Würdet ihr mir empfehlen Lehrer zu werden?

5 Antworten

Moin,

ich bin schon lange Lehrer und für mich ist es (immer noch) ein Traumberuf. Ich habe allerdings auch das Glück, an einer guten Schule unterrichten zu dürfen (nettes Kollegium, ein Chef, der nicht übermäßig rumnervt, nette Schülerinnen und Schüler sowie Eltern, für die Bücher und Bildung keine unbekannten Begriffe sind).

Wichtiger für dich ist jedoch, dass du es tun solltest, wenn du dich dazu berufen fühlst. Ich wusste schon im Alter von zehn Jahren, dass ich Lehrer werden wollte (und daran hatte sich - mit einer kleinen Sinnkriese mitten im Studium - eigentlich nie etwas geändert).

Ob ich dir dazu raten würde, hängt aber auch ein bisschen davon ab, an welchen Schultyp es dich zieht (Grundschule oder weiterführende Schule; wenn letzteres, dann Gymnasium oder andere Schultypen...?!).
Und natürlich kommt es nicht zum Schluss auf die Fächerkombination an, die du am Ende unterrichten willst. Das Schlimmste an meinem Beruf sind die Korrekturen. In meinen Fächern (Biologie, Chemie, Nawi, NWP und Schach) geht es mit dem Korrekturaufwand (obwohl mich das dennoch - vor allem in Stoßzeiten - schon nervt). Aber meine Sprachen-Kolleginnen und -kollegen stöhnen (zu Recht) enorm. Auf Platz zwei der größten Nachteile meines Berufs sind die Konferenzen.

Aber das wird durch die Vorteile mehr als kompensiert. Am besten finde ich, dass ich oft miterlebe, wie Kinder zu jungen Erwachsenen werden, die sich dann zu kritischen Menschen entwickeln, an deren Einstellungen und Meinungen ich - im Idealfall - ein bisschen mitgewirkt habe. Und umgekehrt halten mich die jungen Leute auch wiederum jung und fördern meine Toleranz.

Insofern lautet mein Rat: Wenn du dich berufen fühlst, dann tu das unbedingt. Alle Schwierigkeiten oder beruflich nervenden Dinge wirst du dann überwinden. Denke immer an die philosophische Weisheit: Wer etwas tut, was ihm Freude bereitet, der wird keinen einzigen Tag in seinem Leben arbeiten!

LG von der Waterkant


WolfSeher0 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 16:18

Ich fühle mich berufen

Würde dann SEK 1 und 2 Mathe und Physik wählen

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Du brauchst kein Abitur mehr. Der Fachschulabschluss als Erzieher gilt inzwischen als HZB. Der Zugang steht dir also offen. An manchen Unis kann dir u.U. sogar was auf das Studium angerechnet werden. An Pädagogik bringst du schon mehr mit als jeder Lehrer je lernt.

Ich denke, dass du als begeisterter und guter Erzieher besseres Potential hast, ein guter Lehrer zuw erden als die, die direkt von der Schule kommen und von Kindern und Pädagogik keinen Schimmer haben.

Wenn du mit den Kids im Kiga oder Hort klar gekommen bist, bist du schon erprobter Praktiker. Du wirst nicht ein erstes mal nach 5 Jahren Studium vor eine Klasse Schüler treten und feststellen, dass du Kinder eigentlich gar nicht leiden kannst.

Aber dann meinen, dass du jetzt nicht mehr zurück konntest, weil du ja 6 Jahre Studium hinter dir hast und verwerfen möchtest.

Mit der Scheissmotivation vegetiert die Mehrheit der Pauker in diesem Lande vor sich hin.

Das ist nämlich das ganz grosse Problem der Mehrheit der Pauker.

PS: wenn du Chemie und Physik studierst, hast du eine Jobgarantie und kannst zwischen allen Angeboten wählen. Könntest sogar in die Schweiz gehen und dort bis 180.000 pro Jahr verdienen.


WolfSeher0 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 16:16

Physik liegt mir sehr, würde novch Mathe wählen

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WolfSeher0 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 16:20
@DocPsychopath

Habbe viele 1en in Mathe und war da auch immer ausdauernd. Wenn ich was nicht verstanden hab, hab ich so lange überlegt, bis ich es verstanden habe. In Physik hatte ich zwar nur 3er, aber damals war ich 16 und ich hab sogar auch zu Hause Physik Bücher, die ich gelesen habe und in Physik habe ich meine mündliche MBA Prüfung gemacht

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DocPsychopath  16.08.2024, 16:21
@WolfSeher0

Du brauchst mich nicht zu überzeugen.

Aber generell muss ein Lehrer ja kein vollwertiger Wissenschaftler werden. Du studierst ja mehrere Fächer und keines richtig auf Masterniveau.

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WolfSeher0 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 16:21
@DocPsychopath

Und ich wollte Lehrer werden seit dem ich 10 war und bin 22 und es ist immernoch mein Traum

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Kommt auf die Schule an. Grundschule hätte ich mir seinerzeit auch vorstellen können, wenn älter, dann nur Gymnasium. Da hätte ich dann sicher Französisch, Englisch, Sport oder so gemacht.

Ich habe eine Bekannte, gerade 30 geworden, gerade Referendariat Gymnasium Deutsch/Geschichte beendet, hat jetzt ganz frisch angefangen zu unterrichten. Die ist total frustriert, weil ihr bei der Auswahl der Schule total die Steine in den Weg gelegt wurden. Sie hatte schon Jahre mit ihrem Freund zusammen gewohnt und hätte gern jetzt irgendwann demnächst eine Familie gegründet. An ihrem Heimat- und Wohnort war eine entsprechende Stelle frei, aber sie musste jetzt eine Stelle 250 Kilometer entfernt antreten, mit 3 Jahren Verpflichtung. Gemeinsame Wohnung aufgelöst, er ist zu den Eltern zurück gezogen, sie zu ihrer neuen Schule.

Sie ist total frustriert und hat neulich erst gesagt, dass sie unter diesen Voraussetzungen den Weg nicht noch mal gehen würde.

Klar Lehrer ist bestimmt ein cooler Beruf. Und wenn du es nicht tust, wirst du es dein Leben lang bereuen :')


WolfSeher0 
Beitragsersteller
 16.08.2024, 14:35

Ich bereue es jetzt schon. Der Job als Erzieher macht mich nicht glücklich und ich hätte schon im 5. oder 6. Semester sein können

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