Habt ihr Erfahrungen mit Balkonkraftwerk+Speicher?
Ich habe mir ein Balkonkraftwerk mit Speicher zugelegt. Zum Einen, weil ich durch Homeoffice mittlerweile viel zuhause bin, zum Anderen, weil ich es einfach sehr nachhaltig und spannend finde einen Teil meines Strombedarfs selbst produzieren zu können. Ich habe die Anlage noch nicht installiert.
Mich würde interessieren wie Eure Erfahrungen zum Balkonkraftwerk mit Speicher sind, und ob Ihr Sie mit 2 oder 4 Modulen betreibt? Man hört immer wieder, dass sich ein Speicher nicht lohnt, wie seht ihr das? Aus dem finanziellen Aspekt, aber auch aufgrund des Nachhaltigkeitsgedanken.
Ich habe ein Balkonkraftwerk mit 4 bifaszialen Modulen je 430w, 2xSpeicher 3200kwh und einem 800w Wechselrichter 2 MPPT
Speicher 3200kWh??? Wohl kaum, das wäre ja ein Jahresverbrauch...
3200Wh? Oder 3,2kWh macht eher Sinn.
Ja, sollte 3200wh sein!
2 Antworten
Die Nennleistung eines Moduls kann man nur 12⁰⁰ Mittags mitten im Sommer bekommen wenn die Panele perfekt ausgerichtet sind.
Sonst bekommt man entsprechend weniger, also Morgens, Abends, Herbst, Winter, Frühling und wenn das Wetter schlecht ist.
An vielen Wintertagen kannst Du Froh sein, wenn die Anlage noch 50 Watt liefert.
Der Speicher hat nur einen einzigen Sinn. Du hast zwischendurch viel mehr Leistung als Du ohne die Hauselektrik zu ändern einspeisen kannst.
In eine normale Steckdose gestöpselt darf man nur 800W einspeisen was bereits schon recht gefährlich ist weil man mit den extra 800W den Stromkreis der Hausinstallation überlasten kann. Statt dass bei ca. 3800W der Sicherungsautomat auslöst kann man so 4600W durch Teile der Verkabelung oder noch schlimmer eine einzige Steckdose durch jagen.
Hat man mehr Solarleistung, dann ist die "verschenkt". Hier kommt der Akku ins Spiel, man kann den überschüssigen Ertrag den man nicht einspeisen kann sammeln und dann wenn die Solarleistung unter 800W fällt (also insbesondere nachts) einspeisen.
Für Notstrom taugt das ganze gar nichts. Der Wechselrichter braucht "Netztakt" von Außen, sonst schaltet der ab. Würde der weiter Saft liefern, könnte man den Stecker heraus ziehen und die Stifte des Steckers berühren.
Für Notstrom brauchst Du also einen zweiten Wechselrichter der nicht einspeist und Dir so den Strom der Batterien nutzbar macht. Die sind aber nie wirklich voll wenn dauernd eingespeist wird. Sogar völlig leer wenn der Strom nachts ausfällt wenn die Anlage alles was die hatte eingespeist hat.
So ein Balkonkraftwerk liefert einen winzig kleinen Umweltbeitrag. Wirklich Geld sparen kann man damit nicht. Für die Kosten der Anlage kann man sehr viel Strom kaufen. Und wenn sich die Anlage selber bezahlt gemacht hat, dann wird es bald Zeit für eine neue da die Panele nicht ewig halten.
Ich habe eine selbstgebaute Anlage als Notstrom, die speist nicht ein und hält nur ihre Batterien voll. Die brauche ich dann für ein medizinisches Gerät das dann mindestens 2 Wochen durch hält auch wenn im Winter fast kein Solarstrom mehr rein kommt.
Die Kosten der Anschaffung spielen deswegen für mich keine Rolle. Die Anlage macht sich beim allerersten nächtlichen Stromausfall bezahlt.
Um den Solarertrag nicht völlig zu verschenken lade ich daran alle meine USB Geräte auf, betreibe damit 12V Lampen und LED Streifen und lasse darauf einen kleinen Computer im Schlafzimmer laufen.
Die Panele haben zusammen 240W und rund um Neujahr kommt am Tag weniger Energie rein als mein Handy und E-Zigarette verbrauchen. Als es vor ein paar Tagen so warm war konnten die aber auch jetzt im Frühling meine ½kWh Powerstation in weniger als einem Tag komplett aufladen.
Danke für die ausführliche Antwort, aber meine ursprüngliche Frage bezog sich lediglich auf Erfahrungen zu einem Balkonkraftwerk mit Speicher. Danke dafür. Von November bis Februar werden wir die Speicher nicht benutzen, sondern abklemmen und einlagern. Zudem stehen die 4 Module auf dem Garagenflachdach mit SW Ausrichtung ohne jegliche Verschattung.
Ich berichte gerne, wie es schlussendlich in der Praxis aussieht, wenn die Anlage einige Zeit steht
Ein Generator braucht wenn der kaum belastet wird etwa einen Liter pro Stunde.
2 Wochen lang 8h pro Nacht wären dann 112 Liter! Wo soll man die aufheben? Und was ist wenn das nicht reicht, wo bekommt man ohne Strom neues? Die Tankstellen laufen nicht mehr, die pumpen das Benzin elektrisch durch die Zapfsäulen.
Und dann wird Benzin nach 6 Monaten "Schlecht". Nach spätestens einem Jahr muss man das erneuern, sonst läuft der Generator nicht mehr darauf.
Man kann das drastisch verbessern in dem man eine Powerstation verwendet. Also eine Batterie langsam verbrauchen und schnell, also mit voller Generatorlast wieder aufladen. Nur um 80% Last bis "Vollgas" (je nach Bauart) hat der Generator maximale Effizienz. So macht der viel mehr Strom pro Liter.
Und wenn man sowieso Batterien braucht, warum dann nicht die einfach per Solar nach laden? Die Panele kosten sogar weniger als ein guter Generator. Und die brauchen keinen Sprit!
Okay aber stells mal gegenüber.
Du willst dich 2 Wochen lang autark mit Strom versorgen. Klar das ist kein Kindergarten, dass ist Doomsdayprepping. Mit Kleinigkeiten kommt man da natürlich nicht hin du bräuchtest jede Menge Treibstoff.
Aber mit Batterien kannst du das doch nie im Leben ersetzen. Die sind doch spätestens nach ein paar Stunden leer. Auf die Panals kann man sich ja nicht verlassen.
Oder willst du mir erzählen, dass du strom für 2 Wochen speichern kannst?
Strom für 2 Wochen für das medizinische gerät, ja.
Alles andere ist mir nicht so wichtig. Und wenn schönes Wetter ist, bekomme ich mehr Solarstrom als ich für das Gerät brauche, kann dann also auch (Sat) Fernsehen, meinen Laptop/Steamdeck benutzen usw.
Heizung und Kühlschrank habe ich nicht vorgesehen 24/7 zu betreiben. Ich habe einen Holzofen und einen recht großen Vorrat. Essen in Dosen habe ich für etwa 3 Wochen. Dazu auch Wasser in Kanistern. Was braucht man mehr?
Wenn zwei Wochen kein Strom mehr vorhanden ist bricht die Zivilisation zusammen. Auch ein Zurück zur Normalität ist dann schwer. Ich denke wer sich auf sowas vorbereiten will, der brauch weit mehr als Doseravioli und Wasser.
Allerdings macht es sicher Sinn wenn du mit deinen Batterien auch mal kleinere Stromausfälle überbrücken kannst und auch mal ein paar Tage ohne Essen auskommst.
Trotzdem finde ich es schwer vorstellbar, dass du Über Batterien deinen Notstrom speicherst statt ihn mit Notstromaggregat zu produzieren. Letzteres dürfte viel viel billiger sein.
Wie gesagt, da muss man jedes Jahr hunderte Liter Sprit kaufen um das selbe zu haben. Eine Batterie kostet €100 für 50Ah@12V, also etwa ½kWh nutzbar. Also kann ich mir jedes Jahr eine Batterie kaufen statt Benzin. und bin immer noch billiger.
Außerdem, was ist wenn der Generator kaputt geht?
Ich habe mehrere einzeln abgesicherte Batterien die parallel geschaltet sind. Geht eine kaputt, habe ich die anderen. Strom für das medizinische Gerät kann ich per Wechselrichter und Powerstation über 230V laufen lassen. Dazu hat die Anlage einen starken 24V DC/DC Wandler der das Gerät ohne Netzteil betreiben kann. Das sind 3 Wege dem Ding Strom zu geben. Aus allen Batterien, einer Batterie oder aus der Powerstatin selber.
In dem Ding das ich gebaut habe steckt so viel Redundanz wie in einem Atomkraftwerk.
Der einzige "Single point of failure" ist das medizinische Gerät selber.
Klar, wenn der Strom 2 Wochen weg ist, dauert das viele Jahre bis wir wieder auf dem Stand von heute sind. Auch geht die gesamte Logistik kaputt, also Medikamente und Lebensmittel werden über einen Jahr nicht mehr normal erhältlich sein.
Klar ist man immer noch auf Rotes Kreuz & Co angewiesen. Aber so muss man nicht lange hungern bis die Hilfe eintrifft.
Und übrigens, wenn da ständig kilometerweit zu hören ein Generator läuft bekommst Du ganz viele Freunde die dann alle unbedingt bei Dir einziehen wollen - bzw. "schlimmeres". Batterien machen keinen Krach und wenn man es mit dem Licht nicht übertreibt merkt keiner, dass Du noch Strom hast.
Ich finde, da hat sich in den letzten Monaten einiges getan.
Ich selbst habe mir eins bestellt von Anker mit dem neuen solix 2 pro.
Der ist erweiterbar mit Y Kabel auf 8 Penals, wenn im Winter die Leistung zu gering ist. Zudem ist der Speicher einfach erweiterbar, wenn er nachts zu früh leer ist.
Natürlich braucht man da nicht alles aufrechnen auf den letzten € ob und wann es sich lohnt. Für mich ist alleine schon das sich mit dem Thema zu befassen und schauen wo man Strom sparen kann viel wichtiger. Ich habe mit paar Steckdosen gekauft zum Überprüfen meiner Geräte und schon, bevor das Balkonkraftwerk kommt ca 100 Watt Strom gespart durch Fehlerquellen ausschließen. Bin jetzt in einem Bereich wo es sich auf jeden Fall lohnt auch Mal etwas mehr zu investieren.
Wenn der TV läuft und der Kühlschrank bin ich bei ca 300watt Stromverbrauch. Der Rest wird dann in den Speicher kommen. Dann kann man reagieren.
Natürlich reicht das nicht freie großen Verbraucher wie, Waschmaschine, Spülmaschine und Herd. Aber man macht sich Gedanken.
Muss ich z.B. Jeden Tag die Brötchen im Backofen 16 min fertig backen, oder gibt es eine Alternative. Ich möchte mir da vielleicht eine Heißluft Fritteuse mit 800watt zulegen. Router in den stromsparenden Modus versetzen. Mein SAT Receiver hat dadurch 17 Watt weniger gebraucht.
Das alle hat mich vor einem Jahr nicht interessiert, erst jetzt als ich mir ein Balkonkraftwerk bestellt habe.
Warum nutzt man Solar und Batterie zur Notstromversorgung? Warum nimmst du nicht einfach einen vernüftigen Generator?