Besonderes Abendessen am Sonntag?

2 Antworten

Früher, als ich noch ein Kind war, war es sonntags bei uns auch anders als sonst. Da meine Eltern beide im eigenen Betrieb tätig waren, hatten sie während der Woche so gut wie gar keine Zeit. Wenn die Angestellten nach Hause gingen, lief bei ihnen die Arbeit ja weiter. Trotz Buchhalter war sehr viel Büroarbeit zu erledigen: Bestellungen, Mahnungen und, und ... und alles ohne Computer!

So war der Sonntag ein besonderer Tag. Da wurde ausgeschlafen, für mich als Bücherwurm perfekt. Ich konnte dann morgens gemütlich im Bett lesen. Das Frühstück zog sich manchmal mit Unterhaltung oder Diskussion fast bis zum Mittag hin. Trotzdem wurde aber zu Mittag gegessen, nur etwas später, so gegen 14 Uhr. Denn damals war - zumindest in unserer norddeutschen Region - das Mittagessen die Hauptmahlzeit.

Sonntags gab es oft Braten (für mich grässlich, denn als Kind mochte ich kein Fleisch: außer Würstchen und allen Arten von Hack). Aber es gab immer ein leckeres Dessert. Am besten war es, wenn meine Mutter mir eine Glasschüssel in die Hand drückte. Dann sollte ich in der italienischen Eisdiele Eis für die ganze Familie holen. Ja, so kaufte man damals auch Fleisch- oder Heringssalat ein - in der eigenen Schüssel.

Als Nächstes folgte wieder etwas für mich Schreckliches. Man fuhr irgendwohin: an die Küste, in den Wald, an irgendeinen Kanal o.ä. Mir wurde im Auto immer schlecht. Lieber hätte ich etwas mit meinen Freundinnen unternommen, aber die waren sonntags leider immer tabu. Denn bei ihnen war der Sonntag auch Familientag.

Ja, da der Sonntag total entspannt ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung