Haus gekauft, Sanierung steht an: welche Heizungsart?

6 Antworten

Nach Eigentumsübergang hast Du zwei Jahre Zeit, die Heizungsanlage auszutauschen, auch wenn diese schon über der Frist wäre. Es sei denn, die Vorbesitzer wären schon zu einem Austausch verpflichtet gewesen.

Vielleicht ist bis dahin ja die Fernwärme da?

Möglicherweise schreibt die kommunale Wärmeplanung ja eine Anschlusspflicht vor. Dann wäre zumindest der grobe Rahmen klar.

Was sonst noch zu beachten ist, wurde ja schon beantwortet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Mit offenen Augen in der Welt unterwegs.

Ich stehe längerfristig vor einer ähnlichen Situation.

Ich würde folgendermaßen vorgehen, wenn die bestehende Heizung noch einwandfrei funktioniert, oder mit kleineren Reparaturen funktionierend gemacht werden kann:

  1. Abwarten. Nichts überstürzen. Dich hetzt niemand.
  2. WENN der Ausbau der Fernwärme in Deinem Gebiet kommt, konkretes Angebot geben lassen, was Dich der Anschluss an Fernwärme kostet, und welche Heizkosten pro kWh erwartet werden.
  3. DANN Angebot von mindestens 2 Heizungsfachbetrieben einholen über den Heizungsaustausch mit einer Wärmepumpe, einschließlich eventueller Erneuerung von Heizkörpern. Einschließlich Verbrauchsberechnung! Lasse Dir nicht aufschwatzen, dafür bräuchtest Du Fußbodenheizung (Nachrüstung in einem Bestandsgebäude ist völlig unverhältnismäßig teuer) oder dergleichen! Ich bin ein großer Fan von Fußbodenheizungen, aber dass man das für eine Wärmepumpenheizung unbedingt bräuchte, ist eine leider häufig zu hörende Lüge!
  4. Wenn Du die Installation einer PV-Anlage vorziehen willst, müsstest Du Dich für eine sinnvolle Dimensionierung entweder vorher festlegen, ob Du eine Wärmepumpe haben willst oder nicht, oder die PV-Anlage muss so geplant und gebaut werden, dass Du sie später noch erheblich (!!!) vergrößern kannst. Für die reine Stromversorgung kann eine PV-Anlage mit 5 bis 10 kW Peak beim Einfamilienhaus sinnvoll sein. Mit Wärmepumpe reden wir eher über 20 kW Peak. Und trotzdem bleibt nichts anderes übrig, als an trüben Wintertagen den Strom aus dem Netz zu beziehen!
  5. Wenn Du eine PV-Anlage anschaffst, und keine Solarthermie hast, dann lasse Dir in den Heißwasserboiler zusätzlich einen elektrischen Heizstab einbauen. Damit kannst Du im Sommer überschüssigen Solarstrom wenigstens zur Warmwassergewinnung nutzen, auch, wenn Du Dich gegen die Wärmepumpe entscheidest.
  6. Wenn Du Dich für Fernwärme entscheidest: Lasse Dich auf keinen Knebelvertrag ein, der Dir verbietet, einen Teil der benötigten Heizwärme durch PV oder sonstwas selbst zu erzeugen!

Kuestenflueg248  24.10.2024, 13:55

Es gibt auch FBH mit Strom vom Dach - wasserfrei !

LouPing  20.11.2024, 00:42
@Dampfschiff

Richtig, auch ist nicht jedes Dach für Solar geeignet - weder von der Ausrichtung her noch statisch.

Fernwärme wäre das Naheliegende. Die muss 75° Vorlauf haben und reicht dafür Alles aus. Darum müssen die Heizkörper auch nicht unbedingt getauscht werden.

Wenn man gerne das Heizungstemperaturniveau senken will um damit ggf. unabhängig zu sein und eine WP einbauen zu können, muss man mal ausrechnen, welche Flächen man benötigt.

Fussbodenheizung ist eigentlich unsinnig. Wenn, dann Wandheizung in Kombi mit Dämmung.

Elektrische Flächenheizung als Grundkonzept ist Unsinn.

Dämmung im Dach ist gut, auch neue Fenster.


RedPanther  22.10.2024, 14:11

Bei der Fernwärme wäre halt das Problem, dass du auf Gedeih und Verderb darauf festgelegt bist, die Preise zu bezahlen die sich dein Versorger wünscht. Ich habe Fernwärmekunden im Bekanntenkreis, denen kommen die Tränen wenn ich ihnen sage was ich (Gasheizung, mittelmäßige Dämmung und zugige Fenster) fürs Heizen zahle. Und können nichtmal den Anbieter wechseln wenn sie keinen Bock mehr auf diese Preise haben.

Kleidchen2  22.10.2024, 15:15
@RedPanther

Deswegen strategisch die Möglichkeit freihalten mit der WP zu heizen.

LouPing  19.11.2024, 17:52
@RedPanther

BeiFernwärme kommt auch noch erschwerend hinzu dass der Anteil fossiler Brennstoffe nach wie vor sehr hoch ist - mit Ökologie hat das nichts zu tun.

Trotzdem lassen die Betreiber sich das von den Kunden teuer bezahlen, die Monopolstellung sichert fette Gewinne. Die Stadt Mannheim hat 51 % Anteil an der Fernwärme, es sollte jedem klar sein was hier passiert.

Kleidchen2  19.11.2024, 21:00
@LouPing

Dann lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Siehe Erdwärmepumpen, Biogasanlagen usw.

LouPing  20.11.2024, 00:01
@Kleidchen2

Noch mal - bei den derzeitigen Fernwärmeprojekten spielen HAUPTSÄCHLICH fossile Energieträger eine Rolle. An erster Stelle steht Erdgas.

Die Niederlande haben längst bessere Technologien für die Versorgung der Haushalte mit Wärme. Eben die haben die Grünen - mit Habeck an der Spitze - schon vor vielen Jahren massiv bekämpft. Heute plötzlich will aber die Technologie haben, nur kann sich Deutschland die im Augenblick nicht leisten.

Überrascht das jemanden? Mich ganz sicher nicht.

Kleidchen2  20.11.2024, 00:29
@LouPing
Eben die haben die Grünen - mit Habeck an der Spitze - schon vor vielen Jahren massiv bekämpft.

Das musst du erklären.

LouPing  20.11.2024, 00:38
@Kleidchen2

Ich muss gar nichts - als überzeugte Anhängerin der Grünen solltest du in der Lage sein zu recherchieren.

Mehr als ein Jahrzehnt haben die Grünen die Einlagerung von CO2 in der Erde abgelehnt. Nun favorisiert der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck plötzlich diese Technologie. Was steckt hinter diesem erneuten überraschenden Kurswechsel in der Klimapolitik?
Nach etlichen Jahren des Widerstands und mehreren kuriosen Kehrtwenden in der Energie- und Umweltpolitik haben die Grünen nun erneut einen Kurswechsel vollzogen.
Als Habeck noch Grünen-Chef in Schleswig-Holstein war, hatte er 2009 der CCS-Technologie eine klare Abfuhr erteilt.
(WW.)

in den Niederlanden wird die CCS Technologie schon viele Jahre auch zur Wärmegewinnung verwendet/ kombiniert.

Hätte Habeck Ahnung von der Materie und sich damit auseinandergesetzt anstatt nur zu plöken könnte auch Deutschland schon viel weiter sein.

LouPing  20.11.2024, 00:44
@Kleidchen2

Du hast du hast viel Zeit beschäftige dich mit dem Thema. Wer Grün sein will muss auch mal was leisten. Ich habe dir ausreichend Stichworte geliefert, du wirst sehr wahrscheinlich in der Lage sein entsprechend zu recherchieren-

Damit ist die Debatte für mich durch.

Kleidchen2  20.11.2024, 00:46
@LouPing
Die Niederlande haben längst bessere Technologien für die Versorgung der Haushalte mit Wärme. Eben die haben die Grünen - mit Habeck an der Spitze - schon vor vielen Jahren massiv bekämpft.

Nochmal: Welches sind die besseren Technologien der Niederländer für die Beheizung?

Ich würde auf jeden Fall Fussbodenheizung einbauen. Die ermöglich den Betrieb mit einer sehr geringen Vorlauftemperatur. Das an sich ist mit jeder Heizungsart sehr günstig und spart ordentlich Kosten.
Wenn die Gasheizung noch problemlos funktioniert würde ich die erst einmal laufen lassen. Da muss man ja keinen Stress machen.

Dann würde ich aber noch alle notwendige Umbauten für den späteren Einsatz einer Wärmepumpe gleich mitmachen. Dann kann man später einfach umrüsten ohne viel Dreck und Aufwand. Derzeit sind die Wärmepumpen leider noch voll überteuert. Außerdem sollte die Solaranlage dann auch schon laufen. Deshalb würde ich hiermit warten, auch wenn die Wärmepumpe mein klarer Favorit wäre.

Auf Fernwärme würde ich nicht setzen. Da verliert man seine komplette Unabhängigkeit und Kostenkontrolle, da man sich beim Anschluss normalerweise mindestens 15 Jahre oder länger an der Versorger binden muss und damit eine Abnahmegarantie unterschreibt, jedoch keinerlei Kostensicherheit bekommt. Das ist schon bei einigen schief gelaufen und hat zu unerwartet hohen Kosten geführt. Außerdem ist doch noch völlig unklar wann so ein System wirklich im Betrieb geht. Das sind bisher meist nur Planungen und sonst nichts.

Woher ich das weiß:Hobby – Heimwerker, Bastler, Reparierer, Erfinder, Gartenfreund

wischiwaschi2  03.12.2024, 15:31

Fussbodenheizung gut und schön,aber falls es Stauballergiker in der Familie gibt,nicht zu empfehlen.Staub wird durch die permanente Wärme immer aufgewirbelt und die Nase ist immer furztrocken.

habakuk63  17.12.2024, 10:03
@wischiwaschi2

Sohn und Frau sind Hausstauballergiker und mit der FBH im ganzen Haus haben die keine Probleme, der Staub muss "kurz" gehalten werden, jeden Tag.

Wie heiß soll eine FBH sein, damit Staub aufgewirbelt wird, das Problem sehe ich bei normalen Heizkörpern und deren Heizprinzip.

Kurz und knapp. Alles sanieren und auf alte Anlage anschließen. Falls doch mit dem gedanken gespielt wird über kurz oder lang eine wärmepumpe zu installieren, dann würde ich fußbodenheizung bevorzugen und diese um kosten zu sparen in den estrich fräsen lassen. Leerrohr für eventuell mal solar vom heizraum in Dachgeschoss vorsehen. Aber da fernwärme eh kommt, kann man da dran und gut ist