Macht der Schuldkult Deutschland kaputt?

Velbert2  13.09.2024, 13:31

Wie wurden diese "feiernden Jugendlichen" denn konkret bestraft?

Adler40 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 13:32

Aus der Hochschule exmatrikuliert und Job verloren.

Velbert2  13.09.2024, 13:36

Das sind Entscheidungen der Hochschule und des Arbeitgebers. Die können das selbst entscheiden.

Adler40 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 13:43

1. keine Private Hochschule, sondern eine, die durch Steuergelder finanziert wird.

2. Sie konnten nur deshalb ihren Job verlieren, weil sie ihren Kündigungsschutz verloren haben.

8 Antworten

Wegen unserer Geschichte müssen wir ein paar feiernde Jugendliche, die nichts verbrochen haben, härter bestrafen als ausländische Straftäter die Körperverletzungen und Vergewaltigungen begehen.

Dass die 'paar feiernden Jugendlichen' härter bestraft wurden halte ich für ein Gerücht. Aber gut... das ist ja irgendso ein Narrativ, den man nicht aus den Köpfen der Leute bekommt. Genauso wie 'Steuerhinterziehung wird härter bestraft als Vergewaltigung'.

Wer macht das Land nun kaputt... einerseits natürlich irgendwo Ausländer, die aktiv gegen die hiesige Ordnung vorgehen wollen, andererseits aber auch die Leute, die mit Argumenten wie denen die du bringst Hass und Zwietracht säen und dabei die Gesellschaft immer weiter in die Spaltung treiben.

Im Endeffekt die allermeisten mit Extrempositionen, die nur diesen EINEN Themenpunkt sehen und nicht all die anderen, die noch außenrum stehen und zwingend in die Sache mit reingezogen würden.

Egal aus welchem Lager. Die Extremen sind schädlich, die Gemäßigten machen in aller Regel keinerlei Probleme.

Das machen nur diejenigen, die nichts aus der Vergangenheit gelernt haben.

Es gibt keinen Schuldkult in Deutschland, aber Erfahrungen aus unserer Vergangenheit. Das mag für simpel gestrickte Menschen schwer zu verstehen sein.

Das Asylrecht gehört zu den ältesten Rechten in Deutschland, dass wir sicherlich nicht wegen ein paar Angstmachern und Hosenschissern aufgeben werden.

Und wenn du dir mal unser Volk genau ansiehst, dann wirst du feststellen, dass viele von denen die heute besonders Deutsch sein wollen auch zugewandert sind.

Seit weit über 1000 Jahren gibt es in dem Bereich den wir heute Deutschland nennen Zuwanderung. Und das hat uns nicht geschadet, sondern genutzt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen
Von Experte Immofachwirt bestätigt

Mir wurde noch nie Schuld für etwas unterstellt, das lange vor meiner Geburt stattfand. Entsprechend kann ich diese Idee eines "Schuldkults" auch nicht nachvollziehen. Wer mit dem Faschismus nichts gemein haben möchte, sollte sich auch nicht daran stören, dass über diesen aufgeklärt und vor diesem gewarnt wird.


Adler40 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 13:34

Es geht darum, dass Deutschland oder "wir" als Gesellschaft dies oder das tun müssen wegen unserer Geschichte.

Entweder müssen wir etwas tun, weil es richtig ist, oder es nicht tun, weil es falsch ist, und das völlig unabhängig von der Geschichte des Landes.

Das ist - mit Verlaub - ziemlich gequirlte Scheiße, die du erzählst.

Ein Land wie Libanon hat, völlig ohne Schuldkult, einen viel, viel höheren Anteil an Flüchtlingen und Migranten als wir. Auch in der Türkei halten sich Millionen Syrer auf, auch dort nicht immer zur Freude der Einheimischen.

Falls du noch ein paar Beispiele von Ländern benötigst, die viele Flüchtlinge aufgenommen haben, kann ich gerne dienen.

Ein Blick zu unserem östlichen Nachbarn Polen belehrt dich vielleicht auch darüber, dass dort wesentlich mehr ukrainische Flüchtlinge Zuflucht gefunden haben als bei uns. Möglicherweise sind dir auch die Namen Lampedusa und Lesbos ein Begriff, die unter einem wesentlich dramatischeren Flüchtlingsansturm zu leiden haben. als der Landkreis Eberswalde.

Das löst natürlich nicht die Probleme, die wir in Deutschland mit dieser Thematik haben, weist aber darauf hin, dass wir mit diesen Problemen bei Weitem nicht allein sind.


DerGrafDuckula  13.09.2024, 13:38

Danke, allein schon für den ersten Satz.

Adler40 
Beitragsersteller
 13.09.2024, 13:41

Du hast es vielleicht noch nicht mitbekommen, aber hier gibt es immer wieder welche, die sagen, gerade wegen unserer Geschichte müssten wir sie aufnehmen. Das ist Schuldkult. Wir müssen rein gar nichts, außer im Interesse des deutschen Volkes handeln.

Der Begriff "Kult" suggeriert eine übertriebene, fast schon religiöse Verehrung der Vergangenheit, die die tatsächliche Bedeutung der NS-Verbrechen relativiert! Er impliziert, dass alle Deutschen unter einem kollektiven Schuldgefühl leiden, was nicht gerechtfertigt ist, da nicht alle für die Verbrechen des Nationalsozialismus verantwortlich sind.

Es ist unbestreitbar, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte darstellen. Die Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Identität und dient dazu, solche Gräueltaten in Zukunft zu verhindern. Die deutsche Verantwortung für die Verbrechen des Nationalsozialismus ist eine historische Tatsache, die nicht geleugnet werden kann. Gleichzeitig bedeutet dies nicht, dass Deutschland für alle Probleme der Welt verantwortlich ist oder unendlich viele Menschen aufnehmen müsste.

Die Aufnahme von Flüchtlingen ist eine humanitäre Verpflichtung, die jedoch auch sorgfältig abgewogen werden muss. Eine offene Gesellschaft muss Schutzbedürftigen helfen, ohne dabei die eigene Sicherheit zu gefährden. Es ist Aufgabe der Politik, hier einen fairen Ausgleich zu finden. Die pauschale Behauptung, dass alle Entscheidungen in der deutschen Politik aufgrund des "Schuldkults" getroffen würden, ist eine Vereinfachung. Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die die politische Gestaltung beeinflussen. Die Instrumentalisierung der Vergangenheit für politische Zwecke ist ein gefährliches Spiel. Populistische Kräfte nutzen oft Ängste und Vorurteile aus, um ihre eigenen Ziele zu verfolgen.

Letztlich ist es entscheidend, dass wir uns bewusst machen, dass die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ein kontinuierlicher Prozess ist, der niemals abgeschlossen sein wird. Eine offene und ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte ist die Voraussetzung für eine demokratische und friedliche Zukunft.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus