Unordentliche, aber lernresistente Mitbewohner - was tun?

Heyhey,

Ich lebe in einer 4er WG (2 Männer, 2 Frauen) und hab ein großes Problem mit meiner Mitbewohnerin.

Die 2 Jungs haben schon öfter ihre Sachen nicht weggeräumt oder mal was verschimmeln lassen oder einen Putzdienst vergessen. Was ja mal passieren kann- Betonung auf mal.

Nun passiert das gleiche bei meiner Mitbewohnerin, aber halt ständig. Ich hab sie bereits öfter drauf angesprochen, die ersten male sehr empathisch und rücksichtsvoll- aber sie ändert einfach nichts. ständig liegen ihre obstreste im Wohnzimmer, verschimmeltes Gemüse in der Küche, benutztes/ stark verschmutztes Geschirr überall, so dass ich mich in den Räumlichkeiten wo wir uns alle zuhause fühlen sollten sehr unwohl fühle.

Nun hab ich sie mal etwas bestimmter drauf angesprochen.

Ihre Reaktion war: "Warum unterscheidest du zwischen den anderen beiden und mir?" (weil es bei dir wirklich überhand nimmt) "Das ist aber nicht nett!" (dass du hier einen Biohazard erschaffst auch nicht...) "Warum räumst du es dann nicht weg wenn es dich so stört?" (no comment)

Zudem meinte sie dann dass die beiden Herren ja auch nicht so auf Kleinigkeiten achten wie ich und dass ich ja die einzige wäre mit so einem ausgeprägten sauberkeitsempfinden (aka "ich will kein Ungeziefer etc in der Wohnung und nicht im Dreck leben). Auf meine Anmerkung dass man in einer WG aufeinander eingehen müsste bat sie mich, doch mein Sauberkeitsempfinden anzupassen (was bullshit ist, da die beiden jungs auch meistens Wert auf Sauberkeit legen) und hat noch kackendreist gelogen (von wegen "ich mach die Küche immer sauber wenn ich da war! ich koche doch nie was!" was faktisch falsch ist) und versucht mir zu verklickern dass ich (Achtung überspitzt!) der böse haustyrann bin der allen hier mein übertriebenes sauberkeitsbedürfnis aufzwingt und ganz doll gemein zu ihr ist :(

(es muss für mich nicht klinisch sauber sein. Mir reicht es wirklich wenn es ansatzweise ordentlich ist und man nicht beim reinkommen das kalte kotzen kriegt, weil z.B. Obst herumliegt, das bereits so verschimmelt ist, dass es Staub bildet).

So das war jetzt VIEL Text, sorry for that.

Aber

1. Bin ich wirklich der "bad guy" nur weil ich es satt hab, die Mutti für eine Person zu spielen die im Endeffekt nichts an ihrem Verhalten ändert (aka 1 woche nachdem sie auf Hinweis hin zB was aufräumt macht sie das gleiche noch mal)

2. Wie soll ich damit umgehen?

3. Wir sind alle gleichberechtigt im Mietvertrag, aber sie hat schon Ärger weil sie mal eine Monatsmiete nicht gezahlt hat - besteht die Möglichkeit, dass sie irgendwie gekündigt werden kann wenn alle stricke reißen?

Ich bedanke mich ganz lieb bei allen die das gelesen haben und für eure antworten <3

Haushalt, Menschen, WG
Sollte ich von meinem Mitbewohner wegziehen?

Hallo zusammen,

Vor kurzem bin ich mit einem Freund zusammen gezogen, da ich Burnout hatte und mir allein wohnen erstmal schwerfallen könnte. Er war auf der Suche nach einem Mitbewohner, aber im Freundeskreis, also hat es gepasst. Wir wohnen nur sehr eng auf einem 20qm-Zimmer zusammen, da wir aktuell keine günstigere Alternative im Umkreis finden.

Zum Kontext haben wir beide Depressionen und ich denke einfach, dass sein Verhalten auch daher kommt, weshalb ich auch nicht so "böse" über ihn reden möchte. Er ist bereits in Therapie und geht auch regelmäßig hin. Ich habe ihn immer als sehr bodenständig und verantwortungsvoll gesehen, vor allem weil ich ihn schon mehrere Jahre kenne. Leider musste ich hier das Gegenteil feststellen.

Er ist super laut und benimmt sich teils wie ein Kind. Ich will echt nicht gemein sein, aber so kann ich es nur am besten beschreiben. Seine Hygiene und seine Ordnung sind wünschenswert. Er riecht oft, wäscht sich nicht die Hände, benutzt denke ich auch einfach oft kein Toilettenpapier, geschweige den seife. Wenn ich ihn frage, sagt er, er macht es, aber ich merke ja durch das Zusammenwohnen, dass er mich dabei anlügt. :/

Er hat keine Ahnung, wie man eine Wohnung pflegt oder worauf man achten muss, was mich sehr gewundert hat, weil er bereits davor in einer WG gewohnt hatte. An sich ist das nicht schlimm, ich habe ihn alles nötige gezeigt und erklärt. Jedoch hat es mich schon sehr gewundert, dass er eine step by step Anleitung brauchte, wie man Sachen sauber macht.

Ich habe gemerkt, dass er alles immer sehr 'halbherzig' macht, nie gründlich, und man merkt, dass er sichtlich genervt davon ist und auch gar keinen Bock auf die Hausarbeit hat. Wer hat das schon? Aber es muss gemacht werden. :/ Im Grund endet es immer damit, dass ich es danach nochmal richtig mache. Ich räume ihm auch sehr oft viel hinterher und übernehme Dinge, die er einfach nicht macht, weil er sonst schnell überfordert oder frustriert ist.

Er wird auch sehr schnell überfordert, wenn ich Kritik gebe. Ich mache es deshalb schon sehr mitfühlend, freundlich und vorsichtig. Er weint dann oft deswegen direkt, jedoch ohne sich zu entschuldigen oder ein "ich versuche es besser zu machen", er lässt mich dann mit einem schlechten Gewissen zurück, ihm weh getan zu haben und er will später dann auch nicht mehr darüber reden.

Er wird bei den kleinsten Dingen super aggressiv, manchmal habe ich wirklich Angst vor ihm. Ich versuche immer ruhig mit ihm zu reden und ihm zu helfen oder eine Lösung zu finden. Aber er schlägt alles ab und lässt seinen Frust dann oft an mir aus, entschuldigt sich danach aber auch nie, selbst wenn ich ihn später darauf anspreche, ist er überfordert und redet nicht mit mir. :/

Den ganzen Tag sitzt er nur am PC und macht sonst nichts. Teilweise schaut er eine Serie nach der nächsten und will auch immer bis Ende der Folge gucken, auch wenn er erst 3 min in der Folge ist. Weshalb ich oft warten muss, damit ich mich schlafen legen kann. Mein Schlafrhythmus ist oft kaputt, weil er immer die Nächte bis 2-3 Uhr wach bleiben will oder komplett durchmacht, weil er ansonsten verschläft. Ihn wecken darf ich jedoch auch nicht, falls es dazu kommt, weil dann fühlt er sich abhängig von mir.

Ich habe mich daraufhin mal mit dem damaligen Mitbewohner unterhalten und er konnte mir nur in allem, was ich oben schon erwähnt habe, zustimmen. Er sagte, dass er das auch so erlebt hatte, und es schon immer mit ihm so war. Sein damaliger Mitbewohner musste auch ständig alles für ihn übernehmen, er hat sich dann oft mit seiner Depression entschuldigt, aber selbst nie versucht etwas zu ändern.

Das Problem ist, dass er langsam auf mich abfärbt. Ich sitze auch nur noch vor dem Bildschirm, was mir gar nicht ähnlich sieht. Meine Ernährung hat sich ihm auch total angepasst und ich ernähre mich deshalb nur noch oft von instant Sachen und generell sehr ungesund. Ich werde mittlerweile auch echt schnell wütend auf mich selbst und ich bin aber eigentlich nie so gewesen, was mir persönlich auch sehr Angst macht. Ich merke, wie ich wieder immer erschöpfter werde und oft wieder so kaputt bin. Ich habe deshalb Angst, dass ich wieder im Burnout lande.

Aktuell bin ich am Überlegen, ob ich einfach wieder ausziehe. Ich würde bei Freunden auch zur Not unterkommen können. Jedoch sagte er mal, dass er nicht fähig ist allein zu wohnen, und sonst könnte er auch nicht wirklich irgendwo hin.

Ich habe deshalb das Gefühl, dass ich ihn damit komplett in Stich und allein lasse, aber mein Umfeld sagt mir oft, dass ich hier unbedingt raus sollte, weil es mir mental immer schlechter geht. Sie sagen, ich soll da mehr auf mich achten, aber ich habe Angst, dass ich egoistisch Handel und dass er mich vllt. am Ende sogar deswegen gar nicht mehr mag. Gerade weil er so schnell Aggressiv wird.

Ich bin ratlos und weiß nicht, was ich machen soll. Was würdet ihr mir raten? :/ Vielen Dank im Voraus!!

Freundschaft, wohnen, WG

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