Ist es eine Aristokratie, wenn man Führungskräfte nach Qualifikation auswählt?

7 Antworten

Wenn man [...]

Es kommt zuerst mal darauf an wer dieser "man" ist.

Wählt das Volk die Führungskräfte, dann ist das eine Demokratie.

Wählen die Reichen die Führungskräfte, dann ist das eine Plutokratie.

Wählt nur eine kleine Gruppe der Reichsten, dann ist das eine Oligarchie.

Deine Frage zielt aber nicht auf die Wählenden, sondern auf das Kriterium nach dem die Führungskräfte ausgewählt werden. Dieses Kriterium kann man Qualifikation nennen, aber das sagt das noch nichts darüber aus, worin diese Qualifikation besteht.

Eine Ansicht hierzu ist die, dass professionelle Fachleute die qualifiziertesten Führungskräfte wären. So eine Führungsschicht ist eine Technokratie.

Eine andere Ansicht ist, dass die Parlamentarier besser qualifiziert sind, wenn sie einen Querschnitt durch die Bevölkerung darstellen und nicht wenige Berufe, vornehmlich Juristen und Beamte, das Parlament dominieren.

Als Aristokratie ("Herrschaft der Besten") bezeichneten die Angehörigen des Adels, d.h. der bewaffneten Kriegerkaste, ihre Herrschaft. Sie hielten sich für die Qualifiziertesten, weil auch ihre Vorfahren zu der gleichen Kaste gehörten.

Ich meine, dass diese Definition des Begriffs "Meritokratie" weiterhilft.

Das Substantiv Meritokratie (die) bedeutet „Verdienstadel“ und bezeichnet ein Prinzip, bei dem Amtsträger, Herrscher oder Führungspersonen gemäß erbrachten Leistungen oder ihrem Können ausgewählt werden.

Die Meritokratie spielt somit als Regierungsform eines Staates und in anderen politischen oder wirtschaftlichen Organisationen eine Rolle.

Der Begriff ist aus dem lateinischen Substantiv meritum (Verdienst) und dem altgriechischen kratein (herrschen) zusammengesetzt.

Nachweis: https://neueswort.de/meritokratie/#wbounce-modal

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Palladin007  23.07.2024, 02:20

Wie würde man das beurteilen, wenn es sehr subjektive Themen betrifft?
Oder was ist mit Themen, wo ein Teil der Bevölkerung gewinnt, der Rest verliert?
Oder Themen ohne Präzedenzfall, wie z.B. Klimawandel?

Man müsste einen extrem gewaltigen Regelkatalog festlegen, um sowas fair zu gestalten und das öffnet Tür und Tor für Missbrauch - mal abgesehen davon, dass es noch undurchsichtiger wäre, als jetzt schon. Oder es ist einfach geregelt, aber dann entscheiden im Grunde wieder Einzelpersonen subjektiv, wer das Amt bekommt und wer nicht.

Klingt für mich nach einem System, das zwar funktionieren kann, aber keinerlei Mehrwert gegenüber unserem aktuellen System bringt, da man nicht definieren kann, ob und wann jemand eine bestimmte Rolle einnehmen darf.

Viel eher sollte man in unserem aktuellen System Kompetenzanforderungen an die Positionen dran schreiben und wer dafür antreten will, muss die erfüllen.

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Nein, Aristokratie ist eine Herrschaftsform in der der Adel herrscht. Um Adeliger zu sein braucht man keine Qualifikation, das ist man per Geburt.


Es kommt sehr darauf an, wie man dieses Ziel erreichen will, grundsätzlich ist die Idee ja nicht verkehrt, daß Leute sich in dem Bereich auskennen sollen, in dem sie das Sagen haben.

Wenn irgendwie dafür gesorgt wird, daß nur Bewerber für ein politisches Amt zugelassen sind, die eine fachliche Ausbildung und Berufserfahrung auf dem entsprechenden Gebiet vorweisen können, geht es in die Richtung der Technokratie. Im Grunde handelt es dabei um eine moderne Abwandlung der Aristokratie, die die gleiche Schwachstelle aufweisen kann wie die "klassische" Aristokratie, daß nämlich irgendwann rein formale Kriterien über den Zugang zur Macht entscheiden können, die nicht viel mit der tatsächlichen Eignung der Person zu tun haben.

Ich hoffe doch mal, dass unsere Bürger die Politiker nicht wegen mangelnder Qualifikation wählen. Und ein Vorgesetzter, der nichts kann, ist auch in jeder Firma nutzlos und überbezahlt.

Deshalb finde ich die Frage auch etwas sinnfrei...