Meinung des Tages: Wie steht Ihr zu einer Klarnamenpflicht im Internet?

Das Ergebnis basiert auf 464 Abstimmungen

Ich bin gegen eine Klarnamenpflicht, da... 77%
Ich befürworte eine Klarnamenpflicht, weil... 16%
Ich habe eine andere Meinung und zwar... 7%

122 Antworten

Ich bin gegen eine Klarnamenpflicht, da...

dies unsere Meinungsfreiheit gefährdet und illiberal ist.

Auch öffnet eine Klarnamenpflicht die Türen zu Zensur & Unterdrückung, wie es auch mal in China angefangen hat. Einen Klarnamen trägt man ja schon indirekt in Form der IPv6-Adresse und mehr muss niemand, ausser die Staatsanwaltschaft im Falle von Ermittlungsarbeiten wissen.

Mal davon abgesehen, wer sagt denn, dass man nicht einfach bei der Angabe des Standortes, notfalls mittels VPN-Verbindung, lügen kann? Deutschland und die EU können so einen Müll schlichtweg nicht durchbringen.

Ich habe eine andere Meinung und zwar...

Den Klarnamen öffentlich machen zu müssen schränkt denke ich die freie Diskussion deutlich ein...

...bei wirklich angezeigte Kommentar etc. gehen die Behörden eh schon in die Tiefe, soweit technisch möglich...

...deren Arbeit könnte erleichtert werden wenn Portale den Klarnamen erheben müssten, auch wenn die Nutzer online nur unter einem alias auftreten...

NUR wenn dieser wirklich verifiziert werden müsste (welcher Schelm der böses im Sinn hat würde freiwillig echte Daten angeben...) macht es das ganze nur sehr viel komplizierter und spontan mal einsteigen auf ner neuen Seite wird schwierig...

...und SELBST DANN wäre ja erst noch zu beweisen dass der Kennungseigner auch wirklich der Kennungsnutzer war... Und nicht jemand anders auf der Kennung (ob überlassen oder gehackt) eines anderen getrollt hat...

Im Ergebnis müssen die ggf. auf den Plan gerufenen Strafverfolgungsbehörden doch das selbe machen wie bei alias-Namen, also IP-Adressen auswerten, Alibis prüfen usw...

= schon schnell rausgehauen aber in der Praxis umständlich...

...wieder was gegen die 1% bösen auch nix nützt aber die 99% braven gengelt...

Ich bin gegen eine Klarnamenpflicht, da...

Ich Stelle mir vor ich bin ein junges Mädchen, ich zeichne gerne und möchte meine Zeichnungen mit anderen teilen, eventuell für Support und einfach um Bestätigung von anderen zu erhalten. Im realen Leben bin ich allerdings eher unbeliebt und werde von meinen Mitschülern gemobbt.

...denkt ihr ernsthaft unter ihrem echten Namen würde sie dann noch Bilder hochladen wollen???? Ihnen noch mehr Möglichkeiten geben sie anzugreifen und sich über sie lustig zu machen? Wenn jeder Honk aus ihrer Schule sie googlen kann?

Nein bestimmt nicht. Anonymität kann auch gut für einen Menschen sein.

Ich persönlich habe auch nie meinen richtigen Namen verwendet, nicht einmal auf Facebook oder Instagram. Unter Synonymen fühle ich mich sicherer, nur Leute die ich mag sollen mein Profil finden können.

Dann kann auch kein Professor oder später Chef auf mein Klagen stoßen dass ich keinen Bock auf Montag hab.

eurotransnet  12.10.2023, 05:53

Da hast du etwas falsches verstanden. Die Klarnamenpflicht würde dieses verhindern, genau das Mobbing. Denn jetzt weiß man wer gemobbt hat. Es kann ja immer noch ein Benutzernamen verwendet werden. Es geht bei der Registrierung und die Identität.

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Yulosonna  12.10.2023, 17:05
@eurotransnet

Wenn's nur um die Regestrierung geht und der nicht angezeigt wird schön und gut. Wäre aber trotzdem dagegen.

Und Mobbing verhindern tut das nicht, höchstens online Mobbing

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GuteAntwort2021  13.10.2023, 12:38
@eurotransnet
Die Klarnamenpflicht würde dieses verhindern, genau das Mobbing.

Verhindert das Wissen um den Namen das Mobbing an Schulen? Sicher nicht! Und auch wenn das Mädchen dann vielleicht nicht online gemobbt werden würde - dann warten ihre Mitschüler eben auf den nächsten Morgen in der Schule!

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PlanckEinstein  16.10.2023, 23:41
@eurotransnet

Mobbing ist in vielen Fällen nicht strafbar, kann also nicht rechtlich verhindert werden. Damit helfen auch solche Maßnahmen nicht.

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Ich habe eine andere Meinung und zwar...

Ich bin -mit Bauchschmerzen- gegen die Pflicht, seinen wirklichen Namen zu nennen.

Es gibt aber m.E. einen goldenen Mittelweg: wie beim Onlinebanking muss ich mich einmal registrieren (Postident oder Video z.B.). Damit ist sicher gestellt, dass bei strafrechtlichem Verhalten der wahre Urheber schnell ermittelt wird.

Wohl Jeder kennt die Sendung Hart aber Fair. Schon vor Jahren hat mir die dortige Redaktion bestätigt, dass seit Einführung der Pflicht, seinen Klarnamen zu nennen, die strafrechtlich relevanten Kommentare auf Null zurück gegangen sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ich bin gegen eine Klarnamenpflicht, da...

Die Problematik sind Verwechslungen aufgrund einer Namensgleichheit. Da können schnell Postings falschen Personen im realen Leben zugeordnet werden. Als es vor gut 25 Jahren noch Telefonbuch-CDs gab, gab es in Deutschland 13 weitere Festnetzanschlüsse mit meinem vollständigen Namen. Da kann es schnell mal passieren, dass ein Namensvetter eine Meinung hat, die gesellschaftlich geächtet wird, mit mir nichts zu tun hat, aber trotzdem mir "angehängt" wird.

Bei strafrechtlich relevanten und schwerwiegenden Äußerungen gibt es für die Ermittlungsbehörden bereits ausreichende Möglichkeiten, die reale Person zum Nickname zu finden.

Eine Klarenamenspflicht birgt meiner Meinung nach mehr Gefahren für Mißbrauch, als dass sie schützen kann.