Der Kapitalismus führt notwendigerweise zu Egoismus.

Die Freiheit in der Marktwirtschaft bezeichnet in erster Linie die Freiheit des Privateigentums. Das bedeutet, dass jeder Mensch über sein Quantum Eigentum verfügt und damit als Privateigentümer in das gesellschaftliche Leben tritt. Hierbei ist Privateigentum ökonomisch gemeint.

So muss nun jeder, um Geld zu verdienen und in der Marktwirtschaft zu überleben, mit seinem Quantum wuchern. Dabei ist der maximale Nutzen des Einen mit dem maximalen Schaden des Anderen verbunden. Das beginnt bereits beim einfachen Warentausch: Der Bäcker versucht sein Brötchen so teuer wie möglich zu verkaufen, der Käufer möchte es so billig wie möglich haben. Das geht bis zur Arbeitswelt: Bekommt Person A einen Job, kann ihn eine andere nicht mehr bekommen. Bekommt Person B eine Beförderung, kann sie Person X nicht mehr bekommen. So wird das gesellschaftliche Leben in der Marktwirtschaft komplett über die Konkurrenz definiert, in welcher jeder zwecks eigener Erhaltung und eigenem Reichtum darauf angewiesen ist, so egoistisch wie möglich zu sein.

Es wird zwar immer gerne gesagt, dass die Menschen egoistisch seien und deshalb der Kapitalismus die beste Wirtschaftsweise sei. Warum, selbst wenn das so wäre, wäre es dann sinnvoll, genau ein System zu etablieren, in welchem der Egoistischste belohnt wird? Es verhält sich offensichtlich anders: Das System formt die Menschen, nicht die Menschen das System.

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Indem du anklagst, dass die Meinung der Bürger nach der Wahl nichts mehr zähle, gehst du davon aus, dass die bürgerliche Demokratie genau das zu leisten habe: Die Erfüllung des Wählerwillens. Das ist aber überhaupt nicht Aufgabe der bürgerlichen Demokratie. Der populäre Satz "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus" wird in den Imperativ "Die Staatsgewalt muss dem Volke dienen" übersetzt. Die Politiker sind nach der Wahl gesetzlich ihrem Gewissen, nicht dem Wähler, verpflichtet. Es zählt nur noch das, was Deutschland voran bringe - was das dann genau sein soll, ist eine andere Frage.

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Die AfD tritt an als eine weitere Partei, welche sich auserkoren fühlt, Volk, Staat und Deutschland zu retten.

1. Die AfD verspricht, im Gegensatz zu den verhassten Altparteien, endlich seine Wahlversprechen einzuhalten und im Namen des ”Deutschen Volkes“ zu regieren. Von vielen werden sie dann gewählt, weil sie sich von der etablierten Politik betrogen fühlen. Warum? Weil sie erwarten, dass in einer bürgerlichen Demokratie der gewählte Repräsentant das umsetzen muss, was die Bürger von ihm wollen. Dabei wird der populäre Spruch „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“ in den Imperativ „Die Staatsgewalt hat dem Volke zu dienen“ übersetzt. Politikern, welche per Gesetz bereits ausschließlich ihrem freien Willen unterworfen sind, wird nun abverlangt, den Wählerwillen zu erfüllen. Da zeigt sich ja bereits das nächste Problem: Ein einfaches Kreuz bei der Wahl ist doch nichts als eine Abstraktion des gesamten Willens. Aus dem Kreuz wird doch überhaupt nicht ersichtlich, was der Wähler nun für einen Willen hat, welche Koalitionen er sich wünscht usw. usf. Anstatt also anzuerkennen, dass die bürgerliche Demokratie überhaupt nicht dafür da ist und auch in einer von absolut gegensätzlichen Interessen geprägten Gesellschaft nicht in der Lage ist, alle Interessen unter einen Hut zu bringen, wird die AfD gewählt, welche verspricht, es anders zu machen. Das das schliesliche Regierungsprogramm der AfD schlussendlich auch wieder danach gehen wird, was für Deutschland das Beste sei, - und das Staatsinteresse fällt bekanntlich nur sehr selten mit dem des Menschen zusammen - ist vielen nicht ersichtlich.

2. Die AfD verspricht, das "deutsche Volk" zu retten. Was dieses deutsche Volk sein soll? Eine Identifikation über die gleiche Staatsangehörigkeit. Mehr nicht. Deshalb seien wir alle eins - nicht nur nach Gedanken rechter Parteien, sondern eigentlich aller bürgerlichen Parteien. Es findet eine maßlose Abstraktion statt; und zwar eine Abstraktion von allen Unterschieden und der Konkurrenz, in welcher sich die Menschen in diesem so scheinbar homogenen Volk befinden. Wir treten in der Marktwirtschaft als Konkurrenzsubjekte auf, bei welchem der maximale Nutzen des Einen den maximale Schaden des Anderen beinhaltet. Das fängt beim einfacheren Warentausch in der Bäckerei an und endet bei der Jobsuche. Unser gesamtes gesellschaftliches Verhältnis wird über Konkurrenz geregelt. Das es da, neben allen sozialen Unterschieden, kein verbindliches “Wir“ zwischen so vielen Menschen geben kann sollte ersichtlich sein.

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Die AfD tritt an als eine weitere Partei, welche sich auserkoren fühlt, Volk, Staat und Deutschland zu retten. Wofür tritt sie im Groben, wieso wird sie gewählt und was ich davon halte:

1. Die AfD verspricht, im Gegensatz zu den verhassten Altparteien, endlich seine Wahlversprechen einzuhalten und im Namen des ”Deutschen Volkes“ zu regieren. Von vielen werden sie dann gewählt, weil sie sich von der etablierten Politik betrogen fühlen. Warum? Weil sie erwarten, dass in einer bürgerlichen Demokratie der gewählte Repräsentant das umsetzen muss, was die Bürger von ihm wollen. Dabei wird der populäre Spruch „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“ in den Imperativ „Die Staatsgewalt hat dem Volke zu dienen“ übersetzt. Politikern, welche per Gesetz bereits ausschließlich ihrem freien Willen unterworfen sind, wird nun abverlangt, den Wählerwillen zu erfüllen. Da zeigt sich ja bereits das nächste Problem: Ein einfaches Kreuz bei der Wahl ist doch nichts als eine Abstraktion des gesamten Willens. Aus dem Kreuz wird doch überhaupt nicht ersichtlich, was der Wähler nun für einen Willen hat, welche Koalitionen er sich wünscht usw. usf. Anstatt also anzuerkennen, dass die bürgerliche Demokratie überhaupt nicht dafür da ist und auch in einer von absolut gegensätzlichen Interessen geprägten Gesellschaft nicht in der Lage ist, alle Interessen unter einen Hut zu bringen, wird die AfD gewählt, welche verspricht, es anders zu machen. Das das schliesliche Regierungsprogramm der AfD schlussendlich auch wieder danach gehen wird, was für Deutschland das Beste sei, - und das Staatsinteresse fällt bekanntlich nur sehr selten mit dem des Menschen zusammen - ist vielen nicht ersichtlich.

2. Die AfD verspricht, das "deutsche Volk" zu retten. Was dieses deutsche Volk sein soll? Eine Identifikation über die gleiche Staatsangehörigkeit. Mehr nicht. Deshalb seien wir alle eins - nicht nur nach Gedanken rechter Parteien, sondern eigentlich aller bürgerlichen Parteien. Es findet eine maßlose Abstraktion statt; und zwar eine Abstraktion von allen Unterschieden und der Konkurrenz, in welcher sich die Menschen in diesem so scheinbar homogenen Volk befinden. Wir treten in der Marktwirtschaft als Konkurrenzsubjekte auf, bei welchem der maximale Nutzen des Einen den maximale Schaden des Anderen beinhaltet. Das fängt beim einfacheren Warentausch in der Bäckerei an und endet bei der Jobsuche. Unser gesamtes gesellschaftliches Verhältnis wird über Konkurrenz geregelt. Das es da, neben allen sozialen Unterschieden, kein verbindliches “Wir“ zwischen so vielen Menschen geben kann sollte ersichtlich sein.

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Gerne wird bei diesem Märchen, dass die NSDAP links gewesen sei, auf die Etablierung einer vermeintlicher Planwirtschaft verwiesen. Zwar hat die NSDAP tatsächlich vorgegeben - zugegebenermaßen fast nur im Rüstungsbereich bzw. bei all dem, was damit zutun hatte - was bis wann produziert werden soll. Wie genau dann die Unternehmen und die Privateigentümer das anstellen, blieb ihnen jedoch überlassen. Es kam also nicht, wie es im Sozialismus üblich war und auch seiner Definition entspricht, zur Enteignung der Privateigentümer, sondern ganz im Gegenteil sogar zur Bestärkung dieser. Sonst hätten wir heute sicherlich nicht die ganzen deutschen Unternehmer-Großfamilien, welche fast alle eine alte Nazigeschichte zu erzählen haben. Auch sonst gab es noch viele weitere Verstrickungen zwischen einzelnen Großkapitalisten, siehe dafür Hitlers Rede vor dem Düsseldorfer Industrieclub oder die Industrielleneingabe vom November 1932.

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Ja, in der Urgesellschaft haben sie, vor allem auch notwendigerweise, mitgejagt - bis die Menschen sesshaft wurden und das Privateigentum entstand, wodurch auch gleichzeitig das Patriarchat geboren war.

Ich empfehle hierzu vor allem “Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates” von Friedrich Engels.

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Eine Hausfrau im klassischen Sinne übernimmt billige Reproduktionsarbeit für die Familie und den Mann, welcher arbeitet. Somit wird die Frau - neben der (vor allem hier wirtschaftlich gemeinten) Ausbeutung zuhause - eben auch natürlich finanziell abhängig vom Mann, was natürlich widersprüchlich zur Emanzipation der Frau steht.

Das findet auch heutzutage noch statt, selbst in Familien, wo beide Teile arbeiten - eigentlich sogar wirtschaftlich noch effizienter. Durch die Frauen hat man einerseits zusätzliche Arbeitskräfte, andererseits arbeiten die meisten von ihnen noch Teilzeit, übernehmen also immernoch meist den Großteil der Reproduktionsarbeit zuhause.

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Es scheitert ja bereits am Wirtschaftlichen. Nachhaltigkeit, auch wenn es heutzutage fast nur ökologisch verwendet wird, hat natürlich auch andere Seiten, wie zum Beispiel auch eine Ökonomische. Würde man von heute auf morgen Fleischverkauf verbieten, würden sämtliche Unternehmen einen großen Teil ihres Profits verlieren oder sogar Pleite gehen, womit natürlich auch die Entlassung von abertausenden Arbeitern einhergehen würde. Es wäre ein riesiger wirtschaftlicher Schock. Von dem Aspekt her eignet sich eine profitorientierte Wirtschaft wie der Kapitalismus nicht gerade, um so welche Wandel schnell umzusetzen.

Zudem kommen natürlich auch die Bedürfnisse der Menschen u.s.w. ins Spiel, welche noch zu einem Großteil überhaupt nicht damit zufrieden wären. Das so etwas kein Staat wagen würde wird spätestens jetzt ersichtlich.

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Eigentlich hast du schon den richtigen Gedanken mit dem Kapitalismus. Das Ding ist nur, dass das Verhalten der Leute nicht unabhängig vom Kapitalismus, sondern dessen Produkt ist.

In der Marktwirtschaft tritt nämlich jeder als Privateigentümer auf, und wenn es auch nur die eigene Arbeitskraft ist. In dieser Art von Konkurrenzgesellschaft muss jeder mit seinem Privateigentum wuchern, wobei logischerweise der eigene Nutzen mit dem Schaden des Anderen unmittelbar verbunden ist. Das beginnt bereits beim einfachen Warentausch und durchdringt alle Lebensbereiche bis hin zum Arbeitsmarkt (bekommt der eine einen Job, höheres Gehalt oder eine Beförderung, erhält jemand anderes genanntes nicht). Damit will ich sagen, dass das Verhalten der Menschen Produkt des Systems ist - nicht andersherum. Die materielle Grundlage bestimmt das Verhalten.

Deshalb bringt es nicht sehr viel einfach nur das Verhalten der Menschen zu ändern, was, wie sicherlich auch klar geworden ist, in einer Gesellschaft, die auf Konkurrenz basiert, kaum möglich ist. Wenn dann muss schon ein Systemwechsel anvisiert werden - was auch die Antwort auf deine Frage, was sich ändern müsse, ist.

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Nein, weil die Kleidung 1. größtenteils ganz normale Menschen und 2. mittlerweile auch viele Linke tragen (um eben den Rechten diese Marke ebenfalls "streitig" zu machen).

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Kein Ukrainer oder sonst wer steht wegen seiner zufälligen Herkunft für alle seiner Natikn, weshalb ich lieber Menschen daran einschätze und bewerte, wie ich sie selber kennenlerne.

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Das die Welt auf "fressen oder gefressen werden" basiert liegt simpel am Kapitalismus. Um das Leid weltweit zu beenden ist was anderes nötig.

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Natürlich sparen Unternehmen zwecks Profitmaximierung, aber ist mir noch nicht aufgefallen, dass die keine Papier-Strohhalme mehr haben. Und in puncto Green Washing nehmen Unternehmen natürlich auch gerne Teil, da Unternehmen generell immer gerne mit dem Mainstream gehen, um sich als progressiv zu verkaufen und so mehr Kunden anzulocken.

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Nein, und zwar aus mehreren Gründen.

1. Die AfD würde im Vorhinein aus dem Verbotsverfahren massiv Kapital schlagen. Sie würde sich in diesem ohnehin voraussichtlich langem Verbotsverfahren so stark wie nie als Opfer inszenieren. Die Partei würde wahrscheinlich die größte Agitationskampagne seit jeher fahren, von wegen unsere Demokratie sei in Gefahr usw. usf.., was sie ja bereits jetzt schon sagt.

2. Aus Punkt 1 folgt auch, dass die Symphatie für die AfD unter jenen, welche diese Agitation fressen & ohnehin schon zumindest der Partei nicht abgeneigt sind, massiv ansteigen würde. Zusätzlich würden sich die vielen Protestwähler noch stärker radikalisieren. Was darauf aufbauend auch auf der Straße folgen könnte ist ebenfalls ungewiss.

3. Ist die Partei verboten ist nicht gleich die gesamte Ideologie und die Wählerschaft aus der Welt geschafft. Die (dann) ehemaligen Mitglieder der AfD würden wahrscheinlich in eine andere oder neue rechte Partei wandern und mit ihnen dann auch die Wähler.

Im schlimmsten Fall könnte, wenn man alle Punkte zusammen nimmt, die (dann neue) Partei so stark wie noch nie sein. Vorausgesetzt das würde überhaupt was werden. Wird die Partei jedoch doch nicht verboten kann sie sich lebenslang einen Art "Demokratie-Stempel" aufdrücken, von wegen "wir sind demokratisch, hat sogar das BVerfG bestätigt indem sie unsere Partei explizit nicht als Gefahr für die freiheitlich demokratische Grundordnung betrachtet.". Insgesamt wäre das viel zu riskant.

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CumEx ist eine Art Steuerhinterziehung. Unternehmen schütten ihren Aktionären Dividende aus, auf welche eine Kapitalertragsteuer fällig wird. Die Beteiligten verschoben (am Tag der Dividenausahlung) ihre Aktien jedoch in kurzer Zeit hin & her, damit die Kapitalertragsteuer wieder zurückzahlt wird.

Privatpersonen zahlen eine Kapitalertragssteuer von 25%. Am Tag der Dividenausahlung verschoben sie einfach die Aktien an institutionelle Investoren, da diese von der Steuer ausgenommen sind. Dann fordern sie eine Rückerstattung der Steuern. Finanzbehörden können jedoch nicht mehr nachverfolgen, wem wann die Aktien gehörten.

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Zwar ist die Begriffsbezeichnung Sklave und Sklavenhalter nicht mehr passend, - der Lohnarbeiter wurde im Zuge der Überwindung des Feudalismus hin zum Kapitalismus sog. „doppelt frei“, da er sowohl frei an sich ist (im Gegensatz zum Feudalismus), als auch frei von den Produktionsmitteln - aber trotzdem hängt im Kapitalismus jeder Arbeitnehmer vom Arbeitgeber ab (=> da Arbeiter frei von Produktionsmitteln). Das Verhältnis Sklave/Sklavenhalter trifft per Definition nicht mehr zu, da man bei einem Sklavenverhältnis wirklich von absoluter, kompletter Abhängigkeit spricht - sowohl von absolut wirtschaftlicher als auch absolut rechtlicher. Das trifft eben nicht zu.

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