Glaubt ihr an den Determinismus?

14 Antworten

Das gilt schon recht lange als überholt, spätestens seitdem man erkannt hat, dass Vorgänge in der Quantenphysik zu Wahrscheinlichkeiten verwässern und komplexe Systeme hoffnungslos ins Chaos ausufern. Das macht eine Berechnung der physikalischen Welt unmöglich, trotzdem besteht sie nach wie vor aus Ursache und Wirkung.

Auch die gesellschaftliche Welt besteht aus Ursache und Wirkung, weshalb man die Freiheit des Willens gern in Zweifel zieht. Das hat aber nichts mit Physik zu tun. An das physikalische Ursache-Wirkungsprinzip scheint höheres Leben nicht gebunden zu sein. Das ist das eigentlich Erstaunliche.

Mein gestriges Ankreuzen der Lottozahlen (leider wie immer ohne Erfolg) war nicht das Ergebnis eines gigantischen Billards von Wechselwirkungen, das von der Schieflage der Quantenfluktuation des Urknalls ausging, und es war auch nicht das Ergebnis gesellschaftlicher Notwendigkeiten, von Regeln, Bedürfnissen, charakterlichen Prägungen usw.

Es gibt den freien Willen, ohne jede Art von Determiniertheit.


Thoredor188 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 20:18

denkst du wenn hitler niemals geboren wurden wäre, wärst du trotzdem geboren ? wegen der kettenreaktion

Radioactiveman5  23.09.2024, 10:19
@Thoredor188

Da hätten weit weniger schwerwiegende Sachverhalte gereicht, um mein Dasein zu verhindern. Angeblich schon ein niesender Panda in China.

Ja, mir erscheint es logisch, dass alle Ereignisse nacheinander und aufeinander aufbauen.

Es ist die Komplexität, die Menge an Informationen und der Mangel an Auffassungsgabe durch unsere Spezies (evtl. durch alle Spezies), die den Determinismus zunächst unwahrscheinlich erscheinen lässt.

Determinismus bedeutet, dass allen Ereignissen und Geschehen eine Ursache, eine Kausalität vorliegt und somit alles vorher bereits feststünde....

Dieser Zusammenschluss ist fehlerhaft....

Das Gesetz von Ursache und Wirkung ist ein Fakt: Allen Ereignissen und Geschehen liegt tatsächlich eine Ursache, eine Kausalität vor.

Dennoch ist nicht alles von vornherein festgelegt (worden)...

Daher ist der Determinismus nicht ganz korrekt gegeben

Gruß Fantho


verreisterNutzer  21.09.2024, 23:53
Dennoch ist nicht alles von vornherein festgelegt (worden)...
Daher ist der Determinismus nicht ganz korrekt gegeben

Der Determinismus bedeutet nicht, dass etwas von vornherein festgelegt ist. Es beschreibt vielmehr den Punkt, an dem ein Ereignis durch eine Ursache beeinflusst wurde, was wiederum zu einem weiteren Ereignis führte.

Beispiel: Der determinierende Punkt für die Entstehung des Universums war der Urknall, der selbst wiederum eine Ursache hatte.

Oder: Der determinierende Punkt für den Waldbrand war der Funken. Der determinierende Punkt für den Funken war ein Mensch, und seine Handlung geht wiederum auf frühere Ursachen zurück.

Oder: Der determinierende Punkt für deine Geburt war das Treffen deiner Eltern. Der Determinismus dahinter reicht zurück zu ihrer Heirat, davor zu ihrem ersten Treffen, und so weiter.

Der Determinismus besagt lediglich, dass jede Wirkung eine Ursache hat.

Fantho  22.09.2024, 00:17
@verreisterNutzer
Der Determinismus bedeutet nicht, dass etwas von vornherein festgelegt ist

Hier eine Defintion aus Wiki: die Lehre von der kausalen (Vor-)Bestimmtheit allen Geschehens

Im Fall des Determinismus ist letzten Endes alles bereits vorher festgelegt; es steht fest, was geschehen kann und geschehen wird

Der Determinismus besagt lediglich, dass jede Wirkung eine Ursache hat.

Was ich erwähnte; jedoch mit dem Zusatz einer festgelegten Vorbestimmtheit...das jedoch nicht korrekt ist...

...womit wir beide zwar die Kausalität befürworten. Doch der Determinismus ist mehr als nur die Kausalität...

Der Determinismus besagt nämlich, dass der Feuerleger des Waldbrandes bereits festgelegt wurde und dieser somit eigentlich nichts dafür könnte, da dies schon im Vorfeld festgelegt wurde.

Daher lehne ich diese 'Idee' ab...

Gruß Fantho

verreisterNutzer  22.09.2024, 00:41
@Fantho

Verstehe. Anscheinend gibt es Besserwisser, die das Internet mit ihrer eigenen Sichtweise vollspammen.

Der Determinismus beschreibt eine fortlaufende Kette von Ursache und Wirkung. Man könnte sagen, dass man heute dort ist, wo man ist, weil einst etwas geschah. Zurückblickend, man hatte keine Wahl auf die Auswirkungen. Bevor es geschah, war jedoch die Wahl da. Die Wahl den Wald anzuzünden oder auch nicht.

Ich würde es jedoch nicht als Vorbestimmung bezeichnen, denn schließlich handelt man aus eigenem Bewusstsein heraus und nicht nur, weil irgendwann einmal etwas passiert ist.

Sonst wären wir in der Matrix oder in irgendeinem Computerprogramm.

Fantho  22.09.2024, 20:37
@verreisterNutzer
Anscheinend gibt es Besserwisser, die das Internet mit ihrer eigenen Sichtweise vollspammen.

Dein ad hominem kannst Du Dir sonstwo hinstecken - Ende der Diskussion...

Gruß Fantho

Thoredor188 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 23:37

Dennoch ist nicht alles von vornherein festgelegt (worden)...|| Woher willst du das wissen ? es muss ja nicht festgelegt werden es könnte auch einfach Chaos sein

Fantho  22.09.2024, 00:09
@Thoredor188
es könnte auch einfach Chaos sein

Aus Chaos entsteht ohne einer Einwirkung keine Ordnung...

Und aus einer Ordnung entsteht ohne einer Einwirkung Chaos...

Gruß Fantho

Thoredor188 
Beitragsersteller
 22.09.2024, 00:46
@Fantho

Schonmal was vom unendlich tippendem Affen gehört ? Er tippt unendlich lange auf einer Tastatur und es kommen Sätze ganze Aufsätze und Bücher dabei heraus weil er unendlich lange tippt.

Fantho  22.09.2024, 20:39
@Thoredor188

Blödsinn, merkste schon, nicht wahr? Wurde zudem bisher nie nachgewiesen, dieses Gedankenexperiment...

Gruß Fantho

Dass Gott die Zukunft bereits kennt, bedeutet nicht, dass wir keinen freien Willen haben. Deshalb sind einige Aspekte der Determinismustheorie einfach falsch.

Wir haben einen freien Willen. Ich kann mich z. B. entscheiden, ob ich gleich noch einen Kaffee zubereite (Fairtrade natürlich... ;-) oder mir einen Tee hole oder vielleicht auch ein alkoholfreies Bier. Es ist meine freie Entscheidung, die ich zu treffen haben und treffen werde...

Alles ist physikalisch, chemisch, biologisch und sozial determiniert.

Aber man soll bitte nicht davon ausgehen, dass alles vorbestimmt sei im Sinne von: "Na dann ist alles egal, lassen wir uns hängen, können doch nichts ändern."

Wir haben tatsächlich noch einen freien Willen und damit auch eine Verantwortung, wie wir damit umgehen.

Natürlich, es gibt ja Ursache und Wirkung. Einen freien Willen haben wir, weil wir durch unsere eigenen Gedanken die Ursache beeinflussen können.

Nein, daran glaube ich als Muslima nicht. Ja, alles ist vorherbestimmt, trotz des freien Willens, den definitiv alle Menschen haben. Kann auch keiner abstreiten.

Man muss nur wissen, was es bedeutet: vorherbestimmt. Das bedeutet nicht, dass man programmiert wurde wie ein Roboter und nur Befehle/Programme ausführt.

Vorherbestimmt bedeutet lediglich: vorher wissen, was bestimmt eintreffen wird.

Gott hat uns erschaffen. Gott ist allmächtig und allwissend. Somit kennt er auch die Zukunft eines jeden einzelnen Menschen.

Schon lange vor der Erschaffung der Menschen kannte er deren Zukunft und schrieb sie in den Schöpfungsbericht nieder.

Und hier ist der Punkt, wo man den kleinen, aber entscheidenden Unterschied begreifen muss:

Gott hat die Dinge niedergeschrieben, weil sie so passieren werden. Die Dinge passieren nicht, weil Gott sie niedergeschrieben hat. Sein Niederschreiben war nicht die Ursache für das Passieren der Dinge. Wäre das so, dann wären wir in der Tat programmiert wie Roboter.

Zur Vorherbestimmung gehört auch das Schicksal. Beide schließen einen freien Willen nicht aus.

Das Schicksal unterteilt sich in drei Bereiche:

1. Dinge, die von vorn herein festgssetzt sind, an denen wir nichts ändern können. Dazu gehören unter anderen: Tag und Ort der Geburt, Tag und Ort des Todes, Geschlecht, Familie, Rasse, Nationalität, Haarfarbe, Hautfarbe u.a.. Auch gehören da unabänderliche Ereignisse zu. Zum Beispiel der jüngste Tag und das jüngste Gericht. Beide können wir nicht ändern, dass sie kommen werden.

2. Dinge, die wir durch Bittgebete erreichen oder abwenden können. Zum Beispiel Krankheiten, Katastrophen, Unfälle, finanzielle Hilfen, Wohlstand etc..

3. Dinge, die wir täglich durch unseren freien Willen entscheiden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Autodidakt Islam seit 2010 und Online-Studiengang Tauhid

Nein, selbst ein einziger Faktor kann zu verschiedenen Ergebnissen führen. Die Wahrscheinlichkeiten verändern sich nur. Auch wenn etwas zu 99,9% sicher ist hätte es anders kommen können.

Beispielsweise dein Arbeitgeber überweist deinen Lohn so, dass es immer pünktlich zum 01. auf dem Konto ist. Durch Fehler bei der Bank kann sich das auch verzögern.

Ehm, ich versteh nicht wie man sich das Universum nach 100 Jahren Quantenforschung noch als Kugelmodell vorstellt, von welchem der Determinismus sich letztendlich ableitet. Der Aufenthalt von Elektronen wurde schon mit Niels Bohr mit Wahrscheinlichkeiten angegeben. Allein die Kopenhagener Deutung ist Argument genug um sich von dem alten Modell zu distanzieren.

Bin christ. glaube niht so sehr daran. zumindest ist das nicht stets präsent.

Martin Luther sagte mal dass alles iwie vorherbestimmt ist, aber dennoch jeder sein bestes geben soll.

Ich persönlich glaube nicht so sehr dass es vorherbestimmt ist. Sondern einfach dass Gott bereits weiß was passieren wird und wie ich mich entscheiden oder handeln werde.

Warum muss man nur nein begründen?

Ich glaube an einen freien Willen und erkenne physikalischen Determinismus, zumindest in einem gewissen Rahmen, an.


Thoredor188 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 23:38

glaubst du das deine gedanken frei sind ? also denkst du deine gedanken sind frei und nicht determiniert ?

FlimmerFox  21.09.2024, 23:42
@Thoredor188

Ja. Ich sehe keinen Widerspruch zwischen Determinismus und freiem Willen. Ich erlebe meine Gedanken und Willensentscheidungen ja als frei, also weshalb sollte ich annehmen, dass sie nicht frei wären?

Thoredor188 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 23:47
@FlimmerFox

man kann nicht sagen alles ist vorherbestimmt aber es gibt einen freien willen, oder meinst du es fühlt sich so an als wären sie frei also ist es mir egal

FlimmerFox  21.09.2024, 23:58
@Thoredor188

Also zuerst einmal wurde der Determinismus nur in beschränkter physikalischer Form nachgewiesen. Wenn ich ihn also anerkenne, gehe ich bislang nur davon aus, dass der Determinismus in unserem Universum und nicht zwangsläufig auf der Quantenebene gilt. Daher würde ich nicht sagen, dass wirklich alles vorherbestimmt ist. Der Determinismus beschreibt unsere grobe Realitätswahrnehmung.

Meine andere grobe Realitätswahrnehmung ist, dass mein Wille frei ist. Ich kann also unmöglich behaupten, dass es keinen freien Willen gibt.

Daraus folgen zwei mögliche Erklärungen. Die erste lautet, dass der Determinismus meinen freien Willen genau abdeckt. Das wäre die einfache Lösung. Ich habe einen freien Willen, weil alle meine als frei erlebten Gedanken vorbestimmt sind. Nennt man Kompatibilismus. Die zweite Möglichkeit ist, dass der freie Wille nicht in den Bereich des Determinismus fällt. Dazu gibt es zahlreiche Gedankenexperimente. Ich glaube aber nicht, dass es hierzu einen Fachbegriff gibt.

Dir ist schon klar, dass der Determinismus kein Glaube ist, sondern eine philosophische Position, die wissenschaftlich nachweisbar ist, die besagt, dass alle Ereignisse durch vorhergehende Ursachen vollständig bestimmt sind?

Falls nicht, Glückwunsch. Jetzt ist es dir klar.


Thoredor188 
Beitragsersteller
 21.09.2024, 23:32

ja mir ist es klar wollte nur sehen ob es leute gibt die dagegen argumentieren oder irgendwas wissen was die sache sozusagen auf den kopf stellen könnte

Pervicacia  22.09.2024, 04:12

Welche Nachweise?

Jein, ich glaube zwar, dass es Dinge gibt, die vorherbestimmt sind und die man nicht ändern kann oder zumindest schwer ändern kann, aber ich glaube auch, dass wir Menschen einen freien Willen haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin muslim

Ursache und Wirkung, da gibt es nur Festlegung innerhalb der >Naturgesetze

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wissen ,wollen und wagen warimmer die Richtschnur des Weisen