ist gendern politisch?
bitte mit begründung
7 Antworten
Es ist so unpolitisch wie es der Hitlergruß war. Andere Zwecke und Ziele, dieselben Mittel. An der Sprache möchte man seinesgleichen erkennen. Dieser Satz war übrigens generisch und das hat auch jeder so verstanden. So wie auch dieser.
Natürlich. Ich sehe darin einen Kampf gegen das generische Maskulinum bzw. gegen Männer überhaupt. An vielen Stellen haben jetzt Frauen das Sagen (Bildung, Politik, Medien usw.) und ich habe den Eindruck, sie wollen sich rächen: "Jetzt werden wir es den Männern aber zeigen, jetzt werden sie sprachlich ganz verschwinden". Wer stellt sich unter Politiker*innen schon Männer vor? Und wenn es heißt: "Wir werden mit unseren Senior*innen einen Ausflug machen", wer denkt da an Männer? Denn da müsste es "mit unseren Senioren" heißen, und hier weiß man, dass dies auch für Frauen gilt. Aber es wird stark daran gearbeitet, dass man dabei nur an Männer denkt, damit die Theorie der Feministinnen aufgeht.
Ob das wirklich der Gleichberechtigung dient, wage ich zu bezweifeln. Ich möchte immer noch (als Frau), wenn es darauf ankommt, mit dem generischen Maskulinum angesprochen werden. Das ist für mich wahre Gleichberechtigung - mit den Männern auf Augenhöhe behandelt zu werden.
Ja. Gendersternchen sind ein Erkennungszeichen einer feministischen Weltanschauung.
In allen Umfragen sind allein die Sympathisanten der Grünen und Linken mehrheitlich für das Gendern. Die Anhänger der anderen Parteien sind mit sehr großen Mehrheiten gegen das Gendern.
Es ist schon ein starkes Indiz für eine politische Botschaft, wenn sich die Reaktion in den politischen Lagern so stark unterscheidet.
Ja. Es ist ein politisches Bestreben der geschlechtsidentitären Fraktion des Feminismus nach größtmöglicher Trennung zwischen den Geschlechtern. Es wird behauptet, dass sich Frauen ohne die Endungen -in und -innen nicht angesprochen fühlen. Die generische Form für alle Geschlechter wird als Maskulinum und damit als männliches Instrument der Diskriminierung diffamiert.
Dabei ist es bei genauerem Hinsehen gerade die weibliche Endung, die diskriminiert. Die Ungleichheit der Geschlechter in der Sprache liegt darin, dass es eine weibliche Endung gibt, aber keine gebräuchliche männliche Endung. Das Weibliche wird dadurch zum Sonderfall und das Männliche zur Norm.
Die generische Form erscheint erst dadurch als Maskulinum, dass das Weibliche durch die Endung ausgesondert wird und das Männliche übrig bleibt. Als 'Mensch' fühlen sich so gut wie alle angesprochen. Das liegt daran, dass es zum Glück noch nicht üblich ist, Frauen 'Menschinnen' zu nennen.
Was heute grammatisches Geschlecht genannt wird, hatte ursprünglich nichts mit Geschlecht zu tun, sondern mit der Trennung von Subjekt und Objekt. Das zusätzliche "Femininum" ist eine hierarchische Zwischenstufe, ein Subjekt gegenüber Objekten, aber Objekt für ein Subjekt. Das zeigt sich auch in Begriffen wie 'die Mannschaft','die Armee'und 'die Truppe', die ja alles andere als weiblich sind.
Es ist nicht nur politisch, es ist eine Ideologie. Man will damit seinen Gegenüber erziehen, ihn dominieren, indem man versucht die Sprache zu beherrschen und ihn so zu zwingen, der eigenen Weltanschauung zu folgen. Doch wie schon bei so vielen anderen Ideologien ist auch dieser Schuss nach hinten losgegangen. Die Leute hassen es, weil sie nicht erzogen werden wollen.
aber nur weil eine partei dafür und eine andere dagegen ist, ist es doch nicht zwangsläufig politisch oder?