Melis Sekmen – ein Vorbild in der heutigen Politik?

Melis Sekmen, die einstige Grünen-Politikerin, die vor wenigen Wochen überraschend zur CDU wechselte.

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/sekmen-wechsel-cdu-100.html

Ich kann dieser Frau nur meine aufrichtige Bewunderung zollen. Von den Grünen ausgerechnet zur gutbürgerlichen CDU zu wechseln, das ist eine beeindruckende Charakterleistung, die Anerkennung und Respekt verdient, denn das schaffen nur ganz wenige!

Melis Sekmen zeigt, dass man zu seinen Überzeugungen stehen kann, selbst wenn sie dem politisch-medialen Zeitgeist widersprechen. Zugunsten ihrer authentischen Überzeugung hat sie den Verlockungen des politischen Opportunismus widerstanden – und stattdessen Zivilcourage als wichtige demokratische Tugend bewiesen.

Generell sollte es immer anerkannt und honoriert werden, wenn Menschen aus extremen Parteien, die der Demokratie nicht guttun (namentlich AfD und Grüne) zurück wechseln ins bürgerliche Lager der Mitte. Vorausgesetzt, sie tun es aus ehrlicher Überzeugung. Das wäre für mich Demokratieförderung im allerbesten Sinne!

Ihre Zivilcourage und Selbsttreue könnten Frau Sekmen zum Vorbild machen für andere junge Politikerinnen und Politiker. Für das Bundesverdienstkreuz wird es wahrscheinlich nicht reichen, trotzdem frage ich mich, sollte sie nicht irgendeine Auszeichnung bekommen? Wäre das nicht ein starkes Signal, um anderen Menschen Mut zu machen, die ebenfalls eine radikale Partei verlassen wollen und sich noch nicht trauen?

Demokratie, Die Grünen, Partei, CDU/CSU
Wie viele Mitglieder der Grünen sympathisieren heimlich mit gewaltorientierten Linksextremisten?

Was schätzt ihr, wie viele Politiker, Mitglieder der Grünen sympathisieren mit linker Gewalt? Aus eurer Erfahrung oder vielleicht auch aus eigenen Insiderkenntnissen?

Ich vermute, es sind erschreckend viele, denn der sog. „zivile Ungehorsam“ (oder was man dafür hält) spielte bei den Grünen von Anfang an eine zentrale Rolle (siehe Anti-Atomkraftbewegung oder Proteste gegen Nato-Doppelbeschluss).

Bei der Grünen Jugend gab vor nicht ganz so langer Zeit sogar eine Kampagne mit der Selbststigmatisierung „Ich bin linksextrem“. Das war vielleicht als jugendlich-verspielte Provokation gemeint, aber eine entlarvende Botschaft über den wahren Kern der Grünen hatte es allemal.

Hier noch ein paar Quellen aus renommierten Medien dazu. Diese Beispiel sollen zeigen, die Verbindung der Grünen in extremistische Kreise ist leider höchst real.

Der Fall Lina E. und die Verharmlosung des Linksextremismus (nzz.ch)

Ertappt! Diese Klima-Köpfe werden für die Grünen jetzt zum Problemfall - FOCUS online

Keine Distanz zu Radikalen: Linke und Grüne haben ein Gewaltproblem - n-tv.de

Grüne Jugend: Linksradikale Wölfe im Umweltschutz-Pelz? | Die Tagespost (die-tagespost.de)

„Hemmschwellen gesunken“: Innenministerin Faeser sieht nach Fall Lina E. wachsende Gefahr durch Linksextremismus (tagesspiegel.de)

Gewalt, Die Grünen, Linksextremismus, Ziviler Ungehorsam
Wie steht der Feminismus dazu, dass Frauen auch Täterinnen sein können?

Diskussionen zu Feminismus, Gleichberechtigung und das Verhältnis der Geschlechter gibt es hier viele. Ich möchte einen Aspekt ansprechen, den ich in den bestehenden Diskussionen noch nicht gefunden habe.

Als Kind habe ich körperliche und seelische Gewalt nicht nur durch Männer, sondern auch durch weibliche Heimerzieherinnen erlebt. Auch meine damalige Stiefmutter hat massive psychische Gewalt gegenüber meiner Schwester und mir ausgeübt. Das sind belastende, teils auch traumatische Erinnerungen. Mir kommt es vor (zumindest in der medialen Diskussion), als wenn die Tatsache, dass Frauen auch Täterinnen sein können, bis heute oft ein Tabuthema ist. Oder täuscht dieser Eindruck?    

Natürlich sind Frauen sehr viel häufiger von sexistischer Gewalt und Diskriminierung betroffen als Männer, das will ich nicht in Abrede stellen. Sie können aber auch Täterinnen sein.

Für mich mit meiner traumatischen Kinderheimgeschichte war es wichtig und heilsam, die übergriffigen Heimerzieherinnen im Nachhinein als Täterinnen (und nichts anderes) benennen zu dürfen. Das war die Voraussetzung, damit ich später als erwachsener Mann ein einigermaßen gesundes Verhältnis zu Frauen entwickeln konnte.

Die Erkenntnis, dass es auch unter Frauen miese Menschen und Täterinnen gibt, führt (das hat mich selbst überrascht) eben nicht zu Hass auf Frauen, sondern im Gegenteil: Erst nachdem ich die Wut und die Ohnmacht gegenüber den Täterinnen von früher zulassen konnte, war ich in der Lage, diese Gefühle nicht mehr (unbewusst) auf Frauen von heute zu übertragen.

Im Ergebnis kann ich heute offener, liebevoller und weniger angstbesetzt mit Frauen umgehen. Mir wurde auch bewusst, dass ich heute als Erwachsener gezielt nach liebevollen und empathischen Frauen Ausschau halten kann – und eben nicht mehr dem Täterinnentyp aus der Kindheit ausgeliefert bin.

Meine abschließenden Fragen dazu: Werden solche Zusammenhänge auch im Feminismus) akzeptiert? Wird anerkannt, dass auch Männer und Jungs schlechte und sogar traumatische Erfahrungen mit Frauen haben können? Dass diese Erfahrungen aufgearbeitet werden müssen und verwerfliches Verhalten benannt werden muss, auch wenn es von einer Frau (zum Beispiel einer übergriffigen Erzieherin oder Stiefmutter) kommt?

(Seht es mir nach, dass ich gesellschaftliche und persönliche Aspekte vermische, ich kann das voneinander nicht trennen.)

Männer, Frauen, Feminismus, Gleichberechtigung
Warum werden Kinder in der Öffentlichkeit oft unfreundlich behandelt?

Hier zwei Beispiele aus meiner eigenen Kindheit. 

  • Als 11-jähriger Junge betrete ich ein Friseurgeschäft. Die Begrüßung: „Was will`ste denn??? Mach`ste mal bitte die Tür hinter dir zu?!“ War danach ganz verschüchtert. Wenn ich als Erwachsener ein Geschäft betrete, ist das heute der totale Kontrast dazu: „Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“
  • Putzfrau im Kinderheim: „Also nee!! Du stehst hier nur im Weg! Das nächste Mal, wenn ich komme, gehst du raus!“ Jahre später die Reinigungsfachkraft in einer Rehaklinik für Erwachsene, nachdem sie vorher angeklopft hat: „Guten Morgen! Darf ich reinkommen und Ihr Zimmer sauber machen?“

Ich denke, der Kontrast springt jedem ins Auge – und das immer gleiche Muster auch: Kinder werden (selbst wenn sie niemandem etwas getan haben) kaltschnäuzig, unfreundlich und von oben herab behandelt. Erwachsenen begegnet man dagegen meist offenherzig und respektvoll, solange sie selbst freundlich sind. (Das ist vielleicht ein wenig verallgemeinert und trifft nicht immer zu, aber als Kind habe ich diese Tendenz erlebt.)

Warum ist das so? Muss das wirklich sein, dass man Kinder von vornherein so unfreundlich und herablassend behandelt? So als müsste man sie erstmal ordentlich das Machtgefälle spüren lassen?

Oder ist das heute anders? Meine Beispiele stammen aus den 1980er-Jahren, war die Mentalität gegenüber Kindern damals eine andere? 

Kinder, Kindheit, Respekt
Warum reagieren die Grünen so überempfindlich auf Kritik?

Das ist der aktuelle Fall, auf den ich anspiele:

https://www.merkur.de/lokales/fuerstenfeldbruck/eichenau-ort80567/gruenen-bashing-auf-facebook-wenn-sie-das-nicht-aushalten-93222141.html

Im Landkreis Fürstenfeldbruck hat ein Feuerwehrmann einen (privaten) Facebook-Beitrag mit dem Schriftzug „Die Grünen – nein Danke“ eingestellt. Daraufhin sieht die Gemeinderätin von Eichenau (Bündnis 90/Die Grünen) eine „rote Linie überschritten“.

Mich hat die Reaktion der Grünen verwundert. Es handelt sich den Privataccount des Feuerwehrmannes, nicht um einen dienstlichen, das wäre etwas anderes. Zudem handelt es sich um eine simple Unmutsbekundung, bei der eine Partei abgelehnt, aber niemand persönlich angegriffen wird. 

Ist den Grünen nicht mehr bewusst, dass kritische Äußerungen in einer Demokratie unerlässlich sind? Dass niemand überall nur Zustimmung erwarten kann, auch wenn er noch so sehr von seiner Sache überzeugt ist? Wollen die Grünen etwa (überspitzt gesagt) nur als moralisch unangreifbare „Weltverbesserer“ gehuldigt werden? So kommt es einem manchmal echt vor!

Davon abgesehen, bei jedem kleinen Anflug von Kritik reflexartig in die Opferrolle zu springen, ist keine sehr souveräne Reaktion. Helmut Kohl (die Älteren werden es noch wissen) wurde früher auch ständig als „Kohlkopf“ oder „Birne“ verspottet, an dem ist das noch souverän abgeprallt, der hatte Wichtigeres zu tun als sich über sowas aufzuregen. 

Demokratie, Die Grünen
Was ist bei den Klimaklebern in der Erziehung schief gelaufen?

Warum werden Menschen so? Welche Erziehungshaltung findet man bei Eltern, deren Kinder sich im Jugend- oder Erwachsenenalter der „Letzten Generation" anschließen, sich auf Straßen und Flughäfen festkleben?

⦁ Wurden die diese Menschen zu streng erzogen, so dass sie heute das tiefe Bedürfnis haben, auf drastische Weise zu rebellieren? 

⦁ Oder steckt eine Laissez-faire- Erziehung dahinter: Haben diese Leute nie gelernt, Regeln und Grenzen zu akzeptieren, eigene Forderungen auch mal zurücknehmen und Kompromisse einzugehen? 

⦁ Wurden Klimakleber als Kinder gnadenlos verhätschelt und halten sich deshalb für den Nabel der Welt, um den sich alles drehen muss?

⦁ Oder ist es das Gegenteil, hat es ihnen an Aufmerksamkeit gefehlt, die sie sich jetzt zwanghaft um jeden Preis holen müssen?

⦁ Oder ist es ganz anders und die Eltern der Klimakleber haben alles richtig gemacht und ihre Kinder mit viel Rückgrat ausgestattet, so dass sie mit tatkräftigem Mut und zivilem Ungehorsam gegen gesellschaftliche Missstände kämpfen können? (Ist nicht meine Meinung, aber man könnte es so sehen.)

⦁ Vielleicht ist die Persönlichkeitsentwicklung zum Klimakleber auch multifaktoriell und hat mit Erziehung allein gar nicht viel zu tun? 

Auf diese Fragen habe ich keine klaren Antworten, aber Meinungen und Thesen aus verschiedenen Perspektiven interessieren mich.

Ich selbst habe ich keine Kinder. Hätte ich welche und sie würden sich den Klimaklebern anschließen, würde ich mich wahrscheinlich schon fragen, ob ich irgendetwas falsch gemacht hätte.

Erziehung, Psychologie, Protest, Letzte Generation