Einem sterbenskranken Menschen lieben: Was soll ich tun?

Ich habe einen Mann kennen gelernt und mich in ihm verliebt. Dabei bin ich sein Alltagsbegleiterin und betreue ihn täglich. Er liebt mich auch. Doch unsere Liebe hat keine Zukunft. Er hat MS im Endstadium. Liegt nur noch an Schläuchen in Windeln. Seit Jahren begleite ich ihn in Pflegeheim und sehe wie er immer mehr abbaut. Derzeit kann er kaum noch sprechen und mich sehen. Essen und Trinken kann er schon lange nicht mehr. Spazierfahrten in Rollstuhl wie früher sind derzeit kaum noch möglich.

In meiner Freizeit denke ich oft an ihn und Frage mich: Warum habe ich ihn nicht früher getroffen als er, jung, gesund und schön war? Dann hätte ich mit ihm das Leben genossen. Wir hätten vor der Krankheit geheiratet. Dabei schaue ich seine alten Fotos an als er top fit war mit seinen Ex-Freundinnen, Bundeswehrfotos und lebe in nostalgischen Stimmung. Das macht mich aber traurig, dass ich ihn so spät kennen gelernt habe mit Anfang 40 und ich single Anfang 30.

Er war ein toller Mensch, immer für seine Freunde da, lieb, nett, lustig, unterhaltsam. Charmant und Intelligent. Jetzt ist er ein Schatten seiner selbst.

Ich gebe ihm Zärtlichkeiten und Küsse. Jeden Tag wo ich ihm ein Lächeln schenke ist ein schöner Tag. Wir verstehen uns in letzter Zeit auch ohne Worte. Aber ich leide darunter sehr wenn wir uns wieder trennen oder wenn es Tage gibt wo er überhaupt nicht reagiert.

Was soll ich machen?

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Würdet ihr euch von diesem Mann trennen?

Er liebt seine Frau und Kinder wirklich. Er sorgt dafür, dass sie die beste materielle Versorgung erhalten. Er schuftet jahrelang hart für seine Familie, opfert dadurch auch seine Gesundheit. Seine Familie hat eine schöne Villa, sie sind gut Ernährt. Er zahlt viel für die Bildung seiner Kinder. Dieser Mann ist gut im Bett und der beste Handwerker für sein Haus. Er hilft sogar seiner Frau in der Küche und Haushalt.

Aber er ist ein schwerer Choleriker und Patriarch. Er kann sich weder an seiner Familie bedanken wenn sie ihm was gutes tun noch kann er nicht seine Kinder loben. Dafür kann er eine Menge Kritik austeilen. Bei Fehlern und Missverständnissen erniedrigt er seine Familie mit Wörtern oder Beschimpfungen.

Ob Essen, Kleidung, Möbeln so hat er es gern wenn die ganze Familie seinen Geschmack teilt. Wenn es ihm nicht passt, dann nörgelt er herum bis es zum Streit endet wenn man mit ihm darüber diskutiert. Er schaltet auf Stur und verträgt keine Diskussionen.

Er lebt ein starrsinniges Leben und ist sehr traditionell geprägt. Er hat die Einstellung, dass jede Frau versucht ihren Mann zu dominieren. Deswegen muss ein Mann sich dagegen wehren und ein Mann bleiben. Er ist der Zucker für die Nachbarn, aber der Salz für die Familie in sein Benehmen.

Würdet ihr euch von ihm trennen auch trotz der gemeinsamen Kinder?

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