Sollen gewisse soziale Teilhabe und Altervorsorge in die Höhe des Mindestlohn berechnet werden?


14.08.2024, 08:06

Private Altervorsorge und Betriebsrente sozusagen. Beide...

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Naja 0%

7 Stimmen

5 Antworten

Nein

Betriebsrente kann man überhaupt nicht berechnen, das ist eine freiwillige Leistung des Arbeitgebers.

Für eine private Altersvorsorge ist alleine der Arbeitnehmer verantwortlich. Die Höhe richtet sich nach der finanziellen Leistungsfähigkeit.

Alles andere lässt sich nur über die gesetzliche Rentenversicherung lösen. Wer aber sein Leben lang Mindestlohn verdient hat, der wird auf jeden Fall eine miese Rente haben und vor allem keine Chance auf irgendeine private Altersvorsorge. Woher sollte das Geld dafür kommen? Daher gibt es eben die Aufstockung für Rentner. Allerdings könnte man viele Rentner deutlich besser stellen, wenn man z. B. nicht endlos Geld für nutzlose Migration verpulvern würde.


FordPrefect  14.08.2024, 08:15
Allerdings könnte man viele Rentner deutlich besser stellen

Nein, weil die gesetzliche Rente eine Eigenleistung des Versicherten ist. Wer also eine auskömmliche Rente im Alter aus ihr beziehen will, muss selbst dafür Sorge tragen, ein entsprechend hohes Einkommen zu generieren zur Zeit der Beitragsleistung. Der Rest geht den Staat respektive den Steuerzahler nichts an.

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HarryXXX  14.08.2024, 08:20
@FordPrefect

Selbstverständlich greift der Staat hier ein, wobei das seitens der Rentner nicht immer wirklich erwünscht ist und war. Z.B wurden in der Vergangenheit viele Milliarden aus der Rentenkasse entfernen, um sie anderen Zwecken zuzuführen. Man könnte das auch als Diebstahl an den Rentnern bezeichnen.

Leider ist die gesetzliche Rentenversicherung keine Versicherung im eigentlichen Sinne. Denn bei einer richtigen Versicherung weiß ich, was ich am Ende für meine Einzahlung erhalte.

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FordPrefect  14.08.2024, 08:24
@HarryXXX
Selbstverständlich greift der Staat hier ein

Nein.

Z.B wurden in der Vergangenheit viele Milliarden aus der Rentenkasse entfernen,

Das ist richtig, aber die zahlt der Bund über seine Zuschüsse an die DRV wieder zurück. Den Rentenbeziehern ist hier rein gar nichts verloren gegangen. Die DRV hat keine Rücklagen; nur ein mehr oder wenger großes Schwankungspolster. Entnahmen daraus führen daher auch weder zu mehr noch zu weniger Rentenbezügen; sie führen nur dazu, dass der Bund mehr zuschießen muss. Was jeder Anspruchsberechtigte an Ansprüchen erwirbt, wird zu Beginn der Altersrente festgestellt, und kann im eigenen Rentenkonto jederzeit kontrolliert werden. Der Wert eines Entgeltpunktes wird jährlich neu festgelegt.

Man könnte das auch als Diebstahl an den Rentnern bezeichnen.

Und das ist schlicht und einfach Quatsch.

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HarryXXX  14.08.2024, 08:26
@FordPrefect

Es gibt im ganzen Land nur ein einziges Element, welches Geld in alle Systeme einbringt und das ist nun mal der Steuerzahler. Es ist ja nicht so, dass der Bund ganz plötzlich sein Geld woanders her bekommt. Bezahlen tut immer der Steuerzahler, auch wenn du das irgendwie anders definieren möchtest. Eine andere Geldquelle gibt es nämlich nicht.

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FordPrefect  14.08.2024, 08:29
@HarryXXX
Es gibt im ganzen Land nur ein einziges Element, welches Geld in alle Systeme einbringt

Das ist in Bezug auf die DRV Unsinn. Jeder Rentenversicherte leistet Beiträge zur DRV, aus denen die laufenden Renten bezahlt werden. Im Gegenzug erwirbt er Ansprüche gegen die DRV. Das ist das Grundprinzip eines Umlageverfahrens. Nur - die laufenden Einnahmen der DRV reichen nicht aus, um die Lasten der Leistungsbezieher zu decken,. Diese Lücke schließt der Bund durch seine Zuschüsse (u.a. auch für versicherungsfremde Leistungen, die die DRV auszahlen muss). Deswegen tragen aber die Versicherten in ihrwer aktiven Beitragszeit trotzden die Hauptlast der Finanzierung (was ja auch richtig ist).

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superseegers  14.08.2024, 08:43
@FordPrefect

Leider nur in Teilen richtig, jährlich landen etwa 100 Milliarden Eu an Steuergeld in der Rentenkasse. Von wegen alles vom Beitragszahler selber finanziert.

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FordPrefect  14.08.2024, 08:53
@superseegers

*seufz*
Das hat doch gar niemand bestritten. Zitat von oben:

"Nur - die laufenden Einnahmen der DRV reichen nicht aus, um die Lasten der Leistungsbezieher zu decken,. Diese Lücke schließt der Bund durch seine Zuschüsse"

So ist es eben. Die DRV schüttet zur Zeit täglich (!) fast eine Milliarde € aus. Etwa 2/3 erbringen die Beitragszahler, das letzte Drittel der Steuerzahler.

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Nein

Der Mindestlohn war und ist ein sozialpolitisch ungeeignetes sowie wirtschaftspolitisch falsches Instrument. In einem Land mit freier Aushandlung von Tariflöhnen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern torpediert er im Gegenteil die Tarifbindung, die weitaus geeigneter wäre, sichere und ausreichende Gehälter zu vereinbaren. Der Mindestlohn ist letztlich nur eine inflationsverstärkende politische Maßnahme, die die eigentlichen Probleme kaschiert.


LauwarmerKaffee  14.08.2024, 08:17

Nach deiner Argumentation dürfte es auch keine allgemeinverbindlichen Tarifverträge geben. Und es hat sich gezeigt, dass sich das bewährt hat

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FordPrefect  14.08.2024, 08:21
@LauwarmerKaffee

Nein, das hast du falsch verstanden. Es wäre eben sinnvoller, *mehr* allgemeinverbindliche TV zu erklären, um zu verhindern, dass sich immer mehr Unternehmen aus der Tarifbindung verabschieden. Der Staat muss sich in D aus den Tarifverhandlungen heraushalten. Das ist ein wesentlicher Faktor, und er hat sich mannigfaltig bewährt in den vergangenen über 75 Jahren. Der Mindestlohn wirkt hier aber der Tarifbindung entgegen, statt sie zu stützen.

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LauwarmerKaffee  14.08.2024, 08:26
@FordPrefect

Ich bin grundsätzlich ein Fan der Tariffreiheit. Aber auch des Mindestlohns, der entstand in einer Zeit als es einen Wildwuchs an sogenannten Gewerkschaften gab, die Tarifabschlüsse sehr zu Lasten der Arbeitnehmer abgeschlossen haben. Gut, die meisten davon sind mittlerweile für nicht tariffähig erklärt worden.
Es gab ja auch vorher schon Mindestlöhne in einigen Gewerken und es hat sich bewährt.
Ich teile auch deine Schlussfolgerung nicht, dass mit Erhöhung des Mindestlohnes die Inflation in entsprechender Höhe steigt. Vielmehr ist im Moment das Problem, dass der Mindestlohn schon fast so hoch ist wie das Anfangsgehalt der Gesellen in einigen Handwerksberufen

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FordPrefect  14.08.2024, 08:34
@LauwarmerKaffee
Vielmehr ist im Moment das Problem, dass der Mindestlohn schon fast so hoch ist wie das Anfangsgehalt der Gesellen in einigen Handwerksberufen

Volle Zustimmung. Hier passt - und das ist eine fatale Nebenwirkung - der Abstand zwischen einem allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn und den Einstiegsbezügen in verschiedenen Branchen nicht mehr.

Das ist aber ein tarifpolitisches Problem. Grundsätzlich sind die tariflichen Gehälter in vielen Branchen schon seit Jahren viel zu niedrig. Der Mindestlohn macht das Problem nur schlimmer, nicht besser. Hier ist in praktisch allen Bereichen mMn eine Anhebung der Eingangsbezüge um mindestens 20% erforderlich, um den Abstand wieder anzuheben. Und das wiederum ist direkt inflationsfördernd.

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Bringt nicht viel

Wann immer der Mindestlohn angehoben wird, egal aus welchem Grund, werden auch jegliche Preise angehoben. Heißt das die Steigerung des Mindestlohns im Prinzip nur die Gewinne der Unternehmen steigert und beim Angestelten real nicht mehr überbleibt als vorher. Ist ne tolle Sache wenn man inflation fördern möchte aber sonst bringt es gatt 0.


Kaen011  14.08.2024, 08:14

Nein das stimmt so nicht. Die mindestlohnerhöhungen, erhöhen zu einem gewissen prozentsatz immer den Preis aber die erhöhungen sind eben nicht 1zu1.

Wenn die Arbeitskraft mehr kostet wird der Preis erhöht damit der Unternehmer den gleichen gewinn hat. Die Importkosten der Güter bleiben jedoch fast gleich. Saatgutkosten oder andere international gehandelten güter haben z.b. praktisch nichts mit dem Mindestlohn zu tun.

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Kaen011  14.08.2024, 08:23
@suumcuique5786

Das wäre der Fall wenn ein großteil des Saatgutes in Deutschland produziert wird, das ist jedoch nicht der Fall. Saatgut wird international eingekauft und vermarktet. Da große mengen benötigt wird lohnen sich relativ schnell auch die Frachtkosten um es z.b. aus den USA zu importieren.

Das ist korrekt, weil eben die Löhnt kaum steigen. Es ist nicht der Mindestlohn der die Inflation auslößt, sondern die Wachstumsgesellschaft. Wenn die Konzerne jedes Jahr 2-4% mehr Umsatz machen müssen um sich zu halten, ist dies ohne Inflation nicht möglich.

Es geht nur darum ob beim kleinen menschen durch eine erhöhung des Mindestlohn seine kaufkraft angepasst wird oder nicht.

Tatsächlich hat sich deutschland durch denkweise wie deine von einem der bestverdienensten Länder in europa zu einem billigland nach unten durchgerungen.

Deutlich weniger der erarbeiteten Leistung in Deutschland kommt auch bei den normalen bürgern an.

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suumcuique5786  14.08.2024, 08:32
@Kaen011
Das wäre der Fall wenn ein großteil des Saatgutes in Deutschland produziert wird, das ist jedoch nicht der Fall. Saatgut wird international eingekauft und vermarktet. Da große mengen benötigt wird lohnen sich relativ schnell auch die Frachtkosten um es z.b. aus den USA zu importieren.

man bekommt zwar bei größeren Abnahmemengen im indutriellem bereich auch größere rabatte und dann mitunter auch günstiger sein dann international einzukaufen trotz lieferkosten - dennoch werven die n die Kunden weitergegeben. Kein Unternehmen bleibt auf Kosten sitzen

Das ist korrekt, weil eben die Löhnt kaum steigen. Es ist nicht der Mindestlohn der die Inflation auslößt, sondern die Wachstumsgesellschaft. Wenn die Konzerne jedes Jahr 2-4% mehr Umsatz machen müssen um sich zu halten, ist dies ohne Inflation nicht möglich.
Es geht nur darum ob beim kleinen menschen durch eine erhöhung des Mindestlohn seine kaufkraft angepasst wird oder nicht.

über das "mehr machen müssen" ließe sich streiten aber ja will man aktionäre und investoren bei laune halten müssen Gewinne steigen.

dennoch auch diese Anpassung treibt die Inflation. die unternhmen holen sich ja sozusagen über Preissteigerungen ihre Mehrkosten zurück. dadurch muss wieder der mindestlohn angeasst werden, vann werden wieder die reise angepasst und so kommt es auf lange sicht vas sich seit 1990 alle Preise durch die bank weg vervierfacht haben. Ginge es tatsächlich drum das die Kaufkraft von monetär schwächeren gehoben werden soll, dann müsste man zwangsläufig auch die Preissteigerungen limitieren oder den Arbeitsmarkt so gestallten, das ein Niedriglohnsektor keine Überlebenschancen hätte. Fakt ist aber ohne den Niedriglohnsektor könnte das aktuelle Wirtschaftsmodell weltweit nicht aufrecht erhalten weden. Also versucht man immerhin größere zahlen auf den gehaltschacks zu generieren, in der Hoffnung das, wie es auch der fall ist, die leute sich denken boah ich bekomme mehr geld, geil, und zeitgleich nicht merken das davon halt nicht mehr überbleibt

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Nein

Nein, die Erhöhung des Mindestlohnes führte ja schon, wie wir alle merken, zu einer enormen Preiserhöhung.

Nan kann in einer Gesellschaft nicht jeden schlechten bei voller Leistung mit durchziehen.

Auf Mindstlohn fallen reguläre Sozialabgaben und Steuern an.

Privat Altersvorsorge ist jedem selbst überlassen.