Meinung des Tages: 1.000€ als Prämie für Langzeitarbeitslose - was haltet Ihr von der Sonderprämie beim Bürgergeld?

Ich halte die Prämie für wenig sinnvoll, da... 74%
Ja, ich denke, dass die Prämie ein guter Anreiz ist, weil... 16%
Andere Meinung und zwar... 11%

121 Stimmen

54 Antworten

Ich halte die Prämie für wenig sinnvoll, da...

Ich bin Sprachlos darüber das so etwas überhaupt eingeführt werden soll


gutefrage 
Beitragsersteller
 08.10.2024, 11:06

Herzlichen Dank für Deine Meinungsäußerung.

Andere Meinung und zwar...

Ich spreche hier aus eigener Erfahrung: mit Anfang 40 arbeitslos geworden, erfolglos über 400 Bewerbungen geschrieben, einige "Jobfindungsmaßnahmen" des Arbeitsamtes mitgemacht, durch Glück einen 1-Euro-Job gefunden und da nach einiger Zeit in unbefristeter Maßnahme des Jobcenters bis zur Rente gearbeitet. Da ich in einer sozialen Einrichtung (ähnlich der Tafel) gearbeitet habe, hatte ich täglich mit Langzeitarbeitslosen als Kollegen und Kunden zu tun.

Ist diese Prämie Eurer Meinung nach geeignet, um Langzeitarbeitslose für eine geregelte Beschäftigung zu motivieren?

Nein, warum auch? Wer nach langer Arbeitslosigkeit (und das zählt schon nach 6 Monaten) wieder in Arbeit kommt, dem ist diese Prämie erst mal egal. Der freut sich über Kollegen, regelmäßiges Gehalt und seinen Arbeitplatz.

Denkt Ihr, dass eine solche Prämie unter regulär tätigen Arbeitnehmern zu Neid / Missgunst führen könnte?

Wenn es diese Prämie nicht ist, ist es irgendwas anderes. Die Leute gönnen einander nichts.

Welche (Förder-)Maßnahmen sind Eurer Meinung nach geeignet, um Langzeitarbeitslose wieder dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren?

Ich glaube nicht an Fördermaßnahmen. Zu viele Unternehmen sind einfach nicht bereit, gering qualifizierte oder ältere (ab 40 Jahre) Arbeitnehmer einzustellen.

Welche Konsequenzen sollte es Eurer Meinung nach für Bürgergeldempfänger geben, die Jobangebote permanent ablehnen und wenig Motivation mitbringen?

Keine. Wer nicht arbeiten will und mit dem bißchen Bürgergeld auskommt, den kriegt man auch nicht motiviert oder durch Zwangsmaßnahmen zur Arbeit.


gutefrage 
Beitragsersteller
 08.10.2024, 11:25

Danke für die ausführliche Antwort.

Ich halte die Prämie für wenig sinnvoll, da...

Dieser Anreiz suggeriert doch, dass es eine beträchtliche Anzahl von Leuten gibt, die nicht arbeiten wollen. Die Frage sei demnach gestattet, ob dem denn so ist (?).

Hier wird m.E. an den falschen Stellschrauben gedreht. Arbeit soll sich lohnen und der Unterschied zum Bürgergeld stärker ausfallen (als ein paar hundert Euro). Ich plädiere viel eher dazu, dass den Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto bleibt, etwa durch weniger Lohnsteuerzahlungen.

Es wird sich ja ohnehin beklagt das die Kaufkraft so gering sei. Wieso nicht denen etwas mehr gönnen, die täglich früh aufstehen und einer Arbeit nachgehen, anstelle diese immer weiter zu schröpfen, sodass Bürgergeld für so manche tatsächlich eine lukrative Alternative darstellt.

Die Ampel-Regierung ist halt leistungsfeindlich.


Vitanex  08.10.2024, 11:30

Bezweifle ich stark, dass das Plakat echt ist.

Lobsang2024  08.10.2024, 11:38
@Vitanex

Ist aber so. Dieses Jahr wurden solche Plakate in Berlin aufgestellt... vom Jobcenter.

Lobsang2024  08.10.2024, 11:45
@Vitanex

Du hattest recht. Bin leider darauf reingefallen. Danke das du mich darauf aufmerksam gemacht hast (Bild folglich entfernt).

Ich halte die Prämie für wenig sinnvoll, da...

Erinnert mich an meine Grundschulzeit.

So ein richtiges kack Kind das nur scheiße gebaut hatte, nie mit gearbeitet hatte, keine Hausaufgaben und nur 6er. Wurde belohnt wenn er einmal seine Hausaufgaben hatte, während alle anderen ganz normal gearbeitet hatten und nichts bekommen hatten.

Nein der hatte sich dann nicht gebessert, immer wenn er nh Belohnung wollte hatte er halt von anderen abgeschrieben und das wars.

Und so wird es mit den ganzen faulen. Kurz arbeiten, geld abstauben und wieder weg.

Warum immer solche belohnen die es eindeutig nicht verdient haben?

Ich halte die Prämie für wenig sinnvoll, da...

Ich habe selber mal bei mir durchgerechnet: Obwohl ich eine Ausbildung+2 Jahre berufsbegleitende Fortbildung habe, hat ein Arbeitsloser im Endeffekt mehr zum Leben übrig als ich. Warum soll er denn nun auch noch eine Prämie fürs Arbeiten erhalten?

Alternativer Vorschlag:

Grundsätzlich müssen alle Arbeitslosen (Ausnahmen wie schwere Erkrankung kann es natürlich geben) jeden Morgen bei Standort x erscheinen und anschließend im Wohle der Gesellschaft arbeiten. So könnten diese beispielsweise Grundschulkinder bei dem Weg zur Schule helfen etc. Denn: Wo keine Leistung, da keine Gegenleistung. Die Arbeitslosen bleiben so in einem geregelten Tagesablauf, haben aber vielleicht auch eher den Elan, auf einen anderen Job.

Sollte es so bleiben wie bisher, so sollten die Arbeitslosen die erhaltenen Gelder (bei z.B. ab mehr als 6 Monate Arbeitslosigkeit) zurück zahlen müssen. Das schreckt dann hoffentlich endlich ab.

Was mich aber am meisten aufregt:

Zum Ruhestand hat derjenige, welcher 40 Jahre (Entschuldigung für die Formulierung!) mit dem Arsch Zuhause gesessen hat, genauso viel wie derjenige, welcher 40 Jahre ununterbrochen gearbeitet hat. Spätestens im Alter muss sich Fleiß bemerkbar machen.

Vorschlag deshalb hier:

Jeder Mitarbeiter, welcher xyz pro Monat arbeitet, erzählt Zusatzpunkte und das unabhängig vom Einkommen. Diese Punkte werden dann anschließend auf Mindestrente x draufgerechnet. Hierdurch würde keine Jobgruppe bevorzugt, aber grundsätzlich zu Fleißim Allgemeinen angeregt werden. Bei z.B. pflegenden Angehörigen könnte man sich hier dann auch noch einen bestimmten Punktezusatz überlegen.

Was haltet ihr von den Vorschlägen?

Über begründete Rückmeldungen von euch würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Sasnrw (29 Jahre, w)