Labrador Welpe als berufstätiger Single?
Hallo zusammen,
Ich überlege mir aktuell einen Labrador von einem seriösen Züchter (hier habe ich noch nicht geschaut, solange Ich nicht vorher alles abgeklärt habe) zu holen.
Es ist seit langem ein Herzenswunsch von mir und Ich bin gerade etwas am hadern, ob das aber bei meiner aktuellen Lebenssituation noch unverantwortlich wäre.
Zu mir:
Ich bin Mitte 20, Single und arbeite Vollzeit in einem großem Unternehmen. Hier habe Ich eine vertraglich festgelegte hybride Arbeitswoche, sprich Ich arbeite 3 Tage die Woche von daheim und 2 Tage die Woche im Büro. Ich bin sehr sportlich und am Wochenende auch gerne in den Bergen unterwegs. Meine Wohnung hat eine Terasse (leider keinen Garten) und ca. 60qm.
Ich mache mir aktuell Gedanken bezüglich der zwei Büro Tage, da Ich den Hund leider nicht mit in die Arbeit nehmen darf. Ich wohne ca. 15 Autominuten von meinem Arbeitsplatz entfernt und könnte mittags zum Gassi gehen nach Hause fahren. Sollte Ich geschäftlich unterwegs oder mal in einem längeren, entfernteren Urlaub sein, könnte meine Familie auf den Hund aufpassen.
Nun die Fragen:
Ist es machbar, dass wie oben beschrieben zu regeln? Oder sind die 4 Stunden vormittags und nachmittags an den Büro Tagen trotzdem einfach zu viel für den Hund?
Wieviel Urlaub (komplett und am Stück) würdet ihr sagen benötigt man um einen Welpen soweit zu erziehen, dass er alleine bleiben kann und/oder bei anderen Personen (ergo Familie) untergebracht werden kann?
Es würde mich echt interessieren was erfahrenere Halter dazu sagen und es würde mir auch massiv helfen eventuell einige Erfahrungen von anderen Single Hundehaltern zu hören.
Danke und VG
Ein Labrador Vernarrter
8 Antworten
Das Problem ist, dass du einen Welpen und Junghund überhaupt nicht alleine lassen kannst.
Erst wenn der hund ein halbes Jahr alt ist, kannst du anfangen mit üben aber eben auch nicht gleich den ganzen Tag alleine lassen
da musst du dir eine Betreuung für den Hund suchen für diese Tage
Man sollte immer nicht glauben, dass das so einfach ist mit dem mittags heim fahren und Gassi gehen. Wenn der Hund dann zum Beispiel gerade nicht muss und sein geschäft nicht macht - dann Kackt er dir nachmittags in die Bude.
Außerdem reicht eine Mittagspause nicht zum Gassi gehen. Du musst ja irgendwann auch was essen. Es kann ein Stau sein, auf dem Weg nach hause, es kann in Strömen regnen und der Hund will nicht raus usw. Ich hab das nur ein paar Monate gemacht mit einem erwachsenen Hund und das war schon die Hölle - eine einzige Hetzerei und schlechtes Gewissen.
Die ersten zwei Jahre mit einem Welpen sind anstrengend und zeitraubend. Es ist einfach nicht so, dass ein junger Hund zu Hause brav sitzt und wartet. Das muss man sich einfach aus dem Kopf schlagen. Es genügt auch nicht, Gassi zu gehen um den Block, damit der Hund pinkeln und kacken kann, der will beschäftigt werden. er will was erleben will spielen toben Artgenossen treffen, er muss erzogen werden., Er muss die Welt kennen lernen und nicht nur am Wochenende.
aber auch wenn du im Home-Office bist. Dann bist du zwar da, aber du musst ja arbeiten. der hund wird Die Bude auf den Kopf stellen und du bist dauernd damit beschäftigt dich um den Hund zu kümmern. Er wird auch hier nicht brav neben dir sitzen.
auch an diesen Tagen wirst du dem Hund keine ausreichende Beschäftigung bieten können. Besonders wenn er dann größer wird und ein Junghund ist.
Single mit Hund und berufstätig ist sehr sehr anstrengend. Man muss auch mal einkaufen, hat einen Arzttermin oder sonstige Verpflichtungen, wo man den Hund nicht mitnehmen kann und er bleibt nicht alleine zu Hause. er wird bellen und jaulen und kläffen und die Nachbarschaft auf dem Plan rufen. Du darfst bei deinem Vorhaben die Rechnung nicht ohne den Hund machen. Er hat nämlich ein Eigenleben....😊
Das würde ich mir echt dreimal überlegen. Lieber würde ich mir einen Gassihund suchen fürs Wochenende wo ich dann wirklich auch Zeit habe, mich um den Hund kümmern und mich darauf zu konzentrieren und ihn nicht ständig unter Zeitdruck hinter mir her zerren muss
Hallo,
die Frage ist schon vier Wochen alt aber ich denke, das Thema ist sicher noch akut...
Also ich kann dir das aus der Erfahrung schildern. Ich habe meinen ersten Hund bekommen, da war ich Anfang 20 und habe die ersten Monate noch bei meinen Eltern gelebt. Als der Hund ein Jahr alt war, bin ich in meine eigene Wohnung gezogen.
Irgendwie geht es ja - aber es ist schon extrem stressig. Ich hatte das Glück, dass ich meine Mutter (und den Rest der Familie zusätzlich) als Unterstützung hatte und auch heute noch habe. Sie hat den Welpen mit betreut und mir auch später häufig den Hund abgenommen, weil ich arbeite, sie ist auch mit zur Hundeschule - wir haben also im Grunde Hand in Hand "gearbeitet", was die Erziehung anging. Wir haben es immer irgendwie hinbekommen aber ich sage dir, es ist ja nicht nur die Arbeitszeit. Du musst nach der Arbeit mal einkaufen oder hast mal einen Arzttermin, dann kann der Hund auch nicht mit. Dann ist man auf einem Geburtstag eingeladen, wo der Hund nicht mitkann, braucht man wieder ne Betreuung. Man ist in einem ständigen Laufrad aus Arbeit, Hetzerei, Spaziergang, Hundeschule, etc.... Es hat nicht jeder das Glück, dass der Hund innerhalb der Familie betreut werden kann, wo er alles gut kennt. Fremdbetreuung wäre für mich zum Beispiel nie in Frage gekommen.
Ich würde meinen Hund nicht missen wollen, habe ihn immer noch und heute ist es wesentlich entspannter, weil ich inzwischen verheiratet bin und mein Mann und ich sehr flexibel und viel von Zuhause arbeiten. Außerdem hat der Hund auch inzwischen sogar noch einen Kumpel, der ihn noch bespaßt, falls er mal alleine sein muss. Aber ich würde niemandem raten, alleine mit Job einen Hund - gerade einen Welpen zu holen. Es wäre etwas anderes, wenn du 100 Prozent im HO wärst. Aber so sind ja immer noch zwei komplette Tage abzudecken und das jede Woche.
An deiner Stelle würde ich es mir gut überlegen..... ich habe eine Freundin, die lebt auch alleine mit Vollzeitjob und Labrador und sie ist im Dauerstress. Ich hoffe für alle Beteiligten, dass sie sich nach ihm keinen Hund mehr holt.
Informiere dich mal über einen Hundekindergarten, Hundetagesstätte usw., also einen Ort, wo Hunde den Tag gemeinsam verbringen können und schaue, ob das mit deinem Gehalt bezahlbar wäre. Und dann rufe dort an und frage, wie flexibel die sind, ob man fest für bestimmte Tage buchen muss oder ob man das am Wochenanfang oder wie immer das mit deinem Arbeitsplan vereinbar ist, absprechen könnte.
ehrlich gesagt finde ich solche Einrichtungen ziemlich schrecklich. Der Hund muss sich ohne seine Bezugsperson und ohne Schutz dort bei vielen anderen Hunden behaupten. So zieht man sich wirklich verhaltensgestörte Tiere heran. So viele Angestellte kann es in diesen Kitas gar nicht geben, dass die immer genau aufpassen können, was da unter den Hunden passiert. Ängstliche und unsichere Hunde können da richtig Schaden nehmen und die anderen lernen halt zu mobben und zu raufen.
Also, ich würde ehrlich gesagt meinen Hund niemals bei sowas einfach abgeben
Wenn überhaupt nur an eine Privat Person, die vielleicht auf zwei oder drei Hunde aufpasst. Aber auch da würde ich einen Welpen nicht abgeben. Was macht das für einen Sinn, sich einen Hund zu kaufen und ihn dann von jemand anders großziehen zu lassen?
Hi! Es ist ja nicht damit getan, mittags mal ne halbe Stunde reinzukommen, danach ist der Hund ja wieder alleine.
Und was Du nicht bedenkst: ein Hund funktioniert nicht nach Deinen Arbeitszeiten. Eine Routine kann zwar aufgebaut werden, aber das braucht eben Zeit. Und wenn es nicht klappt, hast Du massiv Stress. Und willst Du wirklich ab dann die beiden Bürotage getrieben durch die Ausführzeiten und ohne Mittagspause verbringen?
Aus eigener Erfahrung: alleine und Vollzeit Berufstätig funktioniert das nicht. Wir sind zu zweit, ich mache morgens die Runde, meine Frau arbeitet halbtags und ist dann nachmittags beim Hund, das geht, ist aber immer wieder mal dann stressig, wenn der Gassigang nicht so funktioniert wie er soll.
Und ich musste auch schon mittags mal einspringen, also in der Mittagspause 20 min heimfahren, NUR 30 Minuten Zeit für Gassi und wieder 20 Minuten zurück zu Arbeit. So würde Dein Plan aussehen. Macht schon in den Ausnahmen niemandem Spass aber immer? Nein Danke.
Man meint immer das geht schon, aber es IST eine Belastung.
Wenn Du für morgens jemanden hättest, der den Hund nehmen würde, wäre das was anderes. Aber so wirst Du einen Labbi auch nicht auspowern können, das käme ja auch noch dazu.
Ich rate in der Konstellation absolut ab.
Gruss
Also, als Single einen Hund bzw. Welpen, das finde ich sehr sportlich. Wäre mein Mann nicht gewesen, hätte ich mir alleine keinen Hund geholt, schon alleine, weil du die erste Zeit, bis er die ganze Nacht aushält, auch in der Nacht mit ihm alle paar Stunden raus musst. Und wie William1307 schon geschrieben hat, du musst ja auch irgendwann mal einkaufen gehen und kannst ihn besonders in der warmen Jahreszeit nicht für die Zeit im Auto lassen usw. Meine Tante hat es zwar als Single auch geschafft mit dem Aber, dass sie zum einen komplett im Homeoffice arbeiten kann und für Notfälle meine Mutter und mehrere Freunde als Babysitter einspringen können. Trotzdem ist es für sie mit deutlich mehr Anstrengung und Organisation verbunden, da sie den Hauptteil immer noch alleine stemmen muss.
Die zwei Tage im Büro sind auch so eine Sache. Eine Lösung wäre, dass du für ein halbes Jahr komplett auf Homeoffice umstellen könntest, sodass du genug Zeit hast, das Alleinebleiben zu trainieren. Dann kann es aber auch sein, dass die 4 Stunden noch zu lange sind für ihn oder du es in deiner Pause nicht nach Hause schaffst, dort vielleicht sogar eine kleine Katastrophe auf dich wartet (Häufchen, Pfütze, zerfetztes Sofa...). Besser wäre es, wenn du jemanden hast, der dich unterstützt und den Hund vor allem jetzt am Anfang nimmt, wenn du deine Alltagserledigungen machen und ins Büro musst.
Ich darf meinen Hund zwar mit ins Büro nehmen aber ich habe in den letzten zwei Jahren schon ein paar Situationen gehabt, da wären mein Mann und ich ohne meine Mutter, die als Babysitter eingesprungen ist, wirklich aufgeschmissen gewesen. Vor allem als ich vor ein paar Monaten wegen einem eingeklemmten Nerv mehrere Wochen ausgeknockt war und kaum laufen konnte.
Also, wenn du Familie und Freunde hast, die dich gerne mit dem Hund unterstützen und ihn auch im Alltag an deinen Bürotagen oder für Arztbesuch & Co. für die Zeit zu sich nehmen und mit ihm Gassi gehen, wenn du mal krank bist, dann funktioniert es, wird aber trotzdem sehr anstrengend.
Was den Urlaub angeht würde ich sagen mindestens 2 Wochen, besser 3 oder 4, wenn du die Möglichkeit dazu hast. Am Besten besuchst du mit ihm dann die Leute, die später hauptsächlich auf ihn aufpassen, wenn du mal nicht kannst, auch so früh wie möglich, so in der 2. Woche, nachdem du ihn abgeholt hast. So haben wir es gemacht und dann so oft wie möglich einen Besuch eingebaut, damit er meine Mutter als weitere Bezugsperson abspeichert.
Wie gesagt, wenn du Unterstützung hast, dann kann es gut funktionieren aber wäge das Für und Wieder bitte gut ab und bedenke alle Eventualitäten, die passieren könnten.