Umgang mit Geld/Vermögen von insgesamt 400.000 Euro bei einem Ehepaar über 80 Jahren ohne Sinn und Verstand?

CatsEyes  20.07.2024, 09:39

Ich verstehe nicht, warum Du Dich da so "engagierst", einmischst? Versprichst Du Dir einen eigenen Vorteil? Die Leute sind doch nicht entmündigt - oder? Alt = "bekloppt"?

Tannennadel55 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 09:40

es sind meine direkten Nachbarn und der Mann hat mich um Rat gefragt, ich kenne die ganze Familie

CatsEyes  20.07.2024, 10:07

Das gibt dir aber noch immer kein Recht, sich da so einzumischen und das vor allem hier im Forum. Wäre ich an Stelle des Ehepaares würde ich Dir mit rechtlichen Schritten drohen.

Tannennadel55 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 11:22

alles klar, danke für deinen sehr hilfreichen Beitrag, ich finde dich ausgesprochen empathisch und sehr versiert, weiter so und viel Erfolg auf allen Wegen! Herzliche Grüße

9 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Die Tochter muss ja dort nicht einziehen. Sie kann es auch vermieten oder verkaufen. Ich würde den Leuten raten sich noch ein schönes Leben zu machen, aber das ist bei dieser Generation unmöglich. Sparzwang als Folge von Kindheitstraumata im Krieg und der Nachkriegszeit, irrationale Ängste.

Eine ausländische Pflegekraft werden sie nicht wollen, da zu "teuer". Theoretisch geht das alles, aber aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass diese Generation beratungsresistent ist, selbst wenn sie um Rat fragen, dazu typisch zerklüftete Familienverhältnisse.


Tannennadel55 
Beitragsersteller
 20.07.2024, 22:37

ja du hast es erfasst ... echt schwierig

Umgang mit Geld/Vermögen von insgesamt 400.000 Euro bei einem Ehepaar über 80 Jahren ohne Sinn und Verstand

Ihr Geld - ihre Entscheidung was sie damit machen.
Wenn du meinst sie sind geistig nicht mehr dazu fähig ihr Vermögen zu verwalten, dann kannst du probieren eine gesetzliche Erwachsenenvertretung (keine Ahnung wie das genau in DE heißt) möglich ist. Das wird aber nur in Extremfällen gemacht wo die Person geistig nicht mehr zurechnungsfähig ist.

ein Paar über 80 Jahre alt, auf dem Dorf in eigenem Hause lebend, spart weiterhin sehr viel Geld an und sind sehr unzufrieden, streiten oft.

Es ist doch nichts schlechtes wenn man spart - und auch streiten gehört zu einer Ehe genauso mal dazu. Besonders im hohen Alter wird man eh gerne etwas "seltsam".

Einen Urlaub (z.B. barrierefrei) gönnen sie sich nicht, obwohl es die Angehörigen schon angeboten haben, auf das Haus aufzupassen ect.

Das möchten sie halt nicht. Alte Bäume verpflanzt man halt nicht. Die brauchen die Sicherheit die ihnen ihre eigenen 4 Wände bieten. Erleben wollen sie oft nichts mehr - sie haben schon genug erlebt.

Haus und Bargeld insgesamt Wert von 400.000 Euro- die Sparkasse bat beide zu einem, Termin, um zu klären, was mit den angelegten Geldern weiter geschehen solle?

Und wenn die nicht darauf reagieren dann bleibt alles halt beim alten. Dann bleibt es am Sparbuch z.b. liegen bis sie sich entscheiden was weiter passiert.

Der Vater will der Tochter alles vererben, der Sohn soll aufgrund von Streitereien höchstens den Pflichtteil erhalten

Das ist ja auch sein gutes Recht. Blöd natürlich für den Sohn aber da muss schon einiges Vorgefallen sein dass die so einen Schritt machen.

.der Sohn weiß davon nichts- stirbt also der Vater, erhält zunächst die Mutter alles, wenn sie verstirbt, soll die Tochter alles erben (inkl. Haus, Grundstück)

rein rechtlich muss er dem Sohn auch nichts davon erzählen.

Die Tochter ist leider gesundheitlich eingeschränkt und lebt in Göttingen, die Eltern 100km entfernt auf dem Dorf. Sie hat viele Therapien und Arztbesuche, möchte daher lieber in der Stadt wohnen bleiben

dann braucht sie das Geld wahrscheinlich eh. Und dass ich in der Stadt wohnen bleiben wo alle meine Ärzte sind die mich schon jahrelang wegen meiner Krankheit betreuen - auch das finde ich logisch.

in Zusammenleben mit beiden Eltern ist nicht möglich, da beide sehr aggressiv sind und sich immer heftig angehen...

ich mag meine Eltern - zusammenleben möchte ich mit denen auch nicht. Meine Mutter lebt mit ihren Eltern zusammen und die müssen viel Runter schlucken nur um den Hausfrieden zu bewahren. Eben weil ältere Leute gerne mal etwas seltsam werden.

In dem Haus könnte die Tochter auch jetzt nicht einziehen, da es keine Einliegerwohnung gibt und nichts umgebaut wurde, der Vater will dies auch auf keinen Fall...

dann wird das Haus halt nach dem Tod der Eltern verkauft - das selbe passiert bei uns auch.

Wenn eine ausländische Pflegekraft einziehen wollte, müsste dann nicht auch erstmal eine Wohnung für die Arbeitskraft dort geschaffen werden???

Erstmal wird nur jemand stundenweise vorbei kommen. Wenn es so extrem ist dass man eine 24h Pflege braucht, wäre ein Altersheim z.b. auch eine Option. Daneben würde 1 Zimmer für die Pflegekraft auch reichen. Muss keine eigene Wohnung sein


BeviBaby  20.07.2024, 10:08
dann kannst du probieren eine gesetzliche Erwachsenenvertretung (keine Ahnung wie das genau in DE heißt) möglich ist. Das wird aber nur in Extremfällen gemacht wo die Person geistig nicht mehr zurechnungsfähig ist.

Ein Betreuer.

Realistisch gesehen könnte der hier aber auch nichts machen. Seit der letzten Betreuungsrechtsreform wird enorm auf den Willen des Betreuten abgestellt. Und hier wollen sie ihr Geld anscheinend so anlegen. Und solange ihr Vermögen dadurch nicht immens gefährdet wird (was nicht der Fall ist), gibt es eigentlich auch keine Chance, dass ein Betreuer da was machen könnte.

Solange sie allein zurechtkommen, lass sie. Da müssen sich Tochter und Sohn drum kümmern.

Eine ausländische Pflegekraft bräuchte ein Zimmer, aber keine ganze Wohnung. Bezahlt müsste sie natürlich auch werden. Ich fürchte aber, bei dem Geiz der beiden alten Leute wird da nichts draus.

Sie könnten einen Teil des Geldes zu Lebzeiten verschenken. Wäre doch schön zu sehen wie sich die Tochter freut. Auf jedenfall muss ein Testament gemacht werden, richtig mit Notar und darüber nachdenken wer erbt, wenn die Tochter vor den Eltern verstirbt. Die zwei können noch über 95 werden. Gibt es Enkel?

Den Termin auf der Sparkasse brauchen sie nicht oder nur um z.b. um eine Vollmacht für die Tochter festzulegen. Jedenfalls nicht für Geldanlagen.

Allgemein Vorsorgevollmacht, Betreuungsrecht festlegen. Ist sehr wichtig.

Du als Nachbar kannst gegen Bezahlung deine Hilfe anbieten zum einkaufen oder du fährst mit ihnen mal zu einem Tagesausflug. Urlaub an der Ostsee, entspannt mit Taxi hin und zurück fahren wäre auch was. Es ist aber oft so das Menschen in dem Alter die gewohnte Umgebung nicht mehr verlassen möchten oder nur mit Kindern zusammen.

Bist du immer nett, erbst du vielleicht auch noch etwas.


Firmian  23.08.2024, 11:39

Ein eigenhändiges Testament erfordert nicht unbedingt einen Notar; gerade, wenn die so sparsam sind....

Man sollte aber Sorge tragen, dass das Testament im Todesfall auch aufgefunden wird. Also beim Notar oder Gericht hinterlegen (geht jedenfalls in Österreich...) oder der Haupterbin zu treuen Händen geben.

Zeugen schaden aber nichts - gerade wenn nachher behauptet wird, der Testant sei schon zu dement gewesen, um sein Testament zu verstehen.

sich raushalten

das Geld wurde ehrlich erarbeitet und es geht keinen was an was die damit machen