Hallo,
ich habe mich leider zum dritten Mal in meinem langen Leben unglücklich verliebt. Als ich jung war, war das ein schönes, aufregendes Gefühl, weil ich Hoffnung hatte. Jetzt bin ich 40J. und bei dem Mann habe ich definitiv Null Chancen. Ich hätte nicht gedacht, dass es mir in diesem Alter noch passieren kann. Dazu muss ich sagen, dass ich sehr einsam bin. Ich habe zwar ein Kind und bin verheiratet, mein Mann steht aber höchstwahrscheinlich gar nicht auf Frauen, wir sehen uns im Alltag kaum, besprechen nur die notwendigsten Sachen, schlafen getrennt. Diese Einsamkeit war wahrscheinlich die Ursache, nun ist es passiert. Mein Lieblingsessen schmeckt nicht mehr ;), ich schlafe nicht mehr, liege stundenlang wach im Bett, weine fast die ganze Zeit, zum Teil auch im Büro und in der Bahn, ich habe richtige Herzschmerzen: tatsächlich Schmerzen in der Brust, bin so unglücklich. Und ich schäme mich auch dafür, eigentlich bin ich zu alt für sowas.
Nun habe ich hier im Forum ähnliche Berichte gelesen: Es wird geraten, sich abzulenken, Abstand zu halten oder sich den Auserwählten schlecht zu reden. Abstand kann und will ich nicht halten, ich sehe den Mann regelmäßig beruflich und ich will ihn auch sehen. Ablenkung funktioniert nicht, Shoppen, Lesen, Musik hören, nichts macht mir jetzt Spaß, nichts kann mich ablenken. Schlecht reden geht auch nicht: habe noch nichts an ihm gefunden, was schlecht wäre. Er hat eine völlig andere Lebenseinstellung und Weltanschauung, so dass eine Beziehung niemals auf Dauer bestehen würde, aber wie gesagt: er würde sowieso niemals etwas von mir wollen, er scheint mich zu mögen, mehr kann da aber nicht entstehen.
Ich finde das alles so schlimm, so peinlich und traurig, wie konnte mir sowas passieren. Es muss eine Methode geben, den Verstand wieder einzuschalten. Ich bin ein vernünftiger, bodenständiger, praktisch veranlagter Mensch. Es hilft mir schon ein wenig, wenn ich mir vorstelle, wie unangenehm es für ihn wäre, wenn er davon erfahren würde. Dazu muss ich sagen, dass er ein paar Jahre jünger ist als ich. Ich stelle mir vor, wie ich mich in dieser Situation fühlen würde, was das für Gefühle auslöst. Das hilft aber nicht auf Dauer... Wenn ich ihn treffe, genieße ich die Zeit, danach geht es mir furchtbar schlecht. Es gibt nichts Schönes daran, es ist eine Katastrophe, eine Qual.
Wer hat sich erfolgreich sowas ausgeredet? Ich glaube fest daran, dass man mit Verstand viel verändern kann, nur leider habe ich im Moment nur Chaos im Kopf. Hat jemand von euch brauchbare Tipps für mich? LG