Heil will 15€ Mindestlohn?
Was bedeutet das für die Wirtschaft in diesem Land?
5 Antworten
Ist ei völlig falscher Ansatz...dadurch haben die Leute nicht mehr in der Tasche, denn alles wird dadurch teurer...Firmen u Geschäfte schlagen ihre Mehrkosten die dadurch entstehen auf ihren Preis natürlich wieder auf
Heil möchte damit eine EU-Richtline umsetzen, der Mindestlohn soll 60% des Medianlohnes betragen. (15€ ist etwas darüber)
Zuerst steigt die (Binnen-)kaufkraft, vermutlich auch etwas die Inflation
Solange die Unternehmen sich in Konkurrenz auf den Absatzmärkten und in Konkurrenz um Arbeitskräfte befinden unterstützt es kurz/mittelfristig auch Lohnforderungen der Gewerkschaften für untere Lohngruppen und es findet eine Umverteilung von Unternehmensgewinnen zu Arbeitseinkommen statt, weil die Preise der Firmen nicht einfach um den gleichen Prozentsatz erhöht werden können. Letzteres hängt aber hauptsächlich vom Monopolgrad der Branche ab.
Leider werden wohl auch einige Betriebe, die bisher das Modell "Lohndumping" gefahren haben, dabei über den Jordan gehen oder ihr Geschäftsmodell auf solide Füße stellen müssen.
Das sollte zur Folge haben, dass die Konsumenten hinsichtlich der inflationär bedingt gestiegenen Preise entlastet werden und somit eine Chance besteht, dass die Kaufkraft wieder steigt. Umgekehrt kann es natürlich auch bedeuten, dass durch die dadurch steigenden unternehmerischen Kosten wiederum die Preise steigen, aber diese Theorie der Lohn-Preis-Spirale ist stark umstritten.
lg up
Sie ist umstritten, weil die steigende Kaufkraft durch die Erhöhung des Mindestlohnes auch zu höheren Gewinnen des Betriebes führen soll. Es gibt einige Studien darüber, die man im Internet finden kann, nach denen EU-weit dieser Aspekt angeblich dominierend sein soll und demzufolge die Lohn-Preis-Spirale ein Gerücht sei. Recht überzeugt davon bin ich zwar auch nicht, daher mein Ausdruck "umstritten", aber ich bin auch kein Experte.
Ah ok. Also Ausgleich der Kosten durch höheren Umsatz durch mehr Konsum. Wird sicherlich auch ein Rolle spielen, zumindest in manchen Branchen.
Aber das hat ja auch seine Grenzen. Wenn mehr konsumiert werden soll, muss auch mehr produziert werden. Ansonsten steigt irgendwann der Preis wegen mangelndem Angebot. Und dann ist man doch eigentlich wieder da, wo man am Anfang war. Gerade in der jetzigen Zeit, wo viele Betriebe Personalmangel haben, kann ja nicht einfach mal eben mehr produziert werden.
Wirtschaft ist eben eine komplexe Sache.
Für die Wirtschaft in diesem Land wäre mehr Mindestlohn, wie mehr Lohn allgemein förderlich.
Beim Mindestlohn könnte die Erhöhung bei eingen arbeitsfähigen evtl. einen Anreiz zur Flucht aus dem Bürgergeld bieten.
Denkt man bei Mindestlohn an den Minister Heil perslönlich, so wäre so ein Einkommen eine arge Klatsche für ihn.
Es wird dazu führen, dass noch mehr kleine und mittelständische Unternehmen dicht machen oder ihr Glück im fernen Osten suchen werden.
In manchen Chefetagen hat man schon bei den 12,41€ gejammert und geweint.
Sicher? Lohnkosten machen für gewöhnlich einen wesentlichen Teil der Betriebskosten aus.
Da ist also doch relativ unstreitig was passiert:
Entweder der Betrieb hat wenig Wettbewerb und kann gestiegene Kosten wenigstens anteilig an die Kunden weiterreichen.
Oder der Betrieb hat viel Wettbewerb. Er kann die höheren Kosten womöglich nur zu geringen Teil weitergeben oder auch gar nicht. Folglich muss er auf andere Weise versuchen wirtschaftlich zu bleiben (Umstrukturierung, Innovationen), ansonsten droht über kurz oder lang die Geschäftsaufgabe.