Haltet ihr einen Hundeführerschein für Sinnvoll?

13 Antworten

Der Führerschein wird nicht das Papier wert sein, auf dem er gedruckt ist.

NRW hat einen sog. Sachkundenachweis. Das, was dort abgefragt wird, ist nur allerleichtestes Grundwissen. Wer in Bio nicht durchgeschlafen hat und ein bisschen gesunden Menschenverstand besitzt, schafft das ohne hinzugucken.

Das Problem bei so einem Hundeführerschein ist, dass er mit einem einfachen Ja/Nein Schema arbeiten muss. Das funktioniert bei Autos - aber nicht bei Hunden. Dazu sind die Hunde und auch die Rassen zu unterschiedlich. Ich kann den Musher mit 30 Jahren eigener Zucht nicht unter der gleichen Prämisse testen, wie die jungen Ersthundehalter mit Straßenhund.

Ich sehe hier wirklich die Züchter, Orgas und Tierheime in der Verantwortung ehrlich mit ihren Käufern und Adoptanten umzugehen.


Johanna0904 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 12:47

Da hast du definitiv Recht 👍 Gibt es das nur in NRW oder auch noch in anderen Bundesländern?

Jekanadar  05.10.2024, 13:05
@Johanna0904

Kann ich nicht sagen. Von den restlichen Bundesländern hat NRW wohl die strengsten Regeln.

Die Idee mit dem Hundeführerschein ist gut aber die Ausführung ist schlecht. In dem Bundesland, in dem ich wohne (Niedersachsen) müssen alle Ersthundehalter, deren Hund nach dem 1. Juli 2011 eingezogen ist vor dem Einzug des Hundes eine theoretische Prüfung machen und innerhalb eines Jahres nach Einzug des Hundes eine praktische Prüfung. Die praktische Prüfung muss aber nicht mit dem eigenen Hund abgelegt werden und jemand, der einen 50 Kilo Leinenpöbler hat leiht sich den vollständig verträglichen Hund des Nachbarn aus und besteht mit dem natürlich den Hundeführerschein.

Ich wäre dafür, dass es grundsätzlich schwieriger wird einen Hund zu kaufen und dass man wenn man einen Rassehund kaufen möchte an einer verpflichtenden Rasseberatung teilnehmen muss. Damit im besten Fall nur eine passende Rasse bei einem Hundehalter lebt.

Außerem darf es nur seriöse Tierschutzvereine geben, die auch nach dem Hundekauf ein Ansprechpartner sind und einen Hund zurücknehmen, falls der neue Halter mit ihm überfordert ist.

Hundeschulen/Einzelstunden mit Trainern müssten für Hundehalter, die das eigentlich nicht bezahlen können gegen einen Nachweis kostenlos sein.

Es sollte verpflichtende "Hundehalterknigge"-Kurse geben. Themen könnten sein "Wie verhalte ich mich bei Fremdhundekontakten", "Wie sollte sich mein Hund in der Öffentlichkeit verhalten", "Wofür gibt es Kotbeutel" [ ;-) ]


Johanna0904 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 12:50

Da hast du Recht! Das mit dem "Hundeführerschein" in Niedersachsen finde ich komisch. Das bringt dann ja nicht wirklich viel. Klar, man weiß wie man mit einem Hund umgehen sollte, aber da macht es wirklich einen Unterschied ob man da mit dem gut erzogenen Labrador mitmacht, und zu Hause wartet der wilde Dobermann...

Ja, aber nur vor der Anschaffung des Hundes.

Ein sechswöchiger, kostenpflichtiger Kurs, nur Theorie. Nicht nur wie bringe ich einen Hund Sitz und Platz bei sondern über die Bedürfnisse eines Hundes, Welpenaufzucht, die Körpersprache, Ernährung, Gesundheit etc. Da gibt es ganz viele Themen, die man theoretisch machen kann.

Das Geld das nach Abzug der Kosten für den Trainer eingenommen wird bekommt das örtliche Tierheim.

Dann hat man schon die Hälfte der Leute die uuuuuuunbedingt einen Hund wollen ausgesiebt, weil die kein Bock haben, sich darauf einzulassen.

Die andere Hälfte, die bis dahin durchgehalten hat, macht noch mal vier Wochen Praxistraining in einer geeigneten Hundeschule die einige Hunde zur Verfügung stellen kann oder mit Tierheimhunden.

da Hat man noch mal eine beträchtliche Anzahl von Leuten die aufgeben. Es ist nämlich ganz etwas anderes davon zu träumen, einen Rottweiler zu besitzen oder plötzlich einen unerzogenen Junghund an der Leine zu haben….

was dann noch übrig bleibt, bekommt einen Berechtigungsschein, um einen Hund zu kaufen.

Das Problem dabei ist nur, dass sich die ganzen Vermehrer und unseriöse Vereine, die die Hunde aus dem Ausland holen, einen Dreck, darum scheren, ob die Leute so einen Schein haben oder nicht. Und wer soll das jemals kontrollieren?


Johanna0904 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 12:52

Da hast du Rech! Deine Idee ist super, aber ich verstehe auch dein Gegenargument. Wenn müsste man wirklich das dann irgendwie pro Jahr kontrollieren oder so..

Johanna0904 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 12:55
@turnmami

Wer es kontrolliert wüsste ich nicht. Da müsste man vielleicht eine neue Organisation bzw. Freiwillige einrichten. Ob die das auch gescheit machen ist die andere Frage. Finanzieren müssten die Familien/Besitzer wahrscheinlich selbst.

turnmami  05.10.2024, 12:57
@Johanna0904

Warum sollte jemand ungewollte Kontrollen finanzieren müssen? Und was machst du, wenn die Kontrollen negativ sind? Alle Hunde weg nehmen? Ich bin auch für "vernünftige" Hundehaltung. Aber schlechte Halter wird man auch mit FS und Kontrollen kaum verhindern können

William1307  05.10.2024, 13:00
@Johanna0904

Solange man Hunde überall besorgen kann, wird das nie funktionieren. Dann fährt man halt eben schnell nach nach Polen oder Tschechien etc und holt sich dort einen.

Und kontrollieren kannst du das schon gar nicht. Höchstens über die Hundesteuer Anmeldung. Aber ich möchte auch nicht wissen, wie viele Hunde in Deutschland herumlaufen, die nicht angemeldet sind..

Man kann nicht alles kontrollieren. es darf ja auch jeder Fahrradfahren - egal, ob er auch nur einen blassen Schimmer von der Straßenverkehrsordnung hat oder nicht…

Ja 🤷‍♂️

Leider sind Hunde vor allem Mode und Lifestyle "Artikel" geworden.

Immer wieder sieht man, dass Halter ihr Tier nur nach Aussehen, oder danach welche Rasse gerade Mode ist geholt haben und dabei vollkommen vergessen, dass verschiedene Rassen für verschiedene Aufgaben gezüchtet wurden und dementsprechend auch unterschiedliche Bedürfnisse haben

Und Zack, hat man den Husky der in einer 40qm Bude in der Innenstadt lebt und täglich nur ne Stunde raus kommt, den Hütehund der alleine lebt, oder den Beagle der auf der Couch sitzen darf weil er süß ist, aber keinerlei Auslastung erfährt.

Oder man kriegt vollkommen fehlerzogene Köter. Der kleine Giftzwerg der an der Leine jeden ankeift an dem er vorbei läuft, der große Hund der weder sitz noch bleib kann und bei dem Herrchen bestimmen lässt, wo die Runde her geht 🤷‍♂️

Wer sich einen Hund zulegt, der muss verstehen, dass er eine enorme Verantwortung übernimmt. Man selber sucht sich das Tier aus, dieses ist einen aber vollkommen ausgeliefert und sein komplettes leben hängt nur vom Besitzer ab. Kommt der Besitzer diese Aufgabe nicht entgegen, kann der Hund nichts machen.

Daher ja. Ich fände eine Art "Hundeführerschein" durchaus angemessen


Johanna0904 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 12:31

Danke für die Antwort 😊

Du hast Recht. Heutzutage legen die meisten Menschen wirklich viel Wert auf das Aussehen oder welcher Hund gerade im Trend gibt. Dann wird der Hund vernachlässigt und landet am Ende wahrscheinlich noch im Tierheim...

Guten Samstag,

an sich wäre es eine gute Idee.

Man müsste aber konkrete Entwürfe umsetzen welche Thematiken vermittelt werden sollen.

Ich wäre dafür das man in erster Linie Thematiken wie

• artgerechte Ernährung des Hundes

• Körpersprache & Mimik des Hundes verstehen/bestimmen

sowie ggfs

Merkmale & Tendenzen von Qualzuchtrassen

mit einbezieht.