Was sind die Hauptursachen für den Aufstieg der AfD in Deutschland?

6 Antworten

Das ist ganz einfach!

Das ist das nicht mehr wahrnehmen wollen, der Altparteien, was große Teile der einfachen Bevölkerung wollen. Man macht seinen "Trott" weiter, und ist auch gefangen in "moralischen" Leitplanken.

Auch dieses "Unkonsequente" handeln, oder man könnte auch sagen, nicht effektive handeln, stößt vielen auf. Und auch was irgentwann in der Pflegekasse noch los sein wird! Die ganzen Asylies werden auch alt, wollen Grundrente haben, wollen geflegt werden, wollen Wohnung haben, viele nicht 1 cent eingezahlt, für wie dumm halten die Politiker uns, das das auf Kosten der Altbevölkerung geht ist 100% klar. Die meisten die hier her kommen, werden keine Vorzeigeunternehmer oder bekommen einen Master in Nukleartechnik, sondern landen im Bürgergeld dauerhaft.

Ein Gefühl der Unsicherheit, nachdem man jahrzehntelang seinen Wohlstand für selbstverständlich gehalten hat. Gepaart mit der überlernten Fähigkeit sich aus Krisen selbst befreien zu können (denn man musste ja lange Zeit oder sogar nie echte Krisen überwinden).

Plötzlich stellte man nach verschiedensten Krisen slso fest, dass der Wohlstand gar nicht so selbstverständlich ist wie man immer dachte. Man bekam Angst, dass man etwas verlieren könnte. Sei es Geld, Besitz oder Bequemlichkeit.

Wie nun dieses komplexe Problem lösen? Man selbst ist ja nur ein einziges Teilchen in einer komplexen Welt? Für viele undurchschaubar.

Und hier kommt der Auftritt der Populisten. Sie nehmen die Ängste der Leute und statt ihnen die Sorgen zu nehmen, steigern sie mit ihren Geschichten die Ängste nur noch weiter. Gleichwohl verkünden sie einfachste Lösungen für die noch so komplexesten Probleme. Völlig egal ob diese sachlich begründet oder praktisch umsetzbar waren.

Die Leute haben Angst und hören bereitwillig zu und wollen es einfach glauben. Denn es erfüllt ihre Wünsche: Sie verlieren nichts, können sich wieder sicher fühlen und müssen dafür nichtmal was tun, denn Schuld sind nämlich immer die anderen (im aktuellen Fall die Migranten), die einfach nur weg müssen, damit alles wieder so wird wie es mal war.

Dass ist der eine Part. Der andere ist, dass die die Leute, die in den Führungsriegen sitzen und wenig Sorgen hatten/haben (weil sie sich eben nicht von Angst leiten lassen, sondern die komplexe Welt versuchen zu verstehen, um praktikable Pläne für die Zukunft entwickeln und umsetzen, damit es eben gut/besser wird), dass diese Personen die Ängste der anderen nicht ernst genommen haben.

Sie haben es versäumt ihre komplexen Pläne für komplexe Probleme so zu erläutern, dass die Menschen sie verstehen und ohne Angst und dafür mit Zuversicht auf die Zukunft zugegen können. Sie haben geführt, ohne zuzuhören. Das führt früher oder später zu Vertrauensverlust in die Führung und man wendet sich anderen zu.

Deswegen hat die AfD Erfolg. Es gibt eine Lücke in der Führung. Und die AfD füllt sie perfekt aus, indem sie vorhandene Ängste weiter schürt, um im näschsten Atemzug die Lösung für ein größeres Sicherheitsgefühl zu präsentieren. Obendrauf nimmt sie ihre Wählerschaft nicht mal in die Verantwortung, was deren Motivation nach Bequemlichkeit bestens bedient.

Man könnte auch etwas zugespitzt sagen: Die AfD hat ein Heilmittel. Damit sie es besser verkaufen kann, bauscht sie eine Krankheit übertrieben auf. Und als Sahnhäubchen hat ihr Heilmittel nicht mal Nebenwirkungen. Kein Wunder, dass sich das dann gut bei vielen verkauft.

Und um bei der Analogie zu bleiben: Der Patient ist häufig überfordert. Und wenn ihm ein Arzt sagt "Das hier 3x täglich zu sich nehmen. Schmeckt nicht und kostet sie ordentlich. Dafür sorgen die Stoffverbindungen bei Einnahme dafür, das Substanzen zersetzen werden, die im Nächten Schritt negativ auf die Leber wirken. In den korperzelken passiert dabei folgendes.... (blablabla)." und ein anderer Arzt sagt ihnen "Nehmen sie diese Pille 1x. Danach geht es ihnen besser.", zu welchem Arzt wird der Patient wohl eher tendieren, wenn er überfordert und naiv ist? Natürlich eher zum letzten. Selbst wenn der einzige Wirkstoff in dessen Pille Zucker ist.


Aegroti  28.10.2024, 10:58

Der Verlust der Inneren Sicherheit ist, denke ich ein Hauptproblem. Laut Grundgesetz im 2. Abschnitt ist das Recht auf Leben garantiert. Aber fast täglich wird jemand in Deutschland ermordet, vergewaltigt oder erfährt körperliche Gewalt. Die Polizei ist nicht mehr Herr der Lage und kommt regelmäßig zu spät.. Ich sage nicht, dass immer Ausländer die Schuldigen sind, aber bei denen sitzt das Messer durchaus lockerer. Ich denke, das ist neben wirtschaftlichen Faktoren der Hauptgrund, weshalb die AfD so viel Zuspruch erfährt.

Und die Regierung könnte einen Teil der Angst nehmen, wenn sie eben Recht, Sicherheit und Ordnung im Lande durchsetzt.

Callidus89  28.10.2024, 11:22
@Aegroti

Da ist sicherlich was dran.

Und die Regierung könnte einen Teil der Angst nehmen, wenn sie eben Recht, Sicherheit und Ordnung im Lande durchsetzt.

Das denke ich allerdings nicht. Jedenfalls nicht solange viele Fälle immer wieder auf Titelseiten stehen, aufgebauscht oder aus dem Kontext gerissen werden und den Rednern dabei auch nicht intensiv zugehört wird.

Denn machen wir uns nichts vor: Leider ist keine Gesellschaft frei von Gewalt. Selbst wenn die Regierung es schaffen würde die Anzahl schwerer Gewalttaten zu halbieren (was eine sehr bemerkenswerte Leistung wäre), so gäbe es weiterhin täglich genug Fälle, die z. B. Populisten als Grundlage für ihre Horrorgeschichten nutzen können.

Natürlich ist bei der inneren Sicherheit Handlungsbedarf. Es braucht aber nicht nur wirkungsvolle Maßnahmen. Es braucht aber noch viel mehr (und vielleicht sogar als erstes) eine Regierung, die ausstrahlt die Dinge im Griff zu haben. Das erzeugt Vertrauen. Vertrauen gibt Sicherheit. Sicherheit verdrängt Angst. Weniger Angst fördert das Denken. Mehr Denken führt zu mehr durchschauen der Maschen und Märchen von Populisten und zur Anwendung von diesen.

Die Ampel hat finde ich nicht super schlecht regiert. Auch, dass sich die Koalitionspartner viel streiten, ist nicht das Problem, das gehört zum finden einer gemeinsamen Lösung sogar dazu. Das Problem ist, dass die sich vielfach öffentlich gestritten haben. Wenn sich Führungskräfte ständig öffentlich streiten, dann führt das nunmal nicht zu mehr Vertrauen in die Führung sondern zum Vertrauensverlust. Dabei ist sogar egal, ob das Ergebnis des Streits ein solider Kompromiss oder eine unausgereifte Idee ist. Was in den Köpfen vieler Wähler hängen bleibt ist "Die zoffen sich doch bloß, und denen soll ich folgen?".

Politisch gewolltes Ablenken von wahren Problemen, durch die Normalisierung von Rassismus und die Instrumentalisierung der Unzufriedenheit der Bevölkerung.

Rechtsextreme Agitatoren aus Politik und Medien arbeiten seit Jahren daran, die Bevölkerung gegen unschuldige Menschen aufzuhetzen und rassistische Denkweisen wieder vollkommen gesellschaftstauglich zu machen.

Die Bevölkerung wird damit gezielt von den wahren Problemen unserer Zeit abgelenkt. Das ist vollständig politisch gewollt, denn damit werden unzufriedene Menschen innerhalb des Systems gehalten.

Wer die AfD wählt, beschäftigt sich nicht mehr mit den wahren Problemen. Wer die AfD wählt, hört auf zu hinterfragen, was um ihn herum passiert. Wer die AfD wählt, denkt nicht mehr selbst, sondern folgt nur noch blind der Parteilinie. Wer die AfD wählt, lässt sich weiterhin von abgehobenen und korrupten Politikern verarschen.

Gerade heute hatte sich ein Kollege aus NRW darüber beklagt, wie es um die deutsche Wirtschaft und die Infrastruktur in Deutschland stehe. Der Kollege hatte sehr viele Gründe genannt, warum er unzufrieden sei. Interessant war, dass fast alle seiner Gründe für seine Unzufriedenheit im Parteiprogramm der AfD als primäre politische Handlungsfelder aufgeführt werden. Erst als ich ihm dies sagte, und ihn fragte, ob er denn die AfD wählen würde, meinte er "Um Himmels Willen, nein!". Die seien ja ganz schlimm, man würde es täglich in den Medien lesen und hören. Dann riet ich ihm, er solle doch mal das Parteiprogramm anschauen und auch die entsprechenden Beiträge auf Youtube und anderen Social-Media-Kanälen anschauen und dann selbst ein Urteil fällen. Ich wette: Er wird bald zu einem ganz anderen Urteil kommen!

Und so wie ihm ergeht es wohl vielen Bürgern: Sie glauben grundsätzlich, dass das, was in den Medien vorgetragen wird, korrekt, vollständig, wahrheitsgemäss, ungeschönt und differenziert ist. Doch immer mehr Bürger verstehen, dass die Medien selbst als politische Akteure auftreten, mit teilweise dezidierten Meinungen und äusserst einseitiger Berichterstattung. Medien sind oft indirekte Sprachrohre bestimmter Parteien oder werden von Parteien abhängig gemacht. Und die Bürger sind nicht dumm. Wenn z.B. auf der Strasse vor dem eigenen Haus jemand mit einem Messer schwer verletzt wird, und dies in den Medien nachher z.B. als "Unfall" angepriesen wird, dann stinkt die Sache zum Himmel. Oder wenn Täternationalitäten verschwiegen werden, respektive nicht erwähnt wird, dass ein Täter den hiesigen Pass erst seit zwei Wochen besitzt.

Immer mehr Bürger besorgen sich ihre Informationen deshalb direkt von der Quelle und vergleichen die Berichterstattung. Offensichtlich liefert die AfD ihnen die überzeugenderen Argumente. Sicher macht es die Ampelpolitik der AfD leicht zu wachsen, doch es ist nicht nur dies. Es hat auch sehr viel damit zu tun, dass z.B. die CDU als grösste Oppositionspartei viel redet, aber nur wenig handelt, und allfällige Massnahmen rasch wieder verpuffen. Und viele Bürger wünschen sich vielleicht auch einfach einen frischen Wind in der Politik, und da ist eine Partei, die "Alternative" im Namen trägt, sicher im Vorteil. Auch das BSW hatte mit der Idee einer alternativen Politik Erfolg, aber in einem kleineren Ausmass, und dies m.E. aus zwei Gründen. Erstens ist das BSW eine "Alternative für die Linke", und nicht eine "Alternative für Deutschland". Zweitens ist das BSW zu stark auf die Gallionsfigur Wagenknecht fokussiert. Wenn Wagenknecht sich irgendwann aus der Politik zurückzieht, wird das BSW vermutlich wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Ich denke, da ist die AfD viel breiter abgestützt.

unzufriedenheit und märtyrersyndrom aufgrund der unfairen Behandlung.

Ich kann zwar mit der AfD inhaltlich nichts anfangen, und mag einige der Ansichten überhaupt nicht, aber irgendwie finde ich es auch befriedigend, das sie so gewachsen ist, trotz Bekämpfung durch Staat/Medien.

Und ich weiß, das viele so denken.

Das die Abneigung gegen die dümmliche Medienpropaganda schwerer wiegt, als gegen das Parteiprogramm sollte schon zu denken geben.

Als nächstes wird wohl das BSW Staatsfeind No 1, da sie die transatlantische Agenda nicht teilen. Die Medien haben ja schon von ignorieren auf bekämpfen umgechwänkt. Wie damals bei der AfD. Beim BSW wird es vermultich genau so laufen.

Und das gute ist, das das dieses mal sogar inhaltlich weitestgehend passt.