Der Antijudaismus ist so alt wie das Christentum, also ca. 2.000 Jahre.
Als die Römer im Jahre 70 n. Chr. den Tempel in und die Stadt Jerusalem zerstörten, sahen sich die Juden gezwungen ihr angestammtes Heimatland zu verlassen und verteilten sich z.B. rund ums Mittelmeer. Erste Gemeinden entstanden bei uns nach ca. 300 Jahren.
Etwa gleichzeitig breitete sich das Christentum aus, zunächst versteckt, ab ca. 300 erlaubte man im römischen Reich diese neue Religion (sie wurde sogar Staatsreligion) und das Christentum breitete sich rasant aus.
Christen hatten mit Juden zwei Probleme:
- zu ihnen kam der Messias, aber sie lehnten ihn ab
- sie waren für seine Kreuzigung verantwortlich
Dadurch disqualifizierten sich die Juden und hatten für Christen keine Daseinsberechtigung (mehr). Seit dieser Zeit (also ca. 300) begann man sie rechtlich, sozial und ökonomisch auszugrenzen. Das war für sie angeblich die gerechte Strafe für die oben genannten zwei Punkte.
Sie hatten z.B. keine Bürgerrechte, mussten in eng festgelegten Siedlungen zusammenleben (Ghetto) und durften nur bestimmte Berufe ausüben. Zeitweise musste sie sogar bestimmte Kleidung tragen, damit man sie von weitem erkennen konnte.
Immer wieder gab es Pogrome (Vertreibung, Gewalt und Ermordung), weswegen sich Juden oft von A nach B retteten, und im Spätmittelalter eine Stadtflucht einsetzte, die das Landjudentum "erschuf". Man machte Juden für alle verantwortlich, was schlecht lief: Seuchen, Unwetter, Kriege usw. und man hatte somit ständig einen Grund weiter gegen sie vorzugehen. Wenn keine äußerer, sichtbarer Grund vorhanden war, erfand man welche, z.B. dass sie Hostien schänden würden. Wir reden hier schon manchmal von mehreren tausend (!) Opfern.
Erst vor ca. 150 Jahren besann man sich und hob alle Beschränkungen auf und machte sie zu rechtlich gleichgestellten Bürgern. Sie gründeten Vereine, kämpften in den Kriegen mit und waren ungemein stolz drauf, es endlich geschafft zu haben.
Dann kam der Nationalsozialismus und der Holocaust...
Der Rest ist Geschichte.