Wie umgehen mit extrem schreckhaften Pferd?

10 Antworten

Bodenarbeit. Dem Pferd "zeigen", dass der Baum nicht schlimm ist. So etwas erarbeitet man vom Boden aus, denn dann ist es für das Pferd erst einmal leichter. Es sieht dich. Wenn du ruhig bleibst, kann es sich sicher sein, dass es kein Raubtier ist, das da sitzt und es anfallen will.

Nimm dir einen Trainer und arbeite daran. Alles andere ist vergebene Liebesmüh.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd

lochnets 
Fragesteller
 22.03.2022, 14:48

ich bin schon soo oft mit ihr vom boden aus mit ihr beim baum vorbei gegangen aber im sattel reagiert sie immer gleich obwohl sie vom boden aus mittlerweile normal mit mir vorbei geht

ich bin die einzige die sie überhaupt richtung baum bekommt
andere habens auch schon versucht, keine chance, da geht sie kein bisschen mit...

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FunnyFanny  22.03.2022, 14:55
@lochnets

Das ist ganz einfach ... Du bist mit dem Pferd überfordert und hast keine Geduld.
Ich würde Dir sicher keine RB geben ...

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lochnets 
Fragesteller
 22.03.2022, 14:55
@MaryLynn87

hab ich nicht gesagt, nur hab ich ne besondere bindung zu dem pferd

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FunnyFanny  22.03.2022, 14:56
@lochnets

... das denkst DU vielleicht ... das Pferd zeigt es Dir aber ganz deutlich, dass das nicht auf Gegenseitigkeit beruht.

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Keks37  22.03.2022, 15:01
@lochnets

Das liegt daran, dass das Vorbeireiten an "Gefahren" für Pferde eine komplett andere Situation ist als wenn sie daran vorbeigeführt werden. Sie sehen uns nicht, wenn wir auf ihrem Rücken sitzen.

Der Mensch ist in diesem Moment seine Herde, wenn kein anderes Pferd in der Nähe ist. Ist der Mensch plötzlich "weg", ist das ein Worst-Case-Szenario. In der freien Natur bedeutet das den sicheren Tod. Daher müssen wir den Pferden beibringen, dass, auch wenn sie uns nicht sehen, wir aber auf ihren Rücken sitzen, ihnen nichts passiert.

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pony  22.03.2022, 21:09

der baum ist nicht nur nicht schlimm, sondern völlig unwichtig.

in dem moment, in dem der baum wichtig wird, ist das problem da. vorher nicht.

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Ich lass mal außen vor, was ich bisher über dich weiß. Stattdessen berichte ich nur aus meiner Erfahrung.

Ich habe früher selbst viel "schreckhafte" Pferde geritten. Ich setze das bewusst in "", da ich meine frühere Reitschule nun reflektierter sehe und jetzt weiß, dass die Pferde schlecht ausgebildet bzw. nicht als Schulpferde geeignet waren.

Die Pferde hatten alle "Angst" vor dem großen Tor am Ende der Reithalle. Wenn man sie mal dorthin bekommen hat, konnte es gut sein, dass sie da gerne mal einen Satz zur Seite gemacht haben. Locker liefen sie fast nie dort lang. Obwohl sie täglich in der Halle bewegt wurden, jahrelang. Vom Reitlehrer kam nur: "Du musst dich besser durchsetzen." Aber das "wie" wurde nie erklärt. Zeitweise konnte ich meine RB nur auf dem vorderen Zirkel reiten. Die andere Hälfte der Halle war quasi unnutzbar für uns.

Für meine damalige RB habe ich meine eigene Lösung gefunden: Ich bin die lange Seite so weit geradeaus geritten, bis ich merkte, dass mein Pferd spannig wurde. In dem Moment bin ich abgewendet, habe eine Volte geritten und zurück zum Hufschlag. Dann sofort wieder in die Volte. Bis ich einen sauberen Mittelzirkel reiten konnte, den ich nach und nach vergrößert habe bis ich ganz normal ganze Bahn reiten konnte.

Das Theater hatte ich jedes Mal beim Reiten, aber die Erfolge kamen schneller.

Vielleicht hilft dir auch dieses Video weiter

https://www.youtube.com/watch?v=xXPgYT8sXe0

Eigentlich ganz einfach, indem du vernünftig reitest....

Ich wage zu behaupten das du deine Fähigkeiten weit überschätzt, das geht aber sehr vielen so.

Hier kein dir keiner reiten beibringen, wie auch?

Als ich noch jünger und normaler Reitschüler war, habe ich die Videos der Serie "Die alten Meister" verschlungen (Kostenlos Youtube). Nehme dir nicht jeden Reiter dort als Vorbild sondern höre gut zu!!!! Den wie der Stecken so schön sagte " Vor dem können kommt das Wissen". Aber auch die Wehorse Trailer von Ingrid Klimke sind gut. Neben wissen kommt auch Mentale und Körperliche Stabilität dazu. Körperlich fit zu werden ist deutlich einfacher als Mental. Kannst z.B. den Plan von Pamela Reif machen (Kostenlos Youtube). Du solltest innerlich wie ein Blatt das mit Leichtigkeit auf dem Wasser balanciert sein. Demut lernen, Pferde vertrauen vor allem dem der sich als zuverlässig erwiesen hat. Zuverlässig in seinen Handlungen, der Gefühlslage etc.


Haar"verlust" durch treibenden Schenkel??? Rammst du ihr das Bein durch die Rippen oder was? Dünner behaarte Stellen kenne ich nur vom treiben mit der Ferse und das wiederum erklärt einiges...

Wie wäre es mal mit Basics? Führen, Bodenarbeit, sie bei der Tanne longieren, aber mit "Aufgaben" wie Stangen am Boden, Übergänge, etc. sodass sie sich konzentrieren muss und nicht mehr an die Tanne denkt?

Zudem kann ich mir vorstellen, dass das Schmerzgedächtnis bei ihr greift und die Tanne gar nicht mehr das Objekt der Verweigerung ist, sondern deine grausamen Hilfen.

Wie denkt das Pferd?
"Ich habe Angst vor diesem Objekt, der Mensch sagt, ich soll weiter gehen, aber ich habe Angst. Au, jetzt wird der Mensch deutlicher, aber ich habe doch so Angst. Au, au, das tut weh. Ich habe Angst und ich habe Schmerzen."
Bald wandert die Angst vor der Tanne zur Angst vor deinen Hilfen.

Souveräner Sitz, dem Pferd die Angst auch mal eingestehen ("Hey, ich sehe die Tanne, ich weiß du hast Angst, es ist alles gut, ich beschütze dich") lassen und dann Stück für Stück weiter dran arbeiten.
Das Pferd darf Angst haben, es darf sich erschrecken, einen Hüpfer machen oder nicht in die Ecke wollen - das ist ja kein Motorrad, das Tier hat einen eigenen Willen und diesen Willen darfst du nicht mit übertriebenem Treiben brechen, sondern musst daran arbeiten, dass ihr auf einen Nenner kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse
aber einfach etwas weniger haare) an den stellen wo ich sie mit dem schenkel treibe,

das kommt nicht vom schenkel, sondern vom treiben mit der ferse.

was eine ganze menge erklärt.

mit korrektem sitz würdest du sie da einfach souverän vorbeizwackeln oder - zwei oder dreimal durchdrücken, falls es an der stelle mal wieder spukt und der drops wäre gelutscht.

aber sitzverbesserung hast du ja nicht nötig. drei viertel deiner reitfragen basieren auf dem falschen sitz. geändert hast du daran bisher offenbar nichts.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!