Hubertus Heil (SPD): „Die Rente mit 63 gibt es nicht mehr“?
Die nächste Rentenreform steht bevor. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) spricht im Interview über erste Details – und sagt, ob wir doch noch bis 70+ arbeiten müssen. Zukünftige Bürger (Arbeitnehmer*innen) haben sich zwangsläufig darauf einzustellen, daß das reguleäre Renteneitrittsalter Schrittweise erst auf 70 und dann etappenweise auf bis zu Mitte/Ende 70 Jahren angehoben werden muß um eine Finanzierung der Rente sicherzustellen zu können. Auch hierbei verwies Heil auf die Aussage des Ex-BDI Chef Ulrich Grillo, der einst zum Thema Rente sagte: "...er könne sich für den deutschen Arbeitnehmer ein reguläres Renteneintrittsalter ab 85 Jahren sehr gut vorstellen!". Für diejenigemn, die jetzt erst ins Berufsleben einsteigen werden, wie ist eurer Meinung nach die persönliche Zukunftsperspektive in Sachen Rente?
Wo sagt Heil das? Ich hab das Interview gelesen, da sagt er es nicht. Woher stammt diese Aussage, dass man mit 70 und länger arbeiten sollen?
Ach Gottchen, hast du es immnoch nicht verstanden, was die Politik mit euch vorhat 🤔
4 Antworten
Es geht nicht darum das die Leute länger arbeiten sollen - nach zwei Herzinfarkten, Rückenversteifung oder nach dem zweiten künstlichen Hüftgelenk, ist für die meisten eh schluss - das wissen auch die Politiker....
Der Punkt ist, wenn man das Rentenalter so weit anhebt, das niemand es schafft die Rente voll zu bekommen, dann führt das gleichzeitig dazu das weniger Rente ausbezahlt werden muss.
Die landen dann alle nach 40 Beitragsjahren im Bürgergeldbezug.
Diese "Invaliden-Klausel" gibt es sogar schon und nennt sich Erwerbsminderungsrente aber da rein zu kommen ist extrem schwer.
Ich meine für das Bürgergeld, von dem hier die Rede ist. Es gibt nämlich Leute, die keine Rentenversicherung haben.
Wenn man Anspruch auf Erwerbsminderungsrente hat, bekommt man kein oder nur ein reduziertes Bürgergeld. Das checkt das Jobcenter schon vorher ab.
"40 Beitragsjahren im Bürgergeldbezug" Das gilt ja für viele Rentner jetzt schon. Hinterbliebene, Geringverdiener. Das Leben ist auch in letzten Jahren sehr viel teurer geworden. Wie kann ich mir (als Alleinstehende) eine Staatlich mitfinanzierte Wohnung in einer Awo-Wohnanlage leisten, wenn die 500 bis 600 Euro kalt pro Monat kostet, ich aber nur ca, 800 EUR Rente. Das trifft vor allem Frauen.
Du bist ein Paradebeispiel für Populismus. Du verdrehst Aussagen, so wie sie Dir in den Kram passen, Du lügst, lässt Informationen weg und bist ganz weit weg von der Wirklichkeit. Dass Du keine Quellen für angeblichen Aussagen dieser Personen angibst spricht Bände.
- Ulrich Grillo hat NICHT gesagt, er könne sich eine Rente mit 85 vorstellen, sondern: "Wenn die Lebenserwartung alle 100 Jahre um 25 Jahre zunimmt, also alle vier Jahre um ein Jahr, so könnte man das Rentenalter entsprechend anheben." Voraussetzung seiner Gedanken war die Prämisse, das man das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung koppelt (Lebenserwartung minus 15 Jahre). Das war übrigens vor 10 Jahren! Grillo hat in der Politik nichts zu sagen, ist schon lange nicht mehr beim BDI. Alles leere Blasen.
- Hubertus Heil hat NICHT gesagt, dass das Rentenalter auf 70 oder später angehoben wird, sondern: "Es wird mit uns keine weitere Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters geben."
- Das es die Rente mit 63 nicht mehr gibt, wissen wir alle. Sie wird schrittweise auf 64 und 65 ansteigen. Wer also 45 Jahre Beiträge gezahlt hat kann schon vor 67 in Rente gehen. Wie die nächste Reform aussieht, weiß auch Heil nicht, da es noch zwei Koalitionspartner gibt. Und ob die derzeitige Regierung in den verbleibenden 1,5 Jahren überhaupt dazu kommt ist fraglich, die haben genug andere Baustellen.
- Knapp 75 % aller Beschäftigten arbeiten im Dienstleistungssektor. Davon 2/3 am Schreibtisch. Man kann darüber nachdenken, dass ein Beschäftigter am Schreibtisch zu einer anderen Zeit in Rente geht als die 5 %, die "auf dem Bau" arbeiten oder die ca. 20 %, die in der Industrie beschäftigt sind.
Immer schön sachlich bleiben!
Bin ganz deiner Meinung!
Nur eine kleine Korrektur:
Die Altersrente für langjährig Versicherte ab dem 63. Lebensjahr gibt es nach wie vor - allerdings mit Abschlägen von bis zu 14,4%.
Was es nicht mehr gibt ist die abschlagsfreie Altersrente für besonders langjährig Versicherte ab 63, denn die wird schrittweise auf 65 Jahre angehoben. Momentan sind wir bei 64 Jahren und 2 Monaten.
Diese ist jedoch meistens gemeint, wenn die Politik von der Rente mit 63 spricht. Insofern hast du recht, wenn du sagst, es gäbe sie schön lange nicht mehr.
Trotzdem kann jeder - der die Wartezeit von 35 Jahren erfüllt - bereits mit 63 Jahren in Altersrente gehen.
Auch das ist wieder Panikmache und Stimmungsmache gegen sozialdemokratische Politiker. Nur die Leute kapiern es nicht.
Nach wie vor kann man mit 63 oder sogar noch viel früher in Rente gehen, wenn man nicht mehr arbeiten kann. Erwerbsminderungsrente nennt man so etwas.
Dass die Rente für manche nicht mehr so üppig ausfällt, wie bisher muss uns allen klar sein. Aber wer hat denn garantiert, dass man im Rentenalter 2 - 3 Monate im WInter auf Teneriffa verbringen kann. Das wird in Zukunft nur denen möglich sein, die schon während ihrer Berufstätigkeit wohlhabend waren UND vorgesorgt haben.
Nicht nur die Rente muss reformiert werden, um Ältere vor dem Elend zu bewahren. Hierzu gehören auch bezahlbare Wohnungen, Preisgünstige Verkehrsmittel - vor allem auf dem Land, soziale Teilhabe auf vielen Gebieten usw.
Andere Länder (z.B. die Niederlande) haben schon jetzt Lösungen dafür gefunden. Bei uns müssten sich auch endlich mal Politiker und Fachleute aus allen Parteien damit beschäftigen, ohne das die Medien ständig dazwischen kreischen.
Doch das ist schwierig. Es geht dabei auch um Besitzstände, die man nur schwer aufgeben kann.
Ich fände es schön, dass endlich mal wer auch über Lösungen nachdenkt und nicht nur die Probleme hin und her wälzt.
Einziges Thema daran ist, dass nicht die heute 30 oder 40-jährigen sondern die heute 58 bis 68-jährigen das Problem sind. Spätere Rente für spätere Generationen wird das unstrittige Problem, dass sich die jungen die Renten aber auch Pensionen, Krankheits- und Pflegekosten für die Alten nicht leisten können, nicht beseitigen.
Riester, Rürup, Anhebung des Rentenalters und die Besteuerung aller Renten waren Schritte in die richtige Richtung. Abschaffung des Altersfreibetrags wäre sicher auch nicht schlecht aber irgendwie ist es immer noch deutlich zu wenig.
Richtig hilfreich wäre in Wirklichkeit nur, die gesetzliche Altersrente z. B. auf 2.000 € zu deckeln oder Steigerungen für 20 Jahre auszusetzen.
Es wird sonst nicht funktionieren, wenn jeder Arbeitnehmer zwei Rentner zu versorgen hat.
Dann solltet gerade ihr jungen Menschen darüber nachdenken, daß in absehbarer Zeit für euch die Rente erst mit 70 ach was sage ich, 75+ beginnen wird. Übrigens, ein Herr Ulrich Grillo, Ex-BDI Chef sagte einst, er könne sich ein allgemeines Renteneintrittsalter für den deutschen Arbeitnehmer ab 85 sehr gut vorstellen. 👍😜🤣
Ich bin alt.
Thema ist, dass sich dann, wenn er es sich hier nicht leisten kann zu leben, weil die Alten zu teuer sind und auch keine Chance auf Besserung besteht, jeder der arbeitet nicht hier arbeitet. Die Alten sind dann alleine. Wenn es so lange dauert, bis Reformen kommen, sind die Jungen schon weg.
Wie geschrieben gab es schon ganz nette Ansätze aber wenn das nicht reicht, wird es große Reformen brauchen und die laufen nicht für die Alten.
Eine spätere Rente für die paar jungen bringt so gt wie nichts und auch das erst in ferner Zukunft.
Deswegen sollte es auch unbedingt eine sog. Invalidenklausel geben. Leute, die wirklich nicht mehr arbeiten können, sollten ohne weitere amtiliche Schikanen Bürgergeld bekommen. Es geht aber bei den beabsichtigten Reformen um die Leute, die arbeiten könnten, aber aus guten Gründen mit Arbeit nicht mehr Geld haben. Die werden leider immer mehr, auch sehr junge Leute. Darüber ärgern sich viele Leute und wollen , dass das gestoppt wird.
Übrigens - bei den von dir genannten Fällen kommt erst mal die Arbeitslosen- dann die Rentenversicherung auf. Problematisch ist es eigentlich nur für Zuwanderer, die hier nicht arbeiten oder für Selbstständige, die nicht versichert sind und dann auch kein Geld mehr haben.