Die beiden gesetze verfolgen andere Zwecke:

Das StGB will zum Wohle einer friedlichen Gesellschaft die Menschen bestrafen, die sich schuldig gemacht haben, gegen die also ein persönlicher Vorwurf erhoben werden kann. Das Ziel ist insbesondere die Prävention. Es muss hier ein staatliches Bestrafungsinteresse vorliegen und weil das ein starker Grundrechtseingriff darstellt, gibt es einige Hürden, etwa den starken Grundsatz von "im Zweifel für den Angeklagten". Übrigens kann man die Strafunmündigkeit des Kindes auch als eine unwiderlegliche Vermutung der Schuldunfähigkeit bezeichnen. Ähnlich wie im Deliktsrecht wird also eigentlich auf die individuelle Person und Situation abgestellt, bei Kindern wurde aber auch für die Klarheit eine feste Grenze definiert.
Übrigens sieht auch das StGB vor, dass eine Straftat eines Kindes rechtswidrig ist, nur dass dieses dann nicht dafür bestraft wird.

Das Zivilrecht (BGB) dient allgemein dem Ausgleich privater wirtschaftlicher Interessen, das Deliktsrecht speziell dem Ausgleich von erlittenem finanziellen Schaden. Es tritt hier kein mächtiger Staat auf, der seine Bürger bestraft, sondern man muss einfach den Schaden ersetzen, der entstanden ist. Einer Person die Schadensersatzpflicht entfallen zu lassen, bedeutet auch, dass die andere Person auf dem Schaden sitzen bleibt.
Auf die "Schuldfähigkeit" blickend würde ich auch sagen, dass es in der Tendenz auch für ein Kind einfacher zu verstehen ist, dass ein verursachter Schaden ersetzt werden muss, als bestimmte abstrakte und moralisch komplexere Strafvorschriften.

Aus im Prinzip diesen Gründen ist es übrigens generell so, dass Strafvorschriften zurückhaltender formuliert sind oder zumindest zurückhaltender gelesen werden müssen (siehe Art. 103 Abs. 2 GG) als zivilrechtliche Vorschriften. Das Zivilrecht soll das Alltagsleben regeln, das Strafrecht nur ultima ratio sein und ist stärker begründungsbedürftig.

...zur Antwort
Nein, ich bin gegen Atomenergie in Deutschland.

Unabhängig von den Gefahren bei einem GAU und dem Problem der Endlagerung ist Atomenergie ohne staatliche Subventionen nicht wirtschaftlich - und nach der durchgeführten Abschaltung erst recht nicht.

Einen aktuellen Überblick über die Stromentstehungskosten hat Frauenhofer ISE hier erstellt; demnach sind erneuerbare Energien deutlich günstiger als konventionelle.
Zum Ausgleich von kurzfristigen Schwankungen sind auch etwa Gaskraftwerke geeignet. Außerdem machen Speichertechnologien Fortschritt.

...zur Antwort

In den europäischen Verträgen sind eine Reihe von Kriterien genannt, die ein Land erfüllen muss, um in die EU aufgenommen zu werden. Wenn diese erfüllt werden, sehe ich keinen wirklichen Grund, die Aufnahme zu verweigern.
Die Türkei ist nunmal weit entfernt davon, die Voraussetzungen zu erfüllen, aber indem man die Perspektive offen hält, kann man Veränderungen anstoßen und der Opposition in der Türkei Argumentationsmaterial geben.

...zur Antwort
Ja

Alle Staaten, die Mitlglied in den Vereinten Nationen sind (also so gut wie alle), haben den Internationalen Gerichtshof (IGH) offiziell anerkannt. Und so weit ich weiß, erkennen ihn auch die meisten Staaten in der Praxis an.

Davon zu unterscheiden ist die Liste der Staaten, die eine Unterwerfungserklärung an den IGH abgegeben haben. Dies sorgt für eine Bindung in erweiterten Rechtsgebieten.

...zur Antwort
Ja

Es geht darum, jeden einzelnen Fall aufzuarbeiten und festzustellen, dass Unrecht geschehen ist. Die Schmerzen der Opfer und ihrer Nachfahren verfähren auch nicht.

Dass die Verfolgung so lange unterblieben ist, ist stark zu kritisieren, lag aber an einem jahrzentelangem gesammtgesellschaftlichen Wegschauen und auch einer zwischenzeitlich geänderten Rechtssprechung.

Ganz sicher macht der Staat das nicht, um Geld zu verdienen. Jedes einzelne Straf- und Gerichtsverfahren kostet Geld, das nur im Ansatz durch die Gerichtskostenzahlung ausgeglichen wird.

...zur Antwort
Haltet ihr den ÖRR für neutral?

Als Abiturient habe ich dem ÖRR blind vertraut. Wer den ÖRR schlechtgeredet hat, war für mich ein Rechter Spinner. Gerade jetzt im Wahlkampf stelle ich aber immer deutlicher fest, dass die Neutralität dem ÖRR offenbar immer weniger wichtig ist.

Hier nur mal ein paar aktuelle Beispiele:

Tagesschau: 3 Fakten zu Kanzlerkandidaten

Die tagesschau nennt auf Instagram 3 Fakten zu

  • Robert Habeck (Grüne) => Instagram-Beitrag
  • Alice Weidel (AfD) => Instagram-Beitrag

Im Beitrag zu Weidel kommt der Fakt, dass sie gerne House/Electro Musik hört, gefolgt vom Kommentar (!), sie hat dies über den Kanal einer rechtsextremistischen GmbH geteilt, gefolgt vom Kommentar (und nicht eigenem Fakt), dass die AfD vom Verfassungsschutz eingestuft wurde. Mehr als deutlich wird hier Framing betrieben und Kommentare abgegeben, die nicht einmal etwas mit dem Fakt zu tun haben.

ZDF Schlagabtausch Publikum

Schon bei der Begrüßung wird nur bei der Linken und den Grünen geklatscht. Die gesamte Sendung gibt es immer wieder Applaus, ausschließlich für Linke & Grüne, die zusammen keine 20% der Wählerstimmen abdecken. Später sagt das ZDF in einem Statement, man habe "verschiedene Berliner Institutionen kontaktiert", darunter Universitäten und Vereine. Auch die Friedrich Naumann Stiftung (FDP) hätte man kontaktiert, diese stellte aber klar, es gab keine Kontaktaufnahme. Mit anderen Worten: Hier wurde ein völlig einseitiges Publikum angeworben und später noch so getan, als ob man u.a. eine liberale Stiftung angefragt hätte, was nicht stimmte.

ARD-Vorsitz gibt Framing gegen AfD zu

ARD-Vorsitzender Kai Gniffke sagt öffentlich, man habe immer zwischen den Zeilen lesen können, "Ihr sollt die [AfD] bitte doof finden".

  • YouTube-Ausschnitt
  • WELT
Falsche Balkendiagramme

U.a. bei Hart aber fair oder im Bericht aus Berlin, wo 17% AfD kleiner dargestellt werden wie 15% SPD oder 11% Grüne. Beides wird später als Fehler bezeichnet.

Quelle: WELT

Sonntagsfrage unter ARD-Voluntären

In einer Sonntagsfrage unter ARD-Voluntären wählten unglaubliche 57% (!) Grüne und 23% Linke. Das sind natürlich nur Voluntäre, zeigt aber doch sehr deutlich auf, dass beim ÖRR offensichtlich eine einseitig politische Meinung unter den Mitarbeitern vorherrscht, die nicht ansatzweise mit dem Volk korreliert.

  • Wikipedia
  • Statista

Eins ist mir jedenfalls klar geworden: Auch als absoluter AfD-Feind kann ich es mittlerweile nachvollziehen, wieso hier viele ein System drin sehen. Ich sehe das nicht im Sinne einer Staatspropaganda, sondern als einen Missbrauch derjenigen, die mit diesen Mitteln versuchen wollen, das Volk aus eigener Überzeugung zu lenken und eine Meinung aufsetzen wollen. Nur weil sie das hier vielleicht in eine für einen selbst sinnvolle Richtung tun, blicke ich dort nicht weniger kritisch drauf.

Wie seht ihr das?
  • Sind das lächerliche Dinge, die ich genannt habe und einfache Fehler?
  • Glaubt ihr ebenfalls, sie sind nicht neutral, habt damit aber vielleicht kein Problem?
  • Steckt dort für euch System hinter, oder glaubt ihr "einfach" wie ich, dass viele Mitarbeiter von einer politischen Seite eben automatisch nicht neutral sind?
...zum Beitrag
Größtenteils neutral
Alice Weidel (AfD) => Instagram-Beitrag

Ich verstehe nicht ganz, wo dein Problem da ist. Sowohl, dass sie Kontakt zu rechtsextremistischen Medien unterhält als auch, dass Teile der AfD vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wurden, sind Fakten, die auch sehr relevant sind.

ZDF Schlagabtausch Publikum

Ich saß selbst mal im Publikum einer Talkshow. Man kann sich da einfach bewerben und wird da nicht nach seiner politischen Einstellung gefragt. Das Publikum dürfte also repräsentativ sein für politisch interessierte Menschen in Großstätten.

Falsche Balkendiagramme

Das ist doch offensichtlich ein technischer Fehler, der halt einmal passiert ist.

Sonntagsfrage unter ARD-Voluntären

Wie oben: Man rekrutiert natürlich nicht nach politischer Einstellung. Ich schätze eher, dass man halt nach aufgeklärten, informierten, engagierten jungen Köpfen sucht. Der Mechanismus dürfte also eher anders herum sein. Die Menschen sind nicht bei der ARD, weil sie links sind, sondern sie sind links, weil gebildete, engagierte junge Menschen das halt nunmal eher sind. Wenn man sich intensiv in einem freien Umfeld mit politischem Geschehen auseinandersetzt ist es doch plausibel, dass man andere Meinungen hat als der Durchschnittsbürger, der seine Infos eher aus der Bild-Zeitung und der Dorf-Kneipe bezieht.

...zur Antwort

Linksextreme wollen eine freie, gerechte, klassenlose Gesellschaft und verwenden dafür Gewalt.

Rechtsextreme wollen eine autoritäre arische Volksgemeinschaft, in der sie ihres Rassismusses und Geschichtsrevisionismusses frönen können und verwenden dafür Gewalt.

Beides ist nicht richtig, aber vielleicht kann man an dieser Gegenüberstellung erkennen, warum dennoch die eine Seite als etwas gefährlicher angesehen wird. Ich möchte weder im Sozialismus, noch im Faschismus leben, aber wenn ich gezwungen wäre, würde die Wahl nicht schwer fallen.

...zur Antwort

Ja.

Verfassungsschutzbericht Bayern 2023, S. 155:

Auch für die neonazistische Kleinstpartei „Der Dritte Weg“ (III. Weg) bildet ein expliziter Antisemitismus ein prägendes Ideologiemerkmal, das sich in ihrer Agitation niederschlägt. Die Leugnung des Holocausts, wie auch die Behauptung, die Erinnerung an den Massenmord an Menschen jüdischen Glaubens sei nur eine Strategie zur Schwächung der nationalen Identität, stellen eine weitere, als sekundärer Antisemitismus bezeichnete Form von Judenfeindlichkeit dar. Darüber hinaus kann Antisemitismus im Gewand des Antizionismus auftreten. Dabei nutzen Extremisten die im politischen und gesellschaftlichen Alltag geäußerte Kritik an der Politik Israels, um die Existenzberechtigung des Staates Israel infrage zu stellen.

S. 189:

Auch antisemitische Feindbilder und Narrative prägen die Ideologie: In Artikeln auf seiner Webseite nimmt der „III. Weg“ den israelisch-palästinensischen Konflikt zum Anlass für antizionistische Propaganda. Als Reaktion auf den Überfall der islamistischen Terrororganisation HAMAS vom 7. Oktober verunglimpft der „III. Weg“ die israelischen Streitkräfte wie auch die israelische Regierung als „Mörder und Terrorbomber“, und bezeichnet den Staat Israel als „widernatürliches Raubstaat-Gebilde“.

S. 190:

Der vom „III. Weg“ betriebene Antisemitismus zeigt sich jedoch nicht allein in seiner antizionistischen Propaganda. In Artikeln auf der Parteiwebseite werden regelmäßig antisemitische Stereotype eingeflochten und wiederholt. So ist beispielsweise häufig von mächtigen, im Hintergrund agierenden jüdischen Eliten die Rede.
...zur Antwort

Das kann man hier leider deswegen schon nicht wirklich beantworten, weil die Regelung der Verwaltung aus Kommunalebene den Ländern obliegt, also je nach Bundesland unterschiedlich ist.

Auch in einem Bundesland gibt es nicht wirklich abschließende Kataloge, tatsächlich muss man sich das für jedes Gesetz einzeln anschauen. Dazu kommt, dass in Großen Kreisstädten teilweise eine Stadt Zuständigkeiten hat, die sonst dem Landkreis obliegen.

Etwas Orientierung bieten die Webseiten der Städte und Landkreise bei der Auflistung der angesiedelten Behörden und Leistungen.

...zur Antwort

Es gibt haufenweise Ausgaben des Grundgesetzes, jeder Verlag kann ja sein eigenes drucken.

Diese Ausgabe des Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) enthält zusätzlich noch andere Gesetze. Und tatsächlich handelt es sich um eine ältere Auflage, das Cover der neueren bpb-Ausgaben sieht anders aus.

...zur Antwort

Ja, mit dem Tod einer Person erlöschen auch deren Datenschutzrechte nach DSGVO, BDSG, GG, ... In Einzelfällen könnte ein post-mortales Persönlichkeitsrecht weitergelten und Stellen sind natürlich nicht immer zur Herausgabe verpflichtet.

Die Anforderung/Einsicht von alten Dokumenten von Familienangehörigen aus Archiven ist aber in aller Regel möglich (sofern die Dokumente noch bestehen und katalogisiert sind).

...zur Antwort