Balkonkraftwerk mehrere Stromkreise?
Moin!
Meine Frage zu Balkonkraftwerken bei einem Einfamilienhaus :
Das Haus ist in mehrere Phasen geteilt. Mein Vater sagte es seien drei Stück.
Die zwei Module samt wechselrichter sollen auf dem Dach der Garage angebracht werden, um ein bisschen den grundstrombedarf des Kühlschranks etc. zu decken/senken.
Unabhängig davon, ob über Schuko oder Wielandstecker speist das System ja direkt ins Haus ein.
Wahrscheinlich sind es ja aber zwei unterschiedliche Phasen. Treffen sich diese irgendwo normalerweise, sodass der Strom überhaupt beim Kühlschrank ankommt?! Ansonsten müsste das Teil ja zwangsläufig auf derselben Phasewie die anzusprechendem verbaucher eingesteckt sein.
danke im Voraus!!
3 Antworten
Über Stromkreise musst du dir keine Sorgen machen. Du hast aber drei Phasen im Haus.
Ideal ist, wenn die Solaranlage an jener Phase angeschlossen wird, wo ihr die meisten Verbraucher habt, so sparst du am sichersten.
An der gleichen Phase ist bei vielen Sicherungskästen jeweils alles, was auf der gleichen "Zeile" ist.
Wenn also Kühlschrank und Garagendach an der selben Phase ist, dann bekommt dein Kühlschrank auch deinen Solarstrom, und der wird dir vom Versorger dann nicht berechnet. Überproduktion wird aber nur mit guten Zählern und guten Versorgern gezählt und zurückbezahlt.
Und der Zähler sollte sogenannt saldierend sein, damit du auch eine Produktion auf einer schlecht genutzten Phase dem Gesamtverbraucht gutgeschrieben wird.
In diesem Sinn saldierend sind zum Beispiel die alten Drehscheibenzähler, aber dieser Zähler kann keine allfälligen Überschüsse zählen, wenn du mehr produzierst als konsumierst. Oder die guten, neueren elektronischen Zähler, aber eben nicht alle.
Noch zuhanden des Fragestellers:
Um sicher festzustellen, ob dein Kühlschrank oder Wunschverbraucher an der gleichen Phase hängt wie das Balkonkraftwerk, gibt es folgende Möglichkeiten:
- Sicherungskasten aufscharuben und durch fachkundige Person schauen lassen, wie verkabelt wurde
- Selber messen: Du nimmst ein Messgerät für mind. 500 Volt AC und misst zwischen dem Phasenloch beim Kühlschrank und dem Phasenloch, wo du die Solaranlage einstecken willst. (Phasenloch ist dort, wo ein Phasenprüfer leuchtet oder anzeigt.) Wenn du 400 Volt misst, sind es verschiedene Phasen. Wenn du null Volt misst (oder max 2-3 Volt), dann ist es die gleiche Phase. Wenn du 230 Volt misst, hast du ein falsches Loch erwischt.
Vielleicht ist das bei euch anders. ich rede wiedermal - von der Schweiz... und hab verallgemeinert...
Bei uns sind die allermeisten bestehenden Haushaltverteiler genau so aufgebaut. Macht nur selten Sinn, wegen ein bis zwei mehrphasigen Verbrauchern alle Ebenen mit 5poligen Schienen und komplizierten Automaten auszustatten; in Gewerbebauten und Industrie eher, aber längst nicht immer, da gibt es eine Ebene mit 4pol-Apparaten, der Rest ist so wie ich es beschreibe.
Klar sind dann vierpolige (3phasige) Automaten nur in einer dieser drei Zeilen angebracht und müssen separat 3phasig versorgt werden, meist "verschämt" am Rand und z.B. von rechts her aufgebaut statt angereiht.
Auch "je Ebene einen RCD" ist seit den FI/LS eigentlich vorbei.
Aber vielleicht wird es heute eher anders gemacht, damit nicht immer L1 überbelastet wird...
Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen.
Im Haus gibt es garantiert mehr als 3 Stromkreise. Es gibt aber 3 Phasen die ins Haus eingespeist werden und die auf die Stromkreise im Haus verteilt werden. An einen davon wird das Balkonkraftwerk angeschlossen, damit liegt es auf einer Phase. Deine Last kann durchaus auf einer der anderen Phasen liegen. Das spielt für dich aber keine Rolle, der Stromzähler zählt nur die Summe der Energie die bezogen wird. Wenn ihr auf einer Phase einspeist und über die anderen etwas bezieht wird euch nur der Teil berechnet den ihr mehr bezogen als eingespeist habt.
Das stimmt, aber man spart am meisten Geld wenn man die Grundlast verringert, denn bezogener Strom kostet wesentlich mehr, als eingespeister Strom vergütet wird...
Bei einem Balkonkraftwerk wird der Eingespeiste überschuss in der Regel nicht ergütet.
Da Zähler fast immer saldierend sind, spielt es keine Rolle, auf welcher Phase man einspeist und auf welcher Energie verbraucht wird.
Beispiel mit nur 1 Verbraucher im Haushalt:
Ein Kühlschrank benötigt pro Tag ca. 700 Wattstunden, also 0,7 kWh auf Phase 1 (L1)
Der Zähler wird also nach 24 h 0,7 kWh mehr auf dem Zählwerk haben.
Produziert das Balkonkraftwerk am Tag z.B. 0,6 kWh auf Phase 2 (L2), werden nach 24 h nur 0,1 kWh mehr auf dem Zähler sein, da die zweite Phase am selben Zählwerk hängt, wie L1 und L3.
Man muss allerdings eins beachten:
Da Strom vom Balkonkraftwerk nicht vergütet wird, wird auch nur DER "Kühlschrank-Strom" kostenfrei, der bei Sonne verbraucht wird.
Sinkt der Erzeugungslevel unter den Verbrauchslevel (z.B. nachts), muss man den Strom wieder komplett zahlen. Daher ist Verbrauch immer dann sinnvoller, wenn die Sonne scheint, außer, man hat auch noch einen Batteriespeicher. Den haben die meisten BKWs aber nicht.
Gruß DER ELEKTRIKER
Also wenn die Verteilung so auf den Phasen aufgeteilt ist, dass 4polige Automaten und RCDs nur eine Phase bekommen, dann stimmt was ganz und gar nicht. 😉
Tatsächlich kenne ich keinen einzigen, der so aufgebaut ist, da man im Regelfall Phasenschienen 3pol nutzt.. Und je Ebene einen RCD.