Motoröl wechseln?

9 Antworten

Egal was der Hersteller sagt: Ein Jahr - oder 15tkm.

Longlife-Intervalle = Motorentod.

Die besten Longlife-Öle kommen an frisches Öl nicht heran.

Und nicht vergessen: Der Hersteller verkauft dir auch gerne einen Austauschmotor inkl. Einbau für etliche Tausend € - oder nach 4 Jahren einen Neuwagen.

Woher ich das weiß:Hobby – Autoschrauber seit 2002

Du scheinst nur Kurzstrecken zu fahren. Das belastet den Motor und somit auch das Öl stark, daher auch die Ölwechselanzeige, ich rate zum Wechsel.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Kann ich noch warten oder muss ich's wechseln ?

Da kannst du locker warten. Das jährliche Wechselintervall ist völliger Blödsinn, wenn man nicht viel fährt. Da reicht auch ein Wechsel alle 2 Jahre.

Die Wechselintervalle werden von den Herstellern so gelegt, dass sie auch bei ungünstigsten Verhältnissen, z.B. jede Menge Kurzstrecken, jede Menge Warmlaufphasen in Sibirien, starke Luftverschmutzung etc. pp. immer noch ausreichen.

Die Wartungsanzeige in den Autos ist nicht ganz verkehrt, dient aber auch als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Werkstatt.

Als ich noch als leitender Ingenieur zur See fuhr, haben wir das Schmieröl der Antriebsmotoren regelmäßig in unserem Bordlabor untersucht und erst dann gewechselt, wenn ein Parameter zu schlecht wurde. Dabei haben wir festgestellt, dass das Öl locker etwa 6 mal so lange hält, wie es den Wechselintervallen der Hersteller entsprechen.

Du solltest allerdings regelmäßig den Öltand kontrollieren, damit der nicht unter Minimum fällt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Motorentechnik im Hauptfach studiert

Hellfire107  13.07.2024, 12:42

Du sitzt hier einem gefährlichen Fehlschluss auf.

Ein Schiffsmotor läuft üblicherweise Tage, wenn nicht Wochen am Stück. Durch seine Einbaulage im Schiff wird der Motor nie so kalt wie ein PKW-Motor über Nacht im Winter. Die Literleistung eines Schiffsmotors ist viel geringer - die Toleranzen im Motor viel größer.

Heutige PKW-Motoren holen aus 1,5L 180PS, werden kalt gestartet - und nach wenigen km oft schon wieder abgestellt. Die Toleranzen im Motor sind winzig (Kolbenringe!!) - das Öl oft sehr dünn (5W-20) um 5 Nanoliter Sprit zu sparen.

Daher halte ich den Vergleich mit Schiffsmotoren für unpassend.

Das beste PKW-Motoröl verliert mit der Zeit seine Wirkung. Wer wirklich sicher gehen will sollte einmal pro Jahr/nach 15tkm sein Öl wechseln. Longlife = Motorentod.

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Hamburger02  13.07.2024, 13:17
@Hellfire107
Du sitzt hier einem gefährlichen Fehlschluss auf.

Dem sitzt du auf, da du von Motren sprichst, die auf Handelsschiffen laufen. Ich rede von Hochleistungsmotoren, die als Antrieb auf militärischen Schnellbooten laufen und an die Grenze des technisch machbaren gehen.

Heutige PKW-Motoren holen aus 1,5L 180PS

Aber nicht im Opel.

Das beste PKW-Motoröl verliert mit der Zeit seine Wirkung.

Das bestreite ich nicht. Aber es ist nicht so, dass nach Ablauf von einem Jahr, wenn die Wartungsanzeige aufleuchtet das Motoröl -zack- mit einem Schlag plötzlich schlecht ist. Insofern ist eine gewisse Überziehung bei sehr geringer Laufleistung tatsächlich kein Problem. Warum sollte ein Öl, das 30 TKM iund 1 Jahr lang hält bei nur knapp unter 10 TKM genauso schnell altern? Der Betrieb verschmutzt es, schert die Molekülketten ab, verschmutzt es und verunreinigt es mit Abrieb und Flüssigkeiten...nicht der Stillstand.

Wer wirklich sicher gehen will.....

...bleibt am besten zu Hause. Zwischen Sicherheitsdenken und technischen Anforderungen gibt es halt doch noch große Unterschiede.

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Hellfire107  13.07.2024, 13:39
@Hamburger02
Aber nicht im Opel.

Der Astra K holt aus 1,4L 150PS - und 200PS aus 1,6L.

Insofern ist eine gewisse Überziehung bei sehr geringer Laufleistung tatsächlich kein Problem.

Davon reden wir hier aber nicht. Wir reden hier von 30tkm vs. 15tkm.

Warum sollte ein Öl, das 30 TKM iund 1 Jahr lang hält bei nur knapp unter 10 TKM genauso schnell altern?

Ganz einfach. Ist der Motor einmal warm - ist der Verschleiß quasi Null. Kaltstarts und Kurzstrecke sind für jeden Motor pures Gift. Das führt dazu das gerade bei wenig km das Öl viel schneller altert als bei vielen km.

Und das Öl hält dann eben genau keine 30tkm - nicht ohne gravierenden Qualitätsverlust. Die Additive verlieren ihre Wirkung - und der Eintrag von Kraftstoff und Feinstaub (Direkteinspritzer!!) machen es noch schlimmer.

Die Ersparnis steht in keinem Verhältnis zu den Kosten einer Motor-Revision. Zu Mal hochwertiges Öl (wenn man nicht gerade Castrol kauft) überhaupt nicht teuer ist.

Deshalb: Öl alle 15tkm oder einmal pro Jahr wechseln - je nachdem was eher eintritt.

Mein Focus ST von 2006 bekommt jährlich frisches Valvoline Racing vollsynth. 5W-50+Filter - auch wenn er nur 5000km gelaufen ist. Gibt es im Netz für 10€/Liter. Keine Ford-Freigabe für diesen Motor - aber eine für Koenigsegg. Und das die Belastung bei ~250 PS geringer ist als bei 800+X PS sollte einleuchten....

Diverse Günstig-Marken (Ravenol, Motul...) liegen nochmal deutlich darunter.

Könnte ich damit länger rumfahren? Na klar. Aber: Öl ist billig - Motoren (und Turbolader) sind teuer.

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Hamburger02  13.07.2024, 14:17
@Hellfire107

Dass man mit einem regelmäßigen Ölwechsel auf der sicheren Seite ist, bestreitet ja niemand. Das beantwortet aber nicht die Frage, ob man den Ölwechsel auch eine gewisse Zeit überziehen kann.

Mit Formotroen ist das nochmal ne Sache für sich....hat der auch schon den Zahnriemen, der im Ölbad läuft? Das war eine totale Fehlkostruktion weil dafür Sepzialöl erforderlich ist, das den Zahnriemen zersetzt und nach gut einem Jahr seine Wirkung verliert und den Zahnriemen doch zersetzt.

Wenn man in die Werkstatt fährt gibts kein Racing-Öl und auch nicht für 10,-. Ölwechsel machen nur noch die wenigsten selber wegen der Umweltvorschriften. Das kannst di nicht als Maßstab nehmen. Da sind Leute, die auf eine Werkstatt angewiesen sind und dennoch aufs Geld gucken müssen, schon häufiger.

nd das die Belastung bei ~250 PS geringer ist als bei 800+X PS sollte einleuchten....

Das kann man so nicht sagen. Für die Belastung sind die Kolbengeschwindigkeit und die Literleistung eher maßgeblich. Und ein Ford ST Motor ist mit Sicherheit auch höher belastet als ein stinknormaler Opel-Motor.

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Hellfire107  13.07.2024, 14:42
@Hamburger02
Das beantwortet aber nicht die Frage, ob man den Ölwechsel auch eine gewisse Zeit überziehen kann.

Davon ist hier auch nicht die Rede. Wir reden hier von jährlichen Intervallen (15tkm) vs. zweijährigen Intervallen (30tkm). Der springende Punkt ist und bleibt: Das weltbeste Öl im Longlife-Intervall ist signifikant schlechter als ein mittelprächtiges Öl das jährlich gewechselt wird. Da beißt die Maus keinen Faden ab....

Mit Formotroen ist das nochmal ne Sache für sich....

Ich nehme mal an du meinst Ford-Motoren. Wie gut das es ein Volvo-Motor ist. Nein - der Zahnriemen läuft konventionell trocken.

Wenn man in die Werkstatt fährt gibts kein Racing-Öl und auch nicht für 10,-.

Ich kenne ja deine Werkstatt nicht - aber viele Werkstätten akzeptieren heutzutage mitgebrachte Ersatzteile - auch Motoröl so lange sie Erstausrüster-Qualität entsprechen. Nachfragen kostet nichts....

Das kann man so nicht sagen. Für die Belastung sind die Kolbengeschwindigkeit und die Literleistung eher maßgeblich.

Mein Focus ST von 2006 hat noch den 2,5L 5-Zylinder Motor. 225PS Serie - meiner hat eine Ecke mehr. Bei 250PS sind das genau 100PS/Liter. Die Kolbengeschwindigkeit bei einer max. Drehzahl von 6500U/min ist überschaubar.

Der Koenigsegg Jesko V8 ist ein Langhub-Motor der 8500U/min dreht. Maximal 1600PS und 1500Nm aus 5 Litern Hubraum sind mal eben 320PS/Liter. Wenn das Öl das aushält reicht das für meinen Bimmelmotor alle Male.

Und ein Ford ST Motor ist mit Sicherheit auch höher belastet als ein stinknormaler Opel-Motor.

Wir sprechen hier von einem Focus ST von 2006. Die damals verbauten Volvo-Motoren sind sehr viel haltbarer als alles was später verbaut wurde. Stichwort: Downsizing.

2,5L @250PS sind, wie schon gesagt, exakt 100PS/Liter. 1,4L @150PS sind 107PS/Liter - 1,6L @200PS sind 125PS/Liter.

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Scusselbudd  13.07.2024, 12:45

Totaler Quatsch was du da verbreitest. Auch bei nicht oder wenig nutzen altert öl. Und einen Schiffsmotor kann man nicht mit einem Automotor vergleichen.

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Unbedingt wechseln. Das Öl kann auch altern und zeitlich nicht mehr richtig schmieren. Außerdem wäre das auch nicht mehr scheckheftgepflegt, was auch nachher zu Problemen beim Verkauf führen kann

Öl altert auch bei nichtnutzen und verliert seine Viskosität(Schmiereigenschaften). Also lass es wechseln. Kostet keine 200€ und tut dem Motorgut.