Hund allein lassen - lieber am Stück oder immer wieder kurze Abstände?

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Was Du schon einmal ganz toll machst ist, das Du Deinem Hund einen "Babysitter" besorgt hast. So lernt der Hund es nämlich am besten alleine zu bleiben.

Wenn wir uns mal die lerntheoretischen Vorgänge von Hunden ansehen, so wird für jegliches Verhalten eine Bahn im Hundehirn (vereinfacht ausgedrückt) angelegt.

Das alleine bleiben ist mitunter eine oftmals sehr schwierige Sache und wird auch in Fachkreisen immer noch gerne diskutiert, aber in zumindest einem Punkt sind oder sollten wir uns einig sein. natürlich ist es für einen Hund nicht alleine zu bleiben.

Das natürlich hilft uns nicht weiter, schließlich gibt es immer mal Tage oder Dinge die nicht mit dem Hund erledigt werden können und dafür muß man den Hund auch einfach mal alleine lassen können.

So wie hier in einem Post geschrieben worden ist, man solle den Hund nicht begrüßen beim wiederkommen oder ihn auch nicht verabschieden, so zeugt das leider nicht von fachlich fundiertem Wissen, dem widersprechen schon gemachte Studien in denen eben der Stresspegel des Hundes per Speichel gemessen worden ist, bei einer Begrüßung ohne Ansprache, ohne Berührung, bei einer Begrüßung nur akustisch und bei einer Begrüßung mit Berührung.

Bei der Begrüßung mit Berührung hat sich der Stresspegel fast komplett erholt. Sofort geht das nicht, es braucht eben seine Zeit bis man sich nach Stress erholt.

Wichtig aber ist es immer darauf zu achten, das man dem Hund wenn man eben Rituale aufbaut beim weggehen nicht beibringt, das er z.B. den Schlüssel in die Hand nehmen als Signal für das weggehen verknüpft und genau das ist auch die Krux an der Sache.

Ergo sollte man vorher z.B. ein Signal aufbauen mit dem der Hund lernt, jetzt findet keinerlei Interaktion statt. Ein einfaches Pause-Signal ganz langsam aufgebaut kann da wahre Wunder bewirken.

Aber auch da sollte man sich im Rahmen des Lernvermögens des Hundes aufhalten. D.h. wenn Dein Hund sooo stark wie von Dir beschrieben auf Dich bezogen ist, kann es sein das er auch wenn Du Dich abwendest und ihn ignorierst, sehr schnell frustet. Das ist natürlich nicht förderlich für's Training somit sollte das sehr langsam und immer mit Blick auf den Hund aufgebaut werden.

Heißt man sucht sich ein Signal aus wie z.B. (der Einfachheit halber) "bis gleich" dreht sich einen minimalen Moment um und sagt "bin wieder da" und belohnt den Hund. Bei Dir wird sicherlich bei dieser starken Bindung die Ansprache und das streicheln dann schon als Verstärkung reichen, aber auch ein Leckerchen dazu kann nicht schaden.

Das ganze weitet man dann in kleinen Schritten immer weiter aus und das bitte nicht zu schnell denn auch wenn Du jetzt den Eindruck hast der Hund lerne alles sooo super schnell, so kann es doch sein, das man den Hund damit überfordert und man sich damit selbst mehr Probleme schafft und das bekommt man hinterher während der Pubertät als Quittung.

Demnach in kleinen Schritten den Abstand in dem man ihn ignoriert verlängern. Geht das dann so gut, das der Hund das ca. 15. Min. aushält, dann weitet man das ganze aus.

Man sagt "bis gleich" geht einen kurzen Moment aus dem Raum raus und sagt "bin wieder da", direkt eine Begrüßung indem man den Hund anspricht und auch streichelt und das in ruhiger Form, nicht quietschend und jucheehhh sondern einfach ganz ruhig wieder reinkommen "bin wieder da" einmal streicheln und macht dann eben wieder andere Dinge.

Das ganze wird dann wieder Schritt für Schritt ausgeweitet bis man eben soweit ist, das man auch 15 Min in einem anderem Raum verbringen kann ohne das die Tür geöffnet ist.

Klappt das genauso gut dann geht man eben mal vor die Wohnungs- Haustür.

Klar könnte man nun sagen das dauert mir alles viel zu lange, aber man sollte mal bitte bedenken, das ein Hund nicht den Intellekt eines erwachsenen Menschen hat und bedingt dessen lernt er eben auch noch lange nicht so schnell wie ein Mensch und auch wir brauchen Zeit um etwas zu erlernen.

Das alleine bleiben ist zudem noch ein sehr schwieriges Unterfangen, denn in der freien Natur bedeutet das alleine sein für einen Welpen den sicheren Tod, was heißt wenn man das alleine bleiben falsch aufbaut, der Hund unter lebensbedrohlichen Umständen Stress erlebt und auch wenn wir wissen, das wir wiederkommen so ist es für den Hund trotzdem erst einmal so als wenn Du nie wiederkommen würdest.

Deshalb würde ich Dir auch raten wollen, alles was Du trainierst ein wenig runterzufahren, denn man kann gerade einen noch recht jungen Hund auch sehr schnell überfordern und wie schon geschrieben, die Quittung bekommt man zumeist während der Pubertät.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Man kann über César Millan sagen was was will, sein Buch mit der Welpenerziehung hat uns toll geholfen..

wenn du ihn alleine läßt dann immer nur kurz und dann wiederkommen, ca 10 Minuten und keine Begrüßung und keine Abschiedzeremonie.

Auf Fremde zulaufen ist zu unterbinden, es gibt Menschen die mögen das nicht.

Anspringen ist auch nicht erlaubt

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Elocin2910  13.12.2021, 13:13

Ach Gottchen, das sehe ich ja jetzt erst, 10 Minuten für den Anfang?

Das ist ja nun wirklich ein Witz, oder?

Man fängt allenfalls mit ein paar Sekunden an aber niemals mit 10 Min.!!!

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Elocin2910  13.12.2021, 12:50

Man kann über CM leider nur eines sagen und das ist die pure Inkompetenz in Reinform.

Weder dieses noch irgendein anderes Buch (die man ausser als Brennmaterial nutzen kann) sollte man sich zulegen, das ist komplett rausgeschmissenes Geld und JEDER der sich CM anschließt darf sich selbst getrost auch komplett ahnungs- und kenntnibefreit nennen.

Rituale sind immer gut ob beim verabschieden oder beim begrüßen aber (und genau da kommen wir zur Kenntnislosigkeit von CM und dessen Anhänger) unter lerntheoretischen Bedingungen.

Rituale geben dem Hund Sicherheit aber das ganze sollte eben so aufgebaut werden, das der Hund dabei keine Signale erlernt die das weggehen ankündigen sondern das "mit sich alleine beschäftigen", dazu gibt es wundervolle Möglichkeiten, eine Sicherheitszone die konditioniert worden ist, auch ein Pause-Signal kann dem Hundekind wunderbar ankündigen das in der folgenden Zeit keinerlei Interaktion stattfindet und das ganze unter dem Aspekt des stressfreien lernen.

So wie CM und dessen Anhänger eben auch nicht wissen, das eine Begrüßung per Stimme den Stress ca. zu 25% und die taktile Begrüßung beim wiederkommen sogar bis zu 90% den Stresslevel runterfahren. Traurig wenn man sich so wenig vor dem Hundekauf informiert hat und dann solch eine sorry für die Ausdrucksweise SCHEIß wie von CM propagiert weiterträg.

Somit ist es immer ratsam sich zumindest in diesem Sinn immer mehrere Seiten anzuhören um zumindest ein gewisses Maß an Kenntnissen zu erlangen und nicht einfach unreflektiert etwas propagiert was jemand der noch nicht einmal im Ansatz etwas von Hunden versteht und durch seine Erziehungsmethodiken auch schon Hunde eingeschläfert werden mußten.

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Jerry3367 
Beitragsersteller
 13.12.2021, 10:12

Okay? Dann sollte ich mir das vielleicht mal zulegen. Einfach drauf loslaufen darf er nicht. Meistens kommen die Menschen mit „oh ist der süß“ und wollen ihn unbedingt streicheln. Er scheint mir den selben Wunsch zu haben daher finde ich das dann okay. Das mit den 10 min werd ich nun umsetzen.

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LukaUndShiba  13.12.2021, 10:24
@Jerry3367

Sorry aber das Buch ist Käse und lohnt sich nicht. CM hat null Ahnung von Hunden

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MrSlowhand129  13.12.2021, 10:43
@LukaUndShiba

Das sehe ich ganz anders. Ich hab’s gelesen, bevor ich mir meine Hund zugelegt habe und habe damit meinen Hund super erzogen.

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MrSlowhand129  13.12.2021, 10:48
@Jerry3367

mein Labby ist mit 5 noch so ein Kindskopf, der will von allen die ihm entgegen kommen gestreichelt werden( Kampfkuschler)😀 Das habe ich soweit unterbunden, dass er erst Fuß geht und dann wenn ich es freigebe zu den Leuten gehen darf. Wie gesagt, nicht jeder mag Hunde und der Hund kann es nicht reflektieren.

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spikecoco  13.12.2021, 10:58
@Jerry3367

nein bitte nicht, man muss keinen Welpen/Hund über ein Meideverhalten erziehen. Zudem man sehr aufpassen sollte, seinen Welpen nicht mit zu viel Training zu überfordern, daraus resultiert z.b oft übermäßiges Zwicken.

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MrSlowhand129  13.12.2021, 11:15
@spikecoco

Natürlich darf man einen Welpen nicht überfordern, dafür muss er schon was älter sein.

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Jerry3367 
Beitragsersteller
 13.12.2021, 13:31
@spikecoco

Bei uns gibt es über den Tag verteilt immer mal so ein paar „Trainingszeiten“. Also hab ich bisher so ca 2 bis max. 4 mal am Tag a=5-10min geübt. Meistens immer wieder Sachen wiederholt oder dann verfeinert. Am liebsten das Kommando „Such“. Er sitzt und schaut wo ich ungefähr das Futter verstecke und darf auf Kommando suchen gehen. Ich fange immer sehr offensichtlich an und mache es dann nach und nach minimal schwerer. Natürlich aber auch Sitz oder seit neustem das Tauschen. Das hatte ich ja im letzten Beitrag angesprochen. Teils mache ich aber auch einen Tag mal kein Training, muss auch ehrlich gestehen das ich da nicht immer dran denke oder es auch schonmal aufgeschoben habe.. Gespielt wird auch viel. Er spielt zwar gern allein für sich, ich stoße dann aber einfach dazu und integrier mich. Auf Aufforderungen zum spielen reagiere ich auch nahezu immer. Manchmal hat man halt keine Lust und findet das jetzt zum schlafen wäre aber ich denke mir, als Rudelführer muss ich auch klarmachen wann jetzt Ruhe nach dem Getobe ist.

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Jerry3367 
Beitragsersteller
 13.12.2021, 13:33
@Jerry3367

Ich sollte allerdings erwähnen, das ich halt kein Profi bin. Ich versuche alles nach bestem Gewissen richtig zu machen. Mache ich etwas falsch bin ich dankbar wenn man mit Ratschläge gibt. Ich bin wie erwähnt sehr glücklich über unsere Bindung und meine Angst wäre diese durch falsches Verhalten zu zerstören

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Tierglueck  14.12.2021, 14:01
@Jerry3367

Jegliche Theorien mit Rudelführer/Alpha oder sowas, kannst du zumindest mal vergessen, denn das gibt es nicht ;)

Bitte fang beim alleine bleiben sehr klein an, also nicht mit 10 Minuten! Erstmal paar Sekunden, dann eine Minute und so weiter.

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Exponentiell länger werdende Abstände sollten reichen/gut funktionieren.

Keinesfalls aber zu lange Abstände.

Das begrüßen solltest du auch lassen. Ist in dem Fall nicht förderlich


spikecoco  13.12.2021, 11:00

ich frage mich warum man einen Hund nicht entspannt begrüßen soll?

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verreisterNutzer  13.12.2021, 11:26
@spikecoco

Weil du ihm damit bestätigst dass er etwas toll gemacht hat. Das alleine bleiben sollte aber ganz selbstverständlich sein.

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spikecoco  13.12.2021, 11:29
@verreisterNutzer

so so, Hunde sind soziale Tiere, da gehört eine Begrüßung auch dazu. Auch unter Hunden. Also wenn dein Hund nach dem Alleine bleiben zu dir kommt und kontakt aufnimmt, ignorierst du ihn?.

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Elocin2910  13.12.2021, 12:52
@verreisterNutzer

Bitte nicht kommentieren wenn man sich nicht grundlegend auskennt, Dein Kommentar deutet leider genau daraufhin!

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Man fängt das allein bleiben erst an beizubringen wenn der Hund 5-6 Monate alt ist, vorher nicht. Und zwar im Tempo des Hundes.

Und auch wenn er es dann mal erwachsenen ist und es kann sollte er mur 4-5 Stunden alleine bleiben.

Für Notfälle musst du dir eine Person suchen die auf ihn aufpasst. Hast du die nicht zeigt das du hast dir vorher keine Gedanken gemacht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich besitze selber 7 Hunde.

Jerry3367 
Beitragsersteller
 13.12.2021, 10:25

Wurde mein Beitrag überhaupt gelesen?

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Jerry3367 
Beitragsersteller
 13.12.2021, 11:05
@spikecoco

Bitte nicht verurteilen. Ich weiß es tatsächlich nicht auf die Woche genau. Es müssten jetzt 19. - 20. Woche sein

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