Es geht um die Promotion neben der Arbeit. Durch Beziehung habe ich einen Zweitgutachter für meine Doktorarbeit gefunden (er kann nur Zweitgutachter sein, da er lediglich an einer Hochschule und nicht an einer Uni ein Prof ist). Er seinerseits hat aber einen Erstgutachter aus einer Uni für meine Arbeit gefunden.
Seitens meines Arbeitgebers gibt es keine Probleme: Bereits im Juli hatten wir schon die Gespräche mit dem Zweitgutachter. Meine Vorgesetzten sind bereit, mir 1-2 Werktage einzuräumen (mit einer nicht so hohen Gehaltskürzung), sodass ich die 1-2 Tage plus Samstag dann der Doktorarbeit widmen könnte.
Ein Problem liegt seitens der Uni. Das Thema der Doktorarbeit liegt im Fachbereich A (ich habe auch den Master im Fachbereich A). Doch die beiden Profs kommen aus dem Fachbereich B (was eng mit dem Bereich A verwandt, jedoch nicht dasselbe ist). Der Prüfungsausschuss hat demnach das Problem, die Arbeit anzumelden. Deswegen wird von den beiden Profs nach alternativen Unis gesucht, wo dieser Ausschuss weniger streng ist.
Ein weiteres und meiner Meinung größeres Problem ist die mangelnde Verbindlichkeit der beiden Profs. Den Zweitgutachter hatte ich bereits im Herbst mehrmals kontaktiert und nach Neuigkeiten gefragt. Jedoch ist es mehrfach passiert, dass er über einen Monat nicht auf meine Mail geantwortet hat! Auch die Telefonate mit ihm sind sehr schwierig, denn in den seltenen Fällen wo ich ihn erreichen konnte, war es sehr schwer, ihm zu folgen. Er redet viel, jedoch bei weitem nicht zur Sache und es ist schwer, da Konkretes herauszuhören. Er ist nicht mehr der jüngste, könnte also an einer leichten Demenz liegen.
Beim Erstgutachter sieht es noch schlimmer aus: Ich durfte ihn bisher nichtmals kennenlernen und alle meine Versuche, ihn zu erreichen, blieben ohne Erfolg.
Diese ganze Geschichte läuft schon gut 7 Monate (seit Anfang Juli)! Selbst wenn bald ein Wunder passieren sollte, indem meine Doktorarbeit angemeldet wird, sie mich kontaktieren und ich damit beginnen könnte, bin ich über eine Zusammenarbeit mit den beiden nicht mehr enthusiastisch. Ihre mangelnde Zuverlässigkeit und Ansprechbarkeit, die schon in dieser Anfangsphase eine große Rolle spielt, könnte sich im Lauf der eigentlichen Promotion zum großen Verhängnis entwickeln. Dabei ist die Promotion neben der Arbeit schon schwer genug.
Je mehr Zeit also vergeht, desto weniger will ich das. Andererseits wäre es sehr schwer, andere Profs zu finden, die sich darauf einlassen würden, einen arbeitenden Doktoranden (oder Doktoranden auf Teilzeit) zu begleiten. Diese habe ich wie gesagt durch Vitamin B gefunden. Wie seht ihr das? Lohnt sich das noch? Würdet ihr es trotz der bereits an der Stelle auftretenden Schwierigkeiten durchziehen wollen (wenn es mal beginnt)?