Was ist für eingeschränkte Kinder besser?

Besser Sonderpädagogischen Förderbedarf 83%
Besser krampfhaft normal durch 17%

6 Stimmen

4 Antworten

Weder noch. Eine pauschale Aussage muss hier immer falsch sein. Es sollte beide Möglichkeiten geben und für jedes Kind individuell und immer wieder geprüft werden, wie es am Besten gefördert werden kann.

Ich denke hier muss man von Fall zu Fall schauen.

Was für den einen noch möglich ist, ist für den anderen gar keine Option mehr. Manche müssen sogar auf Förderschulen, weil es an einer regulären Schule gar nicht möglich ist.

Ich denke letzteres weil wer diesen Förderbedarf bekommt ist für sein Leben lang abgestempelt, ich würde mich wahrscheinlich umbringen...

Dem kann ich so nicht zustimmen. Der Förderbedarf kann jederzeit zurückgekommen werden. Wenn es sinnvoll ist, wird dies oft im letzten Schuljahr gemacht. Dann muss der Schüler zwar unter normalen Umständen die Abschlussarbeiten schreiben, aber er/sie erhält damit auch den normalen Schulabschluss.

Und was bringt es, wenn du keinen Förderbedarf hast und ständig nur 4er und 5er auf dem Zeugnis hast? Welcher Arbeitgeber nimmt dich am Ende mit solchen Noten? Vor allem, was macht es auch mit dem Schüler, wenn er über Jahre solche Noten hat.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Schulsozialarbeiterin

Die Integrationsklasse ist eine gute Möglichkeit. HIer sind "normale" Kinder zusammen mit Kindern mit EInschränkungen. Außerdem kann man für Unterstützungsbedürftige eine Lernbegleitung beantragen, die sich individuell und das Kind kümmert.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – beruflichen EIngliederung, Beratung, Vermittlung, Quali

Reddington98 
Beitragsersteller
 03.04.2025, 12:33

Und das dass Kind sein Leben lang(als Lernbehindert) abgestempelt wird denkst du ist kein Problem oder was?

maria38000  03.04.2025, 12:48
@Reddington98

Das ist nicht der Fall. Die Kinder werden an einer ganz normalen Schule mit nicht-behinderten Kindern unterrichtet. Oft in kleineren Klasden und zusätzlichem Hilfspersonal. So kann man auch evtl. Mobbing frühzeitig vorbeugen. Ein Kind in meiner weiteren Bekanntschaft besucht eine solche Klasse. Die Eltern sind froh, dass das Kind einen solchen Platz bekommen hat.- Wenn ein Kind behinder bzw. eingeschränkt fällt das sowieso ziemlich bald auf. Wer das leugnet ist ziemlich blauäuig, das hilft den Kindern nicht.

Aber vielleicht ist euch ja dieses Modell nicht bekannt.

Das kann man schlicht nicht pauschalisieren und hängt sowohl von der Behinderung als auch vom Kind ab. Insbesondere bei schweren geistigen oder generell Mehrfachbehinderungen finde ich persönlich die Förderung in einer Förderschule oft besser. Die Klassen sind kleiner, das Thema Schulabschluss steht sowieso nicht zur Debatte und das Kind kann oft schon in der Schule Therapien bekommen, da entsprechende Räumlichkeiten und ggf. sogar Therapeuten vor Ort sind. Während es in der Grundschule vielleicht noch klappt, merkt man den Unterschied in den späteren Jahren immer mehr und das Kind wird schnell zum Außenseiter.

Aber auch ganz allgemein ist eine Förderschule nicht zwingend ein Stigma. Je nach Förderschwerpunkt führen diese ja auch zu ganz regulären Schulabschlüssen. Die Carl-Strehl-Schule ist z.B. ein Förderzentrum mit dem Schwerpunkt Sehen und beinhaltet unter anderem ein Gymnasium, welches ganz normal mit dem Abitur endete. Eine Freundin hat diese besucht, später studiert und sagt selbst, dass sie an einer Regelschule keine so gute Förderung bekommen hätte. Dort war eben alles ausgelegt auf Blindheit und Sehbehinderung.

Eine andere Freundin hat als Rollifahrerin eine Förderschule besucht und dort ihren Realschulabschluss gemacht. Sie hätte auch eine Regelschule besuchen können. Da wäre sie dann aber jeden Tag lange unterwegs gewesen, da es im nahen Umfeld keine geeignete Schule gegeben hätte. Sie macht eine stinknormale Ausbildung als MFA.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Schulischer Teil der FHR am Gym 2009, allgem. FHR seit 2010

Siraaa  03.04.2025, 12:13

Krampfhaft ohne Förderbedarf durch eine Regelschule würde ich nicht empfehlen. Ein Förderbedarf kann immer zurückgenommen werden. Wenn ein Förderbedarf festgestellt ist, dann macht es meist Sinn diesen auch zu nutzen.

Reddington98 
Beitragsersteller
 03.04.2025, 12:33
@Siraaa

Und das dass Kind sein Leben lang(als Lernbehindert) abgestempelt wird denkst du ist kein Problem oder was?