Das Wahlrecht bei Bundestagswahlen fair ändern?

3 Antworten

Ganz schlecht - denn damit würde nicht jeder Wahlkreis einen eigenen Abgeordneten mehr stellen. Das wäre das genaue Gegenteil von Bürgernähe und demokratischer Legitimierung. Zudem gibt das auch das GG nicht her - weswegen vermutlich auch die bereits beschlossene Wahlrechtsreform wieder aufgehoben werden dürfte.

Erststimme abschaffen: ja

Reines Verhältniswahlrecht: ja ( für eine gerechte regionale Verteilung können ja wohl die Parteien sorgen. Dann müssen sich Parteipolitiker halt mal wie Erwachsene benehmen)

Anzahl der Abgeordneten: 400

Abschaffung der 5% Hürde: auf keinen Fall.


Waterfight 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 12:10

gute idee zudem kann man ja auch aus der parteiliste einen kandidaten wählen und je mehr stimmen er hat desto weiter oben ist er

also auf dem stimmzettel

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Dann kommen nur noch die "Parteisoldaten" ins Parlament. Halte ich für keine gute Idee.

Kandidaten direkt wählen zu können, ist die direktere Form der Demokratie.


Kaen011  23.07.2024, 12:07
Kandidaten direkt wählen zu können, ist die direktere Form der Demokratie.

Wir sehen in der USA das dies dazu führt das es nurnoch 2 Partein gibt.

Es gibt dann keine 5% hürde sondern eine 50% hürde.

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Waterfight 
Beitragsersteller
 23.07.2024, 12:09
@Kaen011

so ist es zudem kann man ja auch aus der parteiliste einen kandidaten wählen und je mehr stimmen er hat desto weiter oben ist er

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Kaen011  23.07.2024, 12:19
@Interesierter

Hat damit nichts zu tun, da wenn alle stimmen die nicht gewinnen weggeschmissen werden ergibt es keinen sinn eine andere Partei zu wählen.

Die wahl des präsidenten ist ein gutes Beispiel, auch bei einer direkten wahle ergibt es keinen sinn jemand anderen als trump und biden zu wählen

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kevin1905  23.07.2024, 12:27
@Kaen011
Hat damit nichts zu tun, da wenn alle stimmen die nicht gewinnen weggeschmissen werden ergibt es keinen sinn eine andere Partei zu wählen.

Nicht überall gilt das Winner takes all Prinzip.

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Interesierter  23.07.2024, 12:29
@Kaen011

Die Wahl des US Präsidenten erfolgt nicht direkt.

Die Mitglieder von Senat und Repräsentantenhaus jedoch schon. Das sorgt für mehr Nähe zu den Wählern

Es ist ein Unterschied, ob eine Person wirklich um Stimmen für sich werben muss, oder ob sie per Liste als Selbstläufer ins Parlament kommt.

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Kaen011  23.07.2024, 12:29
@kevin1905

Bitte zähle die Staaten auf wo das nicht gilt, und teile das durch die gesamtstaaten und nimm es mal 100%.

Und bei der Präsidentschaftswahl genauso wie bei den erststimmen gibt es keine alternative. Es gibt keine 2 Präsidenten, die stimmen der wahlmänner die nicht den präsidenten gewählt haben kommen praktisch in den Müll

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Interesierter  23.07.2024, 12:33
@Kaen011

Du unterschlägst, dass Senat und Repräsentantenhaus unabhängig vom Präsidenten gewählt werden.

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Kaen011  23.07.2024, 12:40
@Interesierter

Und nun schau mal nach ob die direkt gewählt werden und was mit den Stimmen der unterlegenden fraktion passiert

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Interesierter  23.07.2024, 12:57
@Kaen011

Dann sollten wir uns schon die Frage stellen, ob die Vertreter des Volkes im Parlament sitzen sollen oder die Vertreter der Parteien.

Genau darauf läuft es nämlich hinaus.

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Kaen011  23.07.2024, 12:59
@Interesierter

Die Vertreter des Volkes und der Partei. Wenn du meinst alle sind doof, gründe eine neue Partei.

Man muss nah genug an der Partei sein um aufgestellt zu werden und nah genug am wähler um gewählt zu werden

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Interesierter  23.07.2024, 13:05
@Kaen011

Wird nur noch die Partei gewählt, entscheidet nur noch der Listenplatz.

Bestes Beispiel: Ricarda Lang. Hat in ihrem Heimatwahlkreis keinen Blumentopf gewonnen. 5. Platz. Sitzt trotzdem absolut sicher im Bundestag.

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Kaen011  23.07.2024, 13:18
@Interesierter
Bestes Beispiel: Ricarda Lang. Hat in ihrem Heimatwahlkreis keinen Blumentopf gewonnen. 5. Platz. Sitzt trotzdem absolut sicher im Bundestag.

Das ist zu 100% exakt das was ich gesagt habe. Gibt es nurnoch direkt Demokratie fallen alle Partein außer den großen über langere zeit weg.

Bei uns im Landkreis gibt es die SPD mit etwa 40% und die CDU mit etwa 35%. Es ergibt absolut keinen sinn mit der erststimme eine andere Partei als die CDU oder die SPD wählen, weil keine andere Partei eine chance hat dieses Direktmandat zu holen.

Bestes Beispiel: Ricarda Lang. Hat in ihrem Heimatwahlkreis keinen Blumentopf gewonnen. 5. Platz. Sitzt trotzdem absolut sicher im Bundestag.

Ich denke das bessere Beispiel wäre die FDP. Holt 11% Deutschlandweit und gewinnt in keinem einzigen Heimatwahlkreis das Direktmandat.

Die CDU/CSU ist extrem viel stärker in Direktmandaten als alle anderen.

In der 19ten Wahlperiode (2017-2021) haben sie 231 von 299 direktmandate geholt also 77,2% der direktmandate aber nur 33% der gesamten wählerstimmen.

Selbst 2021 wo die SPD stärkste fraktion wurde, hat die CDU mehr Direktmandate geholt als alle 3 Ampel partein zusammen.

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Interesierter  23.07.2024, 13:25
@Kaen011

Niemand redet davon, auf ein reines Mehrheitswahlrecht umzusteigen.

Vielmehr geht der Vorschlag dahin, überhaupt keine Personen mehr direkt zu wählen.

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Kaen011  23.07.2024, 13:37
@Interesierter

War auch nur auf deinen Punkt bezogen. Ein Direktes Verfahren hat eben auch viele nachteile. "Ricarda Lang" wird oft als schein Argument angeführt als ob sie es nicht verdient hätte im Bundestag zu sitzen weil sie ihr direktmandat nicht gewonnen hat.

Wenn man aber hinter die Kulisse guckt merkt man schnell das man das von einer kleinere Partei wie die Grünen und FDP überhaupt nicht erwarten kann sondern das die Direktmandate überproportional an CDU und SPD aber besonders an die CDU gehen.

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Interesierter  23.07.2024, 13:59
@Kaen011

Nun, mit welcher Legitimation sitzt sie im Bundestag?

In ihrem Wahlkreis war sie weit abgeschlagen auf Platz 5.

Sie ist über die Landesliste eingezogen. Gewählt wurde sie nicht.

Ich halte es im Sinne der Demokratie für problematisch, wenn jemand, der seinen Wahlkreis gewonnen hat, nicht in den Bundestag einziehen darf, während Parteisoldaten, die bei der Wahl komplett durchgefallen sind, über die Listen ein Mandat erhalten.

Das ist weder fair, noch demokratisch.

Und es führt dazu, dass Abgeordnete bei jeder Abstimmung immer die Parteilinie beachten müssen, wenn sie ihre Wiederwahl nicht gefährden wollen.

In diesem Fall brauchen wir kein Parlament mehr, denn dann sitzt da eh nur noch von der Gnade der Parteiführung abhängiges Stimmvieh.

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Kaen011  23.07.2024, 14:49
@Interesierter
Nun, mit welcher Legitimation sitzt sie im Bundestag?

Mit der das 14,7% der Deutschen bevölkerung sie gewählt haben.

Ich halte es im Sinne der Demokratie für problematisch, wenn jemand, der seinen Wahlkreis gewonnen hat, nicht in den Bundestag einziehen darf, während Parteisoldaten, die bei der Wahl komplett durchgefallen sind, über die Listen ein Mandat erhalten.

Das habe ich dir doch grade erklärt. Sonst sitzen nur CDU und SPD im Bundestag, an welcher stelle bist du nicht mitgekommen?

Und es führt dazu, dass Abgeordnete bei jeder Abstimmung immer die Parteilinie beachten müssen, wenn sie ihre Wiederwahl nicht gefährden wollen.

Auch diesen Punkt hatten wir schon:

"Die Vertreter des Volkes und der Partei. Wenn du meinst alle sind doof, gründe eine neue Partei.

Man muss nah genug an der Partei sein um aufgestellt zu werden und nah genug am wähler um gewählt zu werden"

Ich bin etwas verwirrt wieso du Punkte ansprichst bei denen ich dachte das wir schon durch sind und du sie verstanden hast.

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Interesierter  23.07.2024, 15:16
@Kaen011
Mit der das 14,7% der Deutschen bevölkerung sie gewählt haben.

Falsch! 14,7% haben ihre Partei gewählt. Nicht sie als Person. Fun Fact am Rande. Frau Lang hat als direkte Kandidatin nur 11,5% der Erststimmen bekommen, während die Partei 13,7% der Zweitstimmen erhielt. Im Klartext: Bei der direkten Wahl ist sie krachend gescheitert. Der Zweitplatzierte Tim Luka Schwab erhielt 24,4 % der Erststimmen. Das ist mehr als doppelt so viel wie Frau Lang. Aufgrund seiner schlechteren Listenplatzierung, erhielt er jedoch kein Mandat.

Man muss nah genug an der Partei sein um aufgestellt zu werden und nah genug am wähler um gewählt zu werden"

Ebenfalls falsch. Zählt nur noch die Zweitstimme, ist für den einzelnen Abgeordneten nur noch wichtig, einen möglichst guten Listenplatz zu bekommen. Den bekommt er aber nur, wenn er stramm der Parteilinie folgt.

Im Klartext: Die Abgeordneten vertreten dann nicht mehr ihren Wahlkreis in dem sie gewählt wurden und die Wähler, von denen sie gewählt wurden, sondern nur noch ihre Parteilinie, denn ihr Listenplatz ist direkt von der Linientreue abhängig.

Ich fürchte, du selbst hast die Problematik dahinter noch gar nicht verstanden. Sonst würdest du den Unsinn nicht gebersmühlenartig wiederholen.

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Kaen011  23.07.2024, 20:13
@Interesierter
Falsch! 14,7% haben ihre Partei gewählt. Nicht sie als Person. 

Ich verstehe den Punkt nicht, es ist offensichtlich das ich nicht gemeint habe das 11 mio Menschen sie persönlich gewählt haben. Geht ja auch garnicht.

. Frau Lang hat als direkte Kandidatin nur 11,5% der Erststimmen bekommen, während die Partei 13,7% der Zweitstimmen erhielt. Im Klartext: Bei der direkten Wahl ist sie krachend gescheitert.

Nein ist sie nicht, das habe ich dir doch bereits erklärt. Weil i.d.r. nur SPD und CDU ein Direktmandat bekommen macht es in fast allen Wahlbezirken keinen sinn eine andere Partei zu wählen. Je nach Landkreis bedeutet mit der erststimme eine andere als die beiden zu wählen seine stimme wegzuschmeißen.

Das ist der Grund wieso z.b. die FDP kein einziges direktmandat hat.

Bei uns im Wahlkreis kommen (beim direktmandat) SPD und CDU zusammen auf 75% der Stimmen. Es gibt überhaupt keinen sinn bei uns die Grünen oder FDP als direktmandat zu wählen weil sie absolut keine chance haben reinzukommen, entsprechend wählt niemand der das System verstanden hat eine kleinere Partei mit der erststimme.

Wir haben doch schon festgestellt das CDU und SPD überproportional viele Direktmandate bekommen, ich verstehe nicht wieso du dann auf solche aussagen kommen kannst.

Ich fürchte, du selbst hast die Problematik dahinter noch gar nicht verstanden. Sonst würdest du den Unsinn nicht gebersmühlenartig wiederholen.

Ja da du verständnisprobleme hast. Ich versuche dir den Inhalt zu vermitteln aber irgendwie ist da eine Mauer bei dir. Du wirfst erststimmen und zweitstimmen durcheinander und verstehst offensichtlich nicht wieso man bei der Erststimme SPD wählt obwohl einem der Kanidat der Grünen am liebsten ist und man bei der zweitstimme die Grünen wählt

Im Klartext: Die Abgeordneten vertreten dann nicht mehr ihren Wahlkreis in dem sie gewählt wurden und die Wähler, von denen sie gewählt wurden, sondern nur noch ihre Parteilinie, denn ihr Listenplatz ist direkt von der Linientreue abhängig.

Auch das habe ich schon beantwortet:

Man muss nah genug an der Partei sein um aufgestellt zu werden und nah genug am wähler um gewählt zu werden

Was ist denn los bei dir?

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