Warum ist Verhaltenstherapie als Psychotherapie anerkannt?
Ist die Verhaltenstherapie überhaupt eine richtige Psychotherapie? Für mich ist sie es nicht, denn Psychotherapie bedeutet, sich Ursachen und Hintergründe anzusehen, den Menschen ganzheitlich in seiner gesamten Persönlichkeit zu verstehen. Verhaltenstherapie will das nicht, sie will nur Symptome unterdrücken und denkt, damit wäre es getan. Für mich ist das keine Therapie, sondern eher Dressur oder eine Art Training.
Warum ist die Verhaltenstherapie trotzdem als Psychotherapie anerkannt und wird sogar von den Krankenkassen bezahlt?
6 Antworten
Für mich ist sie es nicht, denn Psychotherapie bedeutet, sich Ursachen und Hintergründe anzusehen, den Menschen ganzheitlich in seiner gesamten Persönlichkeit zu verstehen.
Das Ziel von Therapie ist Heilung, nicht Verständnis.
Bei der Therapie geht es eben nicht grundsätzlich darum, den Menschen, seine Probleme und die Ursachen zu verstehen, sondern ihn dahingehend zu unterstützen, dass er – salopp gesagt – sein Leben wieder in den Griff bekommt.
Für eine Lösung muss man das Problem nicht immer im Detail verstehen.
Und die Verhaltenstherapie schaut eben nicht so genau auf die Ursachen, das wird eher in der Tiefenpsychologie gemacht.
Sie ist als Therapieform (vermutlich deswegen) anerkannt, weil sie unter gewissen Umständen gute Ergebnisse liefert.
Eine Verhaltensänderung führt durch Rückkopplung über die Reaktionen der Umgebung (positive Verstärkung) zu einer inneren Bewertungsänderung des Patienten.
Verhaltenstherapie ist eine Art der Psychotherapie
Nein das hat nichts mit ansichtssache zu tun. Nur weil die Verhaltenstherapie nichts ist was dir was bringt. "Psychotherapie oder Verhaltenstherapie – was ist der Unterschied? Wenn seelische Erkrankungen geheilt werden sollen, ist Psychotherapie angesagt. Mittlerweile weiß man, dass sich psychische Störungen lösen, wenn sich Verhalten und Denken ändern. Das macht die Verhaltenstherapie."
Ich bin mir ziemlich sicher, dass sich die Verhaltenstherapie mit der Psyche auseinandersetzt, warum dieses oder jenes Verhalten einer Person an den Tag gelegt wird.
Die Psychotherapie baut meines Erachtens sogar genau darauf auf.
Für mich ist sie es nicht
Dein Empfinden oder deine Meinung ist da komplett irrelevant!
Dann hast Du die Verhaltenstherapie offensichtlich nicht verstanden. Im Gegensatz zur Tiefenpsychologie geht es bei der Verhaltenstherapie eben tatsächlich nur um eine oberflächliche Änderung des Verhaltens. Auch damit kann man eine deutliche Verbesserung der Lebenssituation erreichen.
Doch, ich hab die Verhaltenstherapie sehr gut durchschaut und weiß, dass ich mit dem dahinter stehenden Welt- und Menschenbild nichts anfangen kann.
Mein Kommentar bezog sich nicht auf Deine Frage (und auch nicht Deinen Kommentar), sondern auf die Antwort von IIIOhDearIII.
Interessant, dass die Meinung der Patienten (denen die Therapie eigentlich helfen soll) in der Verhaltenstherapie als „irrelevant“ eingestuft wird. Das sagt viel über das Menschenbild dieser Therapierichtung.
Meinungen der Patienten haben nunmal selten Nutzen wenn es um Genesung des Patienten geht.
Wie kann man denn genesen in einer „Therapie“, in der man sich nicht angenommen und akzeptiert fühlt? Das scheinen die Befürworter der Verhaltenstherapie nicht begreifen zu wollen. Das bestätigst auch du mit deinen Antworten hier sehr eindrucksvoll.
Dann muss entweder eine andere Form der Therapie gewählt werden, oder der Ort gewechselt werden.
Allerdings ist die deutsche Therapie, in welchem bereich auch immer, wohl weitaus besser als in manch einem anderen Land.
Als Patient sollte man sich auch nicht streuben.
Deine Erwartung ist hier so eine Art Psychoanalyse in der Art von Freud und seinen Schülern, wie man sie aus alten Filmen kennt.
Diese (medizinische) Therapiemethode hat sich als recht unwissenschaftlich und auch unwirtschaftlich herausgestellt, und man hat sie heute weitgehend aufgegeben und durch modernere Methoden ersetzt, von denen die Verhaltenstherapie eine ist. Für viele Patienten funktioniert die Verhaltenstherapie ganz gut, grade wenn es beispielsweise darum geht spezifische Ängste zu überwinden.
Eigentlich wäre die Frage zu stellen, ob eine "ganzheitliche" Psychoanalyse noch als Psychotherapie anerkannt werden darf, oder bloss so was ist wie Homöopathie. Die Verhaltenstherapie jedenfalls ist eine wissenschaftlich abgesicherte Methode mit bekannten, guten Erfolgsaussichten. Und ja, es ist wirklich eine Art Training.
Ansichtssache