Trennung von Staat und Kirche
Eine Frage, liebe Freunde, die ich mir schon lange stelle, ist:
Wie weit eigentlich die geforderte Trennung von Staat und Kirche eine allgemeine Menschenrechtsverletzung verkörpert?
Artikel 18 (Gedanken-, Gewissens-, Religionsfreiheit)Jeder Mensch hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, die Religion oder Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, die eigene Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.
Der christliche Auftrag lautet zweifelsfrei:
Mt 6,33 Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Und was in dieser Welt passiert, entscheidet zweifelsfrei die Politik.
So das man genau genommen, wenn man als tatsächlich christlicher Mensch in der Welt leben will, sich in die Politik einmischen muss.
Daher bleibt einem eigentlich nur die Möglichkeit aus der Kirche auszutreten, um der christlichen Pflicht nachzukommen, oder aber man hält sich in Wahrheit nie wirklich an die Trennung von Staat und Kirche.
Was meint Ihr?
8 Antworten
Wie weit eigentlich die geforderte Trennung von Staat und Kirche eine allgemeine Menschenrechtsverletzung verkörpert?
Gar nicht.
Deine gesamte Argumentation beruht auf dem einem Inhalt einer Religion:
Der christliche Auftrag lautet zweifelsfrei …
Da der aber im staatlichen Kontext keinerlei Relevanz hat (da Glaube eben keine Regeln für den Staat vorgibt, wegen der Trennung von Staat und Kirche) ist das irrelevant.
Man könnte auch in eine Partei eintreten oder eine entsprechende gründen, die eben genau die gewünschten religiösen Positionen vertritt.
Die geforderte Trennung bezieht sich darauf, dass sich alle Menschen auf einem demokratischen Weg Gesetze und Regeln geben, die eben nicht durch eine dritte Macht, wie eben der Kirche, diktiert werden. Damit würde die Demokratie ausgehebelt und der Religion eine zu große Macht gegeben.
Das Menschenrecht ist dadurch nicht betroffen. Niemand ist in seiner Religionsausübung behindert. Du persönlich kannst doch nach dem Reich Gottes trachten, wie es Dir gefällt. Niemand hindert Dich.
Aber wo gibt es denn diese Forderung, dass Kirchen nicht nach dem Reich Gottes trachten sollen?
Ah, mir geht ein Licht auf! Du glaubst "Reich Gottes" meint so etwas wie ein Gottesstaat? Also sowas wie im Iran?
So etwas gibt es nicht. Denn der würde ja voraussetzen, dass alle Menschen oder zumindest die große Mehrheit zustimmt, künftig nach der Bibel leben zu wollen.
Doch ,der Staat hindert mich den Sonntag zu heiligen,eins der 10 Gebote,wenn ich Sonntags arbeiten muss,Der Tag muss frei bleiben für alle,sonst kann ich meine Religion nicht ganz ausführen.Der Staat muss mir das Recht sichern.
Der Staat hindert Dich ganz sicher nicht. Das machst Du selbst, indem Du Dir einen Beruf gewählt hast, in dem sonntags gearbeitet werden muss.
Für alle muss das gar nicht gelten, weil nicht alle nach der Bibel leben wollen und es auch nicht tun.
Außerdem stirbt dann Deine schwer kranke Mutter an einem Sonntag, weil niemand da ist, der sie retten könnte. Auch zu Deinem Autounfall kommt sonntags keine Rettung, weil niemand arbeitet.
Du würdest jeden Sonntag in Deiner Wohnung überfallen und ausgeraubt werden, weil sonntags keine Polizei arbeitet.
Zur Flucht? Was meinst Du?
Ja, sonst halt umziehen dorthin, wo es andere Arbeit gibt. Weißt Du, genau solche Sachen gehen mir echt auf den Zeiger. Sich selbst nicht bewegen und dann einen Schuldigen suchen und dann obendrein eine Menschenrechtsverletzung draus machen.
Außerdem bist Du nicht darauf eingegangen, was mit all den Arbeiten ist, die auch sonntags erforderlich sind.
Es ist vollkommen sinnlos, bei einem Kreationisten wie @Agnos2 mit Logik zu argumentieren.
Konsequent von den ANGEBLICH "heiligen" Schriften aus betrachtet hättest Du Recht und es dürfte keine Trennung von Staat und Kirche geben gem. der 3 abrahamitischen Weltreligionen.
Aber: Viel schlimmer noch: Es dürfte nur Gottesstaaten - d.h. theokratische Diktaturen übelster Prägung und damit institutionalisierte Menschenrechtsverletzungen geben wie heutzutage in mancehn islamischen Staaten und so wie es die ultra-orthodoxen Juden verlangen.
Ich denke, Du vertrittst einen Menschenrechtsbegriff, der dem allgemein anerkannten der UNO von 1948 widerspricht.
Das ist eine Fehlannahme. Die Bibel predigt die Basisdemokratie.
Offb 20,6 Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.
Tut es. Da steht klipp und klar, dass alle mitregieren. Das geht nur in einer Direkten Demokratie. In Staaten wie der Schweiz.
Ich meine: Niemand muss sich politisch betätigen. Aber wenn sich jemand politisch betätigt, kann er trotzdem Mitglied einer christlichen Kirche sein und bleiben.
Die Rede von Trennung zwischen Staat und Kirche betrifft den einzelnen Menschen nicht, denn der Staat wird immer durch seine Organe und nicht durch Frau Schmitz oder Herrn Schneider repräsentiert. Mit der angesprochenen Trennung ist n.m.M. beabsichtigt, dass der Staat unabhängig kirchlicher Interessen seinen Aufgaben nachkommt.
Daher bleibt einem eigentlich nur die Möglichkeit aus der Kirche auszutreten, um der christlichen Pflicht nachzukommen,
Das schliesst sich überhaupt nicht aus. Weshalb sollte ein gläubiger Christ nicht seine Meinung auch in die Politik tragen?
Bei CDU/CSU steht das C auch heute noch für das Christentum.
Gut ist es, wenn nicht ein Papst weltlich und christlich ein Land anführt.
Im deutschen Grundgesetzt findet man allen vielen Stellen den christlichen Einfluss.
Das habe ich ja gemacht. Die Obdachlosenpartei steht als klar christliche Partei im Parteiverzeichnis.
https://citizen.bmi.gv.at/at.gv.bmi.fnsweb-p/par/public/api/Satzungen_501314.pdf?applID=d59b3f38-6532-4e2d-bbbe-29e65704c408
Und auf die setzen wir nun Plattformen auf:
.) Obdachlose in der Politik (ODP)
.) Living hands
.) Plattform Obdachlose (PO)
Arbeitsgruppen für die Umsätzung des Parteiziels.