer die Veränderung, und die Jüngeren wurden schon immer abfällig betrachtet, das machen wir nachweislich schon seit mehreren tausend Jahren so.

Ohne den Willen zur Veränderung würden wir heute noch Hexen anzünden und Wunden mit heißem Öl ausbrennen.

Diese Beweihräucherung der Bommer empfinde ich als lachhaft.

Ich gehöre zu dieser Generation. Und deine beiden ersten Absätze haben mit der Realität, die ich erlebte, nichts zu tun.

Die Boomer sind jetzt fast raus aus dem Arbeitleben, Die Generation in der Mitte der Arbeitswelt sind Millennials, so wie u.a. auch ich.

Jede Generation hatte ihre eigenen Herausforderungen und dieses Über-Einen-Kamm-scheren bringt niemandem was.

Ich habe nie verstanden wieso man Produktivität in direkter Relation zu aufgewendeter Arbeitszeit sieht und meine Philosophie war nie, dass ich lebe um zu arbeiten und so schlecht bin ich damit nicht gefahren.

Der Rest deines Textes ist mir zu wirr.

Wo habe ich das schon mal gehört? Ach ja (die Hervorhebungen jeweils von mir):

Auf einer Tontafel der Sumerer steht: "Die Jugend achtet das Alter nicht mehr, zeigt bewusst ein ungepflegtes Aussehen, sinnt auf Umsturz, zeigt keine Lernbereitschaft und ist ablehnend gegen übernommene Werte."

Knapp tausend Jahre später verfasste jemand in Chaldäa folgendes: "Unsere Jugend ist heruntergekommen und zuchtlos. Die jungen Leute hören nicht mehr auf ihre Eltern. Das Ende der Welt ist nahe."

Wiederum tausend Jahres später wurde in Babylon folgende Beschwerde niedergeschrieben: "Die heutige Jugend ist von Grund auf verdorben, sie ist böse, gottlos und faul. Sie wird niemals so sein wie die Jugend vorher, und es wird ihr niemals gelingen, unsere Kultur zu erhalten."

Sokrates meine zu diesem Thema: "Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer."

Weiterhin sagte Sokrates: "Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Auch Aristoteles sah schlimmes voraus: "Was nun zunächst die jungen Leute angeht, so sind sie heftig in ihrem Begehren und geneigt, das ins Werk zu setzen, wonach ihr Begehren steht. Von den leiblichen Begierden sind es vorzugsweise die des Liebesgenusses, denen sie nachgehen, und in diesem Punkt sind sie alle ohne Selbstbeherrschung. […] zornmütig und leidenschaftlich aufwallend in ihrem Zorne. Auch sind sie nicht imstande, ihren Zorn zu bemeistern, denn aus Ehrgeiz ertragen sie es nicht, sich geringschätzig behandelt zu sehen, sondern sie empören sich, sobald sie sich beleidigt glauben. Auch hoffnungsreich sind sie, denn das Feuer, das dem Zecher der Wein gibt, haben die Jünglinge von der Natur […] sie tun alles eben zu sehr, sie lieben zu sehr und hassen zu sehr, und ebenso in allen anderen Empfindungen. Wenn ich die junge Generation anschaue, verzweifle ich an der Zukunft der Zivilisation"

Weiterhin: "Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen"

Aber nicht nur in Griechenland hat die Jugend die Zukunft versaut, sondern auch in Rom. Plutarch vermeldete zu dem Thema "Auf ihrem Höhepunkt kennt die Jugend nur die Verschwendung, ist leidenschaftlich dem Tanze ergeben und bedarf somit wirklich eines Zügels. Wer nicht dieses Alter nachdrücklich unter seiner Aufsicht hält, gibt unmerklich der Torheit die beste Gelegenheit zu bösen Streichen […] Unmäßigkeit im Essen, sich vergreifen am Geld des Vaters, Würfelspiel, Schmausereien, Saufgelage, Liebeshändel mit jungen Mädchen, Schändung verheirateter Frauen“ Als Gegenmaßnahme wird empfohlen „Hoffnung auf Ehre und Furcht vor Strafe […]. Diejenigen aber, die gegen alle tadelnden Vorstellungen taub sind, muß man durch das Joch der Ehe zu fesseln versuchen."

Überspringen wir mal ein paar Jahre und gehen ins Hochmittelalter und sehen uns an, was ein Mönch 1247 niederschrieb: "Die Welt macht schlimme Zeiten durch. Die jungen Leute von heute denken an nichts anderes als an sich selbst. Sie haben keine Ehrfurcht vor ihren Eltern oder dem Alter. Sie sind ungeduldig und unbeherrscht. Sie reden so, als wüßten sie alles, und was wir für weise halten, empfinden sie als Torheit. Und was die Mädchen betrifft, sie sind unbescheiden und unweiblich in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Benehmen und ihrer Kleidung."

Zur Zeit der Reformation ließ Melanchton uns wissen: "Der grenzenlose Mutwille der Jugend ist ein Zeichen, daß der Weltuntergang nah bevorsteht."

Im 18 Jahrhundert klagte ein unbekannter Schulmeister sein Leid: "Das Sittenverderben unserer heutigen Jugend ist so groß, dass ich es unmöglich länger bei derselben aushalten kann. Ja, oft geschieht es, dass die nicht in Schranken gehaltene oder nicht gebührend ausgetriebene Zuchtlosigkeit eines einzigen Jünglings von ungesunder Triebkraft und verdorbenen Auswüchsen auch die übrigen noch frischen und gesunden Pflanzen ansteckt."

Im Jahr 1852 wurde die Lage so dramatisch, dass in einem Regierungsbericht folgendes offenlegte: "Es ist die Wahrnehmung gemacht worden, daß bei der Schuljugend die früher kundgegebene Anständigkeit und das sittliche Benehmen […] mehr und mehr verschwinde."

Auch die Boomer waren keine guten Azubis: "Knapp 50 % aller Lehrlinge zeigen mangelhafte oder stark defizitäre Leistungen in der Mathematik." Das ließ zumindest die DIHK.

Aber dieses Mal geht die Welt ganz ganz bestimmt unter.

Nein.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Hilfestellung im ökonomischen Fragen