Determinismus im Christentum?

10 Antworten

Grüß Dich chiara0204

Determinismus ist das nicht sondern der richtige Begriff lautet: Prädestination, (Vorherbestimmung). Wenn man das also glaubt, dann wäre das Schicksal vorherbestimmt.

Schicksal ist aber etwas, was uns rückblickend den Ablauf des Lebens zu Bewusstsein bringt. Es gibt immer etwas was uns entgegenkommt und wir nicht in der Hand haben. So ist das Leben. Doch man kann sich selbst so verhalten, das vorausgedacht, das Schicksal später im Leben nachträglich und rückblickend einem wenigstens als geneigt interpretierbar erscheint und dass das Leben gut abgelaufen ist. Und wenn man es nicht tut, eben schlecht verlaufen könnte. Auf manches kann man Einfluss nehmen und auf manches eben nicht. Eine Sicherheit hat man vorausgedacht natürlich nicht.

Das hier darf auf keinen Fall sein:

Wenn das wahr wäre das es eine Vorherbestimmung gäbe, dann könntest Du in Deinem Leben nichts bewirken. Das hat für den gläubigen Menschen diese fatale Folgen:

Alle Macht, alle Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung wäre Dir aus der Hand genommen und außenstehenden Mächten, den Sternen oder einem Gott, Göttern oder Dämonen zugeordnet, was Dich wie eine Marionette an Fäden laufen ließe. Nicht Du lebst, sondern Du wirst gelebt! Und wenn Du Fehler machst, dann kannst Du Dich noch nicht mal, so verstanden, aus Dir selbst heraus läutern und bessern und müsstest auf die außenstehenden Mächte verweisen, die dann etwas mit Dir machen oder gemacht haben. Selbst wenn Du bereutest, Du wärest aufgrund dessen trotzdem psychisch absolut ohnmächtig sowie unwiederbringlich und ausweglos dieser Mächte oder dem zufälligen Stand der Sterne ausgeliefert und weißt noch nicht einmal im Voraus, wie über Dich in Zukunft entschieden würde. Nicht Du bereust, sondern etwas außerhalb von Dir macht mit Dir, dass Du bereust. Das Christentum, Judentum oder der Islam, die Sterne oder andere geglaubte Mächte, - der Effekt wäre der selbe.

Das kann und darf niemals sein, denn dadurch wird dem Menschen die Freiheit seiner Entscheidungen vernichtet und er wird geknechtet. Damit verliert er sich selbst. Der Mensch fühlt sich getrieben, statt sich selbst aus eigener Kraft heraus anzutreiben.

Sowas nennt man eine Entfremdung von sich selbst!

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Wissenschaftliches Buchstudium und eigene Erfahrung

Ich bin zwar kein Christ aber ich denke dass es keine Zufälle gibt. Nicht wegen etwas höheren oder so sondern weil alles irgendwie schon fest steht. Wir handeln und entscheiden so weil wir aus der Vergangenheit gelernt haben. Wie unsere vergangenen abgelaufen ist ist so passiert weil unsere Eltern aus ihrer Vergangenheit gelernt haben. Jede Entscheidung ist gefällt worden weil es unserem Gefühl nach die bessere Wahl war. Schwierig zu erklären was ich sagen will.


chiara0204 
Beitragsersteller
 28.09.2023, 06:12
Schwierig zu erklären was ich sagen will

Aber ich habe es trotzdem verstanden :) LG Chiara

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Nein, Gott weiß alles was wir tun werden, dass hat er aufgeschrieben. Es ist unsere Entscheidung was wir tun oder lassen.

Tja, und warum haben wir Regeln und Gesetze von Gott bekommen? Damit nicht das passiert, was nicht gut für uns ist. Man erntet was man sät und nicht, was im ,,Drehbuch" steht. Mit anderen Worten, wenn wir uns entscheiden, Möhren ernten zu wollen, werden wir nicht Salatsaat säen. Wenn wir uns entscheiden, kriminell zu handeln, landen wir im Gefängnis - und nicht, weil's im Drehbuch steht.

Fatalismus ist eine Falle! Man gibt Eigenverantwortung ab und läßt sich im Chaos dieser Welt treiben.


Stine1224  28.09.2023, 14:53

Auf der anderen Seite hat Gott einen Plan, den er sich nicht durchkreuzen läßt: aus unserer chaotischen, verschmutzten Erde durch seinen Sohn wieder ein Paradies zu machen, so wie er es von Anfang an geplant hatte. Für die Zeit des Endes ist das Drehbuch schon geschrieben, auch für die neue Zeit. Darum beten seit fast 2000 Jahren alle Christen auf der Erde: ,,Dein Königreich komme, dein Wille geschehe auch auf Erden. " Da können wir mit unserem freien Willen uns nur für oder gegen dieses Königreich entscheiden.

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Der "Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit" (Eph 1,17), ist allmächtig und bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens (Eph 1,11; Psalm 135,6). Er führt alles nach Seinem Plan für den Verlauf der Äonen durch: "... entsprechend dem Vorsatz der Äonen, den Er in Christus Jesus, unserem Herrn, gefasst hat " (Eph 3,11). Er hat alles vorherbestimmt: "Deine Augen sahen meinen Embryo (wörtlich. Zusammengerolltes), und meine Tage, sie alle waren auf Deine Rolle (Deine Buchrolle) geschrieben, die Tage waren gebildet, als noch nicht einer von ihnen war" (Psalm 139,16). Auch der Todestag eines jeden Menschen ist längst festgesetzt (Hiob 14,5).

Er bewirkt alles, ruft mithin auch jeden Gedanken und jede Handlung hervor. Zum Wissen der Menschheit gehört ja inzwischen, dass zuerst der Gedanke aufsteigt, und dann erst wird er uns bewusst. Wir haben keinen freien Willen, das heißt unsere Willensbildung ist nicht frei, sondern beeinflusst. "Denn Gott ist es, der beides in euch bewirkt: das Wollen wie auch das Wirken nach Seinem Wohlgefallen" (Phil 2,13). (Über das, was wir nach unserem Bewusstsein getan haben, müssen wir Rechenschaft ablgen, damit wir lernen, was gut und was böse ist und die Liebe Gottes erkennen und dass Seine Liebe bis hin zu den Bösesten reicht, der Seinen Sohn für alle, zugunsten aller, in den Tod gab (2 Kor 5,14; 1 Tim 2,6).)

Und somit führt Er auch alles planmäßig zum Ziel, zu der in 1 Kor 15,20-28 beschriebenen Vollendung und der Rettung aller Menschen (1 Tim 4,10; Kol 1,20).

Gott sagt auch die Heilsgeschichte vorher (Weltgeschichte ist Heilsgeschichte) und erfüllt alles zum exakten Zeitpunkt: "Als aber die Zeit der Erfüllung kam, sandte Gott Seinen Sohn" (Gal 4,4). "Gedenket der Anfänge vom Äon an, denn Ich bin El, und keiner sonst noch ist Elohim und keiner ist im Umfang (des Wirkungskreises) gleich wie Ich; der das Spätere (Zukünftige) berichtet vom Anfang her und von der Vorzeit her, die (Dinge), die noch nicht getan wurden; der Sprechende: Mein Ratschluss ersteht, und alles, was Mir gefällt, tue Ich" (Jesaja 46,9.10). "Oder geschieht Böses in der Stadt, und Jewe machte es nicht?" (Amos 3,6). Übrigens: "Denn nicht tut Jewe, mein Herr, eine Sache, es sei denn, dass Er Sein Geheimnis Seinen Dienern, den Propheten, enthüllte" (Amos 3,7). Gott erfüllte alle Seine Verheißungen, die bis heute zu erfüllen waren, und wird das für später Angekündigte ebenso erfüllen. Wenn unsere heilsgeschichtliche Zeit der überströmenden Gnade mit unserer Entrückung (1 Thess 4,17) zu Ende ist, folgt die siebenjährige Endzeit der Zorngerichte Gottes (Apokalypse), dann im nächsten Äon das tausendjährige Königreich Israels und danach im letzten Äon das Königreich auf der neuen Erde (Offb 21,1). Das Wort Gottes geschieht!

So bewirkte Gott und wird Er bewirken auch dieses: "Demnach nun, wie es durch die eine Kränkung (des Vaterherzens Gottes durch Adam) für alle Menschen zur Verurteilung kam (es musste sein, damit ...:), so kommt es auch durch den einen Rechtsspruch (über die Sünde am Kreuz) für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens (ist es auch gerecht, dass sie leben). Denn ebenso wie durch den Ungehorsam des einen Menschen (Adam) die vielen (von Geburt an) als Sünder eingesetzt wurden, so werden auch durch den Gehorsam des Einen (Gottes Sohn Jesus Christus) die vielen als Gerechte eingesetzt werden" (Röm 5,18.19).

Zu diesem Thema siehe auf www.biblischelehre.de ("Was sagt denn die Heilige Schrift?") die Artikel "Der alles bewirkende Gott ", "Vom unfreien und vom freien Willen", "Gott ist der Retter aller Menschen" und die "Übersicht über die Äonen (Graphik)".

"Gott spricht, und es geschieht; Er gebietet, und es steht da" (Psalm 33,9). Durch Seinen Sohn hat Er auch die Äonen gemacht. Der Sohn trägt das All durch Sein machtvolles Wort (Hebr 1,2.3). Er trägt auch uns.