Wie schaffe ich es "normal" zu sein?

Hallo:)

Ich weiß, es gibt eigentlich kein normal als Standart, an den sich alle anpassen können/ sollen, aber ich komme immer wieder in Situationen, die nicht als normal empfunden werden und die ich gerne ändern würde. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen, wenn ich versuche meine Empfindungen in Worte zu fassen.

Ich bin um die 25 Jahre alt und bekomme immer wieder von meinen Freunden und bekannten vermittelt, dass meine Gedanken nicht normal sind. Als ich z.B. gefragt wurde, ob ich nach draußen gehen möchte, oder ob mir kalt ist, wusste ich erstmal nicht, was ich antworten soll, weil für mich zwei entgegengesetzte Antworten Aussagen in der Frage waren. Mir war zwar kalt, aber ich wollte auch raus...Das habe ich dann auch versucht zu erklären...Mein Gegenüber meinte dann aber nur, dass ich mich nicht immer rausreden solle.

Solche Gespräche habe ich mit verschieden Personen mehrmals am Tag. Und meistens wird gesagt, ich soll einfach Ja oder Nein sagen, aber ich finde das so schwierig, weil jede Situation ein bisschen anders ist und nicht in gleiche Antwortstrukturen passen. Mittlerweile würde ich am liebsten gar nicht mehr reden. Auch wenn ich irgendwo unter vielen Menschen bin, bekomme ich Angst und denke das ich irgendwas mache, was nicht der Norm entspricht (was auch ca. jedes dritte mal passiert, weil ich ein Glas fallen lasse, gegen eine Oma laufe, an der Kasse nicht weiß, wie ich bazahlen soll etc.)

Könnt ihr mir vielleicht aus dieser kurzen Beschreibung vielleicht schon sagen, was nicht mit mir stimmen könnte? Ich würde es gerne ändern, aber ich schaffe irgendwie nicht...

Angst, Mädchen, Beziehung, Psychologie, Soziales, Umfeld, normal
Habt ihr auch das Gefühl, dass die Gesellschaft immer unhöflicher wird?

Keine Ahnung ob ich mir das nur einbilde, aber seit 2020 hab ich so das Gefühl die Leute reagieren immer genervter, unhöflicher und sind auch irgendwie viel ungeduldiger als früher. Also davor war es natürlich alles andere als perfekt, aber ich hab so das Gefühl, dass es aktuell besonders schlimm geworden ist. Gerade was die Kommunikation mit irgendwelchen Ämtern angeht. Oder heute morgen erst als ich die Sachbearbeiterin meines gemeldeten Rechtsfalls angerufen habe und fragen wollte warum ich dafür keinen Rechtsschutz bekomme, klang sie so pampig und genervt, als ob ich das alles aus dem Effeff wissen müsse. Oder vor ein paar Monaten als ich im Kaufland an einer dieser Kassen war wo man die Ware selbst einscannen kann. Da hat die Kasse wo ich war nach der dritten Ware nix mehr eingescannt und als ich weit und breit kein Personal sah um mir zu helfen, hab ich die Kasse halt wechseln wollen und sobald ich mich von der defekten Kasse entfernt habe kam plötzlich wie aus dem nichts eine Mitarbeiterin ums Eck und hat mich fast schon angeschrien, dass ich nicht einfach so eine andere Kasse benutzen darf, was dann zu einer verbalen Auseinandersetzung geführt hat.

Da kommt man sich so vor als wäre der asoziale Umgangston den man aus dem Internet kennt, irgendwie in das analoge Leben durchgesickert. Auch zuhören können die Leute immer schlechter. Reden selbst ganz gerne wie ein Wasserfall und erwarten, dass man ihnen sein Gehör schenkt, aber wenn man dann selbst mal redet gibt's hier und da mal ein pseudo-verständnisvolles/interessiertes "mhm" obwohl die Person eher geistesabwesend wirkt und sich wahrscheinlich denkt "blabla mir doch egal".

Was meint ihr, ist das erst seit ein paar Jahren so geworden, oder bilde ich mir das nur ein, oder bin plötzlich sensibel geworden? Ich bin übrigens erst 27 Jahre alt, also hab ich jetzt nicht so viel Lebenserfahrung um sukzessive einen Vergleich mit "den guten alten Zeiten" anzustellen, aber früher war es irgendwie nicht so heftig bzw. fast allgegenwärtig.

Was glaubt ihr woran das liegt?

Ja, der Umgangston hat sich deutlich verschlechtert. 100%
Deine soziale Wahrnehmung hat sich wahrscheinlich verändert. 0%
Verhalten, Kommunikation, Psychologie, Benehmen, Gesellschaft, Gesellschaftskritik, Soziales Verhalten, Soziologie, Umfeld
Ist das für euch eine Freundschaft oder ist das schon was anderes?

Eine Freundin von mir, die ich seit vielen Jahren kenne und mit der ich früher viel Zeit verbracht habe, hat seit längerem angefangen mich nur anzurufen, sobald sie mich um ein gefallen bitten,- oder sich bei mir „ausheulen“ kann. Etc. Sie ruft mich an, sobald sie streit, mit ihrem Freund hat, sie sich schlecht fühlt und sie sich bei mir "auskotzen" kann oder wenn sie von der Arbeit sich auf dem Weg nach Hause macht.

Sie erzählt mir öfters, wie toxisch andere Menschen aus ihrem Umfeld sind und dass sie das Gefühl hat, das die viele Menschen und das Leben selbst gegen sie sind. (Zu ihrer Person. Sie ist übergewichtig, sie war schon als Kind früher oft aggressiv gewesen und hat bis heute ein großes Mundwerk.)

Sie geht Arbeiten, aber vernachlässigt ihr Haushalt. Sie sucht ständig einen Grund und eine Rechtfertigung weshalb sie das nicht macht. Mal ist es wegen ihr Übergewicht, mal wegen der Arbeit. Mal sagt sie das es sowieso nichts bringen würde, da es sowieso nach einem Tag wieder alles dreckig sein wird und ihr Freund (ist älter als sie) würde ihr dabei auch nicht helfen. Er sitzt zu Hause herum und zockt nur.

Ich habe ihr viel beim Haushalt geholfen, aber ihre Wohnung ist am nächsten tag wieder dreckig geworden. Viele haben ihr oft beim Haushalt geholfen und es hatte nicht lang bei ihr gehalten. Sie redet auch viel negativ über ihre eine Freundin, aber steht mit ihr in Kontakt.

Ist sie eine echte Freundin? Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Würdet ihr, ihr weiter helfen oder würdet ihr euch von ihr abwenden?

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