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Ja und Nein.

Dass sich nicht jeder Arzt nennen darf und dass dieser Beruf reguliert ist, ist wichtig. Hauptproblem ist zweierlei: A) Massive Überlastung bei den vereidigten Übersetzern. Diplome u.ä. zu übersetzen dauert inzwischen sehr lange. B) Sprachkenntnisse.

Leider liegen oft die Sprachkenntnisse dazwischen. Jemand, der kein Deutsch spricht, kann hier keine Patienten behandeln. Wie soll er ihnen bei Symptomen zuhören? Wie soll er ihnen eine Diagnose usw. erklären?

Der Arzt ist also ein Beruf, wo es entscheidend auf korrekte Kommunikation ankommt. Das ist ein anderes Niveau, wie beispielsweise eine Servicekraft in einem Restaurant, die sich auch mit gebrochenem Deutsch irgendwie verständlich machen kann.

Deutsch aber so gut zu erlernen, ist etwas, was sehr viel zeit erfordert.

Ich habe hier in der Betreuung selbst einen Arzt, der derzeit eine Assistenzstelle hat, um dann nach 3 Jahren die notwendigen Fertigkeiten zu haben plus die Sprachkenntnisse, um dann voll zu arbeiten.

Ich sehe hier auch genau hier einen Hebel. Dass man die Chance nutzt, eine Zulassung für russisch/ukrainisch sprechende Patienten zu begrenzen, sobald Diplom und Arbeitskenntnisse nachgewiesen sind. Als Ergänzung für bisherige Praxen.


xubjan  09.08.2024, 22:02

Danke für den Stern

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Ja und nein

Bürokratie ist auch die Folge vom sogenannten "Stock-Im-Arsch-Syndrom", aber der ärztemangel ist selbstverständlich auch eine Kausalität dafür

Naja, was soll ich dazu sagen. Der Artikel gibt jetzt nicht unendlich viel her und ich kenne mich mit der Überprüfung von Abschlüssen nun auch nicht aus.

Ich finde es aber durchaus nachvollziehbar, dass entsprechende Abschlüsse überprüft werden müssen und dass man an Ärzte eingedenk der Verantwortung, die ihr Beruf mit sich bringt, entsprechende Anforderungen stellt.

Ein wichtiger Punkt, der sicher auch ein Hindernis fürs Praktizieren ist, ist die Sprachbarriere. Ich spreche kein Ukrainisch.... sprechen die deutsch? Vielleicht ein wenig... aber sprechen die ausreichend deutsch, um mit mir kommunizieren zu können? Um mich zu verstehen, wenn ich meine Angaben mache?

Ich hatte mal mit einem Arzt (im Inland) zu tun, der wohl nicht deutschstämmig war. Hat auch sehr verschliffen Deutsch gesprochen. Ende vom Lied war, dass er mir ein Medikament falsch dosiert hat. Nachdem er mich nach meinem Gewicht gefragt hat, war er nämlich offenbar der Ansicht, ich würde 10-15 Kilo mehr wiegen als ich eigentlich wiege.

Es hat mich nicht umgebracht, aber toll war die Erfahrung nun nicht...


xubjan  09.08.2024, 22:06

Zur Info: Die einzelnen Diplome und so weiter werden von Hand geprüft, zusammen mit Arbeitszeugnissen. Das geht bis in die einzelnen Modulbeschreibungen. Wenn da etwas fehlt, muss man es nachbelegen.

Die vielen offenen Fälle kommen gar nicht mal zustande, weil etwas gar nicht bearbeitet wird, sondern auch, weil viele in der Anerkennung sind und die ist erst abgeschlossen, wenn etwaige Praktika usw. absolviert sind.

Daneben gibt es auch noch Arbeitspraktika, also dass man seine Kenntnisse tatsächlich unter Beobachtung nachweisen muss. Ich habe hier einen Kardiologen in Betreuung. Der macht genau so etwas. Die Deutschkenntnisse sind eine Hürde, denn Arbeitssprache in einer Klinik ist nun mal deutsch. Fachbegriffe sind meist eh Latein oder davon abgeleitet, so dass so etwas weniger ein Problem ist.

Dennoch gibt es spezielle Sprachkurse. Berufsbezogenes C1-Level. Da lernt man dann viele Fachvokabeln und Dialoge in der Medizin beispielsweise.

Das, was du schilderst, kann halt nach hinten losgehen, daher ist die Regulierung einfach wichtig, wie du richtig erkannt hast.

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Viele Ärzte können auch keine Praxen öffnen, weil die MFAs (Arzthelferinnen) einfach knapper werden. Die Bezahlung für diesen Beruf reicht kaum noch zum leben. Aber Ärzte brauchen halt schon jemanden für die Büroarbeit und Hilfstätigkeiten.