Falls Eure Kinder auf der Gesamtschule waren oder sind, seid Ihr zufrieden, oder bereut Ihr, dass Ihr nicht die Realschule gewählt habt?
Das das eine individuelle Sache ist, erbitte ich nur Antworten von denen, die selbst auf der Gesamtschule waren oder Kinder dort haben.
Wie waren Eure Erfahrungen? Wurde ausreichend gefördert, wie war das soziale Umfeld in der Schule?
Würde durch das relativ druckfreie Lernen (kein Sitzenbleiben, kaum Hausaufgaben) der Ehrgeiz oder die Faulheit gefördert?
Sofern es von der Grundschule keine gymnasiale Empfehlung gab.... wurde dennoch wider Erwarten das Abi geschafft?
Oder sagt Ihr Euch, nachdem Ihr Eure Erfahrungen auf der Gesamtschule gemacht habt, es wäre doch die Real- oder Hauptschule besser gewesen?
Hat jemand von der Gesamtschule auf eine andere Schulform gewechselt, falls ja, warum?
Ich freue mich über persönliche Erfahrungen und ggf. Begründung.
15 Antworten
ich muss mal schmunzeln, das Gejammer, wegen der Hausaufgaben hört nie auf. egal auf welchem Schulzweig. Ich weis nicht wie alt Dein Sohn ist, viele Kinder entwickeln sich später ,gerade die Jungs.(ich hab das nie geglaubt und bin kein Fan von Schubladendenken ist aber wirklich oft so) die sind oft viele Jahre stinkfaul...
die Mädchen sind "perfekt" ironisch gemeint, ich habe so wohl Mädchen als Junge....und gehen zielstrebiger vor...die Jungs lassen sich mehr Zeit...sie brauchen einfach länger..die gehen auch ihren Weg nur später...
machen Realschulabschluss...und dann noch Fachabi, was auch immer...
er will dort hin...damit ist doch schon alles gesagt...
ja Entfernung ist blöd...aber wenn er eh schon keinen Bock auf Hausaufgaben hat, und die alleine machen soll....er würde rumtrödeln I(machen alle !) ,, dann muss er aufs Klo...usw...jede Ausrede wäre gut, blos nicht die blöden HA machen...
wenn du ihn morgens mitnehmen kannst, perfekt...er wird schon den Heimweg finden., die Jungs sind ja auch nicht blöd, und entwickeln sich..und wenn er dann zu hause komplett fertig wäre, nichts mehr machen soll..wäre für ihn super, so wie du schilderst...
also
Mein Sohn möchte zur Gesamt. Wir favorisieren das auch.
dann macht es auch so. Es wird der richtige Weg sein. .viel Glück und Daumen drücken, dass er dort auch einen Platz bekommt...
schönen 2.Advent für euch...und Schule ist nicht alles. ! lg
Hi,
ich war zwar selber nicht auf einer Gesamtschule, aber ich war lange Zeit als Nachhilfelehrer tätig und hatte da besonders viele Gesamt, Haupt- und Realschüler, u.a. auch einen Schüler, der über diese Schularten dann das Abi gemacht hat.
Ich denke, es kommt auf die Schule drauf an, viel mehr als auf das Kind an sich. Es gibt gute Gesamtschulen, aber leider auch sehr viele, die weniger gut sind. Das entscheidende ist da immer das soziale Umfeld, also wer mit deinem Kind dann in einer Klasse ist. Auf der Realschule sind halt doch eher Kinder, die in der Grundschule ganz gut dabei waren oder deren Eltern die schulische Laufbahn ihres Kindes sehr wichtig ist. Die Gesamtschule ist da im Vergleich dann viel mehr ein Auffangbecken für die, die es nicht auf Realschule oder Gymnasium geschafft haben. Zwar ist das nicht so extrem wie in Hauptschulen, aber dennoch deutlich mehr als das in Realschulen der Fall ist.
Natürlich gibt es immer Eltern, die ihrem Kind keinen Druck machen wollen und ihm einfach Zeit lassen wollen, das ist auch total verständlich und hat gar nichts mit dem "nicht kümmern" zu tun, aber diese Kinder sind dann halt mit vielen anderen Kindern zusammen, bei denen das ganz anders ist. Das Niveau ist einfach auf einer Gesamtschule so gut wie immer niedriger als auf einer Realschule. Das soziale Umfeld ist auch nicht das Gleiche, sodass ein Kind, das eigentlich mehr könnte, es auf einer Gesamtschule am Ende einfach schwerer hat das gleiche Endergebnis wie auf einer Realschule zu erzielen. Die Umgebung zieht einen immer irgendwie mit. Ich würde den Druck nicht überbewerten, weil das Kind ist auf der Realschule eines von vielen, die ganze Klasse hat den gleichen Druck und dadurch wird das Normalität. Wenn dein Kind die Noten und Fähigkeiten hat, würde ich die best möglichste Schulart wählen, weil ich viel zu sehr davor Angst hätte, dass sich das Kind von weniger motivierten Kindern mitreißen lässt und sich alles in die falsche Richtung entwickelt. Kann natürlich auch auf der Realschule passieren, auch ohne den Einfluss von anderen, aber die Chance ist da meiner Meinung nach geringer. Runter geht immer, rauf ist aber im Normalfall anstrengender.
Dazu kann ich nichts sagen, ist sicher auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Das Problem, dass aber auch Kinder, die nicht so leistungsfähig wie dein Sohn sind, mit ihm in einer Klasse sind bleibt aber ja trotzdem. Ich würde das wirklich nicht unterschätzen, weil man nicht wissen kann, in welche Richtung sich dein Kind dann entwickelt. Wird es sich eher an die Stärkeren oder Schwächeren halten...ich hätte da Angst, dass mein Kind an einen Mitschüler gerät, der keinerlei Motivation hat und dann davon mitgezogen wird. Auf der Realschule ist da die Gefahr einfach etwas geringer, weil jedes Kind ja schonmal einen bestimmten Notenschnitt haben musste, um so weit zu kommen.
Kommt da aber natürlich auch stark auf das Bundesland an. Wenn es eine bindende Übertrittsempfehlung wie in Bayern gibt, dann ist das Problem wohl stärker als in Ländern, in denen Eltern entscheiden.
Mein älterer Sohn war auf einer integrierten Gesamtschule. Das Tempo langsam, Lehrer super verständnisvoll und die Benotung wohlwollend. Selbst auf total zerfledderte Hefte gab es noch eine zwei oder drei. Er kam von der Grundschule mit Problemen in mathe und hat dann dort seine ersten guten Noten in allen Fächern geschrieben. Sechs Jahre später hat er einen Realschulabschluss mit 2,0 gemacht. Jetzt geht er auf die Fachoberschule und hier ist das Tempo ein anderes und es fällt ihm gerade etwas schwer mitzuhalten.
Mein jüngerer geht seit Sommer in die 5. Klasse einer reinen Realschule und hier ist das Tempo von Anfang an zackig. Wo sein Bruder auf der Igs Note 1 und 2 hatte, schreibt er mit Glück 3-/4.
Es hat beides vor und Nachteile.
Mein Kind hatte nicht mal Empfehlung für die Realschule, da es mit Lernen und Schule absolut nichts am Hut hatte. Hatte schlechte Prognosen der Lehrer, war abgestempelt als vermeintliches ADHD Kind, dessen Mutter es nicht wahrhaben will.
Erst in der 9. Klasse hat es "Klick" gemacht und nun steuert es in diesem Schuljahr aufs Abitur zu. Ich würde mein Kind niemals überfordern und nur im Rahmen seiner Möglichkeiten fördern. Ich hatte den Schritt auf die Gesamtschule nie bereut, obgleich die Geschwister alle auf dem Gymnasium waren.
Mein Kind hat einfach Zeit gebraucht und irgendwann gemerkt, was es selbst will.
Uns wird hier vorgegaukelt, dass ein Kind nur normal und wertvoll ist, wenn es mindestens die Realschule besucht! Blödsinn! Gebt den Kids endlich mehr Zeit nach hinten und erkennt auch, dass nun mal nicht jedes Kind ein Akademiker ist. Und selbst wenn es nach der 4. erst mal auf der GS landet: das heißt nicht, dass es mal den Quali macht und fertig. Natürlich versuche ich meine Kids zu fördern, wo es geht! Natürlich wünschte ich mir, dass alle meine Kids mal studieren und das Beste aus sich herausholen. Aber wäre dem nicht so, dann wäre es kein Weltuntergang. Ich hab Leute ihre Kinder regelrecht aufgeben sehen, weil es vom Gymnasium runter musste und dann auf der Gesamtschule war. Als wäre selbst den eigenen Eltern nur wichtig, welchen Abschluss ein Kind erreicht. Als wäre das alles im Leben.
Hallo,
ich selbst war früher (70er Jahre) auf einer integrierten Gesamtschule. Es war also ein Klassenverbund, nur Deutsch, Englisch und Mathe , waren in Leistungskurse (A,B,C) unterteilt. Ab- oder Aufgestiegen, ist da aber niemand. (also keinen den ich kannte).
damals konnte man nach der 9. Klasse seinen Hauptschulabschluss machen, (der zählte im Gegensatz zu heute noch was) nach der 10. Realschulabschluss. Gymnasium ist damals kaum jemand gegangen, die waren auch weit weg. (nächste Großstadt).
hier gibt es jetzt nur eine Schule, das ist einmal eine Grundschule...dann wird entschieden (Lehrerempfehlung, Elternwunsch und Schülerwunsch) , ob das Kind auf den Gymnasial, Real- oder Hauptschulzweig wechselt. Im Zweifel zählt immer der Elternwunsch. Die Klassengemeinschaft, wird aber "zerrissen", durch unterschiedliche Kurse, sie sind selten nach als Klasse gemeinsam im Unterricht. viele Eltern drängen ihre Kinder auf den Gymnasialzweig , auch wenn sie dort komplett überfordert sind, und lassen den Kindern dann für 3 Fächer Nachhilfe organisieren. Die Welt hat sich verschoben, es klingt schon blöd wenn man sagt, man wäre Realschüler und die Leute denken ohne Gymnasium, Abi hat man keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt.
Ich habe auch Eltern erlebt die ihr Kind dann wieder auf den Realschulzweig zurückgenommen haben, weil es das Kind auch mit Nachhilfe nicht schaffte, das kratzt natürlich auch am Selbstwertgefühl des Kindes.
Man sollte das Kind selbst immer im Vordergrund behalten und nicht das was die Leute denken. LG
Wir denken, ohne Druck, Nachhilfe und viel Quengeln wird es auf dem Gymi nichts, das Selbe denkt die Lehrerin. Deshalb möchten wir gerne, dass er die Gesamtschule besucht, da er dort Zeit zum Lernen hat, das Abitur an der selben Schule machen könnte und das leidige Jammern bei den Hausaufgaben entfällt. Diese werden nämlich komplett in der Schule erledigt. Außer Vokabeln und für Tests lernen.
Er hasst HA und wir haben seit 3,5 Jahren nur Theater. Er will lieber 2h länger an der Schule sein und dann alles fertig haben..
An der Realschule wäre er um 14h zu Hause und dann Schlüsselkind. Die Hausaufgaben wären zu Hause zu machen.
Dafür ist die Realschule mit dem Rad in 10 min zu erreichen, während die Gesamt nur mit Bus und Bahn samt Umsteigen in 45 min erreichbar ist. Hin kann ich ihn aber mit dem Auto nehmen, da die Gesamtschule auf meinem Arbeitsweg liegt.
Mein Sohn möchte zur Gesamt. Wir favorisieren das auch.
Allerdings haben die mehr Anmeldungen als freie Plätze.
Alles vollkommen nachvollziehbar, dennoch würde ich mir die Realschule und die Gesamtschule genaustens anschauen, nur von den Hausaufgaben bzw. der Betreuungszeit würde ich das nicht abhängig machen.
Habe bereits in einem anderen Kommentar geschrieben, dass wir uns alle Schulen ansehen bzw angesehen haben. Ohne das würde ich ihn nirgends einfach anmelden. Wir haben auch Schüler und Eltern gefragt.
Naja, aber zu denken, dass die Hausaufgaben dann wirklich kein Problem mehr sind halte ich für überzogen. Dein Kind wird trotzdem lernen müssen, wie du ja auch sagst. Dazu muss es auch Aufgaben machen...ich habe eher die Erfahrung gemacht, dass bei solchen Kindern es noch schlimmer ist, wenn sie denken, sie sind mit der Schule fertig, da sie ja länger bleiben als andere Schulkinder, dann aber zu Hause oft trotzdem noch lernen müssen. Außerdem denke ich nicht, dass Hausaufgaben in der Schule den gleichen Lerneffekt haben, als wenn ein Elternteil zu Hause mit dem Kind die Aufgaben zusammen macht.
In der Regel wird an Gesamtschulen das Hausaufgabenvolumen so gestaltet, dass diese im Rahmen des Ganztags bewältigt werden können (Erlasse geben das für den Ganztag auch vor) und weiterhin auch während der Schulzeit geförderte Lernzeiten stattfinden.
Ich bin Lehrerin an einer Sekundarschule in NRW, die gleiche Vorgaben und Konzepte hat wie die Gesamtschulen und habe die Erfahrung gemacht, dass die lernfaulen SuS von den Lernzeiten in der Schule profitieren. Die Gruppe wirkt strukturierend und motivierend.
Zudem haben sie in den Ergänzungsstunden direkte Ansprechpartner vom Fach.
Es betrifft vermutlich nicht die Te, viele Eltern haben jedoch nicht die Zeit oder Kenntnisse, um ihre Kinder in allen Fächern zu unterstützen. Denken wir dabei z.B. an Französisch...Auch kann man zu Hause eher dem Lernen aus dem Weg gehen und sich schlicht auf bockig bei Mama stellen...
Das kann man kaum wissen, weil das ja individuell unterschiedlich ist. Ich kenne aber Kinder, bei denen das so ist. Ich rede ja vom Lernen, nicht von den Hausaufgaben. Ich habe einfach die Erfahrung gemacht, dass die Kinder von Ganztagsschulen insgesamt weniger lernen und weniger Lust haben, auch mal zu Hause was für die Schule zu machen, weil sie eben schon täglich so lange in der Schule sind. Man darf einfach nicht denken, dass dann der ganze Stress in der Hinsicht weg ist. Ich würde das aber auch deinem Sohn erklären, dass er grundsätzlich trotz Ganztagsschule auch zu Hause öfter mal Lernen muss und Aufgaben zu machen hat. Gerade wenn er später mal Abi machen will, muss er ja gute Noten schreiben und dazu gehört in der Regel auch Lernen außerhalb des Unterrichts zu Hause.
Soweit ich weiß, müssen Gesamtschulen gleich viele Kinder mit Gymnasium, Realschul- und Hauptschulpotential aufnehmen, hierzu gibt es 3 Töpfe, die entsprechend den Schulnoten bedient werden.