Sollten Chatbots großflächig an Grundschulen eingesetzt werden?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Schlechte Idee 78%
Gute Idee 22%

9 Antworten

Schlechte Idee

Chatbots sind mangelhaft. Das fällt dir auf, wenn du dich bereits mit Sprache auskennst. Bei einem jungen Schüler, der dadurch lernt, würde sowas zu schlechtem Stil und schlechter Rechtschreibung führen.

Insbesondere wenn es um den Sprachunterricht geht, haben solche Programme massive Probleme. Die, die ich ausprobiert habe, konnten mir nichtmal eine 2000 Worte Fanfiction aus dem Englischen übersetzen ohne dass es zu Fehlern kam, die darauf basierten, dass das Ding offenbar Probleme mit Kontextverständnis hat.

Braucht kein Mensch.


Purpurnixe  29.07.2024, 19:54

Das kann ich nicht bestätigen. ChatGPT schreibt Deutsch fehlerfrei. Wenn du außerdem im Prompt dein Level angibst, hast du einen super Sprachtrainer.

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M4RC3LL0  29.07.2024, 19:33

Das muss man auch differenziert betrachten. Die Frage ist, wie viele Grundschüler wirklich so komplexe Aufgaben stellen würden.

Denn umgekehrt hätte auch kein Lehrer die Zeit, eine Fanfiction samt Kontext für einen einzelnen Schüler zu übersetzen...

Dass so etwas überhaupt möglich ist, wäre ein großer Gewinn - vorausgesetzt, es wird gewinnbringend eingesetzt!

Gerade ChatGPT wurde auf Textverständnis und Grammatik trainiert, dass es bei Fanfictions Probleme gibt, ist selbstverständlich. Eine KI hat nicht die entsprechende Kontinuität, Wortneuschöpfungen, Neologismen, den Tenor o.ä. zu erkennen.

Ein Lehrer, der mit dem Kanon nicht vertraut ist, würde sie in der Regel auch nicht verstehen.

Normale Fragen, Textverständnis oder klassisch formulierte Texte/Inhalte sind kein Problem.

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FakeProfile2 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 19:01
Insbesondere wenn es um den Sprachunterricht geht, haben solche Programme massive Probleme. Die, die ich ausprobiert habe, konnten mir nichtmal eine 2000 Worte Fanfiction aus dem Englischen übersetzen ohne dass es zu Fehlern kam, die darauf basierten, dass das Ding offenbar Probleme mit Kontextverständnis hat.

Solchen großen Kontext gibt es in diesem Anwendungsfall eher nicht und ist auch nicht notwendig.

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Burritone  29.07.2024, 19:05
@FakeProfile2

Dir ist schon klar,dass Klasse 1-2,noch gar nicht gut genug lesen und schreiben kann um den Chat-Bot zu bedienen?

In der 3 und 4 Klasse könnte das funktionieren,vorausgesetzt die Lehrperson möchte sich damit beschäftigen und der Chatbot ist ausgereift genug

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BeviBaby  29.07.2024, 19:11
@FakeProfile2

Ist mir egal. Fakt ist: Er kriegt es nicht hin.

Wenn er keinen 2000 Worte Text aus dem Englischen ins Deutsche übersetzen kann ohne dass da grobe Fehler drin sind, dann würde ich nicht wollen, dass mein Kind mit sowas Englisch lernt.

Denn ich kann die Fehler erkennen... mein Kind kann das nicht und nimmt das, was der Chatbot ihm sagt als 'richtig' an.

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FakeProfile2 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 19:12
@Burritone

Das ist mir absolut klar. Ich sehe bei weiterer Ausreifung zunehmend die Chance, damit für Bildungsgerechtigkeit zu sorgen. Dass diejenigen, die schwach sind, besser unterstützt werden können ohne den Personalschlüssel stark zu erhöhen.

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M4RC3LL0  29.07.2024, 23:39
@BeviBaby
Wenn er keinen 2000 Worte Text aus dem Englischen ins Deutsche übersetzen kann ohne dass da grobe Fehler drin sind...

Natürlich kann er das - wahrscheinlich sogar besser als die meisten Lehrer!

Im konkreten Beispiel handelte es sich um eine Fanfiction, die, wenn man den Konsens und die Referenzen nicht kennt, selbst für Lehrer, die mit dem Kanon nicht vertraut sind, ein Problem darstellt.

Eine Fanfiction mit all ihren Feinheiten, ihrer Rhetorik, ihren Metaphern, ihren Wortneuschöpfungen und Termini usw., die wahrscheinlich nur in diesem fiktiven Universum existieren, fehlerfrei zu übersetzen, wäre wohl niemandem möglich, der mit diesem Universum nicht vertraut ist.

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FakeProfile2 
Beitragsersteller
 29.07.2024, 18:57

Das ist mir bis jetzt nicht aufgefallen, ich kann auch nur Englisch und Deutsch. Welchen Chatbot nutzt du? Ich GPT 4o

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Schlechte Idee

Schon einmal an die soziale Komponente von Schule gedacht, die leider insb. durch Corona sträflichst vernachlässigt wurde? Dazu kommt, dass Chatbots einen fürchterlichen uninspirierten wie künstlichen Duktus pflegen, den Kinder in keinem Fall adaptieren sollten, behindert sie doch ein KI-Korsett vielmehr in ihrer individuellen sprachlichen Entwicklung, die für die Persönlichkeitsentwicklung von größter Relevanz ist.

Gute Idee

"Sollen Taschenrechner im Mathematikunterricht eingesetzt werden?" Natürlich! Aber immer unter der Anleitung von Lehrerinnen und Lehrern.

Schlechte Idee

Oft scheitern diese Programme ab einem gewissen Punkt. Eine abweichende Äußerung, ein Anliegen, das, für das Programm nicht verständlich genug war.


M4RC3LL0  29.07.2024, 19:22
Eine abweichende Äußerung [...] für das Programm nicht verständlich genug war...

Sie sollen komplementär, d.h. unterstützend eingesetzt werden und nicht den geführten Unterricht 'ersetzen'. Für solche Fragen und Formulierungen stehen die Lehrkräfte zur Verfügung.

Aber irgendwie muss man den individuellen Bedürfnissen der Schüler, bei immer größeren Klassen und Lehrermangel, gerecht werden.

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Das kommt darauf an. Besagte Unterstützung gibt es in Einzelfällen bereits - Lernhilfen, Algorithmen, KI usw.

Hier kommt das Thema Digitalisierung in Verbindung mit Deutschland ins Spiel und beides verträgt sich nicht besonders gut.

Hier müsste der effektive und zielgerichtete Einsatz solcher Programme vermittelt werden und die Lehrkräfte müssten sich zunächst weiterbilden, was potenziell nicht unbedingt einfacher wäre.

Die Vorteile liegen auf der Hand, in Deutschland scheitern solche Konzepte meist an der Umsetzung...

Ps. die Eltern können den Lernprozess natürlich auch privat unterstützen!

Woher ich das weiß:Hobby – Vor und nach der Wahl sind inäqual!