Was ist das Problem mit gendern?
Ich habe nie verstanden, wieso so viele ein Problem mit Gendern haben. Es ergibt eigentlich Sinn zu gendern. Hier mal ein Beispiel:
weibliche Lehrkraft: die Lehrerin
männliche Lehrkraft: der Lehrer
weibliche Lehrkräfte: die Lehrerinnen
männliche Lehrkräfte: die Lehrer
m+w Lehrkräfte: die Lehrer*innen (Abkürzung von Lehrerinnen und Lehrer)
Ich bin der Meinung, niemand muss gendern. Keiner zwingt irgendwen. Aber so einen Aufstand zu machen, wenn man auf einem Plakat ein „-*innen” entdeckt, ist meiner Meinung nach total unreif und peinlich.
Warum das Thema in der Politik so großgemacht wird und so umstritten ist, verstehe ich auch nicht.
Kann mal jemand erklären, was an gendern so schlimm ist?
23 Antworten
Für mich besteht das Problem in der schlechten Lesbarkeit bzw Verständlichkeit. Ich kann diese Sonderzeichen nicht herausfiltern und muss jedes Mal überlegen, wer oder was da jetzt genau gemeint sein soll. Das lenkt mich vom Inhalt ab und erschwert mir so das Erfassen von Texten. Inzwischen breche ich derartige Texte bereits nach den ersten gegenderten Wörtern ab, weil mir das einfach zu anstrengend ist.
Beim gesprochenen Gendern ist es ähnlich, die Sprechpause wirkt auf mich wie ein Sprachfehler auf den man sich ungewollt konzentriert.
Und besonders schlimm empfinde ich diese Rücksichtslosigkeit, dass einfach vorausgesetzt wird, dass das jeder so einfach verstehen kann.
Es fühlt sich nur eine irrelevante, verschwindende Minderheit diskriminiert. Eine reale Diskriminierung läßt sich nicht nachweisen. Wenn wir Gefühle als Grundlage für Entscheidungen nehmen, wieso nicht die Gefühle der Mehrheit?
Es geht meist nicht um das Gendern an sich, sondern um die Art und Weise des Genderns.
Für mich (w/25) gibt es nichts unwichtigeres als das Gendern.
Bitte ganz genau lesen. Gegen das Gendern an sich habe ich nichts, allerdings geht mir das Gendern mit Sternchen und Konsorten sowie den substantivierten Partizipien auf den Keks.
Jeder, der gendern möchte, sollte nochmal die 2. Klasse Grundschule besuchen, da wurde es grammatikalisch richtig gelehrt (s. Beispiele weiter unten).
Ich persönlich bin überhaupt kein Fan (nicht Fanin oder gar Fan*in!) von dieser gendergerechten Sprache mit Sternchen und ähnlichem. Das generische Maskulinum hat nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun.
Es gibt feste grammatikalische Regeln, und diese werden durch Nutzung des Sternchens teilweise gebrochen.
Das Gendern mit Gendersternchen (oder ähnlichem) ist aber nicht nur grammatikalisch problematisch, sondern stört den Lesefluss, sowie die Aussprache und vergewaltigt die schöne Deutsche Sprache.
Gerade für Menschen, die auf Textleseprogramme angewiesen sind oder die gerade erst Deutsch lernen, stellt dies große Probleme dar.
Durch das Gendersternchen werden zu dem teilweise falsche maskuline Formen gebildet. Schreibt man bspw. "Jüd*innen", ergibt sich daraus für die maskuline Pluralform das Wort "Jüd", obwohl die maskuline Pluralform "Juden" lautet. Gleiches Problem ergibt sich für den maskulinen Singular bei "Ärzt*in", denn der maskuline Singular lautet Arzt und nicht Ärzt! Auch bei Russ*in(nen) ergeben sich falsche maskuline Formen [Russ statt Russe (singular), und Russen (plural)].
Diese Formen mit Sternchen und Co sind im Grunde nichts anderes als generische Feminina, die durch das Sternchen minimal verschleiert werden.
Auch von den substantivierten Partizipien a la Lehrende, Studierende, etc. bin ich kein Fan. Partizipierte Adverbien beschreiben nämlich eine gegenwärtig stattfindende Tätigkeit, während Lehrer, Student den beruflichen Status beschreibt. Ein Lehrer ist nur Lehrender, wenn er unterrichtet aber nicht in seiner Freizeit.
Wenn man schon gendern möchte, sollte man es ordentlich machen, entweder mit Nennung beider Formen ausgeschrieben und/oder richtig abgekürzt. Bespiele:
- Juden/Jüdinnen, Jude/Jüdin
- Ärzte/-innen (aber: Arzt/Ärztin!)
- Wirt/-in, Wirte/-innen
- Mitarbeiter/-in(nen)
- Bürger/-in(nen)
- Staatsanwälte/-innen (aber: Staatsanwalt/-anwältin!)
- Täter/-in(nen)
- Bauer/Bäuerin, Bauern/Bäuerinnen
- Polizist/-in, Polizisten/-innen
- Zöllner/-in(nen)
- Beamter/-in, Beamte/-innen
- Nutzer/-in(nen)
- Lehrer/-in(nen)
- Abgeordnete/-r
Damit sich niemand benachteiligt fühlt, kann gerne der Zusatz (m/w/d) hinzugefügt werden, wie es bei den Stellenanzeigen im öD der Fall ist.
Gendern an sich kann ja sinnvoll sein, aber nur an Stellen, an denen es sauber funktioniert, und keine neuen Formen geschaffen werden.
Ich selbst bin Behördenmitarbeiterin und werde, solange es bei uns keine Gender-Pflicht gibt, das generische Maskulinum und die allgemeine Anrede "Sehr geehrte Damen und Herren" mit dem Zusatz "m/w/d" verwenden, außer das Geschlecht des Empfängers ist mir bekannt.
Wenn ich in Anschreiben "Sehr geehrte*r Frau Zolloberinspektor*in …" lese, vergeht mir die Lust zu antworten.
Dieser Genderwahn wird teilweise so schlimm, dass der WDR, ich glaube WDR 2 war es, sogar schon von "Krankenschwesterinnen" gesprochen hat.
Lehrer*innen (Abkürzung von Lehrerinnen und Lehrer)
Nein, richtig wäre hier Lehrer/-innen.
Das liest sich wirklich wie ein Best Of von Gender-Missverständnissen. Bist du an Erklärungen interessiert oder würde ich damit Zeit verschwenden?
Du kannst kein einziges Argument FÜR das Gendern aufzählen - nach zig Monaten des Nachfragens.
Alle Deine Beispiele sind falsch. Nur die Beidnennung ist korrektes Deutsch.
Es gibt kein einziges Argument für irgendeine andere Form des "Genderns".
Es verunreinigt einfach die Sprache und in vielen Fällen weiß jeder, was gemeint ist. Umfragen zeigen immer und immer wieder, dass sehr viele vom Gendern genervt sind und es eine Minderheit ist, die sich dadurch diskriminiert fühlt.
Gleichzeitig gibt es wesentlich wichtigere Probleme, die in der Politik Vorrang haben müssten.
Gleichzeitig gibt es wesentlich wichtigere Probleme
Das Gendern löst kein einziges Problem, weil es in der deutschen Sprache keinen "male bias" gibt.
Es ergibt eigentlich Sinn zu gendern.
Ganz und gar nicht, denn das generische Maskulinum schloss als geschlechtsneutrale Form schon immer alle ein.
Alles aufzuspalten, zu verkomplizieren und in einigen Fällen ad absurdum zu führen ist da alles andere als sinnvoll.
Es verhunzt die Sprache, es stört den Lese-, Sprach- und Hörfluss.
Es erschwert Menschen das Erlernen der Sprache.
Keiner zwingt einen? Das sehen diverse dt. Universitäten aber anders. Es gibt zwar (noch) keinen rechtl. Zwang, aber es wird dort eingehend empfohlen und man läuft Gefahr schlechter bewertet zu werden, wenn man nicht gendert.
Ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht erlebt, dass Frauen sitzen bleiben, wenn der Chef sagt ''Liebe Kollegen, sie können jetzt Feierabend machen'' und sich nicht angesprochen fühlt.
Etwas Unnötiges abzulehnen halte ich für vollkommen normal.
Super Beispiel. Warum schreibt man dann nicht einfach "Lehrkräfte", und hätte damit sämtliche diversen auch gleich dabei. Zudem hätte man das Wortbild nicht verschandelt.
Wer hindert einen daran, weiterhin Bürger und Bürgerinnen zu sagen? Nur als Beispiel...
JEDE Behauptung der Gender-Befürwörter läßt sich widerlegen, also ist auch schon "Lehrkräfte" oder "Studierende" unnötig. Das generische Maskulinum schließt niemand aus.
Am Besten ist: Ärzt.innen was sind denn "Ärzt"???? Da werden nun die Männer diskriminiert....
Es gibt kein belastbares Argument FÜR das Gendern, also warum sollte man es machen?