Betrugsvorwürfe auf der Arbeit?
Hey Leute, ich mache eine Ausbildung in einem Hotel mit dem Schwerpunkt Verwaltung. Ich lerne die Prozesse und wie Dinge bestellt werden, was gekauft wird und wie man für das Hotel organisiert sowas.
Ich musste am Anfang für die Ausbildung einen Einstellungstest machen der Mathelastig war. Ich habe den Termin dafür spät gemacht und mich mit einem Mathenachhilfelehrer gut darauf vorbereitet und die Aufgaben überdurchschnittlich gut gemacht, weil ich 2 Wochen auswendig gelernt habe. Die Aufgaben waren fast schon zu gut und zu viele mit zu wenig Fehlern.
Auf der Arbeit und in der Berufsschule habe ich Sachen die mit Mathe zutun haben aber jetzt oft verkackt und mein Chef hat mir in einem Gespräch jetzt vorgeworfen das ich im Test irgendwie geschummelt oder betrogen habe weil ich die Ergebnisse aus dem Test nicht reproduzieren kann.
Ich habe aber nicht betrogen sondern nur lange auswendig gelernt und auf der Arbeit ist das was anderes. Beim Test hatte ich ruhe und vorbereitung und auf der Arbeit habe ich keine Minute ruhe und jeder ist gestresst und das ist auf der Arbeit für mich viel schwieriger wegen der Situation und deswegen bin ich schlechter und in der Berufsschule fühle ich mich unwohl weil das Umfeld schlecht ist.
Was mache ich jetzt? Ich habe meinen Chef gesagt das das nicht stimmt und das erklärt aber ich habe nicht viel gesagt weil ich unter Schock stand weil ich mich auf die Ausbildung gefreut habe und er mich rauswerfen will und nachdenkt was er jetzt macht
Was kann ich machen? Meine Mutter hat gesagt wahrscheinlich braucht man da ein Anwalt. Ich bin verzweifelt und kann heute frei machen. Ich hab Angst
Kann er mich dafür kündigen?
8 Antworten
Wenn du noch in der Probezeit bist - kann er dich kündigen.
Mathe auswendig lernen - wenn dir vorher jemand die Fragen vom Test zugesteckt hat. Ansonsten hat Mathe meines Erachtens mit Verstehen zu tun.
Sprich mit dem Berufschullehrer und älteren Azubis - wer dir weiter Nachhilfe geben kann.
Kaufmännische Buchhaltung - entweder man liebt sie oder man haßt sie - Zwischending gibt es hier meiner Meinung nach nicht.
Ich würde noch mal das Gespräch mit dem Chef suchen, dass du beim ersten sehr geschockt warst, dass er dich vielleicht rauswerfen möchte.
Dass du eben für den Test sehr intensev gelernt hattest, im Alltag aber deutlich gestresster bist.
So oder so führt aber an einer Sache nichts vorbei: Du musst in Mathe dringend besser werden. Von daher setz dich hin und lerne. Nicht nur stumpf auswendig, sondern lerne zu verstehen was du da machst und warum.
Ich würde als erstes zu meinem Nachhilfelehrer gehen und den bitten, mir in einem Schreiben zu bestätigen, dass er mir in der Zeit von ... bis .... soundsoviele .... Stunden Nachhilfe in Mathematik gegeben hat, um mich auf die Prüfung, .xy... Name der Prüfung... vorzubereiten und dass ich zu Hause immer so gut geübt habe, dass ich den Stoff schließlich bei ihm im Unterricht perfekt beherrscht habe!
Außerdem würde ich meinem Chef anbieten, den Test in 4 Wochen mit anderen Aufgaben nochmals zu machen, um mich dann in dieser Zeit ebenso wieder mit Hilfe meines Nachhilfelehrers darauf vorzubereiten, oder aber mit denselben Aufgaben in nächster Zeit.
Dann würde ich zu meinem Chef sagen, wenn er keinen Beweis hat, dass ich die Aufgaben manipuliert habe, dass er dann kein Recht hat, mich anzuklagen. Und dass das, was er macht, Rufschädigung ist!
Und dann würde ich meinen Nachhilfelehrer aufsuchen und ihn fragen, ob er mir weiter Mathe-Nachhilfe geben kann, und zwar auf den Gebieten, in denen ich im Hotel so schlecht bin, damit ich dort gut werde! Denn das geht ja gar nicht, dass ich in meiner Ausbildung und meinem Beruf in Mathe ein solches Defizit habe!
Auf jeden Fall solltest Du Dir überlegen, dass Dein Chef nicht ohne Grund an Deinen Fähigkeiten zweifelt, wenn Du jetzt alles vergessen hast und Dich in Mathe von einer so schlechten Seite zeigst! Ich muss Dir sagen, da würde ich als Dein Chef auch hellhörig und misstrauisch werden und an Deinen Fähigkeiten zweifeln und mich fragen, ob bei der Prüfung alles mit rechten Dingen zugegangen ist!
Einen Anwalt würde ich auf keinen Fall einschalten! Das macht Deinen Chef nur noch misstrauischer, weil er sich sagt, nur ein Mensch, der Dreck am Stecken hat, braucht Schutz von einem Anwalt! Und damit hat er recht! Und ein Anwalt zieht Dir erst mal das Geld aus der Tasche und macht gar nichts! Und die Mühlen der Justiz mahlen zudem sehr langsam! Bis Du da was erreichst, ist am Ende Deine Lehrzeit beendet!
Deine Mutter soll das Geld für den Anwalt in Deine Mathenachhilfe stecken! Da ist es sinnvoll angelegt!
Und wenn Du Dich bei der Prüfung korrekt verhalten hast, dann geh morgen zu Deinem Chef und sprich mit ihm! Und verhalte Dich wie ein Ehrenmann und knicke vor Deinem Chef nicht ein, wenn Du ein reines Gewissen hast! Auf jeden Fall wird es ihn beeindrucken, wenn er sieht, dass Du für Dich eintrittst und Du Dich nicht wie ein geschlagener Hund verkriechst!
Dann: Alles Gute! Und: Halt die Ohren steif! Es kann nur besser werden!
Liebe Grüße!
Regilindis
Den Chef anzeigen ist keine gute Option. Du willst doch den Job behalten. Setz dich hin und schreib dem Chef eine Mail oder einen Brief. Aber bitte keinen Roman, damit er nicht die Lust verliert zu lesen, sondern kurz und knapp, was du vor der Prüfung gemacht hast, um zu bestehen. Betone, dass es dir wichtig ist, dass er dir glaubt und dir viel an deinem Job liegt.
Rede mit deinem Nachhilfeleher und erklaere wie er dir geholfen hat und wo jetzt die Probleme der Leistungsschwankung liegen. Eventuell kann er bei Bedarf erklaeren wo und wie er deine Leistung steigern konnte.
Zeige auch wo du dich verbessert hast und wie du dein Leistungsdefizit beheben willst, z.B. weitere Nachhilfe.
Mit diesem Eigenansporn zeigst du dein reges Interesse an guter Zusammenarbeit und Leistungswillen.