Wie kann ich machen, dass sich ein sehr ängstlicher Hund streicheln lässt?
Heyo,
Ein Bekannter hat einen sehr sehr ängstlichen Hund. Dieser ist ca. 6 Jahre alt und seit 3 Jahren in DE. Sie ist ein Straßenhund und hat anscheinend sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, da sie eine Kugel in sich stecken hat.
Der Besitzer meinte, dass sie sich nicht von ihm streicheln lässt, Geschirr und Mantel allerdings problemlos anziehen lässt.
Wenn ich die beiden ab und zu beim Spazieren sehe, fängt der Hund an zu weinen, wedelt mit dem Schwanz und kommt zu mir. Seit kurzem gebe ich ihr immer Leckerlies. Diese lege ich in meine flache Hand und sie frisst daraus. Mein Bekannter hat gemeint, dass der Hund das Fressen bei ihm nicht annimmt, bzw Angst hat, wenn er die Hand so hinhält wie ich.
Wenn ich langsam versuche sie zu beruhigen fängt sie an Geräusche zu machen (hört sich ein wenig an wie kieren) und weicht zurück. Dabei bin ich stehts in der Hocke, sprich bin nicht über sie gebeugt. Ich hab auch schon versucht sie zu berühren, während sie aus meiner Hand frisst, aber da weicht sie auch zurück.
Gibt es iwie die Möglichkeit dem Hund beizubringen sich berühren zu lassen? Anscheinend bin ich ja gar nicht so schlimm, wenn sie anfängt zu weinen wenn sie mich sieht und aus meiner Hand frisst? Oder sollte man aufhören es zu versuchen?
Ich mein, der Hund ist ja noch sehr jung und ich kann mir vorstellen, dass sie sich zb beim TA leichter tut, wenn sie sich berühren lässt mit dem Gewissen, dass Menschen gar nicht so schlimm sind. Außerdem würde es mich freuen sie mal zu streicheln, aber wenn es nicht geht ist es auch ok.
5 Antworten
Lass dem Hund die Zeit, die er braucht, um Vertrauen aufzubauen. Freu Dich, wenn er auf Dich zukommt und red mit ihm mit einer leiser Stimme, wenn er aus Deiner Hand die Leckerlis annimmt.
Einen ängstlichen Hund von oben auf dem Kopf zu streicheln sollte man überhaupt nicht versuchen.
Das wirkt sich bedrohend auf ihn aus.
Ein Hund von mir war auch Anfangs sehr misstrauisch.
Als er endlich mal soweit war, zeigte er mir die Seite und und er ließ sich zum ersten Mal richtig kuscheln.
Stell oder hock Dich seitlich hin, schaue den Hund nicht direkt an, blinzel auch ab und an mal und lass sie von selbst kommen, dann klappt das auch.
Das Futter würde ich ihr hinten reichen und wenn Du Dich bewegst, dann bewege Dich am besten langsam und bedächtig, das signalisiert friedliche Absichten Deinerseits.
Ich habe damalig eine extreme Angsthündin übernommen, die hatte ich in ca. 1 Stunde Spaziergang von mir überzeugt und es gab tatsächlich 6 weitere Bewerber, allerdings hat sie sich von niemanden anfassen lassen und als wir in meiner Wohnung waren mit den ehemaligen Besitzern, sass sie neben mir und hat sich kraulen lassen.
Aber da Du sie ja nur ab und an mal siehst, wird das bestimmt noch ein wenig dauern, lass ihr die Zeit.
Na, wenn Du in die Hocke gehst, drehst Du Dich seitlich zu ihr und hälst ihr das Futter hinter Dir hin, das gibt ihr mehr Sicherheit und könnte den Konflikt verhindern, sich einerseits das Futter holen zu wollen, aber andererseits Angst zu haben sich zu nah ranzuwagen.
Also Futter in die Hand und den Arm nach hinten wo dann das Futter in der Hand liegt.
Es ist nicht dein Hund, daher wird er zu dir kein Vertrauen haben. Er hat nur gelernt, dass es bei dir was zu fressen gibt d.h. noch lange nicht, dass er sich deswegen auch anfassen lassen will.
Du kannst versuchen, ihm das Leckerli hin zu halten Und mit einem Finger nur an der Seite der Schnauze oder am Hals Vorsichtig leicht berühren. Niemals von oben kommen - nicht am Kopf oben und nicht am Rücken anfassen.
Wenn der Hund schon drei Jahre da ist, dann hat der Besitzer damit offensichtlich Nichts geübt?
Der Hund kam schon weinend zu mir bevor ich Lerckerlis dabei hatte, keine Ahnung warum.
Dass der Kopf empfindlich ist verstehe ich, aber was hat es mit dem Rücken auf sich?
“am Hals leicht berühren“ bezieht das die Brust mit ein? Also nicht Zwischen den Beinen sonder quasi drüber Richtung Hals(wie nennt man die Stelle?)?
Wie viel er mit dem Hund übt weiß ich nicht.
Er hat erzählt, dass er mit ihr in der Hundeschule ist. Anscheinend hat sie vor ihm mehr Angst als vor allen anderen, obwohl er echt gut zu Tieren ist.
Also wenn der Hund mehr Angst vor dem eigenen Besitzer hat als vor anderen Leuten, dann ist irgendwas schief gegangen. Was genau kann man jetzt aus der Ferne nicht sagen
Streicheln sollte vor allem für den Hund angenehm sein und nicht für den Menschen. Akzeptiere bitte, dass die Hündin nicht gestreichelt werden möchte.
Das Anbieten von Futter auf der Hand bringt sie in einen Konflikt und sie nimmt es vermutlich weil sie futterorientiert ist. Beim Halter wird sie auch Futter aus dem Napf bekommen und ist daher nicht darauf angewiesen es sich aus der Hand zu holen.
Warum weit sie dann und kommt zu mir wenn sie mich sieht?
Sie mag dich aber es kann trotzdem sein, dass sie nicht gern gestreichelt werden möchte.
Das falscheste was Du machen kannst, ist zu versuchen, das zu beschleunigen.
Ausschliesslich der Hund bestimmt das Tempo und was zugelassen wird. Es geht leider nur winzige Schritte vorwärts, aber es geht mehrere Schritte zurück, wenn man was falsch macht.
Von daher Geduld haben, anbieten aber nicht fordern.
Gruss
Wie genau anbieten? Hand hinhalten, füttern oder wie ist das gemeint?
Das war allgemein gemeint in Bezug auf die Interaktionen die der Hund eben zulässt. Darunter sicher auch das genannte. Aber da muss der Halter ran und mit dem Hund arbeiten ... das kann Jahre dauern und bei manchen schafft man es, gut zusammen zu leben, aber mit einem Hund, der immer Abstand hält. Aber das muss man dann akzeptieren. Gruss
Wie meinst du das mit „Das Futter würde ich ihr hinten reichen“?