Warum hilft der Staat den Obdachlosen nicht?
Ist es nicht gegen die Menschenrechte, dass im 21. Jahrhundert und im am weitesten entwickelten Land der Welt ein Mensch aus Geldmangel am Straßenrand lebt?
14 Antworten
Angesichts der gegenwärtigen Wohnungsknappheit ist ein wichtiger Grund außer dem Geld der Wohnungsmangel; denn schließlich gibt es wegen des Menschenrechts die staatliche Grundsicherung.
Aber es gibt eine Vielzahl weiterer Gründe. Dazu die Wikipedia:
"Häufig sind Opfer von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Überschwemmungen, aber auch von Zerstörungen infolge von Bürgerkriegen oder Kriegen zumindest für einige Zeit lang ohne Obdach. Dabei wirken sich vergleichbare Ereignisse in Entwicklungsländern aufgrund geringerer Ressourcen tendenziell stärker aus als in wohlhabenderen Ländern.[..]
Wohlfahrtsverbände wie die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) weisen darauf hin, dass Obdachlosigkeit keinesfalls nur persönliche Ursachen hat, sondern vielmehr auch gesellschaftliche Gründe. Zuerst werden hier die zunehmende Armut in Deutschland sowie der Wohnungsmangel besonders in Ballungsgebieten genannt.[27] Einer Studie zufolge erhöht das Erleiden eines Schädel-Hirn-Traumas die Wahrscheinlichkeit, im Verlauf des weiteren Lebens irgendwann von Obdachlosigkeit betroffen zu sein.[28]
Meist führen mehrere Faktoren zur Obdachlosigkeit:
- Schulden, Kündigung eines Mietvertrages und daraus resultierende Zwangsräumung
- Scheidung oder Tod eines Lebensgefährten oder nahen Verwandten
- Arbeitslosigkeit, fehlende Schulbildung oder unvollständige Berufsbildung
- Krankheit (meist psychische Störungen wie Schizophrenie[29] oder Persönlichkeitsstörungen[30], seltener auch körperliche Leiden)
- Gefängnisaufenthalt und mangelhafte oder fehlende Resozialisierung nach der Freilassung
- Kriegsflucht, Vertreibung oder Migration aus Armut
- Verlust des Wohnraums infolge von Naturkatastrophen
Häufige Faktoren von Obdachlosigkeit bei Kindern und Jugendlichen sind:
- materielle Not und Obdachlosigkeit der gesamten Familie
- Flucht vor Gewalt oder Missbrauch im Elternhaus
- wechselnde Bezugspersonen, Heimunterbringung, fehlendes Urvertrauen
Als konkreter Anlass für die Obdachlosigkeit steht die Zwangsräumung wegen Mietschulden an erster Stelle. Weitere Anlässe können sein: Unzumutbarkeit oder vertragswidriger Gebrauch der Wohnung (häufig krankheitsbedingt, z. B. infolge Desorganisationsproblematiken)."
Die Zahl der Mietpreisgebundenen Wohnungen liegt ebenfalls konstant hoch. Weshalb spielt das also keine besondere Rolle?
Weil 50.000 Personen 50.000 Personen sind, egal was auf dem Wohnungsmarkt passiert.
Das setzt die Annahme voraus, dass diese ca. 50.000 Personen lieber Obdachlos bleiben, als eine Wohnung zu beziehen, falls es freie Wohnungen gäbe.
Das Ergebnis spricht für sich. Wenn die sich im Winter in den Büschen verdrücken, sodass die Grünarbeiter die Person erst im Frühjahr wieder findet, kommst du da auch als Staat nicht ran.
An der Stelle vielleicht noch der Hinweis, dass ich vor dem letzten Winter Geld für 150 Schlafsäcke gespendet habe. (asphalt e.V.)
Etwas zur konkreten Lebenssituation Wohnungsloser und zu den Hilfen, die sie bekommen:
"Rund
178.000 Menschen waren zum Stichtag am 31.01.2022 in Not- oder
Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Das teilte das Statistische
Bundesamt in Wiesbaden unter Berufung auf Meldungen der Kommunen und
Einrichtungen mit. Nicht einbezogen wurden Menschen, die bei
Freunden, Familien oder Bekannten unterkamen (geschätzt werden ca.
50.000 Personen) sowie Obdachlose, die ohne jede Unterkunft auf der
Straße leben. Hier liegt die Schätzung bei etwa 40.000 Menschen.
Dazu kommen 6.600 minderjährige Kinder und Jugendliche. 280.000
Menschen haben also kein Zuhause. Etwa 30 Menschen erfrieren jeden
Winter, obwohl schon ein vernünftiger Schlafsack und eine Iso- Matte
das hätte verhindern könnten. Erschwerend ist steigende Zahl der
jungen Wohnungslosen. Es gibt immer mehr junge Menschen unter 27
Jahren, die auf Hilfe angewiesen sind. Was es bedeutet, auf der
Straße leben zu müssen, in der Tiefgarage „Platte zu machen“,
auf der Bank zu schlafen oder sich im Erdloch vor der Kälte zu
verkriechen, kann man nur ahnen. „Ohne Schlafsack im Winter
draußen, das ist die Hölle. Da musst du ständig in Bewegung
bleiben, denn ruckzuck bist du auf der Parkbank für immer
eingeschlafen“, das sagen die Wohnungslosen.
https://vereinwohnungslosenhilfe.wordpress.com/
Etwas zur konkreten Lebenssituation Wohnungsloser und zu den Hilfen, die sie bekommen:
"Rund 178.000 Menschen waren zum Stichtag am 31.01.2022 in
Not- oder Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Das teilte
das Statistische Bundesamt in Wiesbaden unter Berufung auf
Meldungen der Kommunen und Einrichtungen mit. Nicht einbezogen
wurden Menschen, die bei Freunden, Familien oder Bekannten
unterkamen (geschätzt werden ca. 50.000 Personen) sowie
Obdachlose, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben.
Hier liegt die Schätzung bei etwa 40.000 Menschen. Dazu kommen
6.600 minderjährige Kinder und Jugendliche. 280.000 Menschen
haben also kein Zuhause. Etwa 30 Menschen erfrieren jeden
Winter, obwohl schon ein vernünftiger Schlafsack und eine Iso-
Matte das hätte verhindern könnten.
Erschwerend ist steigende Zahl der jungen Wohnungslosen. Es
gibt immer mehr junge Menschen unter 27 Jahren, die auf Hilfe angewiesen sind.
Was es bedeutet, auf der Straße leben zu müssen, in der Tiefgarage „Platte zu machen“, auf der Bank zu schlafen oder sich im Erdloch vor der Kälte zu verkriechen, kann man nur ahnen. „Ohne Schlafsack im Winter draußen, das ist die Hölle. Da musst du ständig in Bewegung bleiben, denn ruckzuck bist du auf der Parkbank für immer eingeschlafen“, das sagen die Wohnungslosen.
https://vereinwohnungslosenhilfe.wordpress.com/
Während der ersten stadtweiten Zählung von Obdachlosen in Berlin wurden Ende Januar 2020 rund 2000 Menschen angetroffen (wobei einkalkuliert werden muss, dass sich viele Obdachlose der „Nacht der Solidarität“ bewusst entzogen haben).
Die weitaus meisten wohnungslosen Menschen in Berlin sind allerdings nicht akut von Obdachlosigkeit betroffen. Sie leben nicht auf der Straße, sondern in verschieden Formen von Gemeinschaftsunterkünften und betreuten Wohnformen, wo sie auf Basis des Ordnungs- und Sozialrechts untergebracht sind.
Es ist sehr unvernünftig, dass sie sich selbst weigern, Hilfe zu holen und in derselben Situation bleiben wollen!
Aber ich stimme zu, dass es viele Orte gibt, an denen diese Menschen untergebracht werden können, obwohl viele von ihnen immer noch obdachlos sind.
Ich ziehe es vor, diese Angelegenheit hier zu beenden
Du weißt wohl nicht, warum die allermeisten Menschen auf der Straße leben... Drogenmissbrauch ist da ein sehr häufiges Thema, ebenfalls mentale Probleme.
Wer sich in Obdachlosenunterkünften nicht an die Regeln halten oder sich nicht helfen lassen möchte, dem ist schon geholfen. Man kann Menschen nicht dazu zwingen, Hilfe anzunehmen.
Hilfe und ideologische Einflussnahme sind aber auch 2 verschiedene paar Schuhe...! Hast du mal richtigen Kontakt mit solchen Menschen gehabt oder dich mit den Gegebenheiten vorort auseinandergesetzt...? (Ich weiß die Antwort schon... ^^)
Es gab tatsächlich einen Obdachlosen, der in der Nähe meiner Arbeit häufig saß und dem ich ab und an Essen gebracht habe auf dem Weg zum Büro. Natürlich hat er erzählt und viele haben eine schwere Geschichte, manche Selbstverschuldet (Süchte etc.), andere sind aus eigenen Stücken da, wo sie jetzt sind.
Alles, was ich schrieb, hat trotzdem Bestand. Wer Hilfe will, bekommt sie. Diese Hilfe kommt aber mit Konditionen und wer sich nicht daran hält, verwirkt die Hilfe. Das war bei dem Obdachlosen nicht anders. Trocken zu bleiben war so schwer für ihn (und nein, er wollte keine Hilfe annehmen), dass er es dann doch lieber vorzog, da zu bleiben, wo er war.
Sich seiner Vergangenheit zu stellen ist schwer. Es braucht Mut und Kraft dazu, und viele haben das nicht.
Warum hilft der Staat den Obdachlosen nicht?
Warum glauben heute immer noch so viele Menschen, dass grundsätzlich alle Obdachlosen "Hilfe" suchen und wirklich den Wunsch haben, wieder ein "normales" Leben zu führen?
Bekannte von mir sind in der Obdachlosenhilfe tätig. Sie helfen nicht nur jenen, die von selbst zu ihnen kommen, sondern suchen auch auf der Straße aktiv den Kontakt zu Obdachlosen. Was sie dabei mitunter erleben, ist haarsträubend.
Von ihnen habe ich auch erfahren, dass viele Obdachlose bewusst die Zusammenarbeit mit Behörden, Helfern o.Ä. verweigern. Sie wollen einfach nur genug Geld sammeln, um zu überleben. Als eine Freundin einmal einen Obdachlosen bei der Wohnungs- und Jobsuche unterstützen wollte, meinte dieser nur, er habe "kein Bock", Steuern und Miete zu zahlen. Hier auf der Straße kenne er sich aus, hier gehe ihm niemand auf die Eier.
Viele Obdachlose sind seit Jahren auf der Straße. Sie haben sich daran gewöhnt und haben gar kein Verlangen mehr danach, ein geregeltes Leben mit Beruf, Wohnung und sozialer Verantwortung zu führen.
Das ist die bittere Wahrheit, die viele offenbar nicht akzeptieren wollen. Sofern man nicht irgendwann beginnt, alle Obdachlosen gewaltsam einzufangen und in Zwangsarbeit zu bringen, wird man dieses Problem niemals zu 100% lösen können. Und dass dies keine humane Idee ist, sollte wohl klar sein.
Man kann Hilfe nur anbieten, aber nicht aufzwingen.
WArum pauschalisierst du so?
Der Staat macht so viele Angebote.. Aber stimmt, umsonst sind die nicht Man muss zwar nichts zahlen, aber halt was dafür tun Zum Beispiel bereit sein dann auch seien Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
Wo habe ich pauchaliesiert?
Der Staat macht angebote, die muss man halt auch annehmen. Und zwar selber.
Und ja, klar es kommt dann keiner stellt sich vor dich hin und fragt willst du ne chice 2 Zimmer Wohnung, obendrauf noch 500 Euro im MOnat? So läuft es freilich nicht.
Nee.... aber wenn der Staat gute Gesetze für Wohnungsbau machen würde, würde sich der Wohnungsmarkt entspannen und es würde genug bezahlbarer Wohnraum zur verfügung stehen.
Außerdem würde ich auch nicht in so eine Obdachlosenunkerkunft gehen wenn einem da das letzte Hemd geklaut wird und du rausgeschmissen wirst, nur weil du ein Bier getrunken hast. Davon abgesehen sind die Obdachlosenunterkünfte viel zu klein und es gibt auch zu wenig davon. Und Und Und.
Ok ja es ist schwer eine Wohnung zu finden. Aber dennoch muss eben keiner Obdachlos sein. Zumindest nicht wenn er bereit ist ein Mindestmaß an Anstrengung zu investieren.
Es stimmt schon, wie gesagt, dass Wohnungen fehlen. Da dann aber dem Staat auch wieder die Komplette Schuld zuzuschieben, ist auch nicht fair. Es sind auch "wir Bürger" die mit dafür sorgen dass angemessener Wohnraum knapp ist. Sei es das Ehepaar mit Kind welches ne 4 Zimmer Wohung sucht. Sei es der Student der nicht mehr bei Mutti wohnen willl weils uncool ist. Sei es der Rentner der seine 4 Zimmer Wohnung (die er ja damals gebraucht hat mit seinen Kindern) nicht verlassen will. Und und und. Die Leute sind zum Teil auch einfach zu verwöhnt und wollen das beste vom besten, das aber für lau. Kann man sicherlich auch machen. Aber das Geld dafür muss ja irgendwo herkommen. Geht dann also nur über Steuererhöhungen.
Aber dennoch muss niemand obdachlos sein und nur wegen einem Bier fliegt man auch nicht aus der Unterkunft Und dafür dass dort auch mal geklaut wird kann der Staat genauso wenig wie für Villeneinbrüche.
spielt keine besondere Rolle.