Kaufmännische Ausbildung schlecht?
Ich mache dieses Jahr das Abitur fertig und möchte danach eine kaufmännische Ausbildung beginnen. EIGENTLICH!
Ich habe mich mit Berufsberatungen und Arbeitern in kaufmännischen Berufen unterhalten und bin verunsichert, weil das Berufsbild sehr komisch wirkt.
Es geht um kaufmännische Berufe wie Automobilkaufmann, Industriekaufmann, Bürokaufmann, Einzelhandelskaufmann, Immobilienkaufmann und Versicherungskaufmann
Ich habe den Eindruck, dass diese Berufe ein Sammelbecken für Abiturienten sind die bestehen aber mit Hochschulmathematik, Physik, und Chemie nicht arbeiten wollen.
Zusammengefasst: Kaufmännische Berufe sind für anspruchslosere Abiturienten, die das Abi schaffen aber das Studium nicht und die kaufmännischen Berufe sind das ,,schlechte BWL Studium"?
Mir wurde auch mehrmals bestätigt dass es in den Berufen ohne Glück und sogar mit Jahren an Weiterbildung nicht möglich ist über 3.000€ brutto zu verdienen, ab dem Preis könnten die Unternehmen einen BWL Absolventen bekommen.
Mein Gehaltsziel für meine Zukunft sind ca. 4.700€ um auf 3.000 netto zu kommen.
Ich habe in mehreren kaufmännischen Berufen Praktika und ich hatte auch Spaß. Es ist aber nicht mehr witzig, wenn ich später mit Jahren an Berufserfahrung + Weiterbildung trotzdem keine Kriesenzeiten überstehe und jeden Cent umdrehen muss. Ich möchte mal Kinder haben und bedenkenlos versorgen können
Soll ich umdenken?
Eine Ausbildung möchte ich beginnen, weil ich unbedingt eigenes Geld brauche und kein Umfeld habe, dass mich unterstützen kann. Ich brauche ein Einkommen, ein Studium kommt nicht in Frage
9 Antworten
Ganz ehrlich? Mir blutet das Herz und tränt das Auge, wenn ich so etwas lese. Ich durfte 1989 aus politischen Gründen trotz sehr guter Noten und Interesse kein Abi machen. Ich hänge heute noch - mit 50 Jahren und 16-jähriger Tochter - im mittleren kaufmännischen Bereich. Habe zum Glück ein gutes Unternehmen gefunden und verdiene im von dir genannten Bereich, aber auch erst seit Kurzem!
Ein ABITUR ist ein bestmöglicher Start, aus dem man immer auch das beste machen sollte, alles andere ist verschenkt. Du bist noch jugendlich und stapelst ein wenig tief, weil dir offenbar die Motivation und oder das Vorbild von Seiten der Eltern fehlt. Meine Tochter kann sich auch noch nicht vorstellen, was sie mal studieren möchte, aber ihr Vater ist Arzt und er hatte in der 4. Klasse nicht einmal eine Gymnasialempfehlung, weißt du was ich meine? Du unterschätzt dein ENTWICKLUNGSPOTENTIAL. Eine Lehre ist nicht schlecht, aber du lernst grob gesagt Haare schneiden und das machst du dann auch. Nichts weiter. Bei einer kaufmännischen Lehre - außer vielleicht bei Bankkaufmann/frau - wirst du immer den anderen zuarbeiten. Das ist bis Mitte 20 vielleicht nicht so schlimm, alles ist neu und man bekommt Geld. Aber ab Ende 20 ist es sehr frustrierend, wenn dann plötzlich jüngere Leute vor die Nase gesetzt bekommt, Studenten, welche mehr zu sagen haben als man selbst. Bei mir ist es jetzt so, dass meine Chefin so alt ist wie meine kleine Schwester.
Du brauchst auch keine Angst vor Mathe oder was auch immer zu haben, viele Studenten haben damit Probleme. Mach nach dem Abi ein Auslandspraktikum oder Work-and-Travel, um reifer zu werden und dir etwas zuzutrauen oder gehe ein paar Wochen arbeiten, zum Beispiel im Supermarkt oder im Krankenhaus. Buche daneben einen Mathe-Vorkurs an der Uni und besuche ein paar Vorlesungen, mache dich mit der Fachliteratur vertraut. Oder suche dir ein duales Studium, da hast du Geld, Praxis und lernst was.
Viel Glück, du schaffst das!!!
Es kommt immer drauf an wo du dann als Kaufmann arbeitest.
Ich mache selbst eine kaufmännische Ausbildung und wenn ich ausgelernt habe, würde ich in meinemBetrieb knapp über Mindestlohn verdienen (obwohl es keine kleine Firma ist, aber auch keine große).
Ich mache nach meiner Ausbildung mein Fachabi (das brauchst du ja nicht mehr) und mache danach ein Studium. Ich konnte mir damals nie vorstellen ein Studium zu machen, aber naja so ist es halt.
Mit einer kaufmännischen Ausbildung hast du viele Möglichkeiten eingesetzt zu werden und somit gibt es viele Arbeitsstellen wo du eingesetzt werden kannst. Da kann man auch das Gehalt was du möchtest unter anderem bekommen, brauchst halt nur die Leistung dazu um dich gegenüber Studenten behaupten zu können (auch wenn da oft nur auf den Abschluss geschaut wird und nicht auf die Leistung). Du wirst aber sicherlich relativ niedrig (gemessen an deiner Gehaltsvorstellung) einsteigen und dich dann hocharbeiten müssen.
Eine kaufmännische Ausbildung kann ich dir in der Logistik Branche empfehlen. Dort könntest du auch auf deine Gehaltsvorstellungen kommen und ggf. auch ein duales Studium anstreben. Dort wird sehr viel gesucht.
Hey lass dich von deiner Idee nicht abbringen und schaue einmal auf einer Seite wie: Home - Campus Brandenburg (campus-brandenburg.de) nach, dass hat mir auch sehr geholfen. LG
Das Problem an diesen Aussagen ist, dass man sich mit einer kaufmännischen Ausbildung in einem sehr breiten Feld betätigen kann - von einfachsten Sekretariats- und Sachbearbeitertätigkeiten bis hin zu gehobenen Führungspositionen. Die entscheidende Frage ist also am Ende, was du daraus machst.
Und ja, man kann mit einer kaufmännischen Ausbildung mehr verdienen als 3.000 € brutto. Allerdings wirst du in der Tat einem potentiell Arbeitgeber stichhaltige Argumente vortragen müssen, wieso du ohne Studium genauso viel oder mehr als ein Studierter verdienen willst.
Ein Kaufmann muss in erster Linie verkaufen. Und Verkauf kann man nur teilweise lernen.
Das stimmt schon. Um den berühmten Kühlschrank in der Antarktis zu verkaufen, braucht man wenig Wissen, sondern vielmehr verhandlerisches Geschick und Talent. Hat fast schon ein bisschen was von Schauspiel und Theater...
Studierte verdienen oft viel, weil auf ihrem Papier "Bachelor auf Arts" steht und nicht weil sie Leistung bringen. Ich kenne Studienabgänger, die darüber lachen, dass sie fast zum rumsitzen lächerlich gut bezahlt werden
Es gibt wenige Berufe für die du threotisch wirklich ein Studium brauchst, um den Job anzutreten. - Unser System ist veraltet. Ein ausgebildeter Kaufmann kann besser sein als ein BWL Student.
Anders ist das bei Berufen wie Arzt