Was haben die Grünen falsch gemacht?

12 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Grüne Politik kann man sich generell nur als Besserverdiener in außen- und innenpolitisch sicheren Zeiten leisten, welche wir leider nicht mehr haben dank verschiedener Krisen wie z.B. Coronapandemie und Ukrainekrieg.

Nicht so sehr das Programm oder die Ideologie der Grünen ist das Problem, sondern es sind die aktuellen Zeiten, in denen wir leben. Grün passt einfach gerade nicht! Wer denkt schon an Umwelt- und Klimaschutz, wenn man im Alltag mit ganz konkreten Problemen konfrontiert ist wie Wohnungsnot oder steigende Strom- und Lebensmittelpreise?

Und dann gibt es da noch das Migrationsproblem: Das Übermaß an schlecht integrierbaren, oft muslimischen Migranten stört und gefährdet den sozialen Frieden in Deutschland und der EU. Wir haben die Kapazitätsgrenze in Bezug auf Migranten längst überschritten. Dieser Fakt trifft nun auf die früher von den Grünen propagierte "Multikulti-wir-haben-uns-alle-lieb-Ideologie". Das ist ein Problem für die Grünen, die jetzt langsam in der Realität ankommen müssen.

Den Gedanken hinter LGBT-Freundlichkeit der Grünen, also ein nettes, respektvolles, offenes und tolerantes Miteinander, habe ich zwar schon verstanden und früher auch mitgetragen, aber was da heute bezüglich LGBT abgeht, sprengt mittlerweile leider komplett den Rahmen! Die LGBT-Community als eher unbedeutende Minderheit ist zu einem extrem lauten und fordernden Störfaktor in der Gesellschaft geworden. Das kann ich so nicht mehr unterstützen und viele andere in Deutschland auch nicht!

Problematisch ist zudem der immer noch andauernde Ukrainekrieg in Verbindung mit der dadurch nicht mehr stattfindenden günstigen und direkten Energieversorgung aus Russland, da Putin zurecht als Aggressor wahrgenommen wird. Eine zufriedenstellende Lösung kann ich da leider nicht anbieten und die Grünen in der Regierung können es auch nicht. Man möchte moralisch korrekt handeln, aber da stößt man leider an Grenzen. Manches sind unlösbare Dilemmata, was natürlich frustrierend ist. Putins Fehlverhalten ist nicht die Schuld der Grünen, bringt sie aber in die Bredouille.


vanOoijen 
Beitragsersteller
 10.06.2024, 23:00

Herzlichen Dank für Deine vielschichtige Antwort.

Ich werde morgen im Kommentar noch einmal tiefer darauf eingehen.

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Es wird von rechts der Mitte, also nebst der üblichen fckafd auch von der CDU/CSU und, wenn gerade nicht in einer Koalition gebunden, auch der FDP, massivst gegen sie ausgeteilt, obwohl sie einen im Grunde recht soliden Job machen und bereits viele Fehler und Versäumnisse der letzten 20 Jahre korrigieren konnten. Allerdings passt es vielen nicht, dass "grün" eben auch bedeutet, Neues in Angriff zu nehmen und alte Strukturen zu hinterfragen. Und das ist denen, die von den alten Strukturen profitieren, ein Dorn im Auge.

Ich frage mich echt, was man den Grünen in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren Legislatur anlasten könnte. Ein Heizungsgesetz (neben vielen anderen erfolgreicheren Inititativen, an denen man die Regierung und auch im Speziellen das Wirtschaftsministerium messen könnte), das heißer gekocht als gegessen wird? Ein von Vorgängerregierungen mehrfach beschlossener Atomausstieg und die damit verbundene, in den vergangenen 20 Jahren entstandene gewaltige Abhängigkeit der Wirtschaft von russischen Gasimporten?

Im Grunde liegt es also daran, dass der Bevölkerung Angst vor Veränderung in Richtung Nachhaltigkeit eingeredet wird.


vanOoijen 
Beitragsersteller
 11.06.2024, 09:52
Ich frage mich echt, was man den Grünen in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren Legislatur anlasten könnte.

Arroganz, völlig unsensible Politik gegenüber armen deutschen Mitbürgern, Überforderung dieser Leute sowohl wirtschaftspolitisch wie auch gesellschaftspolitisch. Und - last but not least eine desaströse Außenpolitik einer unterqualifizierten Quoten-Außenministerin vielleicht?

Wann sieht Baerbock endlich ein, dass sie für ihr Amt absolut ungeeignet ist?

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Avicenna89  11.06.2024, 12:34
@vanOoijen
Arroganz

Nö. Also zumindest sind die Grünen wesentlich weniger arrogant als andere. Oder hast du noch nie Christian Lindner über Bürgergeldempfänger reden hören? Oder Friedrich Merz, der sich mit seinen durch wohlbehütetes Elternhaus und lobbyistische Kontakte angehäuften Millionenvermögen zum Mittelstand zählt? Oder fckAfD-Politiker, die sich anmaßen, irgendjemanden "jagen" zu wollen? Nein, was Arroganz angeht, sind die Grünen ganz unten auf der Rangliste...

völlig unsensible Politik

Das, was bisher die unzweifelhaft notwendige Klima- und Wirtschaftspolitik der Grünen "unsensibel" gemacht hat, also die Sozialgerechtigkeit zu wünschen offen gelassen hat, war im Wesentlichen das stupide Beharren auf der Schuldenbremse. Unser Land steckt seit Jahren in einem gewaltigen Investitionsstau fest, weil wir immer mehr und immer noch mehr Rentner mit unseren Steuergeldern statt mit der Rentenversicherung durchfüttern müssen - nicht, weil alles teurer geworden ist, schließlich sind die Löhne gerade dabei, dem zurückliegenden Inflationshoch nachzuziehen (und das sogar mehr am unteren Ende der Einkommensskala als am oberen, was sehr begrüßenswert ist), sondern weil schon vor Jahrzehnten zu wenig für gute Bedingungen für Nachwuchs getan und jetzt den Ausländern, die das Problem akut noch lösen könnten, der Aufenthalt durch Fremdenhass und Hetze so unangenehm gemacht wird, dass insbesondere die Leistungsträger der Republik, mich eingeschlossen, sich das Trauerspiel der Konservativen nicht mehr länger antun.

armen deutschen Mitbürgern

Gerade die profitieren von CDU/CSU nicht und von der fckAfD noch viel weniger.

Überforderung

Überfordert sind nur die, die an Ideologien festhalten und die Realität nicht akzeptieren wollen.

unterqualifizierten Quoten-Außenministerin

Wer wäre denn deiner Meinung nach qualifiziert?

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vanOoijen 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 22:13
@Avicenna89
Wer wäre denn deiner Meinung nach qualifiziert?

Von den Grünen als Außenminister?

Habeck eher als Baerbock. Der hat in Katar doch einen guten Job bezüglich Gas gemacht.

Baerbock kann hingegen nur Porzellan zertrampeln und eignet sich absolut nicht als Diplomatin.

Wie die ansonsten zurückhaltenden chinesischen Medien sie bezeichnen erspare ich Dir.

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Die Grünen haben es mit der Realität noch nie genau genommen, schon in den 1980ern haben sie aus Umweltmärchen Profit geschlagen ...

Bild zum Beitrag

Und dann versuchten sie die selbe Nummer mit dem Märchen von der Klimakrise. Greta war dafür sehr behilflich, und medial wurden die Grünen jahrelang gepampert. Doch mittlerweile hat sich der Wind gedreht. Die schwedische Lichtgestalt hat ordentlich Federn lassen müssen, das Heizungsgesetz hat für viel Ärger gesorgt, und tatsächliche Krisen sind über uns gekommen. Was viele Leute dazu gebracht hat, sich von diesen Ideologen abzuwenden.

 - (Politik, Meinung, Fehler)

MrBlackAdder  11.06.2024, 08:47

Das Foto ist übrigens aus dem Jahr 2008.

50.000 Hektar Forsten waren bis Ende der 1990er Jahre dem “Waldsterben” im Erzgebirge zum Opfer gefallen. Damals lagen die Ursache-Wirkungs-Beziehungen für viele Zeitgenossen ziemlich offenbar auf der Hand – und damit die notwendigen Gegenmaßnahmen. In maroden, filterlosen Kraftwerken wurde schwefelreiche Braunkohle verfeuert, das daraus emittierte Schwefeldioxid waberte in extremen Konzentrationen durch die Fichtenforsten und ließ diese so dahinsiechen, dass am Ende die Borkenkäfer leichtes Spiel hatten. Also wurden Filter eingebaut.

Doch dann schlug der Klimawandel durch. Zwischen November 2017 und Dezember 2019 hatte sich das Niederschlagsdefizit in Sachsen bereits auf 335 Liter pro Quadratmeter addiert. 2020 kam bis August nochmal ein Minus von 140 Litern (entspricht mehr als zwei Monatsniederschläge) hinzu.

Man muß nicht ins Erzgebirge fahren, um zu sehen, daß ein großes Baumsterben im Gange ist. Siehst du noch irgendwo eine Birke, die normal aussieht? Die meisten sind eh schon tot.

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Schwuttcke  11.06.2024, 11:28
@MrBlackAdder
Das Foto ist übrigens aus dem Jahr 2008.

Stimmt, ich hab "Merkel" überlesen. Doch gab es in den 1980ern auch solche Demos, die Deutschen waren damals in Panik um ihren Wald.

Damals lagen die Ursache-Wirkungs-Beziehungen für viele Zeitgenossen ziemlich offenbar auf der Hand

Die Geschichte vom Waldsterben hatte damals (wie heute die Geschichte vom Klimawandel) einen klitzekleinen wahren Kern und wurde zum Elefanten aufgeblasen. Tatsächlich sind damals Bäume abgestorben.Teils durch ein paar sehr kalte Winter in den Jahren zuvor, teils durch Luftbelastung. Doch beschränkte sich dieses Absterben auf ein paar regionale Spots, während deutschlandweit die Waldfläche zunahm. Ein deutschlandweites Waldsterben, wie damals prognostiziert wurde, drohte zu keinem Zeitpunkt.

Dennoch war es natürlich gut, dass man Luftfilter einführte. Doch die wurden bereits in den 1970ern unter Helmut Schmidt beschlossen.

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MrBlackAdder  11.06.2024, 16:22
@Schwuttcke
Doch gab es in den 1980ern auch solche Demos

Nicht im Erzgebirge. Da sind die Bäume auch ohne Demos eingegangen. Der Böhmerwald in der CSSR war ein einziger Fichtenfriedhof. Gruselig. Und dann Wende, Enschwefelungsanlagen wurden eingebaut und der Wald hat sich erholt, bis vor gut fünf Jahren

Doch beschränkte sich dieses Absterben auf ein paar regionale Spots, während deutschlandweit die Waldfläche zunahm.

Da nahm nix zu. Dazu müsstest du wissen, wie, wo und was gerechnet wird. Wenn eine Fläche als Waldland gewidmet ist, müssen darauf nicht unbedingt Bäume stehen: Auch wenn sie eingegangen und/oder gefällt sind, gilt das Gebiet noch als Wald.

Haste wieder was gelernt. Vergiss es nicht gleich wieder!

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MrBlackAdder  11.06.2024, 17:06
@Schwuttcke

Sag mal, bist du jetzt total plemplem oder was?

Das ist eine Sendung aus dem Jahr 2010!Was habe ich geschrieben?"Doch dann schlug der Klimawandel durch. Zwischen November 2017 und Dezember 2019 hatte sich das Niederschlagsdefizit in Sachsen bereits auf 335 Liter pro Quadratmeter addiert. 2020 kam bis August nochmal ein Minus von 140 Litern (entspricht mehr als zwei Monatsniederschläge) hinzu."
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Schwuttcke  11.06.2024, 20:10
@MrBlackAdder

Wir reden über das Thema Waldsterben bzw. angebliche Waldsterben in den 1980ern. Warum sollte da eine Sendung von 2010 zu diesem Thema zu alt sein?

"Doch dann schlug der Klimawandel durch.

Und wenn Du Klima / Klimawandel seriös beurteilen willst, musst Du Dir mindestens 30-Jahreszeiträume anschauen. Was 2017 oder 2019 war oder nicht war, ist dabei völlig irrelevant.

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MrBlackAdder  11.06.2024, 20:51
@Schwuttcke
Wir reden über das Thema Waldsterben bzw. angebliche Waldsterben in den 1980ern. Warum sollte da eine Sendung von 2010 zu diesem Thema zu alt sein?

Sag mal, willst du mich verarschen? In den 70ern und 80ern war es die Schwefelsäure.

Dann gab es in den 80ern und 90ern Maßnahmen aufgrund es Waldsterbens! Entschwefelungsanlangen und schwefelfreier Kraftstoff. Oder willst du das auch leugnen?

Jetzt stirbt de Wald aufgrund des Klimawandels.

Was 2017 oder 2019 war oder nicht war, ist dabei völlig irrelevant.
Ja, das war 2010 völlig irrelevant!

So dämlich und ignorant kann doch kein normaler Mensch sein!

Geh mit Lego spielen, das dürfte dich intellektuell nicht völlig überfordern.

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Schwuttcke  11.06.2024, 21:17
@MrBlackAdder

Ich glaube Du denkst nicht ganz klar. Schau Dir doch erst mal die Arte-Sendung an, damit Du ein wenig schlauer wirst.

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MrBlackAdder  11.06.2024, 21:19
@Schwuttcke

Warum soll ich mir eine 14 Jahre alte Sendung ansehen? Da wird nichts über das aktuelle Waldsterben berichtet.

Geh Lego Spielen!

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Schwuttcke  11.06.2024, 21:28
@MrBlackAdder

Da unterliegst Du wohl einem Irrtum, da ich vom (angeblichen) Waldsterben in den 1980ern spreche. Also schau Dir ruhig die Sendung an, und mach Dir beim Anschauen am besten Notizen, damit Dir Dir das neu erlangte Wissen besser einprägen kannst.

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MrBlackAdder  11.06.2024, 21:34
@Schwuttcke

Ich unterliege gar nichts. Ich habe mich schon in die Materie eingelesen, als du noch Quark im Schaufenster warst. Und ein Uralt-Film von arte macht auch nichts besser.

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Schwuttcke  12.06.2024, 20:58
@MrBlackAdder

Was hast Du gegen eine Doku einzuwenden zu einem Ereignis, das sich über 20 Jahre vor dieser Doku ereignet hat?

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MrBlackAdder  13.06.2024, 08:13
@Schwuttcke
Was hast Du gegen eine Doku einzuwenden zu einem Ereignis, das sich über 20 Jahre vor dieser Doku ereignet hat?

???

In der Dokumentation stehen Wissenschaftler Rede und Antwort über den Zustand und die Zukunft der Wälder in Mitteleuropa und weltweit.

Die Zukunft ist jetzt und die Wälder sterben.

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Schwuttcke  13.06.2024, 10:05
@MrBlackAdder

Nein, auch heute sterben keine Wälder. Es sterben natürlich einzelne Bäume, auch Bäume leben nicht ewig, aber ein Rückgang der insgesamten Waldfläche durch Absterben ist mir nicht bekannt. Ausnahme könnten in Zukunft evtl. Fichtenwälder sein, da Deutschland für skandinavische Fichten klimatisch nicht optimal ist.

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Die Grünen waren bislang von ihrer Ideologie getrieben, die jede Realitäten ausblendete. Das gilt für die Flüchtlingspolitik, Klimapolitik, Pazifismus, Wirtschaftspolitik, selbst Ernährung.

Sie starteten in die Regierung mit der Absicht all ihre ideologischen Ziele umzusetzen. Dann erlebte sie den Realitätsschock. Hinzu kam Klientelpolitik und persönliche Vorteilsnahme

Als klassischen Grünenwähler stellt man sich eben einen bornierten Geisteswissenschaftler in einer verwaltungsnahe NGO oder im öD vor, der Existenzkampf nur vom Hörensagen kennt und dessen einzige Probleme sind, wie er denn jetzt seine Selbstverwirklichung lebt, ob das Sabbat-Jahr lang genug ist und ob sein Mate-Tee wirklich fair getradet ist.

Woher ich das weiß:Hobby – Interesse

Die Grünen haben meiner Meinung nach ihre Politik insofern überspannt, dass sie Klimaschutz auf dem Rücken der dt. Bürger umsetzen wollte.

Man wollte nicht erstmal alle Bundesgebaude sanieren, nein, man wollte Regeln für das Eigentum der Bürger.

Und nach wie vor, wir sind in Deutschland Steuer Vizeweltmeister, die Belastung ist ohnehin hoch.

War wohl zu viel des Guten.