Wie kann ich machen, dass sich ein sehr ängstlicher Hund streicheln lässt?

5 Antworten

Lass dem Hund die Zeit, die er braucht, um Vertrauen aufzubauen. Freu Dich, wenn er auf Dich zukommt und red mit ihm mit einer leiser Stimme, wenn er aus Deiner Hand die Leckerlis annimmt.

Einen ängstlichen Hund von oben auf dem Kopf zu streicheln sollte man überhaupt nicht versuchen.

Das wirkt sich bedrohend auf ihn aus.

Ein Hund von mir war auch Anfangs sehr misstrauisch.

Als er endlich mal soweit war, zeigte er mir die Seite und und er ließ sich zum ersten Mal richtig kuscheln.

Stell oder hock Dich seitlich hin, schaue den Hund nicht direkt an, blinzel auch ab und an mal und lass sie von selbst kommen, dann klappt das auch.

Das Futter würde ich ihr hinten reichen und wenn Du Dich bewegst, dann bewege Dich am besten langsam und bedächtig, das signalisiert friedliche Absichten Deinerseits.

Ich habe damalig eine extreme Angsthündin übernommen, die hatte ich in ca. 1 Stunde Spaziergang von mir überzeugt und es gab tatsächlich 6 weitere Bewerber, allerdings hat sie sich von niemanden anfassen lassen und als wir in meiner Wohnung waren mit den ehemaligen Besitzern, sass sie neben mir und hat sich kraulen lassen.

Aber da Du sie ja nur ab und an mal siehst, wird das bestimmt noch ein wenig dauern, lass ihr die Zeit.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

johanna202 
Beitragsersteller
 28.02.2024, 21:00

Wie meinst du das mit „Das Futter würde ich ihr hinten reichen“?

Elocin2910  28.02.2024, 21:07
@johanna202

Na, wenn Du in die Hocke gehst, drehst Du Dich seitlich zu ihr und hälst ihr das Futter hinter Dir hin, das gibt ihr mehr Sicherheit und könnte den Konflikt verhindern, sich einerseits das Futter holen zu wollen, aber andererseits Angst zu haben sich zu nah ranzuwagen.

Also Futter in die Hand und den Arm nach hinten wo dann das Futter in der Hand liegt.

Es ist nicht dein Hund, daher wird er zu dir kein Vertrauen haben. Er hat nur gelernt, dass es bei dir was zu fressen gibt d.h. noch lange nicht, dass er sich deswegen auch anfassen lassen will.

Du kannst versuchen, ihm das Leckerli hin zu halten Und mit einem Finger nur an der Seite der Schnauze oder am Hals Vorsichtig leicht berühren. Niemals von oben kommen - nicht am Kopf oben und nicht am Rücken anfassen.

Wenn der Hund schon drei Jahre da ist, dann hat der Besitzer damit offensichtlich Nichts geübt?


johanna202 
Beitragsersteller
 28.02.2024, 19:39

Der Hund kam schon weinend zu mir bevor ich Lerckerlis dabei hatte, keine Ahnung warum.

Dass der Kopf empfindlich ist verstehe ich, aber was hat es mit dem Rücken auf sich?

“am Hals leicht berühren“ bezieht das die Brust mit ein? Also nicht Zwischen den Beinen sonder quasi drüber Richtung Hals(wie nennt man die Stelle?)?

Wie viel er mit dem Hund übt weiß ich nicht.

johanna202 
Beitragsersteller
 28.02.2024, 19:41
@johanna202

Er hat erzählt, dass er mit ihr in der Hundeschule ist. Anscheinend hat sie vor ihm mehr Angst als vor allen anderen, obwohl er echt gut zu Tieren ist.

William1307  28.02.2024, 19:44
@johanna202

Also wenn der Hund mehr Angst vor dem eigenen Besitzer hat als vor anderen Leuten, dann ist irgendwas schief gegangen. Was genau kann man jetzt aus der Ferne nicht sagen

Streicheln sollte vor allem für den Hund angenehm sein und nicht für den Menschen. Akzeptiere bitte, dass die Hündin nicht gestreichelt werden möchte.

Das Anbieten von Futter auf der Hand bringt sie in einen Konflikt und sie nimmt es vermutlich weil sie futterorientiert ist. Beim Halter wird sie auch Futter aus dem Napf bekommen und ist daher nicht darauf angewiesen es sich aus der Hand zu holen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.

johanna202 
Beitragsersteller
 28.02.2024, 19:47

Warum weit sie dann und kommt zu mir wenn sie mich sieht?

Flauschy  28.02.2024, 19:49
@johanna202

Sie mag dich aber es kann trotzdem sein, dass sie nicht gern gestreichelt werden möchte.

Das falscheste was Du machen kannst, ist zu versuchen, das zu beschleunigen.

Ausschliesslich der Hund bestimmt das Tempo und was zugelassen wird. Es geht leider nur winzige Schritte vorwärts, aber es geht mehrere Schritte zurück, wenn man was falsch macht.

Von daher Geduld haben, anbieten aber nicht fordern.

Gruss


johanna202 
Beitragsersteller
 28.02.2024, 19:15

Wie genau anbieten? Hand hinhalten, füttern oder wie ist das gemeint?

DonCredo  28.02.2024, 19:59
@johanna202

Das war allgemein gemeint in Bezug auf die Interaktionen die der Hund eben zulässt. Darunter sicher auch das genannte. Aber da muss der Halter ran und mit dem Hund arbeiten ... das kann Jahre dauern und bei manchen schafft man es, gut zusammen zu leben, aber mit einem Hund, der immer Abstand hält. Aber das muss man dann akzeptieren. Gruss